Mal eben kurz die Welt retten – Markus Vahlefeld

  • Über den Autor und weitere Mitwirkende Quelle: Amazon
    Markus Vahlefeld, 1966 in Hong Kong geboren, Deutsch-Brite, aufgewachsen in Hamburg, Abitur in Washington, D.C., Studium der Philosophie in Bonn, Berlin und Barcelona, Gründer und Geschäftsführer einer Privatschule, dann Wechsel in die Filmproduktion, zuletzt in der Geschäftsführung der hr-Tochter Taunusfilm in Wiesbaden. Seit 2003 selbständig als Produzent und Autor mit dem Schwerpunkt Wein & Genuss. Markus Vahlefeld ist ständiger Autor auf der Achse des Guten (achgut.com). Er ist verheiratet, lebt in Köln und arbeitet in einem kleinen Weindorf im Rheinhessischen.


    Henryk M. Broder ist einer der scharfzüngigsten deutschen Publizisten und Buchautoren. Broder schrieb von 1995 bis 2010 hauptsächlich Kolumnen und Polemiken für das Magazin Der Spiegel und für die Berliner Tageszeitung Der Tagesspiegel. Seit 2011 ist er für Die Welt, die Welt am Sonntag und Welt Online tätig. Er ist Autor mehrerer Bücher, unter anderem des Bestsellers Hurra, wir kapitulieren! Zudem ist er Mitbetreiber des Weblogs Die Achse des Guten, für den er auch Artikel schreibt. Broder ist oft Gast in TV-Talkshows.


    Das Buch (Quelle Amazon)
    Weltoffen, ökologisch, pazifistisch: Seit der Flüchtlingskrise 2015 sind die Deutschen endlich das bessere Volk geworden, das sie nach Auschwitz so lange sein wollten.
    Markus Vahlefeld analysiert faktenreich ein linksliberales Denken, das sich der deutschen Gesellschaft bemächtigt hat. Lustvolle Selbstanklage und totaler Werterelativismus sind dabei die Türöffner, um die Feinde des freiheitlich-säkularen Westens unter dem Deckmantel der Toleranz willkommen heißen zu können. Ganz vorne mit dabei: eine CDU-Bundeskanzlerin, die Weltoffenheit, Ökologie und Pazifismus zur neuen deutschen Staatsräson erhoben hat und die Sehnsucht der Deutschen nach Wiedergutwerdung endlich erfüllt.


    Meinung:
    Das deutsche Staatsversagen der letzten 20 Monate wird in drei Büchern hervorragend beschrieben: Robin Alexander befasst sich in seinem Werk „Die Getriebenen“ mit dem, was war. Markus Vahlefeld analysiert überwiegend die Ursachen. Phänomene und Ursachen sind nun eindeutig identifiziert. Das dritte Buch, das eine Problemlösung entwirft, muss noch geschrieben werden.


    Am Anfang fragt sich Vahlefeld, woher die Lebenslügen der Realitätsverweigerer kommen, die objektive Erkenntnisse negieren, so beispielsweise das Staatsversagen im Sommer 2015, als der gesunde Menschenverstand ausgeschaltet, Recht und Ordnung außer Kraft gesetzt und wider besseres Wissen unser Land geflutet wurde. Die darauf folgende Politik der Pleiten, Pech, Pannen und Lügen sowie der weiteren Rechtsbrüche hätte gereicht, um die Verantwortlichen vor den Kadi zu zerren. In anderen Ländern wurden schon aus nichtigeren Gründen Revolten angezettelt. Aber warum haben die Deutschen all das hingenommen?


    Nach einer lehrreichen Auseinandersetzung mit dem Nominalismus kommt Vahlefeld zum Schluss, dass die Einzelperson längst ihre Würde und ihren Wert dem Staat geopfert habe. Dadurch habe sich eine irrationale Flüchtlingspolitik etabliert, bei der die willigen Deutschen Schuldkomplex und Helfersyndrom ausleben konnten. Unterstützt worden sei diese Paranoia von der 4. Säule der Demokratie, den rotgrün-dominierten Medien, die sich damit selbst ein Bein stellten, weil sie von vielen Deutschen nur noch als „Lügenpresse“ wahrgenommen wurden.

