Eine Tote gibt Auskunft - Janwillem van de Wetering

  • OT: Buitelkruid
    2. Band der Amsterdam Cops-Reihe


    Kurzbeschreibung:
    Adjudant Grijpstra und Brigadier de Gier werden zu einem Hausboot gerufen. Ein Nachbar ist in Sorge um die schöne Maria van Buren. Zu Recht. Jemand hat die junge Frau ermordet. Schon nach den ersten Ermittlungen stellt sich heraus, dass sie die Geliebte von drei Männern war. Und wenn einer der drei mit einem Wurfmesser umgehen konnte, dürfte der Fall geklärt sein: ein Fall von Eifersucht. Doch da keiner der Männer in der Lage oder bereit ist, Einzelheiten über das Leben der Toten zu liefern, fliegt der Commissaris, der Vorgesetzte von Grijpstra und de Gier, nach Curaçao. Denn von dort stammte Maria van Buren.


    Über den Autor:
    Janwillem van de Wetering (1931-2008) weiß Wikipedia einige interessante Details zu berichten.


    Meine Meinung:
    Die Krimi-Couch nennt die Reihe um die Amsterdam Cops "eine der eigentümlichsten Serien der Kriminalliteratur" und vielleicht stimmt das. Auf jeden Fall ist die Reihe ungemein unterhaltsam - zumindest dieser zweite Band, in dem die drei Cops aus Amsterdam an Profil gewinnen: So verschieden Grijpstra und de Gier sind, so kurzweilig sind ihre Dialoge und so gut ist ihre Zusammenarbeit, die von ihrem Vorgesetzten, dem namenlosen Commissaris, unterstützt wird. Alle drei gehen im Fall der ermordeten Maria van Buren auf Reisen: Der rheuma-geplagte Commissaris fliegt auf die Insel Curaçao (damals Teil der Niederländischen Antillen, heute autonomes Land des Königreichs der Niederlande) und genießt dort während seiner Ermittlungen eine schmerzfreie Zeit. Seine beiden Mitarbeiter Grijpstra und de Gier machen derweil einen beruflichen Ausflug auf die westfriesische Insel Schiermonnikoog und hier zeigt sich auch eine Stärke von Autor van Wetering, der seine Leser dank der authentischen und lebendigen Beschreibung der gegensätzlichen Handlungsorte im Handumdrehen in die Karibik oder das Wattenmeer entführt, wo sie entweder die heiße Sonne auf der Haut oder das kühle Watt zwischen den Zehen spüren. Der Kriminalfall selbst ist eher unspektakulär, die Auflösung... nun ja. Trotzdem ist der Roman aus den genannten Gründen lesenswert und bietet ein kurzweiliges Lesevergnügen.


    Von mir 8 Punkte.