Beiträge von Gheron

    wir haben sehr oft den Charakter und müssen uns dafür die passende Geschichte einfallen lassen. Es ist wie ein Gedankenblitz, der sich festsetzt und ausgebaut werden will.


    Die Charktere der Nebenfiguren werden dann passend zur Geschichte entwickelt.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    Hallo Tanzmaus, Sisi, Wolke, Historikus und binchen,


    uns ist es auf jedem Fall lieber, eine ehrliche Meinung zu hören, auch wenn sie vielleicht nicht so gut schmeckt wie falsches Lob, und wir machen uns natürlich auch unsere Gedanken. Schreiben ist nun einmal eine Erfahrungssache, bei der man versuchen muss, sich immer mehr zu verbessern. Kein Mensch ist perfekt, auch wir nicht.


    So würde ich heute die Kastratin wohl erst nach einem weiteren Kapitel enden lassen, da mir der Schluss heute auch etwas zu knapp erscheint. Bei der Goldhändlerin hingegen sind Iny und ich mit dem Schluss zufrieden. Es war unserer Meinung nach alles gesagt, was gesagt werden musste, und irgendwann muss man eine Geschichte loslassen können.


    Was den Spanienanteil der Goldhändlerin betrifft, so machen wir uns nach eurer Kritik natürlich auch unsere Gedanken, bzw. haben auch ausführlich darüber diskutiert. Iny und ich würden den Roman, wenn wir die Chance hätten, ihn neu zu schreiben, jedoch erneut so aufziehen, denn uns erscheint die Entwicklung logisch. Allerdings haben wir hier das alte Problem, dass wir die ganzen Hintergründe kennen, die zu diesem Roman geführt haben und uns daher darin wie ein Fisch im Wasser bewegen, während ein/eine LeserIn nur das geschriebene Wort vor sich hat und auf die Informationen angewiesen ist, die sie/er herauslesen kann.
    Wir waren eigentlich der Ansicht, diese Entwicklungslinie ausreichend dargelegt zu haben, doch euren Reaktionen zufolge scheint es hier ein gewisses Defizit zu geben. Für uns heißt das, wir hätten in den ersten vier Teilen des Buches eventuell einen stärkeren Bezug auf Spanien nehmen sollen, damit der Umschwung für die Leser etwas klarer erkenntlich ist. Außerdem hätten wir vielleicht den Reiseteil etwas einschränken und in Spanien rascher zur Sache kommen können.


    Ich weiß allerdings nicht, ob ich Orlandos Befreiung ausführlicher beschrieben hätte. Vielleicht hätte man Leas Zusammentreffen mit ihm noch in den sechsten Teil einfügen und nicht im siebten in der Rückschau bringen können, quasi als Abschluß der eigentlich als Highlight gedachten Begegnung Leas mit Königin Isabella.


    Das Problem waren die davonlaufenden Seitenzahlen. Bekannte Autoren können es sich leisten, da ein wenig über die Stränge zu schlagen. Wir sind wenigstens schon froh, dass man bei unseren Manuskripten inzwischen eine 6 an der ersten Stelle akzeptiert.


    Aber nun ganz speziell zu Wolkes Fragen:


    -> Empfindet ihr es als zuviel Kritik an einem in euren Augen sehr wichtigen Kapitel?


    nein, denn schließlich wollen wir uns verbessern und die LeserInnen mit dem nächsten Roman überzeugen.


    -> Der Leser muß sich da halt durchbeißen, es liegt schließlich am Autoren, wie er sein Buch gestaltet?


    wir wollen unsere Romane so schreiben, dass sich niemand durchbeißen muss! Auch wenn es nicht jedes Mal klappt, den Willen dazu haben wir.


    -> Schade, dass niemand das Buch so sieht, wie wir es sehen?


    jede/r LeserIn sieht ein Buch auf ihre Weise, selbst Iny und ich tun es. Was wir wollen, sind flüssig geschriebene und spannende Geschichten, die möglichst vielen LeserInnen gefallen.


