​ Das stille Haus - Hermann Lenz

  • Über den Autor:

    Hermann Lenz wurde am 26. Februar 1913 in Stuttgart geboren und starb am 12. Mai 1998 in München. Nach dem Abitur im Jahr 1931 studierte Lenz Theologie in Tübingen und anschließend von 1933 bis 1940 Kunstgeschichte, Archäologie und Germanistik in Heidelberg und München. Von 1940 bis 1946 war er als Soldat in Frankreich und Russland stationiert und kurze Zeit in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Seine schriftstellerische Arbeit begann Lenz 1946 in Stuttgart. Im selben Jahr heiratete er die Kunsthistorikerin Hanne Trautwein. Zu seinen Hauptwerken gehören die Romane Andere Tage und Neue Zeit um sein Alter Ego Eugen Rapp. Von 1951 bis 1971 war Lenz Sekretär des Süddeutschen Schriftstellerverbandes.1972 begegnete er zum erste Mal Peter Handke. Ab 1975 lebte Lenz in München. Er erhielt zahlreiche Preise für seine Werke.


    Mein Eindruck:

    Hermann Lenz erster Roman Das stille Haus ist ein Roman, der 1947 erstmals erschien und es handelt sich wirklich um einen Lesegenuß. Lenz schildert darin von der Kindheit und Jugend des Erzählers in Österreich, erst in einer kleinen Stadt, später in Wien.

    Der Junge ist seiner hypersensiblen Muttter näher als dem distanzierten Vater, sein Verhältnis zur älteren Schwester Margit ist gut. Margit ist ein lebensoffenes Mädchen, eine gute Figurenzeichnung des Autors.Das gilt aber auch für die anderen Figuren.


    Die Emotionalität des sensiblen Jungen ist hoch, doch meistens zieht er sich in sich selbst zurück, sein eigenes stilles Haus. Davon abgesehen ist er aber ein ausgezeichneter Beobachter und spürt die Spannungen zwischen seinen Eltern genau. Als junger Mann geht er nach Paris, doch schließlich kehrt er zurück in seine alte Heimat.


    Hermann Lenz Prosa hat einen Hauch Thomas Mann, eine Prise Proust, er steht zwischen Tradition und Moderne.

    Er war ein bemerkenswerter Autor, auch wenn er heute fast vergessen ist.


    ASIN/ISBN: B001Z9J4IY