Dark Inside - Jeyn Roberts (ab 14 J.)

  • Autorin: Jeyn Roberts
    Titel: Dark Inside
    Erscheinungsdatum: 01.06.2012
    ISBN: 3785573960
    Preis: 14,95
    Taschenbuch, 400 Seiten
    Ich habe die englische Version gelesen, Titel ist identisch.


    Inhalt:
    Clementine, Aries, Mason und Michael sind grundverschiedene Teenager, die kreuz und quer in den USA und Kanada verteilt leben und nichts miteinander zu tun haben. Sie leben ein normales Leben inmitten ihrer Familien und Freunden und quälen sich mit alltäglichen Problemen herum.
    Doch dann geschieht das Schreckliche. Erdbeben erschüttern die ganze Erde und Städte werden vollkommen zerstört. Die Infrastruktur und die Stromversorgung bricht zusammen und das ist noch nicht alles: als die Erde aufriss wurde irgendetwas freigesetzt, das die Menschen verändert. Nachbarn, Freunde, sogar Familienmitglieder werden in Bestien verwandelt, die Gefahr steigt ins Unermessliche, da jeder der Feind sein kann.
    Unabhängig voneinander schlagen sich die vier Teens durch die postapokalyptische Welt Nordamerikas, erleben grauenvolle Dinge und hadern mit ihrem Schicksal während sie ununterbrochen ums nackte Überleben kämpfen.


    Meinung:
    Es ist schon lange her, dass mich ein Jugendbuch so gepackt hat. Ich hatte gar keine großen Erwartungen an das Buch, da ich vorher keine Rezensionen gelesen sondern es mir nur aufgrund der Thematik gekauft hatte. Und die wird fantastisch umgesetzt.


    Es wird nicht lange um den heißen Brei geredet, die Erdbeben erschüttern die Welt direkt zu Beginn des Buchs und wir werden zusammen mit den Protagonisten (vier an der Zahl, das hat manchmal doch irritiert, zumal die Namensgebung "Mason" und "Michael" manchen Lesern ungünstig erscheinen mag) in das grauenvolle Geschehen katapultiert ohne zu wissen, was zum Henker da eigentlich genau passiert. Und mit grauenvoll meine ich genau das. Bei den ersten Szenen musste ich doch tatsächlich zwei Mal lesen, ob da wirklich stand, was ich mir gerade sehr plastisch vorgestellt hatte: ja, der verrückte Fahrer hat wirklich einen Motorradfahrer gerammt und prügelt auf den toten und völlig entstellten Mann ein und ja, die Menschen, die die Buskatastrophe überlebt haben werden wirklich von den Bestien in Menschengestalt eiskalt hingerichtet und ihnen wird ins Gesicht geschossen. Ganz schön harter Tobak für ein Jugendbuch.
    Und es ist nicht nur die Kaltblütigkeit, die schockt und provoziert. Roberts gelingt es mit wenigen Sätzen (denn die einzelnen Kapitel, die immer zwischen den vier Jugendlichen wechseln, sind meist sehr kurz) eine dermaßen authentische und radikale Atmosphäre zu generieren, dass ich mich vor lauter Grauen kaum rühren konnte, als schonungslos geschildert wird, wie eine ganze Kleinstadt in der Stadthalle niedergemetzelt wird - das war eine der Szenen, die mir eindrücklich in Erinnerung bleiben wird.


    Der Leser erfährt leider kaum bis gar keine Hintergründe über die Ursache der Seuche (?), die fast die gesamte Menschheit in gewalttätige und monströse Bestien verwandelt hat und tappt so auch nach Ende des Buchs noch im Dunkeln. Der Band ist aber als Auftakt einer Reihe geplant - die deutsche Vermarktung, die von nur zwei Bänden spricht, ist schlichtweg falsch, es werden noch weitere Bücher folgen.
    Zwischendurch wechseln einige Szenen vielleicht auch etwas zu schnell, an einigen Stellen hätte ich gerne noch weitere Infos erhalten. Das Buch ist auch recht kurz und hätte definitiv Raum für eine breitere Story gehabt. Da es aber wie gesagt erst der Auftakt ist, wird da mit Sicherheit noch mehr folgen.


