Autor: Tad Williams
Titel: Shadowplay
Seiten: 641
Lesezeit: 25 Stundenm 40 Minuten in 22 Abschnitten
gelesene Ausgabe:
Klappentext der deutschen Ausgabe:
Eine riesige Elbenarmee überschreitet die Schattengrenze, und nichts scheint sie aufhalten zu können. Als Barrick in die Hände der heimtückischen Feinde fällt, ist Briony gezwungen, aus der Südmarkfeste zu fliehen.
Ist es das Schicksal der Völker Eions, zwischen den Armeen der Elben und des Autarchen zerrieben zu werden? Gelingt es Briony, in der Fremde Unterstützung zu finden, um den Thron zurückzuerobern? Und ist Barrick der Herausforderung gewachsen, die ihn immer weiter in die Schattenlande hineinführt ...?
Über den Autor (Amazon):
Tad Williams ist ein kalifornischer Superstar. Seine genre-erschaffenden und Genregrenzen sprengenden Bücher wurden mehrere zehn Millionen Male weltweit verkauft.
Seine epischen Fantasy– und Science-Fiction-Reihen, fantastischen Geschichten jeglicher Art, Urban-Fantasyromane, Comics, Drehbücher etc., hatten einen starken Einfluss auf eine ganze Generation von Autoren.
Tad arbeitet immer an mehreren geheimen Projekten. Er und seine Familie leben in den Bergen von Santa Cruz, in einem seltsamen und schönen Haus.
Eigene Meinung:
Shadowplay knüpft direkt an Shadowmarch an, es geht genau so weiter, beziehungsweise der eingeschlagene Weg wird konsequent ausgebaut. Die Erzählstränge werden noch weiter aufgegliedert, es wird dunkler, verzweifelter und teilweise noch fantastischer. Die Götter haben ihren Einfluss in dieser Welt...
Die bekannten Charaktere gehen weiter ihren Weg, allen voran Briony und Barrick, aber natürlich dürfen auch Chert, Ferras Vansen, Tinwright und Hendon Tolly nicht fehlen. Aber auch die Seiten der Qar, Hierosol, Xand werden weiter beleuchtet. Und dies sind die beiden Stärken, die für mich diese Reihe ausmachen und auch diesen Band.
Die Charaktere sind nicht aufgesetzt, man erfährt vieles über sie, das Handeln ist in sich nachvollziehbar und stringent, wenn auch teilweise nervend. Die Zwillinge sind eben nicht erwachsen sondern auf dem Weg dahin, auch das ist erkennbar. Natürlich, und das ist einem Roman geschuldet, handeln sie teilweise doch sehr reif. Die Partnerschaft Opal und Chert, auch wenn sie eher eine Nebenrolle einnimmt, ist einfach stimmig und nachvollziehbar. Tinwright hat mehr Facetten als man vorher glaubt, und selbst Nebencharaktere werden liebevoll aufgebaut, auch wenn sie nur kurz auftauchen. Ich habe längst nicht alle Charaktere liebgewonnen - aber ich finde keinen austauschbar! Der 10seitige Anhang mit Charakter- und Ortsnamen hat mich anfangs abgeschreckt, die Orientierung habe ich jedoch nie verloren.
Die Zweite Stärke ist die Breite der Handlungsstränge, mit denen Williams gekonnt jongliert. Entweder wird innerhalb des Handlungsstrags zwischen den Charakteren gewechselt, oder es wird von einer Seite ausführlich beschrieben, es passt immer. Und wenn es vielleicht an der einen Stelle zu düster wird, oder eintönig, wird an einen anderen Ort gesprungen, wo momentan vielleicht alles in Ordnung ist und die Lebensfreude sprüht. Natürlich sind gewisse Punkte vorhersehbar dass sie passieren, aber wann genau, und wie, das wusste ich nie. Diese Abwechslung und Überraschung machte für mich einen großen Teil der Lesefreude aus.
Froh bin ich darüber, dass ich mit Verzögerung gelesen habe. Eigentlich als Trilogie geplant, wurden es vier Bände. Jetzt habe ich den zweiten Band durch und bin froh, dass sich Williams die Zeit nimmt alles in Ruhe zusammenzuführen. Und mit Teil 3 kann ich direkt weiterlesen, was nach dem Ende auch angebracht ist!
Empfehlenswert ist Shadowmarch für Leser, die große, verzweigte Welten mögen, in denen auch mal ruhigere Passagen vorkommen können, die die Handlung oder Charaktere weiterbringen. Aber auch an Spannung mangelt es nicht. Zum Zwischendurchlesen ist Shadowmarch allerdings nicht geeignet. Die Reihenfolge einzuhalten ist auch wichtig, band 2 vor Band 1 zu lesen macht keinen Sinn. Wem Band 1 nicht gefallen hat, wird auch an Band 2 keine Freude finden, wer 1 gut fand wird auch mit 2 ein Lesevergnügen haben.