Pankfurt - Robert Maier

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    Frankfurt am Main im Jahr 1981. Den Studenten Frank zieht es aus der hessischen Provinz in die von Subkulturen geprägte Großstadt. Von Spießern, Dauerwellenträgern und frühem Aufstehen will er nichts wissen. Rasch findet der junge Mann aus Butzbach die wirklich coolen Freunde in der Mainmetropole: Alternative, Atomkraftgegner und natürlich die Widerstandskämpfer im Hüttendorf an der Startbahn West. Frank lebt ein entspanntes Leben und ahnt nicht, dass Hauptkommissar Berger von der Frankfurter Polizei ihn für einen RAF-Terroristen hält und überwachen lässt. Als er sich dann auch noch in die falsche Frau verliebt, ist dem Hauptkommissar jedes Mittel recht, den vermeintlich kriminellen Frank hinter Gitter zu bringen, denn dieser könnte die Karriere des gewissenhaften Beamten zerstören.



    Meine Meinung
    Ein tolles Buch aus dem Anfang der 80er Jahre, welches den Zeitgeist und das Lebensgefühl von damals extremst gut wiederspiegelt. Es durfte noch überall geraucht werden, der Musikgeschmack hat entschieden ob man jemanden mag oder hasst, die RAF hat das Land erschüttert und Tausende haben sich gegen den Bau der Startbahn West aufgelehnt. So auch der Hauptprotagonist Frank Neumann, der erstmal das Klischee eines Studenten voll erfüllt. Näher zur Uni ziehen, damit man länger schlafen kann, dann in einer Männer-WG mit deckenhohen dreckigen Geschirrstapeln inkl. verschimmelten Essen leben und jeden Tag in der Großstadt Party machen und kaum zur Uni gehen. Dann die andere Seite, die Atomkraftgegner, die alternative Szene und die Bewohner des Hüttendorfes auf der Startbahn West. Und hier gerät Frank durch einen blöden Zufall zwischen die Fronten, obwohl er es eigentlich gar nicht will. Auf einmal ist er mittendrin und durch die Liaison mit Monika, die ausgerechnet die Tochter des Kommissars ist der ihn eh schon auf dem Kieker hat, gerät er noch tiefer ins Schlamassel. Extrem typisch, aber trotzdem sympathisch, hat Robert Maier, die Charaktere angelegt, so das ich oftmals schmunzeln musste.
    Beim Lesen wurde ich an vieles erinnert und manches Kind dürfte sich wundern, wenn die Eltern aus der damaligen Zeit berichten würden. Es ging hoch her und jeder wollte bei irgendetwas großem dabei sein.
    Unbedingte Leseempfehlung von mir, an alle die sich manchmal zurückerinnern wollen und die gerne Romane lesen, wo man merkt, das der Autor bestimmt auch einiges aus seinem echten Leben mit eingebaut hat.