    -> Man kann es nicht jedem Recht machen.


    da hast du recht, denn jeder Mensch ist ein Individuum mit seinem ganz eigenen Geschmack. Was dem einen seine Uhl, ist dem andern nun einmal seine Nachtigal. Davon kann sich jeder überzeugen, der die Rezensionen nicht nur unserer Romane bei Amazon ansieht.
    Wichtig für uns ist es, den Geschmack möglichst vieler LeserInnen zu treffen. Aus dem Grund nehmen wir ja auch an solchen Leserunden teil. Wie Iny schon sagte, wer als LeserIn an einer solchen Runde teilnimmt, betrachtet den Text mit einem schärferen Auge und kan uns eher auf Unstimmigkeiten aufmerksam machen als jemand, der das Buch nur nebenbei zum Vergnügen liest.


    Wir wollen besser werden, und das können wir nur, wenn wir eine ehrliche Meinung hören!



    Hallo Tanzmaus,


    es freut uns zu hören, dass Leute die Fürstin kaufen.


    Sobald ich genug Muße haben, will ich die hübsche Chronik eines Dorfes in der Saarpfalz hier bei den Sachbüchern besprechen. Meine PC-Kenntnisse sind jedoch zu gering, als dass ich ohne Unterstützung des Titelbild mit einbauen könnte.



    Hallo binchen,


    wir hoffen, die Fürstin gefällt dir. Sie ist wieder ganz anders als Lea. Aber für uns ist jeder neue Roman ein Experiment, denn wir wollen uns eine möglichst große Spannbreite erarbeiten, damit es nicht schon in Kürze heißt, ach schon wieder ein Iny Lorentz-Roman. Wer von der einen gelesen hat, kennt alle.


    In diesem Sinne mit lieben Grüßen
    Sysai und Gheron :wave

    Hallo Alice,


    da wir Kritik eigentlich immer ernst nehmen und auf ihren Gehalt abklopfen, haben Iny und ich uns noch einmal mit der von dir genannten Problematik des Rollentausches auseinander gesetzt. Dabei sind wir drauf gekommen, dass die Beispiele, die wir aus unseren Unterlagen gezogen haben, entweder bei der Seefahrt oder beim Militär zu finden sind, sprich in einer stark von Männern geprägten Umwelt. Du wirst uns sicher zustimmen, dass es burschikose Mädchen und Frauen gibt, die von ihrem Auftreten her um einiges "männlicher" wirken können als ein sensibles Bürschchen, das in einer solchen Umgebung auch meist zur Spottfigur wird.


    Fakt ist, dass es etliche Frauen gab, die sich eine gewisse Zeit, teilweise sogar mehr als ein Jahr, in männlicher Umgebung als "Mann" ausgeben konnten, ohne dass sie aufgefallen wären. Einer der Hauptgründe, warum sie nicht als Frauen erkannt wurden, dürftegewesen sein, dass keiner der Kerle damit rechnete, dass sein "Kamerad" ein weibliches Wesen sein könnte.


    Wir haben jetzt mal überlegt, wie lange sich eine solche als Mann verkleidete Frau ihre Tarnung in weiblicher Gesellschaft aufrecht erhalten hätte können, und kamen zu dem Schluss, wohl nicht sehr lange. Frauen sind nun einmal die besseren Beobachter, was andere Menschen angeht. Das ist wohl noch ein Erbe aus der Zeit des Urmenschen, als Frauen ihre Arbeit unter der Pflege sozialer Kontakte nachgingen, während die Männer auf der Suche nach Aas und Jagdwild ihre Aufmerksamkeit eher nach außen richteten.


    In der Hinsicht ist es nur natürlich, dass du hier Zweifel geäußerst hast.


    Lea bewegte sich als Samuel jedoch mehr in einer männlich geprägten Umwelt und kam mit anderen Frauen nur wenig in Kontakt. Selbst Hannah durfte sich ihr nur in dienender Position nähern und hatte kaum Gelegenheit, sich näher mit ihr zu befassen.


