Hallo MaryRead,
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S. 340 wird thematisiert, dass Helena Alec gegenüber wieder die höfliche Anredeform benutzt, während er ihr gegenüber bei der vertrauten bleibt. Hm..... Moment mal, die haben doch Englisch gesprochen, wie muss man sich das vorstellen? Im Deutschen mit du und Sie, das geht prima (auch wenn die Grenzen seinerzeit wohl woanders lagen), aber im Englischen? Grübeln
Mir ist schon klar, dass ich das so nicht hätte schreiben können, hätte ich das Buch auf Englisch geschrieben.
Aber dann dürfte das auch in aus dem Englischen übersetzten Büchern nicht verwendet werden, und ich hätte die Personen sich von Beginn an duzen lassen müssen. Das wäre dann aber auch komisch gewesen.
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S. 351 - die Party in Chelsea. Als der Name des Musikers fiel, Garet Flitcroft, dachte ich zuerst, es könnte sich um eine historische Figur gehandelt haben, die es tatsächlich gegeben hat. Hätte ja gepasst, wenn dort mal eine "echte" Figur des Kulturlebens der Zeit aufgetaucht wäre. Allerdings hab ich bei der weiteren Schilderung der Party und ihrer Folgen dann meine Meinung geändert... den gab's nicht wirklich, oder, Laila
?
Nein, den gab es nicht.
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Dazu noch eine grundsätzlichere Frage: Wie bist du auf die Idee zu dem Buch gekommen, Laila
? Gibt es irgendeinen realen Hintergrund, oder hast du dir alles ausgedacht? Sind alle Personen erfunden, oder sind echte dabei?
Die Gechichte ist komplett fiktiv. Wie ich auf die Idee gekommen bin, kann ich so eigentlich gar nicht sagen. Erst hatte ich nur die Szene vor Augen, wie Alec im Gefängnis zu sich kommt, und dann hat sich das einfach so weiterentwickelt. 
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Warum ausgerechnet England und Indien - nach deiner Biografie sind das nicht unbedingt deine Spezialgebiete? Du musst sicher recherchiert haben, um die Lord Ashingtons dieser Welt glaubhaft darstellen zu können (K***brocken!) und um das Handelstreiben zwischen Indien und England schildern zu können. Magst du etwas dazu erzählen?
Weil ich beide Länder sehr interessant finde. Recherchieren musste ich natürlich auch, aber ich beschäftige mich auch privat schon seit Jahren damit. Anhand von Lord Ashington wollte ich die damals herrschende Doppelmoral darstellen und den völlig überzogenen Ehrbegriff. Nach außen hin musste man sich immer tadellos darstellen, egal um welchen Preis. Deshalb macht es ihm nichts aus, ein (unschuldiges) Mädchen zu ruinieren, weil er es als nicht passend für seinen Sohn erachtet (nur aufgrund ihres Rufes, wäre von der Sache nichts nach außen gedrungen, hätte er nicht so sehr interveniert), während der Ruf seiner eigenen Tochter, die nach den Vorstellungen der viktorianischen Gesellschaft schlimmste Schande auf sich geladen hat, um jeden Preis erhalten bleiben muss.
Auf den Indienhandel bin ich in dem Roman noch gar nicht so sehr eingegangen. Das Thema finde ich sehr faszinierend, insbesondere die Zeit der Kolonialkriege im 18. Jh. und deren Einflussnahme auf den Ostindienhandel. Dazu aber ein anderes Mal. 
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Und was war das nun genau für eine "Creme", die Helena bei dieser Party gegessen hat?
Ein opiumhaltiges "Dessert". In orientalischen Ländern wurden sie (in verschiedenartiger Konsistenz) als Rauschmittel genutzt.
Liebe Grüße,
Laila