Beiträge von Ina

    Ich habe den Film letzte Woche gesehen. Er hat mir gefallen, wenn es auch ein ziemlicher "Tränendrüsendrücker" ist. Wie gut die Umsetzung des Buches kan ich nicht sagen, da ich das Buch nicht kenne. Die Story ist ziemlich einfach, aber die Darsteller fand ich gut, allen voran Amanda Seyfried. Der Soundtrack ist insgesamt gut zusammengestellt. Viel Spaß :-)

    Das Wiedersehen und die Aussöhnung mit Galib fand ich sehr passend, allerdings, wie fast alle Szenen im Buch, zu kurz. Ebenso auch die entscheidende Schlacht mit dem Sieg der Christen, rumms bumms und fertig. Das war zu schnell und zu einfach. Am Ende wird der strahlende Held dreifach zum Ritter geschlagen und bekommt seine Herzensdame. Sabba wird mir gerade in diesem Abschnitt viel zu sehr vermenschlicht, das ist vor allem auch für Pferdeliebhaber an den Haaren herbeigezogen.


    Insgesamt habe ich den Einduck gewonnen, dass der Autor sich nicht recht entscheiden konnte, welches Buch er schreiben wollte. Eine Geschichte des Pferdeheilens, eine Geschichte der Entwicklung Spaniens oder eine Familiengeschichte. Da er alle Vorhaben verbunden hat, ist das Buch oberflächlich und an vielen Stellen emotionslos geraten. Das ist wirklich schade um die im Ansatz vorhandenen guten Ideen.

    Die Handlung in diesem Abschnitt wird wieder mal im Zeitraffer erzählt, Diegos Rettung, die Ausbildung, die Aufträge. Und glaubwürdiger wird die Handlung auch nicht. Diego, der in jeder passenden und passenden Situation von seinem Hass auf die Almohaden erzählt, soll dann nach der Tötung des einen Mannes voller Zweifel und Gewissensbisse sein :gruebel


    Gefallen hat mir, dass Benazir nochmal in Erscheinung getreten ist. Diego wußte, dass sie zu ihrem Vater nach Sevilla zurückgekehrt ist. Das Haus des Diplomaten zu finden war, nach dem er den Stadtplan auswendig lernen mußte, sicher nicht das Problem. Ihren Auftritt fand ich dann aber sehr konstruiert. Und ausgerechnet der alles könnende Diego verliert den Plan des Kalifenpalastes. Na ja gut, Benazir hatte eben ausgedient.


    Marcos scheint sich in seiner Rolle als Kaufmann und reicher Mann so gut eingerichtet zu haben, dass Freundschaft für ihn keine Bedeutung mehr hat. Dies ist eine Entwicklung, die ich in der Figur so nie gesehen hätte und die meiner Empfindung nach, auch nicht in der Person angelegt war. Schade um die sehr sympathische Figur.

    Der durch den Tod des Fohlens seiner geliebten Sabba geläuterte Säufer macht allen Schaden wieder gut, in dem er Sancha und ihre Töchter vor dem prügelnden und mißbrauchenden Ehemann und Vater rettet und zum Glück einen Magier an der Hand hat, der das nötige Gift anreichen kann. ZUm Schluß wird der Genius des großen Heilers verkannt und er aus niedrigen Beweggründen des Kirchenvertreters hingerichtet, wenn da nicht der gute Ritter wäre, den Diego durch seine Lebensgeschichte so beeindrucken konnte.


    In diesem Abschnitt läßt der Autor wirklich kein Klischee aus und langsam frage ich mich, ob das Buch nicht eigentlich eine Parodie auf historische Romane sein soll oder sein will.

    Tilia Salix schreibt mir dermaßen aus dem Herzen und wesentlich gekonnter als ich es vermag, so daß ich diesen Beitrag einfach nur unterschreiben mag. Dieses Roman ist wirklich sehr unglaubwürdig.


    Sehr merkwürdig fand ich Diegos Reaktion auf Sabbas Trächtigkeit, diese dauert bei Pferden 11 Monate. Und Diego, der allwissende Pferdeheiler, kann nun, nachdem er 6 Monate im Krieg war, nicht einschätzen, ob sein Pferd vor der Abreise oder erst im Krieg empfangen hat :gruebel Da würde ich doch vorschlagen, jemanden zu fragen, der sich damit auskennt.

    Das schöne an dem Buch ist, es geht schnell vorwärts und die Handlung läuft rassant ab, dass dies auf Kosten von Emotion und Tiefe geht, wurde schon geschrieben.


    Diegos Heilkunst sehe ich nicht so kritisch, wie einige andere Eulen. Er ist unermüdlich mit dem Lesen der in der Klosterbibliothek vorhandenen Lehrbüchern beschäftigt. Er befasst sich auch mit Anatomie und dem Aufbau der Muskeln, Sehnen etc. An einer Stelle wird auch kurz erwähnt, dass er Untersuchungen an den Körpern toter Pferde vornimmt. Ich denke einfach, er hat ein sehr umfassendes theoretisches Wissen, das er bei den Heilungen einbringt.


