Exit West ist eine Geschichte über Liebe, Flucht und Abwanderung und auch Zugehörigkeit.
Das Buch erzählt die Geschichte von Saeed und Nadia, die sich zufällig in einem Land im nahen Osten begegnen. Nadia ist sehr untypisch für eine Frau dieser Region und Gesellschaft, da sie allein lebt, selbst für ihren Lebensunterhalt sorgt und gern Motorrad fährt. Saeed fühlt sich sofort zu ihr hingezogen, ist aber auch irritiert durch ihre selbstbewusste Lebensführung.
Als die politische Lage in ihrem Heimatland sich verschärft und das Land selbst völlig aus den Fugen gerät, entschließen sich beide zur Flucht.
Ab diesem Zeitpunkt des Buches fließen immer wieder Elemente des „Magical Realism“ in die Geschichte ein, sodass die Fluchtmöglichkeiten und Fluchtziel(e) ganz anders waren, als (von mir) erwartet.
Der Autor weitet die aktuelle Flüchtlingswelle bewusst global aus, dem Leser erschließt sich das ganze Ausmaß erst recht spät im Buch. Es wird überdeutlich, wie Flucht und Angst Menschen verändert.
Mohsin Hamid schreibt aus der Distanz und immer mit dem Blick von Außen auf das Geschehen. Wirklich Dialoge gibt es vergleichsweise wenig, was der schönen Erzählsprache aber keinerlei Abbruch tut. Er schafft es, dass man sich als Leser inmitten eines Krisengebietes findet, wo Menschen in völlig zerstörten Städten unter z.T. unsäglichen Bedingungen leben und trotz allem die Hoffnung zum Weiterleben nicht aufgeben.
Exit West ist ein aktuelles und sehr lesenswertes Buch, dass ich sehr gern weiterempfehle.
P.S. An dieser Stelle nochmals mein Dank an Buchdoktor
, dass sie ihr Exemplar als Wanderbuch zur Verfügung gestellt hat. 