    Es freut uns, dass Leas Entwicklung dir zusagt. Orlando spielt ihr aus einem gewissen Übrermut einige nicht besonders feine Scherze, doch wir können dir versprechen, dass er noch entsprechend auf die Schnauze fallen wird.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    Was lese ich?


    Krimi: eigentlich nie.


    Humor: gelegentlich ein Magnus der Magier oder Hägarcomic.


    Historisches: schreibe ich zwar lieber, aber trotzdem lese ich einen guten historischen Roman wie zuletzt Der Tribun sehr gerne.


    Klassiker/Anspruchsvolle Literatur: eher selten.


    Fantasy: eigentlich immer mal wieder ganz gerne..


    Science Fiction: sehr gut zur Entspannung.


    Beziehungsgeschichten: Wen hier Liebesromane etc. gemeint sind, auch imer wieder mal einen.


    Prozentzahlen kann ich hier kaum nennen, denn mein Leseverhalten ändert sich immer wieder. Allerdings gibt es einige Bücher, die ich immer wieder gerne zur Hand nehme wie z.B. den Herrn der Ringe oder den einen oder anderen SF-Roman. Wegen Zeitmangels muss ich allerdings bei neu erschienenen Büchern sehr genau auswählen, welches ich lesen will.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    Hallo Tanzmaus, Alice, Wolke, Iris und Morgana,


    bevor es Richtung Arbeit geht, will ich noch rasch meinen Kommentar abgeben.


    Alice, du wirst hier weder gesteinigt, noch sonst was. Solche Diskussionen sind wichtig, denn man will ja hören, wie ein Roman bei den LeserInnen ankommt.


    Juden waren Menschen wie alle anderen auch, sie besaßen ihre guten Seiten und ihre Fehler. Untereinander haben sie sich ganz normal betragen, und mancher reiche und in sicheren Verhältnissen lebene Jude trat auch nach außen hin durchaus selbstbewusst auf. Es ist jedoch etwas anderes, unter dem Schutz einer Eskorte seines Landesherrn zu reisen und bei dessen Freunden und Verbündeten übernachten zu können, als wie Leas Vater und später sie selbst auf eigene Faust durch die Lande streifen zu müssen.
    Es gab durchaus Zeiten, in denen ein Jude sogar halbwegs sicher reisen konnte, doch lag hier der angebliche Mord der Juden an Simon von Trient noch nicht weit zurück und die Stimmung im Volk war entsprechend aufgeputscht. Da brauchte es nur ein paar Worte, um die Lunte in Brand zu setzen.
    Wir sind allerdings nicht der Ansicht, die Juden nur als Gutmenschen gezeichnet zu haben. Leas Onkel Esra ben Nachum ist gewiss kein Heiliger ebenso wenig Ruben ben Makkabi, und was Saul anbetrifft, ist der ein richtiger Schurke. Vergessen sollte man auch Medardus Holzinger nicht, der wie viele Nachkommen konvertierter Juden zu einem großen Judenhasser wurde, um den "Schandfleck" seiner Abstammung vergessen zu machen.


    Zu Leas Verkleidung hat Iris schon ein paar recht gute Worte gesagt. Viele junge Männer in Leas Alter sehen nicht gerade männlich aus und können durchaus mit nicht allzu weiblich gestalteten Mädchen verwechselt werden, wenn sie die entsprechenden Kleider tragen, ebenso umgekehrt. Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal gibt es bei entsprechender Kleidung nicht. Mit zunehmenden Alter hätte Lea wahrscheinlich jedoch mehr Probleme bekommen. Ich will nur erwähnen, dass Ruben ben Makkabis Freunde bereits gewisse Zweifel an ihrem "Mannsein" zeigten, wenn sie auch einer falschen Spur nachliefen.
    Was den männlichen Adamsapfel angeht, so ist der nicht bei allen Männern zu sehen. Ich z.B. habe ihn nicht und ich kenne auch andere Männer, bei denen er nicht sichtbar ist.
    Zu den Händen hat Iris ebenfalls ein wahres Wort gesprochen. Manche Frau hat wuchtigere Hände als ein Mann, der körperlich nicht schwer arbeiten muss.