    Allerdings geht er mit den anderen Menschen sehr unsensibel um, vielleicht lernt er auch dieses noch.


    Auf welchem Wege er Blnacas Tod "gesehen" haben will, erschließt sich mir leider in keiner Weise. Einen Sinn in ihrem Tod kann ich nur darin sehen, dass die Schwestern getrennt werden und der Kalif hofft, Estela ohne ihre Schwester für sich zu gewinnen. Klar, ein Plan, der zum Scheitern verurteilt ist.

    Zitat

    Original von Mulle
    Diego ist äußerst willig auf Benazirs Verführung eingegangen, und dass er "erst" 19 ist, ist keine Entschuldigung. Mit 19 sollte er erwachsen genug sein, um die Konsequenzen einer solchen Sache zu überblicken.


    Richtig, zumal ein 19-jähriger damals, vorallem mit den Erlebnissen, die Diego machen mußte, nicht mit einem 19-jährigen von heute zu vergleichen ist. Ich bin der Meinung, Diego mußte sehr viel schneller erwachsen werden und Verantwortung für sein Leben übernehmen. Und dass er die Chance, die Galib ihm bietet, einfach so wegwirft, scheint mir schlecht nachvollziehbar. Liegt aber vielleicht auch daran, dass Dieogos Gefühle für Benazir nicht intensiv beschrieben werden. Klar ist sie eine sehr schöne Frau, aber was macht sonst ihren Reiz für Diego aus ? Sie ist ja auch sehr viel älter, und ältere Frau und junger Mann war zu damaliger Zeit sicher noch mehr ein Problem als heute.

    In diesem zweiten Abschnitt überschlagen sich die Ereignisse. Diego wird zum tatsächlichen Helfer Galibs, er lernt arabisch, bildet sich fort, sie unternehmen eine weite Reise, stehlen die Pferde, die vertraute Freundin stirbt ,schließlich wird er in der Gesellschaft Toledos anerkannt und als Verräter aus der Stadt verbannt. Soviel zum äußeren Geschehen, welche Emotionen dies alles in Diego auslöst, wird an kaum einer Stelle erwähnt. Es passiert so vieles in den jungen Jahren von Diego und es scheint alles nahezu spurlos an ihm vorbei zu gehen, dies ist unedlich schade um den Roman.


    Bei der Einschätzung von Beanzir habe ich eine etwas andere Meinung als viele hier: Sie war als Tochter eines angesehenen Diplomaten und dann auch als Galibs Frau strahlender Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Nun ist ans Haus gebunden, sie hat keine Anregung mehr für ihren Geist und der Ehemann scheint kein Interesse mehr an ihr zu haben. Und dann ist da dieser jungen Mann, der sie anzieht und dem sie auch nicht egal ist. Das ist keine Rechtfertigung für ihr Verhalten, aber im Grunde ist sie eine arme Socke.


    Wirklich an Tiefe und Emotion gewinnt der Roman immer an den Stellen, bei denen es um die Pferde geht. Da merkt man die Liebe des Autors zu diesen Tieren. Wobei mir die von Mulle angesprochene Vermenschlichung auch aufgestoßen ist.


    Mir gefällt sehr gut, das Blanka und Estela nicht vergessen sind, sondern ihr Weg weiterverfolgt wird. Allerdings die Schilderung ihrer Erlebnisse ist mir viel zu oberflächlich und es fehlt mir jegliche Empfindung in der Beschreibung ihres Leids.


    Trotz aller Kritik bin ich gespannt wie es weiter geht und wohin Diegos Weg führen wird.

    Ich kenne das auch aus Erzählungen und nicht nur zu Kriegszeiten. Dazu passt auch, dass bei geschlachteten Kaninchen, die nicht bei Metzger gekauft werden, die Pfoten dran bleiben, um zu zeigen, dass es sich nicht um eine Katze handelt.


    Diegos Krankheit könnte eventuell an der Zubreitung des Essens liegen, oder daran, dass die Katze eventuell an einer Krankheit gestorben ist. Oder schlicht psychosomatisch sein, aus Entsetzen darüber, was er gegessen hat.

    Der erste Abschnitt liegt nun auch hinter mir. Das Buch liest sich schnell und sehr flüssig, vielleicht zu flüssig. Der Schreibstil ist sehr einfach und sprachlich teilweise hölzern. Der Einstieg in die Handlung war sehr schnell und ohne auch nur etwas Nähe zu den Personen entwickelt zu haben oder entwickeln zu können.


