Carolyn Hughes - Fortune´s Wheel

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)

    Plague-widow Alice atte Wode is desperate to find her missing daughter, but her neighbours are rebelling against their masters and their mutiny is hindering the search.

    June 1349. In a Hampshire village, the worst plague in England's history has wiped out half its population, including Alice atte Wode's husband and eldest son. The plague arrived only days after Alice's daughter Agnes mysteriously disappeared, and it prevented the search for her.

    Now the plague is over, the village is trying to return to normal life, but it's hard, with so much to do and so few left to do it. Conflict is growing between the manor and its tenants, as the workers realise their very scarceness means they're more valuable than before: they can demand higher wages, take on spare land, and have a better life. This is the chance they've all been waiting for.

    Although she understands their demands, Alice is disheartened that the search for Agnes is once more put on hold. When one of the rebels is killed, and then the lord's son is found murdered, it seems the two deaths may be connected, both to each other and to Agnes's disappearance.


    Autorin (Quelle: amazon)

    Carolyn Hughes was born in London, but has lived most of her life in Hampshire. After a first degree in Classics and English, she started her working life as a computer programmer, in those days a very new profession. It was fun for a few years, but she left to become a school careers officer in Dorset.

    But it was when she discovered technical authoring that she knew she had found her vocation. She spent the next few decades writing and editing all sorts of material, some fascinating, some dull, for a wide variety of clients, including an international hotel group, medical instrument manufacturers and the Government.

    She has written creatively for most of her adult life, but it was not until her children grew up and flew the nest, several years ago, that creative writing and, especially, writing historical fiction, took centre stage in her life.


    Allgemeines

    Erschienen am 7. November 2016 bei Meonbridge Chronicles als TB mit 270 Seiten
    Gliederung: Personenverzeichnis – Prolog – 30 Kapitel – Epilog

    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven

    Handlungsort und -zeit: Meonbridge, fiktives Dorf in Hampshire, Juni 1349 bis Juni 1350


    Zum Inhalt

    Die Handlung von „Fortune´s Wheel“ ist in den Jahren 1349/1350 im fiktiven Dorf Meonbridge angesiedelt. Ca. die Hälfte der Dorfbevölkerung ist der großen Pestwelle zum Opfer gefallen, deshalb ist Sir Richard de Bohun, der Grundherr, knapp an Arbeitskräften. Die Bauern sehen in der veränderten Situation nach dem großen Sterben (im Buch als „mortality“ bezeichnet) eine Chance, bessere Lebensbedingungen für sich zu erlangen. Sie fordern höhere Entlohnung für ihre Arbeit, mehr Land und vor allem mehr Zeit, ihre eigenen Grundstücke zu beackern. Während Lady Margaret de Bohun versucht, bei ihrem Mann Verständnis für das Ansinnen der Bauern zu wecken, wollen dessen Sohn Philip und der Verwalter Robert Tyler mit Härte gegen die „Aufständischen“ vorgehen. Als einer der Arbeitsverweigerer bei einem fingierten Unfall ums Leben kommt und kurz darauf der Sohn von Sir Richard ermordet aufgefunden wird, spitzt sich die Lage zu.

    Die Witwe Alice atte Wode, die mit Lady Margaret befreundet und - stets hilfsbereit - als Vermittlerin zwischen Gutsherrn und Dorfbewohnern zu fungieren bereit ist, drückt neben dem Verlust ihres Mannes und ältesten Sohnes durch die Pest eine weitere Sorge: Kurz vor dem Ausbruch des Schwarzen Todes ist ihre Tochter Agnes unter nie geklärten Umständen plötzlich verschwunden, erst jetzt kann sie endlich nach ihr suchen lassen.


    Beurteilung

    Auch wenn der Roman mit zwei Ermordeten Krimi-Elemente enthält, handelt es sich doch vornehmlich um einen historischen Roman, der das Leben in einem englischen Dorf kurz nach der großen Pestwelle von 1349 thematisiert. Im Mittelpunkt steht hier das sich verändernde Machtverhältnis zwischen Grundherren und Bauern. Anhand von drei weiblichen Protagonisten wird ein Schlaglicht auf diese Thematik geworfen: Lady Margaret de Bohun steht an der Seite ihres Mannes, des Grundherrn Sir Richard, sie sympathisiert aber durchaus mit den Bauern, die die Ländereien der de Bohuns bewirtschaften. Durch ihre Freundschaft mit Alice atte Wode, die gewissermaßen ein Bindeglied zwischen „Obrigkeit und Untertanen“ darstellt, erfährt sie mehr über die Sorgen und Nöte der Dorfbewohner als ihr Mann und ihr Sohn, die wenig empathisch sind. Außerdem ist Alice mit Eleanor Titherige, einer Freien, befreundet. Eleanor hat – bis auf ihren Stiefbruder - ihre Familie an die Pest verloren und versucht sich nun ohne Ehemann eine selbstständige Existenz als Schafzüchterin aufzubauen. Es verbindet sie eine gewisse Zuneigung mit Alices überlebendem Sohn John, sie ist aber nicht bereit, sich ihm unterzuordnen und lehnt deshalb eine Ehe (vorerst?) ab.

    Das Alltagsleben im Dorf wird abwechselnd aus der Sicht dieser drei Frauen beschrieben, diese Erzählung hat kaum Spannungshöhepunkte, ist aber sehr anschaulich und eindrücklich und vermittelt ein authentisches Bild der mittelalterlichen Dorfgemeinschaft. Die Autorin widmet sich nicht nur den drei Protagonistinnen, die für die damalige Zeit recht "emanzipiert" wirken, sondern nimmt sich auch Zeit für die Ausgestaltung der übrigen Charaktere. Diese sind größtenteils ohne Schwarz-Weiß-Malerei ausgearbeitet. Das Ende des Romans gerät ein wenig harmonischer als es realitätsnah ist.

    Es sind zwei weitere Bände der Meonbridge Chronicles geplant, dieser erste Band ist aber bereits in sich abgeschlossen und endet nicht mit einem Cliffhanger.


    Fazit

    Ein lesenswerter Einstieg in eine geplante Trilogie über das Leben in einer mittelalterlichen englischen Dorfgemeinschaft kurz nach der Pest-Epedemie von 1349, besonders geeignet für Leser, die sich auch für das Alltagleben der sogenannten „kleinen Leute“ interessieren!

    8 Punkte