    Als der Terror sich den Weg über die Flüchtlingsroute nach Europa bahnte und in jeder Woche Dutzende Opfer zu beklagen waren, diagnostizierte Vahlefeld die Unfähigkeit der Deutschen zu trauern. Das waren doch alles nur Kollateralschäden, die man gerne hinnimmt, wenn man mal eben kurz die Welt rettet.


    Anschließend kommt Vahlefeld den Gründen auf die Spur, warum die Doktrin der Gutmeinenden, der so genannte „Linksliberalismus“ sich partout der Realität verweigert: Dessen scheinbarer Humanismus, gepaart mit klimatologischen Weltuntergangsszenarien kulminiert in einem Schuldkomplex, der die Gutmeinenden davon abhält zu erkennen, woher die gegenwärtigen Probleme kommen. Dabei haben Heinsohn und Sloterdijk schon vor über 15 Jahren die Ursache eindeutig identifiziert: Der Bevölkerungsüberschuss (Youth bulge) in den Ländern der 3. Welt.


    Am Ende fragt sich Vahlefeld, warum die Kanzlerin fast eigenmächtig, also ohne Rückendeckung des Parlaments und der Minister Energiewende, Griechenlandrettung und Flüchtlingskrise ausgelöst und dabei viele Rechtsbrüche in Kauf genommen hat. Die Pastorentochter scheint zu glauben, dass die Epoche der Staatlichkeit zu Ende gehe und sie arbeite an ihrer Zukunftsvision: Eurabien. Wir können nur hoffen, dass WIR sie davon abhalten – nicht nur im Interesse Deutschlands.


    Ein sehr gutes Buch, das ich manchmal an die Wand knallen wollte und mich dabei fragte: Haben wir das verdient?

  • Titel: Mal eben kurz die Welt retten. Die Deutschen zwischen Größenwahn und Selbstverleugung
    Autor: Markus Vahlefeld
    Verlag: epubli
    Erschienen: Mai 2017
    Seitenzahl: 240
    ISBN-10: 3745083768
    ISBN-13: 978-3745083767
    Preis: 16.00 EUR


    „Wer nicht für Merkel ist, ist ein Arschloch!“CDU-Generalsekretär Peter Tauber im November 2015 zu parteiinternen Kritikern der Kanzlerin.


    Der stellvertretende Chefredakteur der ZEIT, Bernd Ulrich“ entblödete sich nicht, folgendes von sich zu geben:
    „Deutschland sei ökologischer, weiblicher, offener, föderaler und weniger militärisch geworden.“
    Mit anderen Worten: Deutschland ist zum Weichei mutiert.


    Deutschland hat unter dem Deckmantel einer vermeintlichen Toleranz, die Feinde dieser unserer Gesellschaftsordnung willkommen geheißen. Und immer vornweg, die Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel (CDU) – zu DDR-Zeiten verdientes FDJ-Mitglied – die Pazifismus, eine sogenannte Weltoffenheit und ökologischen Unsinn zur Staatsräson erhoben hat.


    Und wieder Lämmer, die zur Schlachtbank geführt werden, so kriecht das deutsche Volk hinterher.


    Vahlefeld hat eine interessante Streitschrift verfasst, die es zu lesen lohnt und über die man dann sicher wunderbar diskutieren kann. Er redet nicht um den heißen Brei – er sagt vielmehr schnörkellos seine Meinung – mit der man sicher nicht in allen Punkten übereinstimmen muss.


    Merkel hat es geschafft, Deutschland in Europa so ziemlich zu isolieren. Das in erster Linie durch ihre Alleingänge, denen die anderen Staaten dann widerspruchslos folgen sollten. Merkel hat keine Visionen, sie hat kein Programm – sie schaut so lange zu, bis sie weiß wie das Stimmungsbarometer ausschlägt um sich dann an die Spitze der Bewegung zu setzen.


