Beiträge von Cornelia Lotter

    Auch ich habe das Buch kurz nach seinem Erscheinen in relativ kurzer Zeit gelesen. Es hat mich, ebenso wie auch der Text von Tellkamp in Klagenfurt, größtenteils begeistert. Auch, wenn ich seine Metaphern oft völlig daneben fand (und nicht nur ich, sondern auch ein ehemaliger Klagenfurt-Juror, der von solchen literaturtheoretischen Dingen mehr Ahnung hat als ich.) Allerdings finde ich es schwierig, für Menschen, die nicht in der DDR gelebt haben, dem Buch mit ebensoviel Interesse zu folgen. Ich kopiere mal den Link aus meiner amazon-Rezi hier hinein:


    http://www.amazon.de/product-reviews/3518420208/ref=cm_cr_pr_top_link_2?ie=UTF8&showViewpoints=0&filterBy=addFiveStar&pageNumber=2


    LG Cornelia

    Habe den ganzen Thread jetzt mehr oder weniger gründlich gelesen und finde ihn sehr interessant, weil mich dieses Thema persönlich auch in naher Zukunft betreffen wird. Ich vertrete Claudias Meinung, dass es möglich sein sollte, wenn ein Autor sich nicht beim Schreiben in nur eine Schublade pressen lassen will, sondern in vielen Genren schreibt. Wie ich auch. Im Herbst erscheint mein Debüt, ein Erzählband. Wahrscheinlich auch im Herbst ein Erotikroman in einem anderen Verlag. Zunächst dachte ich, ich würde letzteren unter Pseudonym herausbringen. Jetzt bin ich da aber gar nicht mehr so sicher. Und auch mein Krimi, der noch bei meiner Agentin liegt und auf seine Vermittlung wartet, würde ich gern unter meinem eigenen Namen veröffentlicht sehen. Von den Romanen in meiner Schublade nicht zu reden. Und da finden sich auch nochmal ganz unterschiedliche Genres.


    Mal sehen, was die Verlage sagen. Aber gefühlsmäßig würde ich schon gern, dass der Leser sieht, wie vielseitig ich bin.


    LG Cornelia

    Ich muss mich leider meinem Vorschreiber anschließen. Als ich Peter W. in Klagenfurt aus seinem Buch lesen hörte/sah, wusste ich, dass ich es mir kaufen würde, was ich auch sofort tat, als es auf dem Markt war. Mich hatte die sehr poetische, die mit vielen Metaphern durchsetzte hochliterarische Sprache fasziniert. Nun, als ich das Buch las, gefiel mir der Stil überhaupt nicht mehr. Zu aufgesetzt, durchzogen von Selbstmitleid. (Dem Kind ist in den Kinderheimen nichts wirklich "Schlimmes" widerfahren. Keine Misshandlung, kein Missbrauch.) Kann die kaum vorhandene Erinnerung an eine abwesende Mutter wirklich so leidbesetzt sein, wie es der Autor beschreibt? Kann man derart vermissen, was man gar nicht kennt?


    Was mich am allermeisten genervt hat, waren die - für mich völlig willkürlich eingestreuten und im Text selbst nicht mal abgegrenzt, so dass sie völlig im Fließtext eingegangen waren - Einschübe von Texten aus Kinderliedern und -reimen. Und fast noch mehr die eingeschobenen Zeitungsberichte von den getöteten und misshandelten Kindern. Denn mir war der Zweck dieser Einschübe überhaupt nicht klar. Was wollte der Autor damit sagen in Bezug auf sein eigenes Schicksal? Eigentlich wäre für mich nur eine Folgerung logisch: Seht her, diesen Kindern ging es noch schlimmer als mir! Das wiederum würde seiner (von mir vermuteten Intention), sein eigenes Schicksal als ein grausames darzustellen aber komplett zuwiderlaufen. Also ich bin ratlos über den Sinn und Zweck dieser Einschübe, habe sogar den Verdacht, er tat es aus dem Motiv, den Leser durch diese drastischen, teilweise marktschreierisch sensationslüsternen Wiedergaben bzw. Inhalte "bei der Stange zu halten". Denn letztendlich hat mich irgendwann dieser ganze Kinderheimtagesablaufserzählungsbrei unsäglich gelangweilt.