    Ich möchte hier auch noch einmal ein Beispiel aus der Geschichte bringen. Die beiden Piratinnen Anne Bonney und Mary Read wurden mit ihren männlichen Kumpanen gefangen genommen, eingesperrt und von einem Gericht zum Tode verurteilt. Erst als sie ihre Jacken und Blusen öffneten, glaubte man ihnen, dass sie Frauen sind.

    Iris und Wolke, wäre schön, wenn es klappen würde. Wolke, du kannst aber auch so auf deiner Reise von oder nach Kärnten mal vorbei schneien. Ruf ein paar Tage vorher an. Ich schicke dir die Nummer als persönliche Nachricht. Sollte ich es vergessen, mein Gedächtnis gleicht nämlich einem Schweizer Käse, mahne mich an.


    Soweit für heute,


    Liebe Grüße an Alle
    Sysai und Gheron

    Hallo binchen, Wolke, Minerva, Idgie und Tanzmaus, herzlichen Dank für eure lieben Beiträge.


    binchen, ich hoffe, es hat bei euch geregnet. Bei uns gab es kräftig Wasser von oben. Ich hatte gestern schon Angst, ich würe nicht trocken von der Arbeit nach hause kommen, aber zum Glück gab es da eine kleine Regenpause.


    Politische Karten aus dieser Zeit zu studieren gehört zu meinem Job. Zum Glück waren derlei Dinger für mich früher schon ein Hobby, so dass es auch jetzt nicht zur Last wird.



    Idgie, wenn ich sehe, dass jemand neues gepostet hat, schau ich auf jedem Fall in die Leserunde, beantworte Fragen oder gebe meinen Kommentar ab.


    Tanzmaus, das tut mir alles sehr leid. Ich hoffe, es kommt wieder alles ins Lot.


    Wolke, Minerva und binchen, eure fast gleichlautenden Kommentare zu der Spanienepisode waren sehr interssant für uns. Uns lag sehr viel am Herzen, sie zu schreiben, zumal sie ausgezeichnet in die Zeit hinein passte. Hätten wir es nicht getan, wäre der Roman wahrscheinlich kürzer geworden, aber für uns selbst nicht so befriedigend.
    Uns war allerdings nicht bewusst, dass LeserInnen diesen Umschwung zu Beginn des fünften Teils als so großen Bruch empfinden könnten.
    Für uns war es wichtig, Leas Reise nach Spanien und die dabei auftretenden Schwierigkeiten so logisch und authentisch wie möglich nachzuvollziehen und zu beschreiben. Landkarten und Entfernungstabellen gehören hier eben mit zum Handwerkszeug des Autoren.


    Die Sache mit Christoforo Colombo musste sein. Nachdem dieser angeblich von geflohenen mallorquinischen Juden abstammen soll und auch mit Juden Kontakt hatte, so nahm er einen Juden als Dolmetscher mit auf seine erste Reise, war es zu verlockend, ihn auftauchen zu lassen. Das Päckchen, das er Lea zuletzt geschickt hat, war von Anfang an meine Idee, auf die ich zunächst aber aus Platzgründen verzichten musste. Als die Agenturlektorin dann aber noch ein zusätzliches Kapitel haben wollte, musste diese Szene mit hinein.


    Ob Rachel und Elieser zu gut davon gekommen sind, mag dahin gestellt sein. Auf alle Fälle wurden sie mit dem wahren Leben konfrontiert und müssen nun selbst ihren Weg gehen. Außerdem hatten sie ja nach den damals gültigen Regeln und Gesetzen auch der jüdischen Gemeinden kein Verbrechen begangen. Über die hatte Lea sich hinweg gesetzt.


    Soweit für diesmal,


    Liebe Grüße
    Sysai und Gheron :wave

    Hallo Minerva, Wolke, binchen und Tanzmaus,


    langsam neigt sich die Goldhändlerin ihrem Ende zu und wir sind schon sehr gespannt auf Euer endgültiges Urteil.