    Deutschland war durch den unkontrollierten Zustrom angeblicher Flüchtlinge überfordert und ist es nach wie vor. Bis heute sind die deutschen Behörden nicht Herr des Verfahrens. Hat man anfangs mit geschönten Kriminalstatistiken operiert, so musste man nun vor einiger Zeit die wahren Zahlen auf den Tisch legen – und siehe da, die „Nicht-Merkel-Jünger“ hat recht gehabt. Mit dem Zustrom gerade von jungen Männern aus islamischen Staaten, stieg die Kriminalitätsrate überproportional. Und diese Zahlen kann man nun einmal nicht wegdiskutieren.


    Und es soll nicht unerwähnt bleiben, dass Deutschland nun einmal kein Einwanderungsland ist. Und ein Einwanderungsgesetz, von vielen gefordert, müsste sehr hohe juristische Hürden übersteigen, wenn es denn überhaupt mit unserer Verfassung vereinbar wäre. Das aber jetzt nur am Rande.


    Natürlich provoziert Vahlefeld auch – aber nur wenn einer eine gesunde Portion Provokation untermischt, dann wird ihm auch zugehört. Und das Zuhören lohnt sich in diesem Falle.


    Vielleicht hätte man seinerzeit statt irgendwelche Kuscheltiere zu werfen – Panzer auffahren lassen sollen. Nur jetzt mal so als Gedanke. Der Schutz unserer Grenzen ist übrigens auch ein Verfassungsauftrag.


    Es soll auch nicht vergessen werden, dass das deutsche Asylrecht sehr enge Vorgaben macht. Diese aber wurden ohne Rechtsgrundlage eigenmächtig ohne eine Novellierung der bestehenden Rechtsvorschriften erweitert – insofern sind also eine sehr große Zahl der Asylentscheidungen schlichtweg rechtswidrig wenn nicht sogar evident.


    Markus Vahlefeld hat eine interessante Streitschrift verfasst, über die man aber natürlich erst dann diskutieren kann, wenn man sie auch gelesen hat. Eine Diskussion darüber ist sicher sehr interessant.


    8 Eulenpunkte

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Jan Voltaire: Markus Vahlefeld hat eine interessante Streitschrift verfasst, über die man aber natürlich erst dann diskutieren kann, wenn man sie auch gelesen hat. Eine Diskussion darüber ist sicher sehr interessant.


    Da stimme ich dem werten Kollegen zu und ich ergänze bescheiden:


    Markus Vahlefeld hat eine interessante Streitschrift verfasst ... wenn man sie auch gelesen und verstanden hat.

    :kiss

  • Hoffentlich ist das Buch besser als seine Rezensionen.


    Als Befürwörter dieser Flüchtlingspolitik würde mich ein Versuch einer psychosozialen Einsortierung meinereiner ja fast interessieren, auch wenn ich das für ein hoffnungsloses Unterfangen halte (weil alles viel zu individuell in meinem Fall, so würde ich behaupten).


    Auch denke ich, dass es objektiv begründbare Argumente Für und Wider gibt und eine ernsthafte Debatte möglich sein sollte, aber jedes Mal grätscht dann doch ein Argument mit Alu-Hütchen-Niveau dazwischen (Merkels Zukunftsvision Eurabien) während man gleichzeitig als Realitätsverweigerer tituliert wird. Wenn man Merkels Entscheidungen für einen Fehler hält, wieso dann nicht erst einmal nach den einfachen Günden suchen (z.B. Fehleinschätzung, inhaltlicher oder machtpolitischer Art). Wenn ein konservativer Autor das sachlich hinbekommt, dann würde ich es gerne lesen, wenn ich aber nach diesen Rezensionen gehe, muss ich weiter suchen...

  • ... wäre ein Buch für dich, lieber Gogool.


    Leider wurde es im Forum schlechter rezensiert als es ist, aber das liegt daran, dass der werte Kollege Voltaire und ich dir nicht das Wasser reichen könnten, falls deine politische Hellsichtigkeit nur halb so gut ist wie deine Fußballtipp-Qualitäten.


    Ob Robin Alexander allerdings als Konservativer durchgeht, hängt wiederum vom Standpunkt des Betrachters ab. So wie ich dich einschätze, passt das schon. :wave