    Fazit:
    Das Buch hat mich ausgesprochen gut unterhalten und war ein Highlight am Jahresende 2013. Wer auf ausgefallene Endzeitszenarien mit Hang zu Monstern in Menschengestalt wie in dem Film "Crazies" steht, der wird hier sicherlich bestens bedient sein. Der Markt wird gerade überschwemmt mit Dystopien und postapokalytischen Romanen, aber dieser hier weiß durch seine ausgesprochen dichte Atmosphäre und den gradlinigen und unnachgiebigen Schreibstil wirklich zu bestechen.


    9 Punkte.

    SuB: 276


    :lesend
    Kaufman/Spooner - Their Fractured Light
    Joe Abercrombie - The Blade Itself

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  • Den zweiten Band fand ich leider ein bisschen schwächer, weil ich das Gefühl hatte dass die Handlung die ganze Zeit auf der Stelle getreten ist und überhaupt keine neuen Erkenntnisse gewonnen wurden. Schade, dass Band 3 auch auf Englisch noch nicht angekündigt ist, neugierig darauf bin ich natürlich trotzdem.

  • Das Cover:
    Das Cover von ‘Dark Inside’ ist, anders als vermutet, weiß. Es zeigt einen schwarzen Riss, an dem die Gesichter der vier Hauptcharaktere zu sehen sind. Dark Inside bezieht sich auf das Dunkle in jedem, um das es in dem Buch geht. Besonders die 4 ist hervorgehoben, vermutlich auch wegen den vier Hautptcharakteren. An sich ein recht passendes Cover, denn die vier haben noch eine ‘weiße Weste’.


    Die Geschichte:
    Vier Personen, die erschreckendes miterleben müssen. Gleich zu Beginn sind wir bei Mason, der seine Mutter bei einem Autounfall verliert und kurz danach auch seine Klassenkameraden, als in der Schule, in der er eigentlich hätte sein sollen, eine Bombe hochgeht. Danach geht es zu Aries, die mit ihren Freunden im Bus sitzt, als ein Erdbeben die Straße erschüttert. Ihre Freundin Sara stirbt, doch trifft sie auf den merkwürdigen Daniel, der anscheinend schon gespürt hat, dass etwas in der Luft liegt. Clementine ist mit ihren Eltern in der Gemeindehalle, wo ein Treffen stattfinden soll. Doch ihre Mutter schickt sie vor dem Beginn raus, was ihr das Leben rettet, ihren Eltern und den anderen in der Halle jedoch nicht. Michael und Joe sitzen gerade im Auto, als ein Autofahrer einen Motorradfahrer mit Absicht rammt und tötet. Zwei Polizisten sind kurze Zeit später am Ort und Michael kennt einen von ihnen, Burke. Doch er ist anders als früher. Denn wie bei fast allen Menschen kommt das Böse nach und nach zum Vorschein und tut grauenvolles. Es scheint wie ein Virus zu sein, dass irgendwann alle befällt. Und so dürfen Mason, Aries, Clementine und Michael niemandem trauen …


    Meine Meinung:
    Lange habe ich mich nicht an das Buch herangetraut, aber nun habe ich es gelesen und möchte es rezensieren. Gleich zu Beginn muss ich zugeben, dass mich die Geschichte teilweise an die TV-Serie ‘The Walking Dead’ erinnert. Und wer die Serie kennt, wir mir vielleicht zustimmen. Nun ja, als Leser wird man auf jeden Fall sofort in das Geschehen hineingeworfen. Kein Warum, kein Wie. Das Einzige, was mal als Leser erfährt ist, dass es ein ‘Nichts’ gibt, aus dessen ‘Sicht’ es hier und da ein kleines Kapitel gibt. Es gibt außerdem von allen vier Protagonisten immer Kapitel aus deren Sicht in der Ich-Perspektive. Auch sind alle vier verschieden und haben ihre Geheimnisse. Jeder Charakter erlebt etwas anderes, jedoch bekommen alle mit, wie die Welt sich und sie selbst verändert. Jedoch ist das Buch wirklich nichts für schwache Nerven, denn die brutalen und auch ekeligen Szenen sind häufig sehr detailliert beschrieben. Das und andere Ereignisse rufen eine wirklich düstere Stimmung hervor. Und ich habe mich gefragt: Was ist geschehen, dass die dunkle Seite eines Menschen zum Vorschein kommt? Leider wird das nicht wirklich erklärt und ‘Dark Inside’ lässt einen ahnungslos und mit einem Cliffhanger zurück. Wer weiß, vielleicht wird im zweiten Band, ‘Rage Inside’, mehr erklärt. Letztendlich hat mir das Buch nicht so gut gefallen. Es war zwar spannend und ich rätsele weiterhin mit, was denn diese Ereignisse hervorgerufen hat und bei wem die dunkle Seite bald zum Vorschein kommt, aber so wirklich gefallen hat mir die Geschichte nicht wirklich.