    Als wir den Roman begonnen haben, war der Spanienteil noch nicht mit eingeplant. Als wir im Verlauf weiterer Recherchen aber im jüdischen Museum in Amsterdam auf die Geschichte der spanischen Juden stießen, die vor der Inquisition nicht ins osmanische Reich geflohen sind, wie man annehmen sollte, sondern sich als angebliche Christen in etlichen großen Hafenstädten an der Nordsee wie eben Amsterdam, Antwerpen und Hamburg niedergelassen haben, waren wir davon so fasziniert, dass wir dies in der Goldhändlerin unbedingt bringen wollten. Dies brachte auch bei Roland einen weiteren, farbigen Aspekt mit sich und gab uns die Möglichkeit, die Geschichte der Juden in dieser Zeit etwas umfassender darzustellen.


    Die Route, auf der Lea nach Spanien reiste, haben wir sehr genau ausgewählt. Lea war ja in ihrer Heimat. Orlando kam von Hamburg, traf sich unweit Hartenburgs mit ihr und reiste erst einmal nach Strassburg. Von dort aus ging es auf dem Rhein bis zur Schelde und auf der nach Antwerpen, wo Lea dann an Bord des Schiffes ging, die Maximilians Gesandtschaft nach Spanien bringen sollte.


    Der Umweg über England war notwendig, da die Gesandten keinen französischen Hafen anlaufen durften, da sie dort etwas sehr nachdrücklich zum Bleiben aufgefordert worden wären.
    Maximilian, damals noch Herzog von Burgund, das zu jener Zeit von der Schweiz bis an die Nordsee reichte, befand sich im Krieg mit dem französischen König, der nach dem Tod Karls des Kühnen den Kern Burgunds als heimgefallenes Lehen zu Frankreich zurückholen wollte. Der Streit mit Frankreich zog sich ja auch noch weit in die Zeit Maximilians als Kaiser des heiligen Römischen Reiches hinein und wurde von dessen Enkel Karl V. weitergeführt.


    Soweit erst einmal für diesmal.


    Liebe Grüße
    Sysai und Gheron :wave

    Hallo Tanzmaus, Wolke und Sisi,


    hätten Lea und Jochanan erfahren, dass ihnen von Saul keine Gefahr mehr droht, wäre doch ein wenig die Spannung heraus gewesen, und das wollten wir wirklich nicht.


    Das Verhältnis Orlandos zu Lea zu beschreiben hat uns viel Spaß gemacht. Im Gegensatz zur Kastratin sollte der männliche Part diesmal wissen, dass er es mit einer Frau zu tun hat, und diese zunächst nicht ernst nehmen. :grin


    Lea hatte etliche Gründe, nicht nach Spanien zu gehen, die Angst vor der Inquisition war gewiss nicht der kleinste. Allerdings war sie Orlando mehr als einen Gefallen schuldig, und zum anderen war Barramosta, um den es ging, ein alter Handelspartner ihres Vaters und auch von ihr. Ihn den Häschern zu überlassen, wäre ihr sicher nicht so leicht gefallen wie bei anderen, ihr unbekannten Juden.


    Außerdem lockte sie die versprochene Belohnung, mit der sie und ihre Familie endgültig aus dem Machtbereich des Markgrafen verschwinden hätten können. Dies war, auch wegen der in ihren Augen noch immer drohenden Gefahr durch Saul, für sie sehr dringend geboten.
    Sie hat sich aber gewiss keine großen Gedanken darüber gemacht, wie lange die Reise nach Spanien dauern könnte, da Orlando ihr auch nicht sehr viel Zeit zum Überlegen gegeben hatte.
    Burgund wäre in ihren Augen sicher eine Möglichkeit gewesen, um sich dort anzusiedeln, zumal sie ja von Orlando wusste, dass dieser bereits Juden die Chance dazu geboten hatte. Sie dürfte sich wohl auch überlegt haben, ob sie dafür nicht auch seine Hilfe in Anspruch nehmen sollte.


