Im Zeichen des Todes - Sam Wilson

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Mit jedem Opfer wird seine Fährte blutiger


    Es ist ein gnadenloses System, in dem die Geburtsstunde darüber entscheidet, ob man ein Leben in Reichtum oder Armut und Elend führt. Niemand schafft es aus eigener Kraft. Die Sterne sind Gesetz. Und sie bringen den Tod … Als eine Mordserie von unvergleichlicher Brutalität die Stadt erschüttert, ruhen alle Augen auf Detective Jerome Burton und Profilerin Lindi. Der eine glaubt an seinen Jagdinstinkt, die andere an die Macht der Sterne – und beide wissen, dass sie es mit dem gefährlichsten Verbrecher zu tun haben, den die Stadt je gesehen hat. Doch sein Plan ist so finster, dass er alles Vorstellbare übersteigt …


    über den Autor (gem. Amazon)
    Sam Wilson wurde in London geboren, zog noch als Kind in seine neue Heimat Zimbabwe. Seinen Studiengang, Kreatives Schreiben, schloss er mit Auszeichnung ab. 2011 wurde er unter den Top 200 der vielversprechendsten Südafrikaner gelistet. Heute arbeitet er als Regisseur in Kapstadt. Im Zeichen des Todes ist sein Debüt.


    meine Meinung
    Jerome Burton ist Detective in San Celeste, einer Stadt, in der dein Sternzeichen bestimmt, wer du bist und wo du gesellschaftlich stehst. Doch das zählt alles nicht mehr, wenn dich der Tod ereilt. So erschüttert eine brutale Mordserie die Stadt. Und Burton soll gemeinsam mit der Astroprofilerin Lindi herausfinden, wer der Täter ist. Je weiter die Ermittlungen voranschreiten, desto mehr geraten die beiden in das Fadenkreuz des Mörders...


    "Im Zeichen des Todes" ist das Debüt von Sam Wilson und hat mir sehr gut gefallen. Der Autor erschafft eine Welt, in der das eigene Sternzeichen das gesamte Schicksal bestimmt und wirft seine Leser damit in eine Welt, in der keine vernünftigen Argumente mehr greifen. Für mich war das ein tolles Leseerlebnis.


    Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei folgt man nicht nur Burton und seinen Ermittlungen in verschiedenen Kreisen, sondern lernt auch den reichen Erben Daniel kennen, der mit seinem Schicksal hadert und erkennen muss, dass man mit Geld nicht alles kaufen kann. Diese beiden Erzählebenen haben mir sehr gut gefallen, denn sie zeigen aus unterschiedlichen Perspektiven, wie wenig der Mensch benötigt, um auf andere herabzusehen. In diesem Fall sind es die Sterne, unter denen man geboren wurde.


    Zu Beginn musste ich immer wieder lächeln, als die Charaktere sich auf die Sternzeichen beriefen. Doch je länger ich las, desto weniger konnte ich mich der Dynamik dieser Gesellschaft entziehen. Die Morde, die passiert sind, geraten dadurch zwar ab und an in den Hintergrund, jedoch störte mich wenig. Ich war fasziniert von dem Aufbau der Gesellschaft, den Schulen und auch den festgefahrenen Strukturen der Stadt. Und mit jedem Kapitel wurde deutlicher, dass hinter den Morden viel mehr steckte als die bloße Lust am Töten.


    Die Hauptfiguren Burton und Lindi sind von Sam Wilson bewusst gegensätzlich angelegt. Während der Detective rein auf die Logik und den Verstand setzt, lässt sich die Profilerin von den Sternen leiten und erstellt für Situationen Horoskope, in denen ich nicht mal einen Gedanken daran verschwendet hätte. Und obwohl die Charaktere so gegensätzlich angelegt wurden, wirkten sie weder gewollt auf Krawall gebürstet noch gezwungen. Sam Wilson hat ein glaubwürdiges Ensemble erschaffen, in dem es sowohl sympathische als auch hassenswerte Figuren gibt. Toll!


    Die Story hat mich von Beginn an gefangen genommen. Die ersten Morde geschehen recht zügig. Und obwohl ich ein großer Fan von Blut, Gewalt und Co in Büchern bin, war ich dem Autor nicht böse, als er von den Ermittlungen weg- und zu den gesellschaftlichen Strukturen hinschwenkte. Er hat mich mit seinem Gedankenspiel "Was, wenn Sternzeichen unser Leben bestimmen?" fasziniert und ich bin tief eingetaucht in eine Welt aus Sternen, Hass und Vorurteilen. Und mir ist beim Lesen öfter bewusst geworden, dass es starke Parallelen zwischen San Celeste und jeder x-beliebigen Stadt auf der Welt gibt.


    Das Finale war passend zum gesamten Buch und überraschend actiongeladen. Die letzten Kapitel flogen nur so dahin und der Autor lässt am Schluss offen, ob es nicht noch einen weiteren Fall mit Burton und Lindi geben wird. Klasse!
    Der Stil von Sam Wilson ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist direkt und löste bei mir Kopfkino aus. So muss es sein.


    Fazit: nenn mir dein Zeichen und ich sag dir, ob du stirbst. Eine klare Leseempfehlung.