Originaltitel: The Strange Death of Fiona Griffiths (2014)
Wunderlich Verlag 2017, 508 Seiten
Band 3 der Serie um die walisische Polizistin Fiona Griffiths
Über den Inhalt:
Fiona Griffiths ist eine Frau voller Probleme, aber auch eine sehr gute Polizistin. Als Neuling im Revier hat sie natürlich auch Routinefälle zu bearbeiten. Zum Beispiel diesen: Abrechnungsbetrug bei einem Möbelhaus. Fiona folgt der Spur des Geldes und stößt auf Leichen. Denn es geht um viel Geld. Unglaublich viel. Nun hat Fiona gerade erst eine Ausbildung zur Undercover-Agentin absolviert. Als Putzfrau namens „Fiona Grey“ wird sie in ein betroffenes Unternehmen eingeschleust. Auch die Betrüger erkennen schnell ihre besondere Begabung, Fiona wird Teil ihres Plans – ein gefährliches Spiel. Denn die Grenzen zwischen ihren Persönlichkeiten verfließen zunehmend. Nur Fiona Griffiths kann das ultimative Verbrechen verhindern. Doch was will Fiona Grey?
Über den Autor:
Harry Bingham stammt aus Wales. Er hat in Oxford Politik und Wirtschaft studiert, sich danach bei der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung mit dem ökonomischen Wiederaufbau Osteuropas beschäftigt und schließlich eine Karriere bei J.P. Morgan in der Abteilung für Mergers & Acquisitions abgebrochen, um Bücher zu schreiben. Mit der Fiona-Griffiths-Reihe betritt er erstmals die Bühne der Krimiwelt.
Meine Meinung:
Eigentlich ein unspektakulärer Fall: als Undercoveragentin in ein Unternehmen eingeschleust, soll Detective Fion Griffiths Beweise erbringen, um einer skrupellosen Betrügerbande, die auch vor Mord nicht zurückschreckt, das Handwerk zu legen.
Zu etwas Besonderem wird die Geschichte durch Fiona selbst, der Ich-Erzählerin, die keine Teamplayerin ist, aber gelegentlich von sich selbst im Plural spricht, wenn sie sich und ihre Tarnidentität meint. Ihre Vergangenheit hat sie zu einem Menschen gemacht, der mit einer seltenen Persönlichkeitsstörung zu leben gelernt hat.
Am Anfang der Geschichte führt sie mit ihrem Kollegen Buzz seit über einem Jahr eine Beziehung und in der Arbeit läuft es gut für sie. Doch die Undercovertätigkeit verlangt ihren Tribut. Es ist faszinierend und spannend zugleich mitzuerleben, welche Auswirkungen das Rollenspiel auf Fiona hat. Beinahe aufregender als die eigentliche Krimihandlung, die langsam beginnt und Zeit braucht sich zu steigern, bis sie Spannung aufnimmt und man die Komplexität erkennt.
Von den weiteren Figuren sticht vor allem Fiona Greys Chef Vic Henderson heraus, die Interaktion Fionas mit diesem zwielichtigen, gefährlichen Charakter lässt die Luft knistern.
Der in Wales spielende Krimi hat mir sehr gut gefallen, ist mal ein anderer Schauplatz als das häufiger vorkommende England oder Schottland. Ich habe keine Ahnung, warum mir die ersten beiden Bände der Serie entgangen sind, ich denke, es lohnt sich, sie nachzuholen und auf jeden Fall nach dem interessanten Ende die Fortsetzung mit Spannung zu erwarten.