    Ihre noch unerkannte Liebe zu Orlando wird hier wohl auch mit eine Rolle gespielt haben.


    Liebe Grüße
    Sysai und Gheron :wave

    Etwas zur Wochenmitte:



    Laura Schlessinger ist eine US-Rundfunkreporterin, die Leuten, die in ihrer Show anrufen, Ratschläge erteilt. Kürzlich sagte sie, als achtsame Christin, dass Homosexualität unter keinen Umständen befürwortet werden kann, da diese nach Leviticus 18:22 ein Gräuel wäre.


    Daraufhin wurde folgender offener Brief eines US-Bürgers an Dr. Laura im
    Internet verbreitet:


    Liebe Dr. Laura,


    vielen Dank, dass sie sich so aufopfernd bemühen, den Menschen die Gesetze Gottes näher zu bringen. Ich habe durch ihre Sendung einiges gelernt und versuche das Wissen mit so vielen anderen wie möglich zu teilen. Wenn etwa jemand versucht, seinen homosexuellen Lebenswandel zu verteidigen, erinnere ich ihn einfach an das Buch Mose, Leviticus 18:22, wo klar gestellt wird, dass es sich dabei um ein Gräuel handelt. Ende der Debatte.


    Ich benötige allerdings ein paar Ratschläge von ihnen im Hinblick auf
    einige der speziellen Gesetze und wie sie zu befolgen sind,


    a) Wenn ich am Altar einen Stier als Brandopfer darbiete, weiß ich, dass
    dies für den Herrn einen lieblicher Duft erzeugt (Lev. 1:9). Das Problem
    sind meine Nachbarn. Sie behaupten, der Geruch sei nicht lieblich für sie.
    Soll ich sie niederstrecken?


    b) Ich würde gerne meine Tochter in die Sklaverei verkaufen, wie es in
    Exodus 21:7 erlaubt ist. Was wäre Ihrer Meinung nach heutzutage ein
    angemessener Preis für sie?


    c) Ich weiß, dass ich mit keiner Frau in Kontakt treten darf, wenn sie sich
    im Zustand ihrer menstrualen Unreinheit befindet (Lev. 15:19-24). Das
    Problem ist, wie kann ich das wissen? Ich habe versucht zu fragen, aber die meisten Frauen reagieren darauf pikiert.


    d) Lev. 25:44 stellt fest. dass ich Sklaven besitzen darf, sowohl männliche
    wie auch weibliche, wenn ich sie von benachbarten Nationen erwerbe. Einermeiner Freunde meint, das würde auf Mexikaner zutreffen, aber nicht auf Kanadier. Können Sie das klären? Warum darf ich keinen Kanadier besitzen?


    e) Ich habe einen Nachbarn, der Samstag arbeitet. Exodus 35:2 stellt
    deutlich fest, dass er getötet werden muss. Allerdings: bin ich moralisch
    verpflichtet, ihn eigenhändig zu töten?


    f) Ein Freund von mir meint, obwohl das Essen von Schalentieren wie
    Muscheln oder Hummer ein Gräuel darstellt (Lev. 11:10), sei es ein
    geringeres Gräuel als Homosexualität. Könnten Sie das klarstellen?


    g) In Lev. 21:20 wird dargelegt, dass ich mich dem Altar Gottes nicht
    nähern darf, wenn meine Augen von einer Krankheit befallen sind. Ich muss
    zugeben, dass ich eine Lesebrille trage. Muss meine Sehkraft perfekt sein
    oder gibt es hier ein wenig Spielraum?


    h) Die meisten meiner männlichen Freunde lassen sich ihr Haupt- und
    Barthaar schneiden, inklusive der Haare ihrer Schläfen, obwohl dies
    eindeutig durch Lev. 19:27 verboten ist. Wie sollen sie sterben?


    i) Ich weiß aus Lev. 11:16-18, dass das Berühren der Haut eines toten
    Schweines mich unrein macht. Darf ich aber dennoch Football spielen, wenn
    ich dabei Handschuhe anziehe?