    Meine Bewertung:
    ‘Dark Inside’ hat eine interessante Geschichte, deren Hintergrund jedoch leider so gut wie gar nicht erklärt wird. Vier Protagonisten, die von dem ‘Virus’ verschont blieben und auf der Flucht sind. Sie lernen die dunkelsten Seiten eines Menschen kennen. Wirklich fallen hat mir der Plot jedoch nicht so wirklich. Ich vergebe für das Buch drei Sterne.

  • Allgemein war das Buch in Ordnung. Es lies sich leicht und flüssig lesen und die wechselnden Sichtweisen fand ich sehr ansprechend. Es hat gut und auch authentisch aufgezeigt, wie sich Menschen entwickeln und in Katastrophensituationen verhalten. Die Story hat auch wirklich einige Ansätze gehabt, die einen Nachdenken lassen, vor allem über das menschliche Konsumverhalten.
    Dennoch muss ich zustimmen, dass es zu wenig Aufklärung über die Hintergründe der Geschichte gibt. Das Wie und Wieso wurden ziemlich außen vor gelassen. Ich hoffe, dass der zweite Teil da schon mehr mit sich bringt.
    Ansonsten war das Buch gut, ja, aber keines, das mich total vom Hocker gehauen hätte. Ich möchte aber trotzdem gerne wissen, wie es weitergeht.


    7 Eulenpunkte von mir.

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    SUB: 300+ ?


    Liebe Grüße, Jacky :wave

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  • Nach weltweiten Erdbeben, die alleine schon viele Tote gefordert haben, scheinen einige Menschen verrückt zu werden, sie töten wahllos und äußerst brutal jeden, der ihnen über den Weg läuft. Die Überlebenden haben es nicht einfach, weiterhin am Leben zu bleiben.


    Erzählt wird aus der Perspektive vier Jugendlicher, die durch Glück oder Zufall überlebt haben und nun mit den veränderten Bedingungen zurecht kommen müssen. Eine weitere Perspektive gilt einem der „Verrückten“, Nichts genannt, dessen Identität bis zum Ende des Romans nicht gelüftet wird, als Leser vermutet man aber nach einiger Zeit, wer dahinter stecken könnte. Jeyn Roberts gelingt es sehr gut sich in die einzelnen Jugendlichen einzufühlen, sie authentisch zu zeichnen, als Leser ist man schnell emotional mit dabei. Auch kann man gut nachvollziehen, wie sich die Jugendlichen durch die veränderten Gegebenheiten weiter entwickeln, sie müssen jetzt einfach erwachsen werden, wenn sie überleben wollen. Gut heraus gearbeitet wird auch, wie unterschiedlich Menschen nach solchen Katastrophen mit den geänderten Gegebenheiten umgehen, Schwächen und Stärken kommen zum Tragen.


    Die Geschichte ist ungeheuer spannend, entwickelt sich schnell zum Pageturner, ich konnte sie irgendwann nicht mehr aus der Hand legen. Am Ende gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer, es bleiben aber viele Fragen offen denn es folgt noch ein zweiter Teil. Die größte Frage ist die nach dem Warum. Wer oder was steckt dahinter, wer oder was beeinflusst die „Verrückten“, warum sind nicht alle davon betroffen. Theorien werden zwar schon in diesem Band aufgestellt, eine Antwort gibt es aber nicht. Ich muss auch sagen, dass ich mir vom zweiten Band nicht unbedingt eine Antwort erwarte, ich könnte mir auch vorstellen, dass die Frage nach dem Warum offen bleibt und so Raum zum Spekulieren bietet. Ich bin schon gespannt darauf!


    Mir hat der Roman sehr gut gefallen, weswegen er auch volle Punktzahl und eine Leseempfehlung bekommt. Genrefans sollten zugreifen!