Kamikatze. Ein Katz- und Maus-Krimi - Kerstin Fielstedde

  • Kerstin Fielstedde: Kamikatze. Ein Katz- und Maus-Krimi. Der erste Fall der iCats. Köln 2018, Emons-Verlag, ISBN 978-3-7408-0265-3, Softcover, 256 Seiten, mit Illustrationen von Lilla Varhelyi und Kerstin Fielstedde, Format: 13,7 x 2,5 x 20,5 cm, Buch: EUR 10,90 (D), EUR 11,30 (A), Kindle Edition: EUR 8,49, auch als Hörbuch lieferbar.


    Der halbe Wurm schaute forschend in das unversehrte Rattenauge und sah dort ein irres Glitzern.

    „Brau.che Hil.fe, Freun.de be.frei.en.“

    „(...) Frag einfach mich!“, entgegnete Xplode. „Das ist genau mein Spezialgebiet.“

    Du gra.ben?“ Ein skeptischer Blick traf seine zierlichen rosa Vorderpfoten.

    „Nee, ich sprengen“, kicherte die Ratte. „Geh doch mal kurz zur Seite.“ (Seite 77)


    Von wegen: Die Verlage veröffentlichen nur Romane, die eindeutig einem Genre zuzuordnen sind! Ich weiß zwar mit Sicherheit, dass KAMIKATZE zum Abgefahrensten gehört, was ich in jüngster Zeit gelesen habe, aber ich wüsste wirklich nicht, wie ich die Geschichte beschreiben sollte. Ist es ein Politthriller mit Tieren in den Hauptrollen? Eine Persiflage auf diese testosteronlastigen Agentengeschichten – hier geschrieben von einer Frau? Animal Farm trifft James Bond in Wayne’s World? Auf jeden Fall gibt’s nonstop Action, viel technischen Klimbim, schräge Helden und coole Sprüche.


    Darum geht’s: Die Berliner Maine-Coon-Katzen-Geschwister Indy (w) und Ian (m) bezeichnen sich als das iCats-Team. Das hat mit Technik zu tun und mit ihren geheimdienstlichen Aktivitäten.

    Katzen-Agentin Indy wird vermisst

    Die gefleckte Katzendame Indy ist Top-Agentin des KGB (des Katzengeheimbunds) und gerade dabei, herauszufinden, warum die Großprojekte der Menschen, wie z.B. der Berliner Flughafen und Stuttgart 21, so furchtbar aus dem Ruder laufen. Sie weiß jetzt, wer aus welchem Grund dafür sorgt dass diese Bauvorhaben Unsummen verschlingen und niemals fertig werden. Und was aus ihrem vermissten Agentenkollegen Bondy geworden ist, das weiß sie jetzt auch. Doch ehe sie ihr Wissen an ihre Organisation weitergeben kann, verschwindet auch sie. Sie schafft es gerade noch, ihrem Bruder Ian eine verschlüsselte Nachricht zu hinterlassen.

    Ein Suchtrupp formiert sich

    Auch Indys Bruder Ian trägt seinen Spottnamen „der Schläfer“ nicht nur wegen seiner Narkolepsie. In ihm schlummern Fähigkeiten, von denen er selbst nichts geahnt hat. Nur Honeyball weiß offenbar Bescheid, verrät uns Lesern aber keine Details. Dafür wissen wir etwas über ihn: Wie er zu seinem Namen kam. Das wäre ihm bestimmt peinlich.


    Trotz all der berüchtigten und verborgenen Talente des Suchtrupps stellt man sich die bange Frage, ob sie sich rechtzeitig und ohne Verluste zum Tierversuchslabor durchschlagen können um Indy zu retten. Und den kleinen Schneuzi nach Möglichkeit auch.

    Frei laufende Mistkerle

    KAMIKATZE ist Band 1 einer Reihe. Am Schluss sind noch so viele frei laufende Mistkerle, offene Fragen und ungelöste Probleme übrig, dass die iCats und ihre Kollegen noch mehrere Bände lang gut beschäftigt sein dürften.


    Ich habe mich köstlich amüsiert über die irrwitzigen Abenteuer, die bestechend logisch klingende Theorie bezüglich der desaströsen Großbaustellen, das durchgeknallte Personal und die abgedrehten technischen Spielereien. Und nicht zuletzt über das kollegiale Gefrotzel. Anreden wie „Katerminator“ gehören in der gemischten Truppe zum guten Ton. Und Wenn der am Allerwertesten verletzte Kater Maxim zum berucksackten Sprengmeister „S*ckratte“ sagt und „Hackepöter“ zur Antwort bekommt, hört man die Fans alberner Wortspiele glücklich kichern. Ich weiß das. Ich bin selber einer.


    Was Dienst am Leser ist, weiß das KAMIKATZE-Team auch und hat dem Buch einen sehr hilfreichen Anhang spendiert. Ich danke vielmals für die Erklärung der verwendeten Abkürzungen und für die hinreißend bebilderte Vorstellung der Hauptfirguren. Das ist Gold wert, wenn man sich als Leser plötzlich in Begleitung merkwürdiger Gestalten in einer verfremdeten Welt wiederfindet.


    Ich freue mich schon tierisch auf die Fortsetzung!


    Die Autorin

    Kerstin Fielstedde wurde in Wolfsburg geboren. Nach dem Abitur machte sie mit Auszeichnung ihr Diplom an der FH Münster als Designerin. Nach einer leitenden Funktion in drei Werbeagenturen als Art- und Kreativ-Direktorin wagte sie 1994 mit ihrer eigenen Agentur, profiel Werbemanagement, den Schritt in die Selbstständigkeit. Seit 2014 ist sie zudem geschäftsführende Gesellschafterin des profiel Instituts für identitätsbasierte Markenführung in Bremen.




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    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

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