Wer hat's geschrieben?
Corina Bomann ist in einem kleinen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen und lebt mittlerweile in Berlin. Sie hat bereits erfolgreich Jugendbücher und historische Romane geschrieben, bevor ihr mit Die Schmetterlingsinsel der absolute Durchbruch gelang.
Worum geht's?
Die jung verwitwete Berliner Antiquitätenhändlerin Lilly erhält eines Tags in ihrem Geschäft Besuch von einem fremden Mann, der ihr eine ungewöhnliche Geige übergibt, wobei er andeutet, dass die Geige in Lilys Hände gehöre. Lily begibt sich auf die Suche nach dem Geheimnis der Geige. Ihre Reise führt sie nach London, Italien und Sumatra und sie taucht in das Leben einer berühmten Geigerin ein, der das Instrument seinerzeit gehörte. Nach und nach entschlüsselt Lily die Zusammenhänge und entdeckt letztlich die Verbindung zu ihrer eigenen Familie.
In der Kurzbeschreibung bei amazon steht "Dort (auf Sumatra) findet sie des Rätsels Lösung – das auch ihr eigenes Leben in seinen Grundfesten erschüttert." Das stimmt so nicht wirklich. Des Rätsels Lösung verbirgt sich woanders und in den Grundfesten erschüttert war da eigentlich auch nichts.
Wie war's?
Die Story an sich ist durchaus interessant und bietet vor allem sehr intensive Einblicke in das Sumatra Anfang des 20. Jahrhundert unter niederländischer Kolonialherrschaft mit tollen Landschaftsbildern. Aufgrund der oben zitierten Kurzbeschreibung hatte ich mir das Buch ein wenig dramatischer vorgestellt als es letztlich war. Vieles war sehr vorhersehbar und den richtigen Überraschungseffekt gab es nicht. Richtig fesseln konnte mich das Buch nicht. Ich bin nie wirklich in die Geschichte abgetaucht. Möglicherweise lag das auch an den vielen Zeit- und Ortswechseln. Gestört haben mich - wie meine Vorrednerin auch - die vielen Zufälle, die vielen äußerst hilfsbereiten, attraktiven Männer, die quasi den Weg von Lilys Suche pflastern. Das Ende wirkte dann auch konsequenterweise sehr konstruiert.
Fazit: Interessante Geschichte, die aber deutlich spannender und weniger kitschig hätte umgesetzt werden können. Von mir gibt es 6 Punkte für dieses Buch.
P.S. Ich habe das Buch nur auf dem ebook-Reader gelesen. Hier lohnt sich aber die Anschaffung des Printexemplars aufgrund der wirklich schönen Gestaltung.