Der Prinz der Finsternis - Paul Harding

  • OT: The Prince of Darkness
    5. (aber 1. auf Deutsch übersetzter) Band der Hugh Corbett-Reihe


    Kurzbeschreibung:
    Man schreibt das Jahr 1301. Der Prince of Wales hat sich von seiner Geliebten abgewandt und in dem Höfling Piers Gaveston die Liebe seines Lebens gefunden. Als seine ehemalige Geliebte in dem Kloster, in das sie verbannt wurde, ermordet wird, soll Corbett, Meisterspion von König Edward, den Fall aufklären. Innerhalb kurzer Zeit geschehen weitere Morde, und Corbett und seine Helfer können nur knapp mehreren Anschlägen auf ihr Leben entgehen.


    Über den Autor:
    Paul Harding ist eines von zahlreichen Pseudonymen des englischen Schriftstellers Paul Charles Doherty (geboren 1946), der zu den bekanntesten britischen Autoren historischer (Kriminal-)Romane gehört. Weitere interessante Infos rund um Doherty, seine Pseudonyme und Romane liefert Wikipedia.


    Meine Meinung:
    Wer glaubt, dass ein guter historischer Kriminalroman mindestens 500 Seiten haben muss, wird von Paul Doherty alias Paul Harding eines Besseren belehrt. Gerade einmal 280 Seiten hat "Der Prinz der Finsternis", der fünfte (aber der erste ins Deutsche übersetzte) Band der Reihe um Hugh Corbett, der als Spion im Dienste König Edwards I. steht. Er selbst hätte vielleicht ein paar mehr Ecken und Kanten vertragen, erscheint er doch frei jeglichen Lasters. Auf seinen Missionen wird er aber von seinem trinkfreudigen Freund Ranulf begleitet, der sich gerne in Wirtsstuben aufhält und dort nicht nur den Sinnensfreuden frönt, sondern auch nützliche Kontakte pflegt und so für einigen Unterhaltungswert sorgt.


    Paul Harding/Doherty kombiniert historische Fakten und Persönlichkeiten mit fiktiven Figuren und spinnt so ein ebenso lebendiges wie spannendes Bild aus dem mittelalterlichen England. Der Fall um die ermordete Ex-Geliebte des Thronfolgers ist hochbrisant, da er sogar politische Auswirkungen haben kann. Für Hugh Corbett ein heikles Unterfangen, muss er doch aufpassen, bei seinen Ermittlungen niemandem auf die Füße zu treten, der ihm selbst schaden kann. Spurensuche und Schlussfolgerungen sind gut nachvollziehbar und am Ende wartet Doherty trotzdem mit einer überraschenden, aber in sich stimmigen und deshalb glaubwürdigen Auflösung auf, die das Lesevergnügen abrundet. Ein kurzer, aber gelungener Ausflug ins englische Mittelalter, der neugierig auf weitere Abenteuer von Hugh Corbett macht.


    Von mir 8 Punkte.