Als Kind hat Jakob mit Begeisterung den spannenden Geschichten seines Großvaters über ein Waisenhaus voller Kinder mit besonderen Fähigkeiten gelauscht, doch als er älter wurde schienen sich die Erzählungen als Lügen und Hirngespinste zu entpuppen. Dann jedoch stirbt sein Großvater unter mysteriösen Umständen und hinterlässt Jakob nur ein paar spärliche Hinweise, die den Jungen auf eine Reise weit in die Vergangenheit auf eine ferne Insel schicken.
Schon seit der Erscheinung bin ich um dieses Buch herum geschlichen und habe es nun endlich in einem Rutsch gelesen, was nicht schwer ist, denn der Stil ist angenehm und flüssig, der Inhalt spannend und die Handlung einfach fantastisch. Und das in jeglicher Hinsicht. Die Aussage „mal was anderes“ trifft in jedem Falle auf ‚Die Insel der besonderen Kinder’ zu, soviel steht fest. Riggs weicht ab von den normalen Formen der Fantasy und erschafft eine Welt fernab von High Fantasy, historischer Fantasy oder irgendwelchen Vampirgeschichten, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Ebenso für die lustigen und auch traurigen Momente, die das Buch beschert hat, denn die Handlung wandelt geschickt auf den Pfaden zwischen Jugend- und Erwachsenenfantasy und schafft es so in den richtigen Moment kindisch und dann wieder ernst und voller Tiefe zu sein.
Jakob als Protagonist fand ich erfrischend ehrlich. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich als Leser endlich mal um die typische ‚Held stolpert aus Versehen in Fantasywelt’-Handlung herum gekommen bin und eigentlich sehr lange nicht feststand, wie fantastisch die ganze Geschichte überhaupt sein wird. Sind diese Geschichten, die der Großvater damals erzählt hat nun wahr oder doch nicht? Einen ähnlichen Ansatz gab es bei Jonathan Strouds ‚Valley’, nur hat mich dieser Umstand damals im Buch gestört, während er bei Riggs gut eingebaut und verwertet ist. Liegt sicher auch daran, dass ‚Valley’ in einer fiktiven Welt spielt und ‚Die Insel der besonderen Kinder’ nicht.
Gen Ende des Buches hin wurde ich skeptisch, wie man noch alle ausstehenden Auflösungen auf die paar Seiten quetschen will, aber Riggs hat das ganz geschickt mit Aussicht auf ein weiteres Buch gelöst, auf das ich mich besonders freue. Es gibt noch so viel zu erklären und zu entdecken, dass es locker noch für ein paar Bücher reichen würde.
‚Besonders’ sind in diesem Buch auch die schönen Fotos, die dem Ganzen einen historisch-mystischen Touch geben. Interessant fand ich auch die Erläuterung der Herkunft der Bilder am Ende des Buches. Einige davon sehen ja wirklich ein wenig gruselig aus, umso schöner, dass es Riggs gelungen ist eine Geschichte rund um die Fotos zu schreiben, ohne dass die Bilder ‚nur’ Illustrationen des Geschehens sind, sondern indem er die Bilder zu Teilen der Handlung macht. Und natürlich hoffe ich, dass sich das auch im nächsten Band fortsetzt.
Fazit:
Definitiv mal ein ‚etwas anderes’ Fantasybuch, das genauso besonders ist, wie der Titel es vermuten lässt. Schön gestaltet und mit einem tollen Schreibstil beschert es dem Leser unterhaltsame Stunden. Von mir gibt’s flotte 10 von 10 Punkten!
Zitat
Original von Dori
Und WENN das Buch verfilmt wird, stelle ich mir gerade Ms. Peregrine in der Rolle von Helena Bonham Carter und
Dr. Gowan alias Gärtner alias Busfahrer in der Rolle von Johnny Depp
vor.
Ich hatte die ganze Zeit Maggie Smith's Gesicht vor Augen. Die fände ich als Ms. Peregrine perfekt. Aber wenn Tim Burton tatsächlich den Film in die Hand nehmen sollte, würde Helena Bonham Carter sicher perfekt ins Bild passen. Er wäre genau der Richtige, um einen derartigen Streifen zu produzieren, also hoffe ich, dass das Gerücht über die Verfilmung stimmt.