Gerald Hüther - Raus aus der Demenz-Falle!

  • Der Autor (Quelle: Amazon):

    Prof. Dr. Gerald Hüther zählt zu den renommiertesten Hirnforschern Deutschlands. Er wurde 1951 in Gotha geboren, hat in Leipzig studiert und in Jena promoviert, bevor er zum Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin in Göttingen wechselte. Gerald Hüther interessiert sich vorwiegend für die frühen Erfahrungen im menschlichen Leben und deren Einfluss auf die Hirnentwicklung, wozu vor allem emotionale Reaktionen wie Angst und Stress gehören. Seine Erkenntnisse veröffentlicht Hüther nicht nur für die Fachwelt, sondern auch in - auch für Laien - gut zugänglichen Sachbüchern.


    Das Buch (Quelle: Amazon):

    Die aktuelle Demenz-Forschung ist der Überzeugung, dass Demenz durch altersbedingte Abbauprozesse und Ablagerungen im Gehirn verursacht wird. Leicht verständlich und mit überzeugenden Argumenten macht Gerald Hüther, einer der führenden Hirnforscher, deutlich, dass diese im letzten Jahrhundert entwickelte Vorstellung nicht nur unzutreffend ist. Sie hat auch den Blick für das Phänomen verstellt, das tatsächlich für die Herausbildung von Demenz verantwortlich ist: die Unterdrückung der normalerweise bis ins hohe Alter vorhandenen Regenerations- und Kompensationsfähigkeit des Gehirns. Dieses neuroplastische Potential verlieren wir aber fast alle zwangsläufig in einer Welt, in der uns die Freude am eigenen Entdecken und am gemeinsamen Gestalten beim Älterwerden zunehmend abhandenkommt.


    Meinung:

    Alles hat man irgendwo schon einmal gelesen. Und es geht nicht nur um Demenz, sondern vielleicht sogar mehr um die Kunst der gesunden Lebensführung. Dass beides miteinander zusammenhängt, direkt oder indirekt, wird schon lange vermutet. Wer sich im Einklang mit sich selbst und seiner Welt fühlt, kann sich glücklich schätzen. Möglicherweise scheint sogar sein in Unordnung geratenes Gehirn in der Lage, sich zu regenerieren, um verlorengegangene Vernetzungen wiederherzustellen. Voraussetzung für die Aktivierung der im Körper angelegten Selbstheilungskräfte seien drei (salutogenetische) Grundregeln:


    1. Verstehen, was in der Welt geschieht (Verstehbarkeit)

    2. Das Verstandene in Aktionen umsetzen (Gestaltbarkeit)

    3. Der aus dem Verständnis und der Gestaltung entstehende Sinn (Sinnhaftigkeit)


    Selbst wenn im Hirn Abbauprozesse ablaufen, erkranken Menschen seltener, sofern sie ihr Leben nach diesen Grundregeln ausrichten. Nach Hüther seien es geeignete Werkzeuge, um erkrankte Hirnareale „neuroplastisch“ zu regenerieren.

    Sieben Haltungen (Grundeinstellungen) scheinen zu helfen, seinen Körper zu erfahren und ihm Gutes zu tun:


    1. Maßvoll das Richtige essen

    2. Bewegung/Fitness

    3. Begeisterung für die Vielfalt und Schönheit der Welt

    4. Freude am Nachdenken, Entdecken, Lernen und Gestalten

    5. Tun, was man selbst für richtig hält

    6. Nach dem Sinn des Lebens suchen und ein sinnvolles Leben führen

    7. Positive und konstruktive Beziehungen zu anderen Menschen


    Wer sich daran hält, scheint das neuroplastische (regenerative) Potential seines Hirns voll auszuschöpfen. Er sei der Schöpfer seiner Gesundheit, der Schmied seines Glücks. Auf Seite 93 steht geschrieben:


    „Jede Störung körperlicher Abläufe und Reaktionen wird aber sehr schnell selbst wieder zur Ursache einer sich bis ins Gehirn ausbreitenden Inkohärenz, die dessen neuroplastisches Potential und die normalerweise vorhandene Regenerationsfähigkeit unterdrückt. Da alles begünstigt die Herausbildung einer Demenz. Deshalb ist es so heilsam, wenn es uns gelingt, unsere körperliche Empfindungsfähigkeit und damit unser Gefühl für den eigenen Körper wiederzuentdecken.“


    Es geht also darum, unser Hirn auf Trab zu halten. Allerdings nicht des lieben Zeitvertreibs wegen und weniger mithilfe von Beschäftigungstherapien wie beispielsweise Kreuzworträtseln und Sudokus.


    Halten wir uns an Hüthers Goldene Regel, scheinen wir kompetente Gestalter unseres eigenen Lebens zu werden, um endlich Sinn zu finden. Amen.