Beiträge von beedy

    Inhalt:
    *********


    Judith ist Mitte Dreißig, Single und besitzt ihr eigenes Lampengeschäft. In einem Supermarkt tritt ihr im Gedränge ein gutaussehender Mann auf den Fuß. Wenig später trifft sie wieder auf ihn, er macht ihr Komplimente und lädt sie zu einem Kaffee ein. Erst ist sich Judith nicht so sicher, was sie von ihm halten soll, doch die Aufmerksamkeit tut ihr gut und so lässt sie sich auf eine Beziehung mit ihm ein. Ihre Freunde und Familie sind hellauf begeistert von Hannes und seiner zuvorkommenden, aufmerksamen Art. Nur Judith fühlt sich von ihm eingeengt und kann mit seinen ständigen Liebesbekundungen nichts mehr anfangen. Hannes erdrückt sie emotional und Judith zieht einen Schlussstrich. Doch Hannes will sie nicht kampflos aufgeben, immerhin ist sie ja die Liebe seines Lebens.
    Ihre Familie und auch ihre Freunde können nicht verstehen, wie sie so einen tollen Mann in den Wind schießen kann. Doch Judith merkt schnell, dass er nicht so toll ist, wie er vorgibt und sie fühlt sich von ihm verfolgt. Ständig muss sie an ihn denken, obwohl sie das Ganze nicht will. Selbst in ihren Träumen verfolgt er sie. Es macht Judith im wahrsten Sinne des Wortes krank und nur Hannes kann helfen.



    Meine Meinung:
    *****************


    Ich fand das Buch echt gut. Der unterschwellige Humor hat mich ab und zu zum Schmunzeln gebracht und hat der Geschichte eine gewisse Auflockerung verschafft. Der Autor schafft es die Stimmung gut rüber zu bringen und ich habe mit Judith echt mitgelitten. Man kann sich gut in sie einfühlen und ich finde es mehr als verständlich, wie sie sich von Hannes erdrückt gefühlt hat.


    Schematisch schleimt sich Hannes bei jedem ein und ich hätte schreien mögen, weil die anderen so verblendet waren. Als es zur Trennung kommt, versuchen sie Judith zu überreden es sich doch noch anders zu überlegen. Sie kreiden es ihr an, dass sie sich von so einem tollen Mann getrennt hat. Gerade Familie oder Freunde sollten zu der betreffenden Person halten. Schließlich ist es ja ihr Leben und wenn sie nicht mehr will, dann will sie nicht mehr. Die Versuche Judith zu bekehren sind mir sauer aufgestoßen und ich konnte mit Judith echt mitfühlen und gleichzeitig habe ich eine Abneigung gegen Hannes entwickelt. Das Buch hat mich emotional mitgerissen und so soll es beim Lesen auch sein.


    Der Abschnitt in dem Judith krank wird, hätte eventuell ein bisschen kürzer sein dürfen, war aber wieder mit Humor gespickt und wirkte daher nicht langweilig.


    Besonders der Schluss war gut eingefädelt und hat dem Buch einen krönenden Abschluss beschert.


    Ich glaube fast jede Frau musste schon mal einem unliebsamen Bewerber eine Abfuhr erteilen und man kann sehr schön aus dieser Geschichte sehen, wo es hinführen kann, wenn es einer nicht kapiert. Deshalb wird man von der Geschichte sofort angesprochen und man ist mittendrin, statt nur dabei. Von mir bekommt das Buch jedenfalls eine Empfehlung!

    Inhalt:
    **********


    Der 16-jährige Soziopath John Cleaver, mit Hang zum Serienkiller, sieht sich nach dem Mord am Pfarrer und dem Bürgermeister berufen, diese aufzuklären. Immerhin hat er den Mörder selbst in die Stadt gelockt. Während seinen Recherchen beginnt sich Johns Schulkollegin Marci für ihn zu interessieren und John findet in ihr eine Freundin, mit der er über die Morde sprechen kann. Gemeinsam erstellen sie ein Profil des Mörders und ahnen dabei nicht, wie nahe sie der Wahrheit kommen. In der Zwischenzeit begehen einige Schülerinnen Selbstmord und es dauert lange bis John die Wahrheit erkennt. Doch für einige wird es zu spät sein und John muss töten, um den Dämon zu besiegen.



    Meine Meinung:
    ******************


    Bei dem Buch handelt es sich um den 3. Teil der John Cleaver Serie und es ist sehr von Vorteil, wenn man die anderen Bücher kennt. Man bekommt nämlich immer wieder was zu lesen, dass sich auf die anderen Bücher bezieht. Es erweckt die Neugier, liefert aber leider auch gleichzeitig Antworten und man würde sich so den Spaß nehmen. Das Buch lässt sich zwar auch ohne die ersten Teile lesen, aber um John so richtig zu verstehen, bedarf es eben die zwei ersten. (Ich bin kein Serienkiller, Mr. Monster)


    Im Großen und Ganzen bin ich mit der Geschichte zufrieden. Obwohl John nicht sehr viel Spielraum für seine Anwandlungen gelassen wurde. Die meiste Zeit sieht man ihn wie er ein Profil über den Mörder erstellt und wie er sich mit ihm auseinandersetzt. Man sieht den Plan ihn zu vernichten wachsen, aber John ist für mich in den beiden ersten Teilen einfach besser zur Geltung gekommen. So richtig überraschen konnte er mich nicht mehr. Mit dem Schluss war ich nicht so zufrieden und ich hätte ihn mir etwas anders gewünscht. Aber wiederum war er eigentlich die logische Schlussfolgerung aus der Geschichte selbst.


    Bis auf diese kleinen Mankos, konnte ich mich wieder gut in die düstere Welt zwischen Leichenhalle und Pausenhof einfinden. John ist ein sehr interessanter Buchcharakter, da er keine Klischeehaftigkeit an sich haften hat und er mit seinen Handlungen zu überraschen weiß. In diesem Buch bleibt er aber ein bisschen auf der Strecke und dennoch habe ich mich beim Lesen unterhalten gefühlt. Der Schreibstil ist flüssig, gutverständlich und kann die Emotionen gut rüberbringen.


    Ich hätte mir noch ein bisschen mehr Überraschung gewünscht und sehe diesen Teil etwas schwächer als die Vorgänger.

    Inhalt:
    ************


    Katherine, 17 Jahre alt, ist neu an der Schule und gilt als Außenseitern. Als sich das beliebte Mädchen Alice um eine Freundschaft zu ihr bemüht, ist Katherine zunächst etwas verhalten. Doch die Freundschaft zu ihr wächst und tut Katherine gut. In ihrem noch jungen Leben hat sie den Tod ihrer Schwester verkraften müssen und muss erst wieder lernen, wie man wieder Spaß am Leben hat. Schuldgefühle plagen sie, da sie ihrer Schwester nicht helfen konnte.
    Gemeinsam mit Alice und deren Freund Robbie verlebt sie schöne Tage und fühlt sich in ihrer Freundschaft gut aufgehoben. So erzählt sie Alice über den Tod ihrer Schwester.
    Alice ist aber ein Mensch, der ein nein kennt und sich selbst in den Vordergrund stellt. So kommt es zu einem Zwischenfall, die die Freundschaft zu Alice erschüttert. Nach und nach distanziert sich Katherine immer mehr von ihr und sie erkennt, was für ein Miststück Alice ist. Katherine findet andere Freunde und ihre große Liebe. Doch Alice versucht sich immer wieder in ihr Leben zu drängen und dabei ist ihr jedes Mittel recht.



    Meine Meinung:
    *****************


    Um es gleich mal vorweg zu schicken: Es war langweilig! Das Buch ist meilenweit von einem Thriller entfernt!


    In dem Buch gibt es drei Handlungsstränge: Katherine mit 17 Jahren (die Hauptgeschichte), Katherine fünf Jahre nach Alice Tod und die Erzählung über den Tod ihrer Schwester.


    Am Anfang konnte mich der Aufbau, der mit der Erzählung über Alice Begräbnis beginnt noch fesseln und ich suchte auf den folgenden Seiten nach Antworten. Ebenso wollte ich ergründen, warum Katherines Schwester sterben musste. Hin und wieder bekam man kleine Stücke vorgeworfen, die zum Weiterlesen anregten. Doch als diese versiegten, erschien das Buch nur mehr noch langweilig. Hat man über den Tod von Katherines Schwester alles erfahren, scheint die Luft aus dem Buch zu sein. Danach liest man eigentlich nur mehr noch wie sich das Leben von Katherine entwickelt. Der Schluss ist meiner Meinung nach vollkommen überflüssig und auch unspektakulär. Mich hat es einfach nicht mitgerissen!


