Die maskierte Stadt - Genevieve Cogman

  • Originaltitel: The Masked City (2015)
    Bastei Lübbe 2016, 460 S.


    Teil 2 der Serie “Die Bibliothekare”


    Über den Inhalt:
    Irene Winters ist Agentin der unsichtbaren Bibliothek, die jenseits von Raum und Zeit als Tor zwischen den Welten existiert. Ihr Job ist es, einzigartige, ungewöhnliche oder rare Bücher für diese Bibliothek zu beschaffen. Sie hat gerade auf einer zwielichtigen Auktion einen seltenen Bram-Stoker-Text erworben, als sie und ihr Assistent Kai überfallen werden. Zu spät erkennt Irene, dass es nicht um das Buch, sondern um Kai geht. Er wird entführt, ohne dass Irene es verhindern kann. Die Spur der Verbrecher führt in ein dunkles Venedig des immerwährenden Karnevals. Ein Ort der Masken und Geheimnisse. Und des Todes ...


    Über die Autorin:
    Genevieve Cogman hat sich schon in früher Jugend für Tolkien und Sherlock Holmes begeistert. Sie absolvierte ihren Master of Science (Statistik) und arbeitete bereits in diversen Berufen, die primär mit Datenverarbeitung zu tun hatten. Mit ihrem Debüt Die unsichtbare Bibliothek sorgte sie in der englischen Buchbranche für großes Aufsehen. Genevieve lebt im Norden Englands.


    Meine Meinung:
    Ich fand Band 1 der Serie toll und freute mich sehr auf die Fortsetzung. Es ist nicht zwingend, empfiehlt sich aber, den ersten Teil vorher gelesen zu haben, denn wir treffen hier einige der Figuren wieder. Der Drache Kai, Lehrling von Bibliothekarin Irene Winters, wird entführt und Irene setzt alles daran, ihn zu befreien. Dabei ist sie nahezu auf sich allein gestellt, denn Kai wird in einer Welt des Chaos gefangen gehalten. Und Chaos und Drachen vertragen sich nicht, denn das Chaos ist die Welt der Elfen und Drachen lieben die Ordnung.


    Genevieve Cogman hat sich einen phantastischen Rahmen ausgedacht, in den sie ihre Geschichten einbettet. In dieser Mischung aus Fantasy und Krimi begegnen wir Elfen und Drachen und diesmal lernen wir mehr von ihrer Lebensart und Gesellschaft kennen als im ersten Band.
    Die unsichtbare Bibliothek sorgt dafür, dass seltene und kostbare Bücher aus den Parallelwelten herausgeholt und in die Bibliothek jenseits von Zeit und Raum gebracht werden. Dafür werden Bibliothekare wie Agenten in die verschiedenen Parallelwelten hinausgeschickt, um diese Bücher aufzuspüren und einzusammeln. Ausgestattet sind die Bibliothekare mit der „Sprache“, der Waffe des gesprochenen Wortes, mit der sie die Wirklichkeit für ein paar Momente verändern können.


    Irene gerät in viele gefährliche Situationen, sie riskiert alles, um ihren Assistenten und Freund Kai zu befreien. Die Handlung ist spannend und es ist immer wieder überraschend, wie Irene sich aus scheinbar ausweglosen Situationen hinausmanövriert. Dabei begegnet sie vielen Nebenfiguren, Freund wie Feind haben sie ihren Platz in dieser phantasievollen, flüssig geschriebenen Geschichte, in der auch der Humor nicht fehlt.
    Ein bisschen vermisst habe ich Kai, er kam mir über weite Strecken zu kurz. Denn es hat schon im ersten Band zwischen ihm und Irene geknistert und darüber hätte ich doch zu gerne mehr erfahren. Aber vielleicht wird meine Neugier darauf in Band 3 gestillt. Die Fortsetzung „Die flammende Welt“ ist im März 2017 erschienen.