'Die Kastellanin' - 5. Teil "Gefangen"

  • Genial, wie sich Marie die Kerle vom Leib hält, indem sie Jan Hus' Tod ins Spiel bringt. Helene ist auch eine sehr toughe Frau und ich denke, von ihr werden wir noch mehr lesen können. ;-)


    Dass Timo zu so einem Verräter wird, hat mich echt wütend gemacht. Aber jeder ist sich doch wohl immer selbst der Nächste, oder? Vorbei seine bedingungslose Treue zu Michel und Marie...


    Der lange Marsch der Ritter unter Mareks Führung durch den Böhmerwald ist ausgesprochen gut beschrieben. Wie überhaupt alles in diesem Buch! Ich bin ganz begeistert.

  • Liebe Sisi,


    Marek hat mir auch sehr imponiert - wie er sich damit abgibt, dass es nicht mehr Gefolgschaft geben wird ... - und die Leute dann durch Leistung überzeugt - ist schon toll.


    Auch hat es sich hier mal wieder gezeigt, dass die Not zusammenschweisst. Es liest sich jedoch ziemlich glatt, wie sich die Truppe zusammenfindet. Der Sprüngli ist ja auch gleich / schnell bereit Heinrich zu akzeptieren ... - selbst, wenn er sagt, dass er sich schon melden wird, wenn ihm was nicht passt - das macht ihn sympathisch und erinnert mich an einige Männer, wie sie 'Ihre' Dinge regeln.


    An Maries und Michels Träumen hatte ich auch zu knacken, bis mir Kalypso bestätigt hat, dass es sowas geben kann. Ich hatte bisher schon mal davon gehört - aber das war ja fast Fantasy *g* . Mit dem Gedächtnisverlust von Michel war ich eher einverstanden.


    Klar - ECHTE Liebe kann so ein Band knüpfen - es war mir jedoch etwas zu herbeigeholt - für die Story jedoch notwendig - es ist ja nicht so, dass mir was anderes dazu eingefallen wäre ...


    Bis hierher hat mir auch das Hörbuch sehr gut gefallen. Allerdings hatte ich in diesem 5. Teil dann Probleme mit der Kürzung. Michi ist im Hörbuch schon vorher nur sehr sporadisch aufgetreten - gleich am Anfang gehen eigentlich nur Thomas und Hiltrud mit Marie los ( Teil II) und Michi taucht auf, um sie zu begleiten, wie aus dem Hut gezaubert ) zwischendurch ist er mal bei Falko und den Rittern - aber wesentlich weniger als im Buch - SCHADE -


    aber TRUDI bekommt noch weniger Raum - und im 5. Teil kann ich mir gar nicht vorstellen, dass Marie sooo wenig an ihre Tochter denkt. Da hat die Kürzungsabteilung ein wenig daneben gegriffen. Aber bis dahin ( und insgesamt - ist das die Einzige Schwäche des Hörbuchs) - es passt sehr gut zum Buch - und wer alle Details wissen will, der liest eh das Buch. Auf 6 CDs lassen sich 600 Seiten eben nur gekürzt unterbringen, das sollte jedem Hörer klar sein.

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Dass Timo so zum Verräter wurde hat mich etwas überrascht. Aber in den schweren Zeit damals war sich jeder selbst der Nächste und man musste sehen, wie man ans Geld kommt. Besonders wenn man wie Timo nur noch ein Bein hat. Ausserdem denke dass die Lotte(?) sehr zum Wandel von Timo beigetragenhat.


    Marek ist mir mir sehr sympatisch geworden und Urs Sprüngli war mir schon Anfangs sehr symatisch. Es kann nur von Vorteil sein, dass er Heinrich von Hettenheim seine Meinung gesagt hat. So weiss Heinrich woran er bei Sprüngli ist und muss sich nicht auch noch um ihn Sorgen machen. (Marek scheint sehr Kinderlieb zu sein.)


    Michi ist ganz schön mutig und will auf keinen Fall seine Freunde enttäuschen. Ich bin sehr gespannt, wie es mit ihm weiter geht.


    Trudi scheint sich sehr wohl bei dem Truppe zu fühlen auch wenn sie ihre Mutter wohl vermisst.


    Marie weiss wie man sich die Kerle von Hals hält. Es ist schön zusehen, wie sie sich um ihre beiden Freundinnen Helene und Anni kümmert. Und das obwohl sie sich große Sorgen um ihre Tochter und Michel macht.


