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Original von magali
Oblomov
Du vertrittst hier nach wie vor einen einzigen Standpunkt und das ist der des Kunden, der allein aus dem Grund, weil er eine Ware haben möchte, glaubt, auch die Bedingungen diktieren zu können, zu denen die gewünschte Ware zur Verfügung zu stehen hat.
Wer alles an Produktion und Verteilung dieser von Dir gewünschten Ware beteiligt ist, taucht in Deinen Rechnungen nicht auf.
Natürlich vertrete ich hier die Kundensicht. Die Buchbranche vertritt ihre eigenen Interessen selbst ja mehr als ausreichend. Das Kostenargument ist wirklich nicht überzeugend. Niemand kann mir weismachen, daß ein umfangreiches Buch wie z.B. Döblins "Berlin Alexanderplatz" mit Material, Druck, Lagerung und sogar einschl. Postversand weniger Kosten als ein ebook verursacht. Dazu entfällt das Verramschen von Überschussbeständen auf dem Wühltisch.
Wenn die Buchbranche schon durch Schutzmaßnahmen wie der Buchpreisbindung geschützt wird, soll sie keine Gewinnmaximierung auf Kosten der Kunden betreiben.
Übrigens kann ich mich nicht entsinnen, daß die Medienbranche angeboten hätte, die Kosten für all die Schutzmaßnahmen im Internet zu übernehmen, die sie fordert. Da wälzt man Kosten gerne auf die Allgemeinheit ab.
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Original von Dirk67
Okay, mit den Fernsehgebühren in Italien etc. hatte ich noch alte Zahlen im Kopf.
Das sah mal anders aus.
Aber trotzdem haben wir in Deutschland noch lange nicht das teuerste Gebührenmodell der Welt (wie du übrigens behauptet hast), wovon du dich selber überzeugen kannst, wenn du den Link anklickst.
Ja, hattest sicher noch die Zahlen von 1972 im Kopf, kann ja mal passieren. Auch wenn ein paar Länder mit kleiner Bevölkerungsgröße, wenig verbreiteten Sprachen (und oftmals deutlich höheren Durchschnittsgehältern) noch höhere Gebühren haben, ändert dies nichts daran, daß wir den teuersten Öffentlichen Rundfunk der Welt haben. Frankreich, Italien und Großbritannen sind von der Bevölkerungsgröße unsere Maßstäbe - und dort sind die Gebühren z.T. nicht einmal halb so hoch.
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Original von Dirk67
Und ich frage mich immer noch, wie eine KF funktionieren soll,
Und ich frage mich, warum ich zu einer Kulturflatrate Stellung nehmen soll, wenn ich diese nirgendwo gefordert habe.
Meine Kritikpunkte sind doch klar und deutlich:
- Kostenvorteile der ebooks werden nicht an den Kunden weitergegeben
- Kopierschutzmaßnahmen sind ein Ärgernis für den ehrlichen Kunden, sind zur Unterbindung der Piraterie aber ungeeignet
- man hat den Markt nicht gefördert und dann in Kauf genommen, daß sich auch in Deutschland Amazon zum dominierenden Vertriebskanal entwickeln wird
- regionale Verkaufsbeschränkungen sogar innerhalb Europas fördern nur die Piraterie. Man kann nicht zahlungswilligen Kunden aufgrund ihres Wohnortes den Kauf verweigern, um sich dann über die Schäden durch Piraterie zu beschweren, wenn diese Kunden sich die Bücher schließlich illegal herunterladen
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Original von Dirk67
Aber das ist bestimmt wieder nur ein Ergebnis meiner Lese- und Verständisschwäche.
Ja, das ist dann leider so, wird sich aber vermutlich nicht ändern lassen.