Schiffsmeldungen - Annie Proulx

  • Kurzbeschreibung:
    „Schiffsmeldungen“ fürs Lokalblatt soll Quoyle jetzt schreiben. Quoyle, der ewige Versager und Pechvogel, den es aus dem Staat New York auf die Felseninsel Neufundland im Osten Kanadas verschlagen hat. Quoyle, der immer schon panische Angst vor dem Wasser hatte. Und doch findet er hier in dieser kargen Landschaft, wo seine Vorfahren siedelten, so etwas wie Glück und für sich und seine beiden Töchter so etwas wie ein Zuhause...


    Über die Autorin:
    Annie Proulx, 1935 in Connecticut geboren, lebt heute in der Nähe von Seattle. Für ihre Romane und Erzählungen wurde sie mit allen wichtigen Literaturpreisen Amerikas ausgezeichnet, dem PEN/Faulkner Award, dem Pulitzerpreis, dem National Book Award, sowie dem Irish Times International Fiction Prize. Außerdem wurde sie in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen. Die Verfilmung ihrer Kurzgeschichte »Brokeback Mountain« wurde 2005 mit drei Oscars ausgezeichnet.


    Über den Sprecher:
    Matthias Brandt hat in den letzten Jahren im deutschen Fernsehen nachhaltig Eindruck hinterlassen. Er wurde mit der Goldenen Kamera, dem Bayerischen Fernsehpreis, dem Adolf-Grimme-Preis und 2010 mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet.


    Meine Meinung:
    Der Handlungsort Neufundland ist Neuland für mich und so war ich sehr neugierig auf diesen vielfach ausgezeichneten Roman von Annie Proulx. Von Beginn an gehörte meine Sympathie der Hauptfigur Quoyle, diesem herzensguten Mann, der in seinem Leben ziemlich viel Pech hatte und sich dabei doch eigentlich nur eine Familie wünscht. Von ihm und vor allem von den vielen Nebenfiguren hätte ich gerne mehr erfahren, doch sie bleiben in ihrer Persönlichkeit relativ eindimensional und damit auch blass. Es heißt, Annie Proulx überzeugt durch ihre Landschaftsbeschreibungen und Stimmungen, die sie durch ihre Sprache erzeugt. So richtig konnte mich die Atmosphäre des Romans jedoch nicht einfangen, was vielleicht an den Kürzungen der Hörbuchversion lag. Diese könnten auch der Grund dafür sein, dass die Geschichte vor allem am Anfang und am Ende etwas zusammenhanglos wirkt und das Gesamte dadurch an Reiz verliert.


    Deshalb gibt es von mir für das Hörbuch 6 Punkte.


    P.S.: Matthias Brandt liest toll, er haucht allen Figuren Leben ein und liefert eine souverände Leistung ab, an der es nichts auszusetzen gibt.