OT: Sung in Shadow
Verlag: Lübbe
Kurzbeschreibung:
In einer anderen Welt zur Zeit der Renaissance, in einem Italien nur wenig anders als das, wie wir es kennen, lebte ein wunderschönes Mädchen mit Namen Iuletta. Doch zwischen ihnen stand der Haß ihrer verfeindeten Familien - und eine uralte, mächtige Magie.
Tanith Lee hat einen neuen farbenprächtigen Teppich gewoben, voll von Kämpfen und Intrigen, Zauberei und wilden Leidenschaften, in einer Welt, wo der Teufel selbst das letzte Wort hat.
Über die Autorin:
Tanith Lee wurde 1947 in London geboren. 1968 erschienen ihre ersten Erzählungen, seitdem schrieb sie sowohl für Erwachsene als auch für Kinder: meist Fantasy, aber auch Science Fiction. Nebenbei verfasste Lee Skripte für Radio- und Fernsehproduktionen. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet. Das Gesetz des Wolfturms stand auf der Auswahlliste des "Guardian Children´s Book Award". Seit 1992 war Tanith Lee mit dem britischen Autor und Maler John Kaiine verheiratet und lebte mit ihm im Süden Englands.
Am 24. Mai 2015 ist Tanith Lee im Alter von 67 Jahren gestorben.
Mein Eindruck:
Die britische Fantasy-Autorin Tanith Lee war in den 80ziger Jahren auf dem Höhepunkt ihres Schaffens und vielleicht die originellste Verarbeiterin von Stoffen aus der Märchen- und Sagenwelt. 1983 kam mit Sung in Shadow dann auch noch Shakespeare-Motive hinzu. Romulan und Julietta sind hier das berühmte Liebespaar in einer Stadt, die ganz ähnlich der Renaissance-Stadt Verona ist.
Es gibt wenig Abweichungen zur ursprünglichen Handlung und richtige Fantasyelemente gibt es kaum. Es ist die spezielle Art der Figurenbildung und Figurenführung sowie die Tanith Lee-eigene poetische Sprache, die das besondere ausmacht.
Neben dem Liebespaar ist Romulans Freund Mercurio die herausragende Figur. Mit seinen ironischen, spöttischen Anmerkungen begleitet er die Geschichte. Mit der gemütlichen Cornelia, Juliettas Amme, gibt es einen weiblichen Gegenpart zu Mercurio. Mit diesen Figuren in Aktion macht das Lesen wirklich Spaß.
Doch die Emotionen nehmen im Verlauf des Romans zu und überschreiten das Maß des Gewohnten. Blut und Tränen fließen reichlich. Es gilt, den Tod zu überwinden.
Völlig missraten ist der deutsche Buchtitel, der jede Poesie des Originals vermissen lässt. Ansonsten ist der Roman aber gut übersetzt und die sprachliche Qualität auch in der deutschen Fassung erhalten.
Who can know where love will find us,
Love far darker than the night,
Love far colder than the snow—
That has been both cold and bright—
Sung in shadow, that was show,
Bitter-tasting are you now,
Music of sweet and delight
Wer weiß, wo die Liebe uns findet?
Die Liebe, dunkler als die Nacht,
Die Liebe, kälter als der Schnee -
Der uns hell und warm geschienen?
Das Lied im Schatten, es war Tand.
Bitter schmeckt uns jetzt der Klang,
Auch der süßen Musik …
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ASIN/ISBN: 3404130456 |