    Mir ging es bei dem Überfall und der Flucht wie einigen anderen Eulen: Es war zu schnell und mir fehlte die Sympathie für die Personen, so dass ich das Geschehen zur Kenntnis genommen habe, aber nicht wirklich mitfiebern konnte. Auch Diegos Anfang in Toledo, sein Hungern und Suchen nach Eingang in die Stadt habe ich als Beobachter verfolgt, aber nicht mitempfunden.


    Dies änderte sich, als Diego unbedingt die Nacht bei Sabba im Stall verbringen wollte. An dieser Stelle habe das erste Mal wirklich Emotionen gespürt. Ich bin daher gespannt, wie es dieser Stelle weitergeht und ob sich die Nähe zu den Protagonisten hält.


    Das Buch selbst ist sehr schön gestaltet, das Cover und die Ausstattung gefallen mir gut. Wie schon angesprochen, wäre eine Karte eine schöne Ergänzung gewesen.

    Zitat

    Original von Lese-rina


    Soweit ich das verstanden habe war Rob nicht schuld, dass Daniela zu früh aufgeweckt werden musste, sondern dass zu früh einer Person ein fremdes Gehirn übertragen wurde. Und das war, weil Rob die Kellertür offenließ, somit Lukas reinkam, der daraufhin entführt wurde und Daniela gleich mit, weil sie nicht wussten, ob Lukas evtl. schon was erzählt hat. Und nachdem dann ein Opfer da war, haben sie es halt gleich ausprobiert.


    Ich hatte eine andere Textstelle im Kopf, und zwar im Kapitel 39, Seite 292:" ... Der erste hatte dazu geführt, dass Jane Doe schon ins Leben gerufen werden musste. Eigentlich war es noch zu früh dafür gewesen."


    Das war nachdem das von Dir geschilderte passiert ist. Und hierzu fehlt mir noch ein bißchen die Auflösung. Ist für die Handlung nicht wichtig, ich wollte nur gern alles geklärt haben :-)

    Ich bin am Wochenende nun auch fertig geworden und es mußte sich erst mal alles setzen. Die Idee, dass eine solche Forschung tatsächlich das Versuchsstadium erreichen könnte, ist erschreckend. Und hoffentlich noch ganz große Utopie.


    Am Ende waren es mir etwas viele Verwicklungen und Verwirrungen der Wahrheit. Wer Joachim ist, wurde ja schon aufgeklärt, die Frage beschäftigte mich auch. Nicht klar geworden ist mir, warum Rob schuld hatte, dass Daniela zu früh aufgeweckt werden mußte und welche Folgen dies tatsächlich hatte. Sie fühlte sich als Sibylle und wollte in dieses Leben zurück. Klar hat sie Lukas vermisst und nicht vergessen, aber dies wurde mit der engen Bindung zwischen Mutter und Kind, die nicht zu überschreiben ist, erklärt. Dieser Gedanke gefällt mir und scheint stimmig. Ob daran ein längerfristiges Überschreiben was geändert hätte ?


    Welche Funktion Dr. Mulhaus in Regensburg hatte, wurde meiner Erinnerung nach nicht geklärt. Und mir fehlt noch eine Erklärung, warum Daniela in Regensburg aufgewacht ist. Warum sie nach Regensburg gebracht wurde, ist mir klar. Aber warum war der Kellerraum in Regensburg wie ein Klinikzimmer ausgestattet ? Wurde Daniela also schlaffend bzw. ruhig gestellt nach Regensburg gebracht und warum ist es nicht aufgefallen, wenn ein Krankentransport in den Kellerraum gebracht wird :gruebel


    Alles in allem eine sehr spannende und interessante Geschichte, die mir am Ende etwas zuviele Wendungen hatte, um mich vollkommen begeistert zu sehen.

    Wieder ein Abschnitt beendet und noch immer kein Licht am Ende der Verwirrung. Also, der Chef hat Sibylle auch nicht erkannt, aber das Maffay Konzert scheint eine wichtige Bedeutung zu bekommen. Warum allerdings soviel private Post von Sibylle ins Büro kommt, erschließt sich mir nicht. Hat sie zuhause Probleme und mißtraut sie ihrem Ehemann ?


    Dass es Isabelle nicht gibt und Christian wieder gelogen hat, hatte ich schon vermutet. Ob es diesmal die Wahrheit ist :gruebel Wittschorek wurde ja von ihm schnell eingeweiht, also auch kein Nachweis, dass er diesmal die Wahrheit gesagt hat. Wegen der Anziehung zwischen Christian und Sibylle vermute ich, dass sie einfach die Nähe zu einem Menschen ab und zu braucht und Christian ist eben in der Nähe. Ob es allerdings wirklich das Bild von Hannes ist, das sich ihr vors Auge schiebt :gruebel.


    Ich bin gespannt, was sie in München finden werden. Wirklich mit der Stadt vertraut scheint Sibylle nicht zu sein, sonst hätte sie vermutlich gewußt, dass es von Bahnhof zum Zirkus Krone nur knapp ein Kilometer ist.