    j) Mein Onkel hat einen Bauernhof. Er verstößt gegen Lev. 19:19, weil er
    zwei verschiedene Saaten auf ein und demselben Feld anpflanzt. Darüber
    hinaus trägt seine Frau Kleider, die aus zwei verschiedenen Stoffen gemacht sind (Baumwolle/Polyester). Er flucht und lästert außerdem
    recht oft. Ist es wirklich notwendig, dass wir den ganzen Aufwand
    betreiben, das ganze Dorf zusammen zu holen, um sie zu steinigen (Lev.
    24:10-16)? Genügt es nicht, wenn wir sie in einer kleinen familiären Zeremonie verbrennen, wie man es ja auch mit Leuten macht, die mit ihren
    Schwiegermüttern schlafen? (Lev. 20:14)


    Ich weiß, dass Sie sich mit diesne Dingen ausführlich beschäftigt haben,
    daher bin ich auch zuversichtlich, dass Sie uns behilflich sein können.


    Und vielen Dank nochmals dafür, dass sie uns daran erinnern, dass Gottes
    Wort ewig und unabänderlich ist.


    Ihr ergebener Jünger und bewundernder Fan

    16 % HC zu 84 % TB, so haben wir es einmal gehört. Allerdings ohne Gewehr oder so ähnlich. Auf alle Fälle sind die Zeiten, wo man erst mal ein HC brachte, bevor man den oman als TB auf den Markt brachte, erst einmal vorbei, und damit auch die fetteren Honorare für die Autoren. In diesem unserem Land muss gespart werden.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    Hallo Lilli,


    wenn das so wäre, würde jeder Autor seine Romane zuerst als HC herausbringen, die werden nämlich besser bezahlt, und dann als TB für einen kräftigen Nachschlag. Doch da ziehen die Verlage nicht mehr so recht mit. Unsere Agentin hat sich schon ein paar Mal auf den Kopf gestellt, um Knaur zu einem HC zu bewegen, doch bis auf die Wanderhure und deren Nachfolgerin ist da nichts gelaufen. HC bringen für einen Verlag (und natürlich auch den Autoren) Prestige, lohnen sich aber finanziell meistens nicht besonders, da sie zu teuer sind, um von der Masse gekauft zu werden.


    Bei einem TB gehen die Verlage weniger Risiko ein. Da sind meistens schon bei einer verkauften Auflage die Kosten herinnen.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    Als Autor schaut man die Bücher an, die in dem Jahr erscheinen sind, grü0t alte Freunde und trifft neue, z.B. Iris und Wolke :-]


    Außerdem ist es eine ganz eigenartige Atmosphäre dort. Das liegt nicht zuletzt an den ausländischen Verlagen, die dort vorhanden sind. Letztes Jahr habe ich etliche Stunden bei den Russen verbracht, um Stadtpläne, Landkarten und Bilder anzusehen, sprich letzte Recherchen für die Tatarin zu betreiben. Bin gespannt, wo ich diesmal sein werde.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    Hallo Lilli,


    zumindest wir haben nicht den geringsten Einfluss darauf, ob unser jeweils neuer Roman ein HC wird oder ein TB, noch wieviel er kosten soll. Wir bekommen nur einen Vertrag zugeschickt und dürfen den unterschreiben. Das ist aber schon mehr, als wir noch vor wenigen Jahren zu hoffen wagten.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    Hallo binchen,


    natürlich sehen sich die beiden wieder, nur ist es ungewiss, ob sie sich noch einmal fetzen. Doch, habe man ins Buch rein geschaut. in bisschen werden sie es schon noch tun.


    Ob sich die Beiden einmal aussprechen werden? Keine Antwort ohne meinen Rechtsanwalt. :grin


    Was heißt hier: bei Eurer Art?


    Fortsetzungen sind wirklich schwer zu schreiben, wenn man gegenüber dem ersten Band nicht abfallen will. Da wir das nicht wollen, gehen wir Fortsetzungen nach Möglichkeit aus dem Weg.