    Und ich muss sogar gestehen: es war mir nicht möglich, das Buch zu Ende zu lesen. Und das geschieht wirklich nicht oft.


    Mein Fazit also: poetische Sprache genügt nicht, wenn der Inhalt als Elaborat einer verletzten Seele und getränkt in Selbstmitleid daherkommt.


    LG Cornelia

    Also bei mir läuft es im Moment so, dass der fhl-Verlag (ein sehr kleiner) meinen Arbeitstitel auf der Verlags HP eingestellt hat, allerdings nicht so geschrieben, wie ich das wollte, nämlich "LiebesARTen". Außerdem habe ich bei amazon gesehen, dass Ulla Hahn mittlerweile einen Erzählband mit demselben Titel draußen hat, weshalb es wohl eh nichts wird.


    Was das Cover anbelangt, so habe ich den Link zu einer Riesen-Foto-Datenbank bekommen, aus der ich mir Vorschläge aussuchen kann, was aber sehr mühsam ist, weil es schwierig ist, die passenden Suchbegriffe einzugeben, will man nicht 2457 Ergebnisse durchschauen. Am liebsten würde ich das Cover selber machen, weil ich schon einige Ideen habe und auch seit Jahren künstlerisch tätig bin (auch mit Ausstellungen und so). Noch lieber würde ich einem Grafiker meine Ideen sagen, der sie dann umsetzt, aber dafür hat der kleine Verlag garantiert nicht die Mittel. Na, ja, mal sehen, was letztlich dabei herauskommt...


    LG Cornelia

    Nun nehme ich einen erneuten Anlauf, um hier bei euch im Forum mitzumischen.


    Bin viel lesende Selbstschreiberin mit neuerdings eigener Homepage, die aber noch die ein oder andere Verbesserung vertragen kann (Anregungen sind willkommen).


    Einige von euch kenne ich schon von den 42ern, aktuell bin ich im Montsegur-Forum zu Hause. Ein Jahr habe ich mich bei den Mörderischen Schwestern umgesehen.


    Bücher "fresse" ich querbeet, Krimis, Thriller, Sachbücher (übers Schreiben in erster Linie oder zur Recherche), neue deutsche Literatur, Historienschmöker auch.


    Freue mich auf anregenden Austausch.


    LG Cornelia

    Nachdem ich sein Buch über die Kreuzfahrt gelesen und genossen hatte, kaufte ich mir tatsächlich auch dieses Opus. Allerdings machte es mir schon auf den ersten hundert Seiten erhebliche Mühe, dranzubleiben. Mehrmalige Anläufe, immer wieder aus der Hand gelegt. Jetzt steht es in meinem Bücherregal, ich habe vielleicht 300 Seiten geschafft, aber mehr wird nicht. Und das, obwohl ich dicke Schwarten durchaus zu schätzen und zu schaffen weiß (z.B. Tellkamps "Turm" hat mir keinerlei Mühe gemacht, da hätte ich noch 1000 Seiten mehr lesen können).


    Vielleicht liegt es auch einfach bloß an der unterschiedlichen Sozialisation von Tom und mir. In der DDR hatte man halt weder in puncto Drogen, noch in puncto Tennis noch in anderen Punkten irgendeinen gemeinsamen Erfahrungsschatz (nicht, dass ich Tom da was unterstellen wollte...)


    Fazit: nichts für mich!


    LG Cornelia

    Du solltest dich vielleicht mal fragen, warum du schreiben willst. Wenn es dir sehr wichtig ist, wirst du die Zeit finden. Wenn dir andere Sachen wichtiger sind, solltest du es lassen. Es kann sehr befriedigen, aber es kann auch sehr frustrieren. Vor allem, wenn du irgendwann den Anspruch haben solltest, nicht nur für dich schreiben zu wollen, sondern es auch anderen Lesern zugänglich machen zu wollen.


    Die Art des Herangehens hängt sehr vom Typ ab. Da gibt es Autoren, die erst alles von A - Z durchplotten und vorher nicht anfangen. Und es gibt die Bauchschreiber (zu denen ich mich im Wesentlichen zähle). Keines von beiden ist falsch, aber wenn du zu Letzeren gehörst, wirst du vielleicht diesselbe Erfahrung machen wie ich in meiner Jugend: x-"Romane" angefangen und keinen beendet, weil die Idee zu einem viel besseren immer "dazwischenkam".


    LG Cornelia