    Ich freue mich auf den 6. Teil obwohl das Buch dann bald zu Ende ist.

  • Hi,


    es ist schon schlimm für Marie! Diese Renata ist ein richtiges mieststück! Und die arme Anni kann ja immer noch nicht reden. Obwohl Marie doch alles versucht, aber warum wird das nicht beschrieben? Sie hat einen schock gehabt, aber man erfährt leider so gar nichts.
    Michel ist ein Held er freut sich so das er Michel gesehen hat und auch noch Marie, gibt es was schöneres?
    Und der Trank ist auch Klasse den die Köchin braut.
    Timo enttäucht mich sehr, aber ich denke er ist einfach verbittert und frustriert. Eva gefällt mir vor allem weil sie sich um die kleine Trudi kümmert.
    Trudi wartet einfach nur auf ihr Mama total süß.


    LG Janet

  • Hallo Sisi, Bienchen, Flaeschchen und Callabluete,


    Zu Timo:
    Ich sehe ihn nicht als Verräter, sondern als verbitterten Mann, der froh ist, eine Bleibe gefunden zu haben. Einem Krüppel wie ihn ohne Familie und Freunde würde sonst nur das Betteln auf den Kirchenstufen bleiben. Nachdem sowohl Michel, wie auch Marie als verschollen galten, hätte er Trudi nur zu Hiltrud bringen können, und der Weg ist für einen Einbeinigen ohne Vermögen doch arg weit. In meinen Augen war es eher das Eingeständnis seiner eigenen Hilflosigkeit, die ihn so reagieren ließ, und eben die scharfe Zunge der Witwe.


    Zu Marie und Anni:
    Wir glauben doch, geschrieben zu haben dass Marie versucht, das Mädchen wieder zum Sprechen zu bringen. Es gelingt ihr im Lauf des Romans auch, ihr wenigstens wieder ein bisschen beizubringen. Allerdings hat sie das Problem, dass Anni wahrscheinlich Tschechin ist und sich leichter getan hätte, ihre Muttersprache wieder zu lernen als Deutsch.


    Zu Trudi und Eva:
    Eva ist ein alter und erfahrener Dachs, den man überzeugen muss, dass es sich lohnt, mit ihm Freundschaft zu schließen. Hat sie das aber einmal getan, dann gibt sie ihr letztes Hemd für einen her. Sich um Trudi zu kümmern war für sie und auch Theres Ehrensache.


    Zu Michi:
    Der Junge musste erst einmal seinen Weg fern vom Elternhaus finden. Doch das hat er in unseren Augen gut geschafft. Sein Mut ist der eines Knaben, dessen Optimismus noch nicht durch Schicksalsschläge getrübt ist.


    Zu Marek:
    Es war angenehm, ihn zu beschreiben. Ein bärbeißiger, aber grundehrlicher Kerl, der mit ganzem Herzen an seienm Herrn und dessen Familie hängt.


    Doch damit erst einmal liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Zitat

    Wir glauben doch, geschrieben zu haben dass Marie versucht, das Mädchen wieder zum Sprechen zu bringen. Es gelingt ihr im Lauf des Romans auch, ihr wenigstens wieder ein bisschen beizubringen. Allerdings hat sie das Problem, dass Anni wahrscheinlich Tschechin ist und sich leichter getan hätte, ihre Muttersprache wieder zu lernen als Deutsch.


    Lieber Gheorn, das habt Ihr --- und das ist sogar im Hörbüch erhalten geblieben. Deshalb kann ich mich auch wahrscheinlich daran erinnern, weil ich es eben doppelt mitbekommen habe.


    Auch das mit Maries Erkenntnis, dass sie vermutlich Tschechin ist, ist gut rübergekommen ....


    ... wollt ich doch nur mal zur Beruhigung einstreuen ...

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Hmmmm... ich hatte irgendwie das Gefühl das Anni nicht sprechen kann weil sie irgendwas hat, aber da hab ich mich wohl gettäucht.
    Hab noch mal drüber gelesen und bemerkt das Marie ihr Deutsch beibringt und sie ja nur Teschich kann. Na gut, mein Fehler.


    Janet

  • Zitat

    Original von Gheron
    Zitat Solas:
    Wunderbarer Satz: „Heimat ist dort, wo man sie sich schafft.“


    In einer Zeit, wo die Zugehörigkeit zu einer Stadt, Klasse oder Gruppe wichtig fürs Überleben war, mussten Leute wie Marie und Michel sich eine Heimat dort schaffen, wo der Wind des Schicksals sie hintragen würde.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave


    Natürlich, es würde aber auch manchen im wirklichen Leben helfen, sich diesen (weisen) Satz vor Augen zu halten.


    Liebe Grüße
    Solas :wave

  • Jetzt habe ich auch den fünften Teil erreicht.
    Zwar habe ich erst ca. die Hälfte, konnte mich aber nicht beherrschen, schon mal hier zu lesen :-]


    Marie schmiedet gerade ihre Fluchtpläne und ich hoffe, es gelingt Ihnen trotz Ottokars Warnung.


    Eva wird mir immer sympathischer, obwohl ich sie ja von Anfang an mochte.


    Warum weiß Falko eigentlich nichts vom Tode seines Kumpanen ?
    Ich hätte erwartet , dass er zurückreitet und nachsieht, warum er nicht nachkommt.
    Er war wohl doch schon der Truppe weiter gefolgt und hat nicht in der Nähe gewartet.
    Aber von ihm kann man auch nicht erwarten, dass er sich um jemanden kümmert und nachsieht, was ihn hätte aufhalten können.


    So kann er ja auch zumindest noch nichts von Maries Überleben wissen.


    Ich hoffe, es kommt noch zum "Show down" zwischen Michel und Falko und aber auch zwischen Marie und Falko.
    Vielleiht fällt er ja vor Schreck um, oder glaubt ein Gespenst zu sehen, falls er Marie wiedersieht. :-]

  • Zitat

    Zitat von Johanna:
    Warum weiß Falko eigentlich nichts vom Tode seines Kumpanen ?


    Falko ist doch nicht lebensmüde und reitet in eine Gegend zurück, in der es von Hussiten nur so wimmelt. Er dürfte geglaubt haben, dass Loosen wie auch Marie diesen zum Opfer gefallen sind. Er selbst musste den Heerzug so rasch wie möglich wieder in sichere Gefielde führen, bevor die Hussiten ihn einholen, umzingeln und vernichten konnten.


    Eva ist eine sympathische Frau, auch wenn sie nicht so aussieht.


    Zum Schluss gibt es hier keine Auskunft. Bitte selbst lesen.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Zitat

    Original von Gheron


    Zum Schluss gibt es hier keine Auskunft. Bitte selbst lesen.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave



    Danke für Deine Antworten.
    Ne, einen Schluß will ich ja gar nicht vorher wissen. Ich spekulier nur so gerne herum und stelle mir den weiteren Verlauf vor.
    Es sollte einfach nur "laut gedacht" sein.


    Ich bin jetzt so gespannt, dass ich wohl die ganze Nacht durchlesen werde, wie ich mich kenne :-]

  • Zitat

    Original von Solas
    Wunderbarer Satz: „Heimat ist dort, wo man sie sich schafft.“ (S. 452)


    Solas :wave


    Diesen Satz empfand ich auch als wunderbar, einfach, aber sehr wahr. :anbet


    Da Mr. Geli bald seine Heimat für mich aufgibt, klau ich diesen Satz und werde ihn in eine Karte schreiben, um ihn bei mir willkommen zu heißen. Darf ich doch, oder?


    In diesem Teil fand ich es sehr spannend, mir die Möglichkeiten vor Augen zu halten, wie es zu einem Zusammentreffen von Michel und Marie oder Michel und deutschen Rittern, die ihn erkennen könnten.


    - Marie trifft auf den Bruder von Vaclav Sokolny, wo ihr Mann lebt
    - Vaclav will einen Boten zu Sigismund schicken, aber Michel darf nicht reiten
    - Sigismund will Falko nach Falkenhain schicken (In dem Fall hätte Michel wohl nicht überlebt oder es wäre zum Show Down gekommen)


    Aber diese Möglichkeit, dass Marie mit ihren Feinden zur Burg zieht, ist doppelt spannend: Denn wenn ihr die Flucht gelingt, ist das Wiedersehen noch spannender.


    Ich hab mich auch erst gefragt, warum Falko und auch sonst niemand nach von Loosen geforscht hat, aber mit Deiner Antwort, Gheron, dass man sich nicht den Feinden ausliefern wollte, bin ich zufrieden. :-]