    Hallo Tanzmaus,


    jetzt habe ich aus versehen deine Frage bereits bei den vorhergehenden Seiten beantwortet. Aber ich habe zuerst alles durchgelesen und mich dann erst ans Werk gemacht.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    Hallo Tanzmaus,


    eins hätten wir fast vergessen.


    Die Sache mit Saul wird im Roman nicht aufgeklärt, allerdings gab es damals kein Bundeskriminalamt, das sich um eine solche Sache gekümmert hätte. Man dürfte den Mann irgendwo verscharrt und dann vergessen haben, ohne dass der geringste Verdacht auf Orlando gefallen ist. Immerhin hatte der Mann ja keine zugefügte Verletzung, sondern konnte auch im Rausch gefallen sein und sich das Genick gebrochen haben.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    Hallo Tanzmaus,


    irgend so ein Flitterzeug haben wir auch gefunden. Ich habe früher bei unseren Urlauben hübsche Steine u.ä. gesucht, es aber mittlerweile aufgegeben. Nach zwei Fußoperationen kann ich halt nicht mehr so flink klettern wie eine Gämse.


    Der gute Orlando hat seinen Namen aus einem ganz einfachen Grund geändert, nämlich um im Reich nicht als spanischer Ausländer zu aufzufallen, zumal er sicher sein konnte, dass die Feinde seines Vaters durchaus daran interessiert waren, einen Orlando Terasa im Auge zu behalten, der ihnen auch den einen oder anderen Streich gespielt hatte.
    Als Roland Fischkopf konnte er sich hingegen bewegen, ohne unter der einheimischen Bevölkerung aufzufallen.
    Außerdem sprach daraus auch ein gewisser Trotz gegenüber dem Land, das sie verjagt hatte, indem er den alten Namen ablegte und einen seiner neuen Heimat gemäßen wählte.


    Hildalgos waren und sind auch heute noch eher kleine bis mittlere Edelleute in Spanien, oft nicht besonders begütert, aber stolz auf ihre reine Abstammung ohne jüdische oder maurische Einmischung. Die Erhebung eines Juden in ihren Stand, wie öfters geschehen, stellte in ihren Augen eine Beleidigung dar und wurde entsprechend bekämpft. Da diesen Kreisen auch die Masse der Kleriker entstammte, konnten sie großen Einfluss gewinnen und schlussendlich auch die Vertreibung der Juden 1492 und einiger Jahre auch der noch muslimischen Mauren durchsetzen.
    Die Standesorganisationen der Hildalgos entwickelten im Lauf der Zeit sehr rigide Regeln, um mischblütige Edelleute auszuschließen. Sie standen daher immer in Opposition zu etlichen Familien des Hochadels, in deren Stammbäumen jüdische und maurische Ahnen auftauchten.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    Hallo Sisi,


    wir haben deine Frage bezüglich des fiktiven Schauplatz nicht übersehen. Es war nur so, dass wir bisher, wenn wir einen Beitrag schrieben, einfach nicht daran gedacht haben. Schäm!


    So weit es geht versuchen wir stets vorhandene Schauplätze zu nutzen, allerdings mit einer Einschränkung. Für einen fiktiven Schurken wählen wir auch einen fiktiven Ort. Der Sarninger Vogt Alban von Rittlage ist eine solche fiktive Person. Als solcher konnte er kein Amtsträger in einer existierenden Stadt ein, denn die hatte zu der Zeit einen anderen, echten Vogt. Eine reale Person nur aus Gründen der Spannung zum Schurken zu machen, widerstrebt uns jedoch.
    Da hätten wir schon auf einen Vogt, Amtmann oder Pfleger stoßen müssen, der in unser Anforderungsprofil gepasst hätte. Bei dem Background, den wir Rittlage verpasst haben, war das aber schier unmöglich. Schließlich spielte er, wenn auch nur im Hintergrund, für Lea eine wichtige Rolle.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave