Unionsverlag, 2016
Gebunden, 224 Seiten
Originaltitel: Una suerte pequeña
aus dem Spanischen von Stefanie Gerhold
Kurzbeschreibung:
Ein Bahnübergang, eine heruntergelassene Schranke, ein blinkendes rotes Licht und kein Zug. Drei, fünf, acht Minuten … und kein Zug. Mary Lohan hat ihren sechsjährigen Sohn, Federico, und Juan, seinen Schulfreund, im Auto. Sie wollen ins Kino. Ihr Auto ist das dritte in der Warteschlange. Der erste Wagen umfährt die Schranke und überquert die Gleise, der zweite ebenso. Die Kinder singen vergnügt, der Filmbeginn rückt näher und kein Zug ist in Sicht. Also los, auch sie wird es wagen. Die Schranke ist schon lange ein Ärgernis. Ob ein Zug überhaupt kommt, ist ungewiss.
Zwanzig Jahre nach der Katastrophe kehrt Mary zurück in die Vergangenheit, aus der sie geflohen ist.
Zwischen herbeigesehnten Begegnungen und erschütternden Enthüllungen begreift sie endlich, dass ihre Rückkehr vielleicht so etwas wie ein wenig Glück bedeutet.
Über die Autorin:
Claudia Piñeiro, geboren 1960 in Buenos Aires, ist der Shootingstar der argentinischen Literatur. Nach dem Wirtschaftsstudium wandte sie sich dem Schreiben zu, arbeitete als Journalistin, schrieb Theaterstücke, Kinder- und Jugendbücher und führte Regie fürs Fernsehen. Ihre Romane sind auf den Bestsellerlisten zu finden und werden in mehrere Sprachen übersetzt und verfilmt. Für Die Donnerstagswitwen erhielt sie 2005 den Premio Clarín; 2010 wurde sie mit dem LiBeraturpreis ausgezeichnet.
Mein Eindruck:
Ein wenig Glück ist ein Roman über einen schlimmen Unfall und dessen Folgen.
Es ist dennoch ein wundervoller Roman, da die argentinische Autorin Claudia Pineiro es vermag, Empathie für ihre Figuren zu vermitteln. Das gilt im hohen Maße besonders für die Icherzählerin. Nach 20 Jahren kehrt sie aus den USA in ihre Heimat Argentinien zurück, um die damaligen Ereignisse aufzuarbeiten. Das ist in guter Form und mit Rückblenden geschildert.
Der Roman ist kein Thriller, doch die Art, Fakten der Vergangenheit erst nach und nach preiszugeben, erzeugt Spannung und lässt mich als Leser am Buch kleben. Von mir bekommt das Buch eine Leseempfehlung!