    Irgendwie habe ich mir auch etwas ganz anderes unter dem Buch vorgestellt. Ich dachte mir, Alice würde sich zu einem Miststück verwandeln und Katherine das Leben zu Hölle machen, intrigieren, verleumden, verletzen, um am Ende dann komplett durchzudrehen. Dies hätte ich mir gewünscht.
    Bekommen habe ich aber eine soziopathische Alice mit niedriger Hemmschwelle, die nur am Rande etwas kratzen durfte. Ein Jugenddrama, das mit dem Titel die Wahrheit über Katherine besser bedient gewesen wäre.
    Alle anderen Charaktere bleiben flach und sorgen für keinerlei Emotionsregung bei mir. Tiefgang kann man suchen. Besonders Katherines große Liebe ist dermaßen blass und nur weichgespült, dass es fast schon weh tut. Auf mich wirkt alles zu recht gemeißelt und ich weiß nicht wirklich was damit anzufangen. Gerade Alice hätte man hervorheben müssen, doch auch sie tritt in den Hintergrund. Alice wurde kein Spielraum gelassen und die Wahrheit über sie hatte ich schon vorher erahnt. Deshalb war die Luft raus und der Aha-Effekt blieb im Standby-Modus.


    Das Buch wirkte weit vielversprechender auf mich, als es sich letztendlich präsentieren konnte. Zu einem Thriller fehlt sehr viel und nur in der Anfangsphase war man gebannt, wo alles hinführen würde. Schnell merkte ich aber, dass mich die Geschichte nicht mitreißen kann und ich ganz andere Erwartungen hatte, die weder übertroffen noch ansatzweise entsprechen konnten.


    Katherines Gefühlswelt wird zwar schön gezeigt, und sie muss so einiges aushalten, aber dennoch bin ich auch mit ihr nicht so warm geworden und mit den anderen Charakteren schon gar nicht. Manchmal handelte Katherine ihrem Charakter entsprechend zurückhaltend, mal schien sie mir zu locker.


    Gut gefallen haben mir hingegen die drei verschiedenen Handlungsstränge, die Fragen aufgeworfen und so zum Weiterlesen verleitet haben. Dieser Aspekt hat das Buch nicht ganz zum Super-Gau werden lassen. Ansonsten wäre das Buch durchgehend zum Gähnen gewesen, da man ständig auf das Ausrasten von Alice wartet. Dieser Moment flackert aber nur schwach auf, um dann in dem überflüssigen Ende zu ersticken.


    Warum dieses Buch ein Bestseller ist, ist mir nicht begreiflich.
    Ich kann es nur noch mal wiederholen: Das Buch ist kein Thriller, sondern eher ein Jugenddrama.

    Inhalt:
    ************


    Ende des 19. Jahrhunderts wird Amely, ohne ihres Wissens, einem sehr reichen Kautschukbaron in Brasilien versprochen. Der Firma ihres Vaters geht es nicht gut und er erhofft sich von der Heirat seiner Tochter mit Kilian einen Aufschwung. Amely ist am Boden zerstört und verlässt mit Wehmut ihr geliebtes Berlin. Gemeinsam mit ihrem Dienstmädchen Bärbel macht sie sich auf in das unbekannte Brasilien.
    Ihre Ankunft hätte aber keinen schlechteren Zeitpunkt haben können. Kilians Sohn ist gestorben und somit hat er alle drei Söhne verloren.
    Die Hochzeit wird schnell vollzogen und Amely lernt den viel älteren Kilian von seiner brutalen Seite kennen. Einzig und allein seinen Kautschuk scheint er zu lieben, dafür lässt er die Einheimischen versklaven. Nicht zuletzt, da Indianer einen seiner Söhne auf dem Gewissen haben.
    Amely hält es nicht mehr länger aus und versucht sich das Leben zu nehmen. Doch in diesem Moment taucht ein Indianer auf, der sie zu seinem Volk bringt. Amely lernt Dinge die sie nie für möglich gehalten hat und findet sogar die Liebe zu einem Indianer, der aber nicht der ist, der er zu glauben scheint. Kilian erschließt immer wieder neue Kautschukwälder und somit ist der Lebensraum der Indianer bedroht. Um dies zu verhindern, trifft Amely eine schwere Entscheidung, sie verlässt ihre Liebe, um ihn und seinen Stamm zu retten. Der Plan, den sie sich ausgedacht hat, schlägt aber fehl.



    Meine Meinung:
    *****************


    Das Buch trifft genau meinen Geschmack! Die Autorin versteht es die Umgebung detailreich zu beschreiben, dabei aber nie zu überladen oder ausschweifend zu wirken. Ich fühlte mich wirklich, als würde ich im Dschungel dabei sein. Man lebt und leidet mit Amely mit und während dem Lesen hat mich immer eine leichte Nervosität gepackt, ob Amely ihr Liebe wiedersehen und ob es ein Happy End geben wird. Es hat mich gefesselt und so richtig in seinen Bann gezogen.


    Besonders gut hat mir gefallen, dass die Charaktere nicht berechenbar waren. Niemand war nur gut oder nur böse. Es war eine gelungene Mischung, die das Buch noch interessanter machte, da man auf Wendungen stieß, die man so nicht vermutet hätte. Besonders die Wendung mit dem Indianer war interessant.


    Amely muss sehr viel über sich ergehen lassen und man merkt, dass sie zur damaligen Zeit als Frau nichts zu sagen hatte. Sie entwickelt sich zu einer starken Persönlichkeit und man fiebert mit ihr echt mit. Das Buch zeigt auch gut den brutalen Umgang mit den Einheimischen und veranschaulicht das Leben der armen sowie reichen Bevölkerung. Die Indianer leben nach ihrer eigenen Philosophie und was als hinterblieben anmutet, entpuppt sich als weit respektvoller gegenüber den Menschen, Tieren und der Natur. Es hat mir gut gefallen, wie das Leben der Indianer dargestellt wurde.


    Mit dem Buch hält man keinen kitschigen Liebesroman in Händen, sondern viel mehr einen spannenden, mitreißenden, unbeschönigten und lebendigen Roman. Man kann herrlich mit Amely mitleiden und die Erzählweise fesselt. So lebendig hat schon länger kein Roman mehr auf mich gewirkt und ich war mittendrin statt nur dabei.


    Schonungslos und hart wird man in das Brasilien zur Zeit des Kautschuk-Booms gezogen und man kann gar nicht anders als sich fesseln zu lassen. Ich bin von dem Buch restlos begeistert! Die Charaktere sind nicht linear und es ergibt sich dadurch eine Unberechenbarkeit. Die Geschichte wird lebendig und schonungslos erzählt und man fühlt sich wie in einer anderen Welt! Einfach nur gut und ich möchte sehr gerne wieder etwas von Isabel Beto lesen, da sie genau meinen Geschmack getroffen hat!

    Inhalt:


    Laisa ist eine Katzenfrau, die in ihrem Volk keinen richtigen Platz findet. Stark, mutig, eigensinnig, so lässt sich ihr Charakter beschreiben. Sie fühlt sich für etwas Höheres bestimmt und als eine goldene Frau auftaucht, ist es an der Zeit ihre Fähigkeiten unter Beweiß zu stellen. Als sie der goldenen Frau folgt, findet sich Laisa plötzlich in einer anderen Welt wieder. Die Welt namens Dämmerlande, ist nach Farben geprägt und die Bewohner sind mehr als bereit ihr Land gegen die verfeindete Farbe zu verteidigen. Blau gegen Grün, Weiß gegen Schwarz und Gelb gegen Violett.
    Auf ihrer Reise findet Laisa schnell Freunde und ein gemeinsames Ereignis schweißt sie zusammen. Gemeinsam überstehen sie jede Schwierigkeiten und als sie auf Kathon, einen mächtigen Magier treffen, wird der Weg für Laisas Schicksal geebnet. Sie ist auserkoren den Stern der Irisea aus den Händen des schwarzen Magiers Tharon zu stehlen und ihn wieder der rechtmäßigen Besitzerin zurückzugeben.
    Mittels Unterstützung ihrer Freunde macht sich Laisa auf den Weg, doch auch andere wollen die Macht des Sterns um jeden Preis für sich beanspruchen.


    Meine Meinung:


    Die Grundidee mit den Farben fand ich spannend und es bietet die Grundlage für etwas Neues. Ebenso konnte ich Interesse gegenüber Laisa abgewinnen, da ich noch nichts Vergleichbares über ein Katzenvolk gelesen hatte. Ich versprach mir eine Reise, die mich in ein unbekanntes Land zieht und Aufgaben, bei denen man mitfiebern kann, bis der große Showdown eintritt.
    Leider wurden meine Erwartungen aber nicht erfüllt. Zuwenig spannend, zuwenig Persönlichkeit, zuwenig Endkampf, dafür aber zuviel Verwirrung.


    Die Charaktere fand ich nicht gut ausgearbeitet. Man erfährt eigentlich kaum etwas über die Person selbst. Wie sie so tickt, was sie denkt, etc. Alles Dinge, die die Personen lebendig werden lassen. Man kann erst so richtig mit ihnen mitfiebern, wenn man ihre Gefühlswelt kennt. Leider wurde für mich nur an der Oberfläche gekratzt. Man hätte sich Zeit lassen und den Personen am Anfang einen Spielraum zur Persönlichkeitsentfaltung geben sollen. So wurde man aber nur von einem Abenteuer in das nächste gejagt. Im Grunde hatte dies nicht wirklich etwas mit der Hauptaufgabe zu tun und sollte wohl zur Einführung in diese Fantasy-Welt dienen. Mir war es aber ein zu straffes Programm und es ging Schlag auf Schlag ohne einen wirklichen Grund dahinter zu erkennen.


    Dieser Umstand wäre aber noch in Ordnung gewesen, wenn die Spannung darüber hinweggetröstet hätte. Doch leider befand sich die Spannung durch die vielen Erklärungen im Standby-Modus. Kaum flackerte sie auf, wurde sie auch schon wieder von einem Informationsschwall erschlagen. Man hätte gut daran getan, sich auf das Wesentliche zu besinnen und der Fantasie etwas Spielraum zu bieten. Zu viele Erklärungen zur falschen Zeit, nehmen einfach die Spannung weg.


    Desweiteren wurde man fast überladen mit Begriffen. Es wurde zunehmend anstrengender sich im Kopf ein Bild davon zu machen und teilweise wurde ich überfordert. Es prasselte alles auf einen ein und immer wieder kamen neue Dinge dazu, die man sich merken musste. Ich war teilweise wie erschlagen von der Informationsflut. Das Grundgerüst dieser Geschichte klingt interessant, aber der Geschichte wurde keine Zeit gegeben sich auf das Wesentlichste zu konzentrieren. Zuviel an Information wurde hineingepackt. Es ist besser, wenn man mit der Geschichte wächst und sie in kleinen Happen präsentiert bekommt. So aber wirkte sie einfach zu überladen und zu anstrengend.
    Der Endkampf, bzw. die Hauptaufgabe kam nicht zur Geltung. Gerade dieser Teil hätte ein Highlight des Buches darstellen müssen. Jedoch hätte es genauso gut am Anfang oder in der Mitte passieren können.


    Mit zunehmender Seitenanzahl, wurde mir auch Laisa immer unsympathischer. Sie entwickelte sich zu einer gierigen Egoistin, die sich gerne im Mittelpunkt sonnt und alles im Griff hat.


    Die abgedruckte Karte der Dämmlande sowie die Erklärungen der einzelnen Begriffe, konnten nicht wirklich zur besseren Übersicht beitragen. Bei der Karte hätte man den Weg von Laisa einzeichnen sollen sowie die Länder mit den einzelnen Farben einfärben. Dies wäre sicherlich hilfreicher gewesen.


    Wie gesagt sind mir die Charaktere zu blass geblieben, zu vieles an Spannung ging durch die Erklärungen verloren und man wird zunehmend überforderter. Ein langsamerer Personenaufbau und der Fokus auf das Hauptziel hätten der Geschichte gut getan. Zeit ist das Stichwort, das der Leser benötigt hätte, um sich in der Welt zu recht zu finden. Der Ansatz mit den Farben ist wirklich gut, nur die Umsetzung kommt zu geballt.

    Inhalt:
    ************


    Jonas, Mittdreißiger, verheiratet, zwei Kinder, eine Geliebte, ein langweiliger Werbejob, beste Freundin bzw. Ex hat Krebs, desillusioniert und festgefahren. So lässt sich das Leben von Jonas, bis auf den Zeitpunkt an dem er einen seltsamen Mann trifft, schnell erklären. Der Mann verspricht ihm drei Wünsche die in Erfüllung gehen werden. Weil Jonas rational denkt, wünscht er sich nur, dass alles was er sich wünscht in Erfüllung geht. Die restlichen Wünsche könnte der Mann behalten. Jonas tut dies alles als Witz ab und schenkt dem Gespräch keine Bedeutung mehr.
    Doch langsam aber sicher passieren Dinge, von denen Jonas nicht einmal gewusst hat, dass er sich dies wünschen würde und sein Leben nimmt einen Lauf, das ihn bis an die Grenzen der Realität führt.



    Meine Meinung:
    *****************


    Das Buch begann für mich vielversprechend, doch mit zunehmender Seitenanzahl wurde das Buch für mich immer abstruser. Zu dem Charakter Jonas habe ich keinen Zugang gefunden. Sein Leben plätschert vor sich hin und er wirkt teilnahmslos. Nur die Treffen mit seiner Geliebten scheinen ein Highlight in seinem ganzen Leben zu sein. Man nimmt teil an seinem Leben und darf Fenstergucker spielen, bis auf das Fremdgehen, erhält man aber Zugang zu einem stinknormalen, langweiligen Leben.
    Als Leser wartet man auf den Teil, in dem Jonas endlich mal aus der Haut fährt und vor Wut einen Wunsch ausspricht, der gar nicht so wünschenswert wäre. Aber weit gefehlt. Nie verliert Jonas die Beherrschung, nie wünscht er sich etwas.
    Die Wünsche werden nicht ausgesprochen und es scheint sich um Herzenswünsche zu handeln, die Jonas nicht mal selbst kennt. Dies macht es aber dem Leser schwierig in die Gefühlswelt von Jonas einzutauchen und deshalb kratzt man nur an der Oberfläche.
    Mit einer fast schon stoischen Teilnahmslosigkeit nimmt Jonas alles hin und nicht mal er fragt sich, ob es wirklich sein Wunsch war, wie soll dann der Leser es wissen! Wie soll der Leser dann Zugang zu seiner Gefühlswelt bekommen?


    Für mich ist das Ganze undurchsichtig und mehr Emotion wäre wünschenswert gewesen. Zu was etwas wünschen, wenn es einem doch nicht interessiert? Während des Lesens hat Jonas auf mich abgefärbt, ich wurde selbst ganz teilnahmslos.


    So habe ich mich danach auch nicht mehr über die schnellen Wechsel gewundert. Vieles in der Handlung bleibt einfach in der Luft hängen. Erklärungen werden ausgespart. Es muss nicht immer alles zerredet oder zerschrieben werden, aber wenn man die ganze Zeit über keine Antworten bekommt, ist es bedrückend.
    Das Buch besitzt auch keinen Schluss und so bleibt man fragend zurück.


    Jonas driftet auch in das Surreale ab und hier wurde es zunehmend schwieriger für mich auch nur Ansatzweise einen Bezug zu der Geschichte herzustellen. Im Großen und Ganzen zieht sich die Teilnahmslosigkeit durch das Buch wie ein roter Faden. Ich konnte der Geschichte aber nicht wirklich was abgewinnen.
    So gesehen ist die Geschichte nicht schlecht, nur sehr eigenartig. Ich scheine den tieferen Sinn aber nicht zu verstehen.

    Inhalt:
    **********


    Franz Eberhofer ist Polizist in dem beschaulichen Niederkaltenkirchen. Sein Tagesablauf besteht aus mehr Freizeit, als aus Polizeiarbeit und ansonsten ist auch nicht viel los. Untertags fährt er seine Oma allen Supermarkt-Schnäppchen hinterher und abends bombardiert ihn sein Vater mit Beatles-Musik. So beschaulich verläuft Franz Leben, doch als die schöne Mercedes nach Niederkaltenkirchen kommt und ein vermeintlich tödlicher Unfall gar nicht so viel mit einem Unfall zu tun hat, ja da ändert sich das Leben für Franz schlagartig. Immerhin ist er der einzige der überhaupt gleich einen Vierfachmord erkennt. Nur glauben will ihm keiner so richtig. Doch der Zufall schläft nicht und ein Dorfpolizist schon gar nicht.



    Meine Meinung:
    **************


    Witzig spritzig präsentiert sich dieser Krimi. Schon auf den ersten paar Seiten konnte mich das Buch überzeugen und ich mag diese leicht nüchterne aber witzige Art. Mit einer gewissen Selbstironie stolpert Franz von einer Situation in die nächste. Zu keiner Zeit wirkte es auf mich gestellt oder überzogen. Noch könnte ich sagen, dass der Humor mit dem Vorschlaghammer in Lauerstellung auf Lacher wartet. Nö, diese kommen schon von selbst und sind in die Geschichte gut eingebaut. Was den Witz angeht bin ich sehr amüsiert vor dem Buch gesessen und habe die frische Art genossen! Daher werde ich auch den zweiten Teil in meine Leseliste aufnehmen, da ich sehen möchte, wie sich Franz entwickelt.


    Von Franz erfährt man so einiges und ich finde die Figur sympathisch. Durch die Einflüsse des bayrischen Dialektes wirkt das Buch authentischer. Größtenteils erfährt man aber mehr über Franz, als über den eigentlichen Fall. Eine richtige Krimiermittlung darf man sich aber nicht erwarten, da eher der Zufall eine Rolle spielt. Der Leser weiß aber schon früh die Zusammenhänge und da auch nicht so viele Personen mitspielen, hat man schnell heraußen, wer der Mörder ist und eben auch warum.


    Es ist allemal nett zu lesen und es ist kurzweilig. Man wird gut unterhalten und ich habe bei dem Buch gelacht. Jedoch ist die Story rund um den Mord nicht so prickelnd und die Zeit in der das Ganze spielt, zieht sich fast über ein Jahr. Es hätte nicht geschadet, wenn es nur ein Zeitraum von einem Monat gewesen wäre.


    Insgesamt bin ich mit dem Buch aber zufrieden und hab den Kauf nicht bereut. Da ich die mehrere Zeit schmunzeln bzw. lachen musste vergebe ich für das Buch knapp die Bestnote.

    Inhalt:
    *********


    Maria Dolors hat einen Schlaganfall erlitten und kann seit dem nicht mehr sprechen. Sie fristet nun ihr Dasein in der Wohnung ihrer jüngsten Tochter. Niemand scheint sich so recht für sie zu interessieren. Nur Marti, ihr Enkel, kümmert sich um sie und betrachtet sie auch nicht als Dekorationsgegenstand. Die anderen hingegen bemerken sie nicht und so kann sie ungestört in ihrem Sessel im Wohnzimmer sitzen und bekommt so allerhand von der Familie mit. Jeder trägt ein Geheimnis mit sich und selbst Dolors hat ihr eigenes.
    Während Dolors beginnt für ihre Enkelin Sandra einen Pullover zu stricken, lässt sie ihr Leben Revue passieren.



    Meine Meinung:
    ****************


    Den größten Einblick in den Charakter gewährt uns Dolors, da man ihr Leben vom Beginn ihrer ersten Liebe und allen anderen Wirrungen und Irrungen mitbekommt. Mir haben die Einschübe besser gefallen, als das Jetzt. In der Familie hat jeder so sein Geheimnis, was genau, darauf möchte ich nicht eingehen. Es kommt aber immer wieder zu Situationen, in denen Dolors helfen möchte, nur kann sie nicht sprechen und das Schreiben funktioniert auch nicht mehr so gut. So kann sie nur mit Gesten helfen und manchmal möchte sie schimpfen oder trösten und auf das alles muss Dolors verzichten. Die Autorin konnte dieses Gefühl gut rüber bringen, wenn aus einer kommunikativen Persönlichkeit plötzlich ein stummer Fisch wird.
    Ich finde auch, dass die Autorin schön zeigt, wie man immer wieder auf alte Menschen vergisst. Dolors ist immer da, sitzt in ihrer Ecke und fällt nicht weiter auf. Sie wird als selbstverständlich betrachtet, und da sich jeder mit sich selbst beschäftigt, hat man für jemanden der nicht mehr „richtig“ funktioniert, eben kein Interesse mehr über. Dieser Aspekt kam in dem Buch gut rüber.
    Die meiste Zeit wird man aber in die Gedankenwelt von Dolors gezogen. Sie erinnert sich an ihr Leben, ihre Taten und auch an Dinge die nicht allzu lange zurückliegen. Man erhält daher einen guten Einblick.
    Jedoch bin ich nicht ganz mit der Handlungsweise von Dolors einverstanden und manchmal empfand ich sie in ihren Handlungen nicht so sympathisch. Einerseits beschwert sie sich über ihre jüngste Tochter, dass sie kein Rückgrat besitzt, andererseits scheint Dolors in ihrer Jugend auch keines gehabt zu haben. So manches wirkt eigenbrödlerisch und ich kann es nicht ganz so nachvollziehen.
    Anfangs muss man sich etwas auf die schnellen Wechsel zwischen Jetzt und Früher einstellen, geht aber mit der Zeit ganz gut und es wirkt flüssig.
    Der Schluss war für mich das Schönste an dem Buch und auch die Art und Weise, wie Dolors ihr Leben aufgearbeitet hat. Dies hat eine eigentümliche Stimmung bei mir hinterlassen. Den Epilog hätte man sich aber sparen können.
    Ich sehe das Buch im Mittelfeld, es lässt sich leicht lesen und manchmal kann man mit Dolors mitfühlen, manchmal aber gar nicht. Die anderen Familienmitglieder scheinen aneinander vorbei zu leben und sind für mich nur Beiwerk in dem Buch, da die Geschichte von Dolors interessanter ist.
    Die Autorin schafft zwar Stimmung und sorgt für gute Lesbarkeit, jedoch fehlt mir noch das I-Tüpfelchen. Aber irgendwie ist es bedrückend, wenn man alt ist und auf sein Leben zurückblickt, mit dem Gedanken, dass man eben nicht mehr viel Zeit hat. Diese Stimmung ist bei mir im Kopf geblieben. Jedoch habe ich mit Dolors dann doch wieder nicht so mitgelitten und deshalb ist das Buch für mich okay!

    Inhalt:
    *********


    Anton Galba, Leiter der Abfallwasserreinigung in Dornbirn, hat ein Problem. Besser gesagt eine Geliebte. Und weil man ja nicht alles an die große Glocke hängt, sollte dieses außereheliche Techtelmechtel geheim bleiben. Was aber wiederum Roland, ein Mitarbeiter von Anton, gar nicht so sieht und deshalb versucht er Anton zu erpressen. Unglücklicherweise meint der Zufall gerade jetzt zuschlagen zu müssen, als Roland auf der Treppe steht und dem erstaunten Galba seine Sicht der Dinge erklärt. Denn zufällig stürzt Roland die Treppe herab und Anton ist das Erpressungsproblem los. Nur, schließt die Lösung eines Problems nicht das Entstehen eines anderen aus und so hat Anton jetzt eine Leiche. Zum Glück hat Anton aber auch einen Industriehäcksler in seiner Firma und das Problem ist gelöst. So scheint es zumindest, den bei dem ganzen beißt sich die Katze nämlich in den Schwanz.
    Der ehemalige Schulkollege Nathanael Weiß, und nunmehr Polizist, findet die Story rund um Roland sehr interessant und durch eigene Überlegungen und Schlussfolgerungen findet er an so einem Häcksler nichts Anstößiges. Ganz im Gegenteil! Er findet ihn sogar höchst sympathisch und es wäre ja nicht so, dass Nathanael nicht wüsste, wie man damit umgehen müsste. Doch Anton kann mit Nathanaels Euphorie nichts anfangen und versucht sich aus der Affaire zu winden. Doch wenn einer geht, kommt meisten einer nach. Und so dreht sich das Rädchen der Selbstjustiz weiter.



    Meine Meinung:
    *****************


    Sarkastisch und ironisch wird man durch die Geschichte geleitet und was Absurd erscheint, hat doch Hand und Fuß und am Ende fügt sich alles wieder zu einem Ganzen.


    Ablauf der Geschichte ist rund und die Personen werden nahtlos eingefügt. Der Autor nimmt sich für seine Darsteller Zeit und nicht nur den Hauptprotagonisten wird ein charakterliches Defizit bzw. eine Stärke zugestanden, sondern auch Randfiguren bekommen Leben eingehaucht. Niemand wird benachteiligt und alles trägt zum besseren Verständnis für die Handlungen bei. Leider kann dies aber manchmal in die Länge gezogen werden und daher sehe ich ein kleines Manko. Manche Passagen hätte man kürzen können und dennoch hätte man sich genauso gut in der Geschichte zurecht gefunden. Auf der anderen Seite macht es das Buch wiederum lebendiger.


    Bei vielen Stellen musste ich schmunzeln, da der Erzählstil sehr fein gezeichnet ist und der Sarkasmus nicht zu kurz kommt. Es ist liebenswürdig und doch gleichzeitig so schön zynisch. Der Autor schafft es, einen roten Faden in das Buch zu integrieren und die typische österreichische Mentalität einzufangen. –Ah, der soll weg. Oder? - -Ja, ja, passt schon!- So in etwa kann man sich es vorstellen. Dabei gelingt es dem Autor aber nicht plump zu wirken, oder sich auf künstliche Effekthascherei zu verlassen. Die Geschichte trottet im positiven Sinn vor sich hin und wenn man glaubt, man weiß Bescheid, so wird man wieder mit einer neuen Wendung überrascht. Obwohl sich für mich durch die Ausführlichkeit einige Längen ergeben, so hat man zu keiner Zeit den Eindruck, dass die Geschichte stagniert. Es tut sich immer irgendwas bei den scheinbar stinknormalen Protagonisten. Dies macht daher den Reiz aus, dass es nicht hochintelligente Alleskönner sind, sondern eher wie der nette Nachbar von neben an, der eben mal schnell die Stadt von allem Übel, das tagtäglich auf uns lauert, befreien will.


    Selbstjustiz mag ja seinen Anreiz haben, ist aber keine Entschuldigung für die Tat, die man selber begeht. Unter diesem Gesichtspunkt ist es interessant zu sehen, wie die Figuren im Buch sich die eigene Wahrheit zu recht legen und sich auf die Rechtsprechung des Mittelalters beziehen. Die Gedanken dazu sind recht nett zu lesen, da sie nüchtern aber dennoch mit einem morbiden Witz erzählt werden.


    Da ich einige Längen sehe, bekommt das Buch aber leider nicht die Höchstnote. Es lässt sich aber sehr gut lesen und man kann sich gut in die Geschichte hineinversetzen. Bei dem Buch sollte man aber Spaß an Sarkasmus, Ironie, Zynismus und unterschwelligem Humor haben, oder dies alles schätzen, da es einem dann viel leichter fällt in die Welt von Anton und seinem Häcksler hinabzutauchen.

    Inhalt:
    ************


    John Cleaver ist 16 Jahre und ein Soziopath mit Tendenzen zu einem Mörder. In seiner Seele schlummert Mr. Monster, der gerne foltern und töten möchte. John Cleaver hingegen versucht ein guter Mensch zu sein und hat daher seine eigenen Regeln, um anderen nicht weh zu tun.
    Ein neuer Serienkiller befindet sich in der Stadt, der Frauen foltert und tötet und John muss sich beherrschen um nicht Mr. Monster die Oberhand gewinnen zu lassen.
    Trotz seiner Gedanken versucht er ein normaler Mensch zu sein und lässt sich auf ein Date mit der hübschen Brooke ein, die er in Gedanke nur zu gern foltern möchte. Bei dem Date stoßen sie auf eine weitere Frauenleiche und John merkt, dass der Killer die Leichen für ihn hinterlässt. Plötzlich gerät John dem Killer sehr nahe und er muss all seine Willenskraft aufbringen um Mr. Monster nicht von der Leine zu lassen.



    Meine Meinung:
    *****************


    John Cleaver ist eine sehr interessante Buchfigur, da dieser durch seine soziopathische Veranlagung aus der Masse der Buchhelden heraus sticht. In Mr. Monster, dem zweiten Teil, erhält man noch mehr Einblick in die Gefühlswelt von John und wie er sich quält Mr. Monster unter Verschluss zu halten. Die Einblicke sind ungeniert und beschönigen nichts. Eigentlich müsste man John für sein Verhalten verurteilen und man dürfte die Romanfigur nicht mögen, aber genau das Gegenteil ist hier der Fall. Durch den tiefen Einblick in seine Welt erhält man als Leser eben mal nicht das ewige Gut und Böse Schema. Kaum meint man John verstanden zu haben, handelt er wieder ganz anders und das macht das Buch eben interessant und vor allen Dingen auch glaubwürdiger.


    In diesem Buch wird auch die Beziehung zu Brooke verstärkt und somit erhält John eine neue Prüfung. Er hat sich so seine Regeln in Bezug auf Mädchen auferlegt, doch um normal zu wirken, hat er ein Date mit Brooke und langsam bröckeln seine Regeln. Es ist gut, dass man John auch bei „normalen“ Jugendproblemen sieht, nur in seinem Fall wieder etwas ausgefallener. Trotz seiner Soziopathie und der Neigung anderen Schmerzen zuzufügen, kann der Protagonist überzeugen.


    Durch den fesselnden und flüssigen Schreibstil des Autors klebt man richtig an den Seiten. Mir hat das Buch wieder gut gefallen, da John eben außergewöhnlich ist. Man sollte aber unbedingt Teil 1 – Ich bin kein Serienkiller – lesen, da viele Informationen vom ersten Teil eingearbeitet wurden und daher würde man sich selbst den Lesespaß bei Teil 1 nehmen.


    Die Geschichte kann mich überzeugen und gerade beim Schluss fiebert man mit, wie John sich entscheiden wird. Für mich war es ein Lesevergnügen, da man John nie wirkliche einschätzen kann und man dadurch immer wieder überrascht wird.

    Inhalt:
    **********


    Sam O´Connor ist ein Profiler, der sich zurzeit mit Ritualmorden an Frauen auseinandersetzen muss. In Italien wurde eine Frau auf dem Campo dei Fiori verbrannt und auch in Österreich, den Niederlanden und Deutschland werden Frauen zuerst mittels mittelalterlichen Methoden gefoltert und dann getötet. Alle Frauen haben etwas gemeinsam: Ihnen wurde der Kopf rasiert. Sam beginnt in Hamburg zu ermitteln, da die Spuren in eine Kirche führen.
    Die Ermittlungen scheinen nicht einfach und es nur eine Frage der Zeit, bis der Killer wieder zuschlägt. Unterdessen hat Sam auch privat zu kämpfen, seine Schwester ist krank und immer wieder taucht eine Frau namens Lina auf.




    Meine Meinung:
    ******************


    Als Thriller würde ich das Buch ganz und gar nicht beschreiben, dazu fehlen mir einfach die spannenden Momente, die einen Thriller eben ausmachen. Vom Anfang bis zum Ende bleibt das Buch eher auf einem Level und plätschert vor sich hin. Zwar wird der Anfang noch gut gestaltet und man fragt sich wer diese Frau ist, jedoch kommt danach einfach keine Spannung mehr auf.


    Das Buch ist auch spirituell sehr angehaucht und driftet in den Bereich der Wahrsagerei, Vergangenheitsrückführung und Unterhaltungen mit Geistern ab. War ja ganz nett, aber so richtig hat es auch wieder nicht gepasst. Die einen erzählen Humbug und die anderen die Wahrheit. Ich wusste irgendwie nicht so recht, wo das Buch hin wollte. Ich würde das Buch als Urlaubslektüre einstufen und es als leichte Kost sehen. Das große Manko liegt für mich an der nicht vorhandenen Spannung. Mein Interesse wurde eben nicht so sehr geweckt und ich fand irgendwie keinen Bezug bzw. Zugang zu dem Buch.


    Manche Stellen hätte man weglassen können. Was, werde ich aber nicht verraten, da ich zukünftigen Lesern nicht die Lust nehmen möchte. Für mich war es ein laues Vergnügen und einen Thriller sehe ich in dem Buch schon gar nicht. Die Mordarten erscheinen brutal, jedoch konnte ich auch aus diesen keine Spannung herausholen. Ich bin zwar nicht abgestumpft aber es läuft so monoton dahin und ein Highlight muss ich schon suchen.


    Der Klappentext verspricht einfach mehr und auch die eingeschobenen Sequenzen über den Mörder machen mir das Buch nicht schmackhaft. Es lässt sich leicht lesen und besitzt den berühmten roten Faden aber es rüttelt bei mir einfach nicht an meinem Interesse.


    Es fehlt einfach an Dynamik und war für mich nicht so das Wahre.

    Inhalt:
    ************


    Hunter und Garcia bestreiten gemeinsam ihren zweiten Fall der es in sich hat. In einer Kirche wird ein Priester tot aufgefunden. Anstatt seinem Kopf wurde ihm ein Hundekopf aufgesetzt. Die Detectives beginnen im Leben des Priesters zu stöbern, doch wenig später taucht eine grausig entstellte Leiche in einer Luxusvilla auf. Der Mörder scheint Spaß an diversen Foltermethoden zu hegen und seine Opfer müssen fürchterlich leiden. Die Presse gibt ihm dem Namen Vollstrecker und stürzt sich sensationsgeil auf die Story.
    Nach und nach kommt Hunter der Lösung ein Stück näher und plötzlich meldet sich ein junges Mädchen namens Monica, die etwas gesehen hat. Ihre Angaben sind nur vage aber dafür umso intensiver.



    Meine Meinung:
    *****************


    Auch im zweiten Teil schaffen es Hunter und Garcia, dass ich mich von der Welt abschotte und nur lese was das Zeug hält. Für mich präsentiert sich die Handlung spannend und sie zieht mich in ihren Bann. Nicht zuletzt, da man im Dunkeln tappt, wieso und weshalb der Mörder tut, was er tut.


    Die Morde sind mal wieder sehr blutrünstig und sicher nicht auf flauem Magen geeignet. Carter schafft es etwas Neuartiges zu präsentieren ohne dabei auf die Splatter-Schiene aufzuspringen. Die Auflösung kommt aber dann wieder ganz menschlich daher und versucht nicht reißerisch zu wirken.


    Die Story schreitet schnell voran, auch wenn nichts passiert hat man den Eindruck nicht auf der Stelle zu treten und meine Aufmerksamkeit war immer voll und ganz gegeben. Dies ist wahrscheinlich auch dem flüssigen Stil zu verdanken.


    In dem Buch bekommen Hunter und Garcia auch einen neuen Vorgesetzten, und ein leicht strengerer Wind bläst nun durch die heiligen Polizeihallen. Hunter lässt sich davon aber nicht in das Boxhorn jagen und zieht sein Ding durch. Er präsentiert sich scharfsinnig in seinem Fall und auch verständnisvoll gegenüber Monica. Ein kleiner Einblick wird uns in sein Leben als Kind gewährt, aber ansonsten erfährt man nicht allzu viel über ihn und seinen Partner. Da die Geschichte aber schnell voranschreitet, stört mich diese Tatsache überhaupt nicht, da ich auch nicht sagen kann, dass die Personen blass sind. Es ist eben eine gute Mischung aus Persönlichkeit und Handlung der Personen.


    Ich bin mit dem Buch echt zufrieden und sehe ihn als würdigen Nachfolger. Auch die neue Seite, die Carter in seinem Buch einfließen lässt wirkt auf mich nicht störend und kann mich überzeugen. Man merkt, dass sich der Autor die Sache gut überlegt hat und deshalb wirkt die Geschichte auch nicht konstruiert. Jeder der neugierig geworden ist, dem kann ich nur empfehlen, das Buch zu lesen.

    Inhalt:
    ************


    Nadine liebt Riley, Riley liebt Nadine, doch ihre Liebe ist nicht standesgemäß. Sie aus gutem Haus, er aus der Arbeiterschicht. Riley hilft einem Maler der Nadine unterricht gibt. Von einem Tag auf dem anderen, darf Nadine nicht mehr an dem Unterricht teilnehmen. Riley wird sich bewusst, dass Nadine etwas Besseres verdient hat und zieht für England in den Ersten Weltkrieg. Nach und nach pendelt sich aber wieder ein Briefverkehr ein, zwar spärlich aber immerhin. Auf Heimaturlaub trifft sich Riley mit Nadine und beide gestehen sich ihre Liebe zueinander. Riley muss wieder zurück an die Front und erlebt die Gräuel aus erster Hand, doch auch Nadine, die mittlerweile als Hilfskrankenschwester verwundeten Soldat hilft, erfährt, was es bedeutet, wenn ein Land Krieg führt.
    An der Front wird Riley sehr schwer verwundet und zur Genesung nach England zurückgeschickt. Er lässt Nadine glauben, er hätte eine leichte Verwundung, doch als Riley sich bewusst wird, wie stark er für das Leben gekennzeichnet sein wird, schreibt er Nadine einen Brief, in dem er die Liebe zu ihr für null und nichtig erklärt. Nadine ist am Boden zerstört und nur langsam kann sich Riley an sein Schicksal gewöhnen. Wird es für Nadine und Riley doch noch ein glückliches Ende nehmen, oder hat der Krieg auch über die Liebe gesiegt?



    Meine Meinung:
    *****************


    Vom Klappentext her habe ich mir bei dem Buch ein bisschen etwas anderes erwartet. Ich bin nämlich davon ausgegangen, dass man liest, wie die Mutter von Nadine die Beziehung hintertreibt. Jedoch kommt darüber kaum etwas vor, sie hält zwar einmal einen Brief zurück, doch so richtig entspricht es nicht dem Klappentext. Ebenso entfaltet sich die Beziehung zwischen Nadine erst, als Riley schon im Krieg ist. Zuvor gab es nur den einen kurzen prickelnden Moment. Als Leser bleibt einem aber der Liebesschmerz etwas verborgen. Am Anfang wird auch viel Augenmerk auf Riley gelegt und Nadine kommt kaum wirklich vor. Hier hätte ich mir vielleicht schon mehr über die beginnende Beziehung gewünscht und natürlich die Intrigen, die ich mir vom Klappentext her versprochen hatte. Der richtige Herzschmerz kommt bei mir erst, als sich Riley per Brief von Nadine trennt und ich kann richtig merken, wie sich die beiden fühlen. Was die Gefühlswelt betrifft, wird der Leser sehr gut von der Autorin angesprochen und ich konnte mich gut in die Welt des Krieges einfühlen.


    Die Autorin schreibt ohne Effekthascherei und kann dennoch auch die Gräuel des Krieges und dem ganzen Drumherum eingehen. Sehr stimmungsvoll zeichnet sie die Personen, keine bleibt blass und jeder fügt sich nahtlos in das Geschehen ein. Besonders gut kann sie die Stimmung zur Kriegszeit einfangen ohne aber mit dem gehobenen Finger auf moralische Grundsätze einzugehen. Es wird über die Gefühle, das Denken und das Handeln der Personen geschrieben und sie kann meiner Meinung nach sehr einfühlsam mit dem Thema umgehen. Das Buch ist in der dritten Personen geschrieben, kann aber durch die kursiv geschriebenen Gedanken einen besseren Bezug zu den Darstellern liefern. Man fühlt sich ihnen mehr verbunden und der Einblick ist tiefer.


    Nicht nur über Riley und Nadine wird geschrieben sondern auch um das Ehepaar Locke. Der Mann ist im Krieg mit Riley, die Frau versucht eine gute Ehefrau zu sein und scheint hilflos in ihrer Rolle gefangen. Jeder trägt andere Probleme mit sich herum und doch versucht jeder auf seine Weise den Krieg zu überstehen.


    Ich hätte mir ein bisschen mehr von Riley und Nadine gewünscht. Zumindest was den Beginn ihrer Liebe betrifft, so wurde ich erst im letzten Drittel mit dem Herzschmerz berührt. Deshalb reicht es bei mir nicht zu einer Topbewertung. Das Buch ist aber sehr schön erzählt und man kann sich in der Gefühlswelt treiben lassen, ohne dass es schnulzig oder pathetisch anmutet. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich gerne ein weiteres Buch der Autorin lesen möchte, dann sollte der Klappentext aber etwas besser gewählt sein.

    Inhalt:
    **********


    Der fünfzehnjährige John führt ein ganz anderes Leben als seine Schulkollegen. Sein Vater hat die Familie vor Jahren verlassen und er hat keinen Kontakt zu ihm. Seine Mutter und Tante sind Leichenbestatterinnen und für John ist es normal bei der Einbalsamierung der Leichen mitzuhelfen. Regelmäßig geht John zu einem Psychologen, da er sich zu sehr für Serienkiller interessiert. Ist aber auch kein Wunder, da John glaubt selbst ein Serienkiller zu werden. Deshalb hat er für sich Regeln im Umgang mit seinen Mitmenschen aufgestellt. Diese beginnen aber zu bröckeln, als in seiner Heimatstadt ein Serienkiller brutal mordet.
    Als Soziopath empfindet John auch nichts dabei, als er plötzlich Zeuge an einem Mord wird. Doch er kann gut und böse unterscheiden und setzt es sich zum Ziel den Serienkiller zu töten. Doch dazu muss er seine eigenen Regeln brechen und das Monster in ihm selbst freilassen. Doch John hat keine Wahl, er kennt den Serienkiller und niemand würde ihm glauben schenken.



    Meine Meinung:
    ******************


    Um es gleich mal vorweg zu schicken, ich finde das Buch klasse! John erzählt seine Geschichte aus der Ich-Perspektive und man bekommt so einen sehr guten Einblick in seine Gefühlswelt. Diese Welt unterscheidet sich von anderen, denn immerhin ist John ein Soziopath und muss sich nicht von seinen Gefühlen leiten lassen. Ich finde es sehr erfrischend, da man nicht mit dem ständigen, Was soll ich tun? Mach ich auch das moralisch Richtige? überfüllt wird. John handelt einfach. Die einzigen Bedenken die er hegt, ist seine Angst das Monster in ihm herauszulassen. Er hat angst davor ein Serienkiller zu werden und da er aber die Bürger von dem Serienkiller befreien will, muss er sich genau mit den Gedanken rund um das Töten auseinandersetzen. Dies führt ihn teilweise sehr nahe an den Abgrund.


    John ist ein kleiner Stalker, ohne Mitgefühl und dennoch ist er mir sympathisch. Man kann sich gut in seine Gedankenwelt einlesen und zu keiner Zeit ging er mir auf die Nerven. Seine Regeln scheinen auch zu funktionieren, denn immerhin zeigt er gewisse Grundtendenzen für das Morbide.


    Das Buch startet schon mal gut mit den Beschreibungen über das Einbalsamieren und ist sicher nicht jedermanns Sache aber es gehört zum Leben dazu. Die beste Wendung erfährt das Buch, als John den Mord sieht. Damit habe ich nämlich nicht gerechnet und ich möchte auch nicht zuviel verraten. Jedoch hatte ich irgendwie Mitleid mit dem Serienkiller. Der Autor hat es gut verstanden, nicht alles gut und nicht alles schlecht zu zeichnen. Leider kann ich nicht zu weit ausholen und ins Detail gehen, da ich sonst zuviel verraten würde und ich möchte ja, dass jeder Spaß an dem Buch findet. Sofern man mit Blut und Mord umgehen kann.


    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Da ich die Geschichte so auch nicht erwartet hatte und ich John sympathisch fand. So gesehen ist er ein normaler Junge, der anfängt sich für Mädchen zu interessieren und eine Mutter hat, die ihn nervt. Der einzige kleine Fehler, er wird wahrscheinlich zum Serienkiller mutieren.


    Ich möchte unbedingt wissen wie es weiter geht und die beiden nachfolgenden Teile habe ich schon auf meinem Wunschzettel vermerkt.


    Die Geschichte ist einfach wieder mal sehr erfrischend, der Schreibstil ist flüssig und ich war zu keiner Zeit gelangweilt. Das Buch kann mit einem Überraschungsmoment aufwarten und es bedarf dazu keinerlei Erklärung. Es ist wie es ist und ich brauche dazu keine Antworten. Neugierig? Ich empfehle es jedenfalls weiter!

    Inhalt:
    **********


    Ein Experiment mit künstlicher Intelligenz hat ungeahnte Folgen. ARCHOS lässt sich nicht mehr abschalten und infiltriert alles was mit einem Computerchip versehen ist. Er möchte die Welt von den Menschen befreien, da sie den Planeten schamlos ausnutzen und eine gewaltbereite Rasse sind. Bevor ARCHOS zum Leben erweckt wurde, habe sich die Menschen allerlei Hilfe durch Roboter geholt. Sie besitzen einen Hauhaltsgehilfen, menschlich aussehende Roboter die das Militär unterstützen etc., etc. Diesen Umstand nützt ARCHOS aus und hetzt die Roboter auf die Menschheit. In Arbeitslagern werden die Menschen zusammengesteckt und müssen neue verbesserte Kampfroboter produzieren.
    Das Buch beleuchtet das Leben und die Geschehnisse von verschiedenen Personen, die irgendwie miteinander verstrickt sind und die im Kampf gegen ARCHOS eine wichtige Rolle spielen. Auch, wenn ARCHOS uns für gewaltbereit hält, mit dem Zusammenhalt hat er nicht gerechnet.



    Meine Meinung:
    *****************


    Obwohl man das Buch im ersten Moment mit Blockbustern wie Terminator, Minority Report, I-Robot vergleicht, agiert dieses Buch eigenständig und hat mich vollends überzeugt. Nach dem Lesen gierte ich noch nach mehr, da mir der Erzählstil einfach gut gefallen hat. Herr Wilson schafft es mit klaren Worten eine Atmosphäre zu kreieren, die spannend und fesselnd zugleich ist. Man giert nach immer mehr und saugt jedes Kapitel in sich auf.


    Die Geschehnisse werden von Cormac Wallace aufgeschrieben. Mit seinem Trupp hat er nach Kriegsende einen Würfel gefunden, der unentwegt Aufnahmen über Menschen und ihre Handlungen abspielt. Cormac schreibt diese auf und man wird somit Zeuge wie der Krieg beginnt und wie er verläuft. Die Kapitel sind gut aufgebaut und man findet sich immer mehr in dieser Welt zurecht und ich konnte mit allen Hauptprotagonisten sympathisieren.
    Zum Beispiel liest man über einen älteren Japaner, der einen weiblichen Roboter, als Lebensgefährtin hat, über ein Mädchen, das maßgeblich an dem Kriegsende teil hat oder auch über Indianer, die sich zur Gray Horse Army zusammenschließen.


    Bei dem Krieg kommt es aber auch nicht ohne Blut aus und das Kampfgeschehen wird gut beschrieben ohne plump zu wirken. Mit Verlusten ist zu rechnen und da muss es dann eben auch mal blutig zugehen. Einen Splatter hält man aber hier nicht in den Händen.


    Es ist sehr interessant zu sehen, wie sich die Menschheit gegen die künstliche Intelligenz zu wehren versucht. Heutzutage setzt man ja immer mehr auf elektronische Dinge und deshalb kann man sich auch gut in der Geschichte zurechtfinden, da es das Was-Wäre-Wenn-Prinzip gut widerspiegelt.


    Das Buch ist einfach sehr gut beschrieben und man kann gut mitfühlen. Die Charaktere sind gut gewählt und ich habe die Geschichte dem Autor vollständig abgekauft. Schade, dass das Buch so schnell zu Ende war, ich hätte gerne noch mehr davon gelesen, da es einen gewissen Reiz auf mich ausgeübt hat. Der Kampf zwischen Roboter und Mensch wurde zwar nicht neu erfunden, kann aber trotzdem mit sehr viel Eigenständigkeit, guten Gedanken und Spannung aufwarten.
    Am Ende des Buches erfährt man nicht was aus den Personen geworden ist und ich könnte mir gut vorstellen, dass man mit einem zweiten Teil rechnen kann oder auf einzelne Personen eingeht und deren Erlebnisse noch besser schildert.
    Für mich waren die kleinen Kurzgeschichten der jeweiligen Personen gut dosiert und man muss nicht immer alles bis ins letzte Detail ausarbeiten. Dem Leser bleibt daher etwas Freiheit sich selbst so seine Gedanken zu machen. Das Buch ist aber sehr logisch aufgebaut und man kann gut dem Geschehen folgen. Diese Kurzgeschichten machen eben seinen Reiz aus und hat mir außerordentlich gut gefallen!


    Ich bin mir sicher, dass ich mir wieder ein Buch von Daniel H. Wilson kaufen werde, da mir die Thematik Mensch und Roboter gefällt und weil ich einfach gut unterhalten wurde. Mit dem Buch kommt man auf seine Kosten und ich kann es weiterempfehlen.

    Inhalt:
    ********


    Bei der nächtlichen Streife in Painters Mill hört ein Polizist die Schreie eines Mannes. Der Helfer der Familie Plank hat eine schreckliche Entdeckung gemacht. Alle Familienmitglieder der Familie Plank sind tot. In der Scheune findet man die zwei jungen Mädchen, die gefoltert und verstümmelt wurden.
    Kate Burkholder und ihr Team beginnen mit den Ermittlungen. Der Fall geht Kate sehr nahe, da es sich um eine amische Familie handelt und sie selbst in nach dieser Glaubensrichtung erzogen wurde. Zuerst werden noch Vermutungen über den Mord angestellt, doch als Kate das Tagebuch der jungen Mary Plank findet, ergibt sich erstmals eine konkrete Spur.
    Unterstützt wird sie bei ihren Recherchen von John Tomassetti, mit dem sie eine Liaison unterhält. Immer mehr taucht sie in die Welt von Mary ein, doch der Mörder scheint nicht auffindbar zu sein. Bei der Beerdigung der Familie Plank fühlt sich Kate wie vor den Kopf gestoßen, als sie plötzlich vor dem ältesten Sohn der Familie Plank steht.



    Meine Meinung:
    ****************


    Die Geschichte beginnt ja sehr interessant mit dem Auffinden der Familie Plank und die Thematik rund um die Amischen ist mal etwas anderes. Leider sind dies auch meine einzigen positiven Eindrücke von der Geschichte, da sie in der Ausführung doch schon sehr hinkt.


    Kate trägt viel persönlichen Ballast mit sich rum und flüchtet sich in Alkohol und Tabletten. Der Grund warum sie so ist, wird lange Zeit nicht gesagt, nur dass sie ebenfalls der amischen Gemeinschaft angehörte und diese verlassen hat. Man tappt im Dunkeln und man verliert allmählich das Interesse an ihrer Geschichte. Sie lamentiert ohne wirklich etwas preiszugeben und verbeißt sich in den Fall, da sie mit Mary sehr mitfühlt. Die anderen Personen scheinen ihr wiederum weniger wichtig.


    Ich hatte irgendwie den Eindruck, dass von der Autorin nur die gesamte Familie umgebracht wurde, um den Leser schon mal so richtig zu fesseln und das Buch auch zu kaufen. Wäre nur Mary umgebracht worden, hätte es meiner Meinung nach auch getan und die Geschichte hätte so eventuell noch interessanter werden können, da die Amischen ein verschlossenes Völkchen sind. Da dies aber gleichzeitig bedeutet sich intensiver mit der Geschichte auseinander zu setzen und ihr mehr Tiefgang und gut durchdachte Momente zu verleihen, glaube ich wohl kaum, dass die Autorin diesen Weg hätte gehen wollen. Ich finde nämlich, dass die Autorin die Sache einfach lapidar angegangen ist. Eben ohne sich selbst in die Geschichte einzuleben und mit dem persönlichen Wunsch diese mit mehr Raffinesse aufzubauen.
    Ich habe stark das Gefühl, als wollte sie mal schnell etwas hinkritzeln.


    Die restlichen Personen bleiben auch dermaßen blass, dass ich beim Lesen schon vergessen hatte wer sie sind. Das passiert mir echt selten. Der einzige der noch etwas mithalten kann ist Kates Freund, der aber auch vom Leben gebeutelt ist und ebenfalls gerne mal zutief in das Glas schaut. Selbst als die Auflösung über den Mörder stattfand, habe ich mich gefragt, wer das den war! Es wirft kein allzu gutes Licht auf die Autorin, wenn sie es nicht mal schafft mir die Personen schmackhaft zu machen und diese in meinem Gedächtnis zu verankern.


    Eine Person tauchte auf, es wurde ein bisschen geredet und schon verschwand die Person wieder von der Bildfläche. Man konnte einfach keinen Bezug zu ihnen aufbauen. Selbst bei dem Polizeiteam blieb alles blass. Ein kurzer Auftritt, ab und zu mal namentlich erwähnt, am Schluss dann wieder ein Satz, fertig. Macht die Geschichte ja wahnsinnig lebendig!


    Von der Handlungsweise der Protagonistin braucht man im Grunde gar nicht sprechen. Sie wurschtelt sich wie ein Holzfäller durch die Geschichte und ich fand sie überhaupt nicht sympathisch. Ich finde sie naiv und unbedacht handelnd. Mit biegen und brechen versucht sie den Mordfall zu lösen und ihre Aussagen und Gedanken empfinde ich aber als platt. Ich werde mit Kate einfach nicht warm. Vielleicht sollte sie weniger trinken, dann würde sie Hinweise erkennen und nicht so selbstgefällig agieren.


    Was mich zusätzlich noch gestört hat ist der Schreibstil. Blutige Stille ist aus der Sicht von Kate geschrieben und fast jeder Satz beginnt mit Ich. Es wirkte einfach abgehackt und für mich jedenfalls nicht flüssig. Die Dialoge hingegen lassen sich gut lesen. Mir gefiel dieses ständige Ich jedenfalls nicht. Ich gehe die Treppe rauf. Ich sehe mich im Zimmer um. Es kam bei mir eben keine gute Lesestimmung auf. Sorry! Flüssig und packend finde ich etwas anderes und ich habe schon viele Ich-Perspektive-Bücher gelesen.


    Was mir ebenfalls das Buch noch verhagelt hat, ist der schlechte Schluss. Völlig unlogisch wird ein Szenario erdacht, das man als bestenfalls dilettantisch beizeichnen kann. Kate entwickelt einen Plan der bei mir Kopfschütteln auslöst und man bemerkt den Versuch der Autorin noch etwas Action in die Sache zu bringen. Von gut durchdacht sind wir aber Meilenweit entfernt.
    Außerdem erhält man nach dem Showdown keine richtigen Antworten und darf sich nur mit den Vermutungen von Kate herumplagen.


    Insgesamt hätte sich die Geschichte gut entwickeln können. Was sie durch die naive, ich-mach-mir-meine-eigene-Welt, Kate leider nicht wurde. Der Einblick in die amische Lebensweise ist nett und ich hoffe, dass dies auch den Tatsachen entspricht. Außer die Autorin hatte keine Lust sich an die Wirklichkeit zu halten, was man angesichts der lieblosen, platten Darstellung und des eigentlich-habe-ich-keinen-Schimmer-wie-es-weitergehen-soll Stiles auch vermuten lässt.


    Ich werde mir kein weiteres Buch dieser Autorin zulegen, da ich vermute, dass es nicht besser werden wird und wenn Kate schön brav weiter trinkt, jegliche Hinweis als bedeutungslos abtut und lieber alles so sehen möchte, wie es ihr gerade passt, dann denke ich, dass die Reihe wohl eher nicht lange fortgesetzt wird. Wegen mir muss es jedenfalls nicht!

    Inhalt:
    *********


    Ganz unverhofft wird Christine von ihrer Freundin Marlene, die sich gerade in Dubai befindet, angerufen. Sie bittet Christine sich um ihre Pension auf Norderney zukümmern, da sie noch ein paar Tage mit ihrem Freund in Dubai festsitzen wird. Sie soll aber ja bloß niemanden etwas erzählen und als gute Freundin sagt Christine ihr zu. Wie schwer kann es den sein eine Pension zu führen. Kurzerhand nimmt sie ihre Schwester Ines mit, die sie unterstützen soll.
    Auf der Insel angekommen verstricken sich die beiden immer mehr in Ausreden. Einzig die Sommeraushilfe Gesa weihen sie ein. Was zunächst noch nach einem einfachen Job aussieht, gerät mit der Zeit immer mehr zum Dilemma! Die beiden können nicht kochen und engagieren einen Koch der noch in der Lehrlingsausbildung steckt. Dieser kann auch nicht wirklich alleine kochen und so ruft es Christines Mutter und deren Freundin auf den Plan die Gäste zu versorgen. Und weil Christines Vater sich auch ein Bild über die Zustände machen muss, trifft er nach kurzer Zeit auch auf Norderney ein.
    Mit jeder Aussage verstricken sich Christine und Ines immer weiter in ihr Lügenkonstrukt. Nach und nach beginnt bei Christine schon ein Anflug von Paranoia. Oder ist es normal, dass ein örtlicher Journalist sich so für Christine interessiert, ein Krimiautor zufällig hier ist, ein Pressefotograf als Gast eingebucht hat und sowieso und überhaupt alles drüber und drunter geht.



    Meine Meinung:
    ***************


    Na ja, na ja, na ja. Die Geschichte, um ehrlich zu sein, hat mich nicht gefesselt. Als leichte Urlaubslektüre ist sie ja vollkommen okay, aber irgendwie schaffte es die Geschichte nicht mich in den Bann zu ziehen.
    Außerdem konnte ich keinen Humor erkennen, zumindest keinen der meine Lachnerven gekitzelt hätte.


    Für mich wirkte die Geschichte einfach zu aufgesetzt. Immer wieder wurden neue Personen involviert um noch mehr Lügen über den Verbleib von Christines Freundin zu erfinden. Bis zu einem gewissen Punkt war alles annehmbar, dann wirkte es nur mehr noch konstruiert.


    Christine ist eine arbeitslose Journalistin, in der Pension trifft sie auf ihre Jugendliebe, ebenfalls Journalist. Der Freund von Marlene ist Besitzer mehrerer Zeitungsverlage, sein Bruder Daniel taucht auf, dem die Verlage auch gehören. Dieser ist wiederum der Chef von Christines Jugendliebe. Dann haben wir noch den Pressefotograf und den Kriminalautor als Gast sowie den Inseljournalisten Gisbert.
    Ihr seht es wirkt schon ein bisschen konstruiert und ich denke einige Handlungsstränge hätte man ruhig weglassen können. Ich war zwar nicht verwirrt, da die Personen gut in das Geschehen eingeführt wurden, aber es war einfach zuviel des Guten.


    Ich fand es auch nervig, als Christines und Ines Vater auftaucht. Durch die leicht bevormundende Art wurde mir dieser Herr nicht sympathischer. Eltern werden zwar immer für ihre Kinder da sein, aber die beiden sind 47 und 40 Jahre alt und man hatte das Gefühl, als wären sie für ihren Vater noch mitten in der Pubertät. Alles schön und gut, aber die beiden haben sich auch irgendwie so verhalten, besonders Christine. Irgendwie kam ich mit der Situation nicht klar. Jeder agiert wie ein Wirbelwind, ohne Interesse daran, ob es jemanden stören könnte.


    Sauer stieß mir auch das Heckenschneiden auf. Man muss sich vorstellen die Pension gehört Marlene, sie hat jahrelang eine Hecke als Sichtschutz gezüchtet. Christines Papa und dessen Freund beschließen kurzerhand diese immens zu kürzen. Niemand hat gefragt, ob sie dies tun sollen. Eigenmächtig wird hier entschieden und das Eigentum von anderen zerstört. Ich fand das ganze einfach nur ignorant und konnte dem auch keine Situationskomik abgewinnen. Zum Glück kommt der Vater aber nicht allzu oft in der Geschichte vor, sonst hätte ich wohl die Krise bekommen.


    Für mich ist das Buch nicht gerade ein Knüller. Zu viele Bausstellen tun sich hier auf und immer weiter rutschen die Schwestern in ihr Lügengebilde ab. Ich finde die Geschichte weder rasant, noch komisch, noch spannend und glaube wohl eher nicht, dass ich mir noch ein anderes Buch über die Familie Schmidt besorgen möchte. Es ist eine leichte Urlaubslektüre, die keinem wehtut aber auch keinen zu Begeisterungsstürmen verleitet. Weder schlecht, noch gut! ?(

    Sarah kann`s nicht lassen!


    Inhalt:
    *********


    Sarah macht mit ihrer Schwester und deren Mann Urlaub auf Sizilien. Sie versucht dort ihr Leben in den Griff zu bekommen. Zuerst musste sie eine Totgeburt verkraften und dann hat sie ihr Freund auch noch mit ihrer Freundin betrogen. Sarah hat es momentan nicht leicht und ihre Gefühlswelt ist ein Chaos.
    Auf der Insel trifft sie auf Alexander und dessen kleinen Sohn Jamie. Irgendwie fühlt sich Sarah zu Alexander hingezogen, zumal auch er einen Schicksalsschlag verkraften muss. Seine Frau Genevieve hat ihn von heute auf morgen verlassen und nur die Erinnerung ist ihm geblieben.
    Obwohl sich die beiden nicht gut kennen und nur eine gewisse Anziehungskraft spüren, bittet Alexander sie mit ihm nach Burrington Stoke zu gehen, um dort auf Jamie aufzupassen und den Haushalt zu führen.
    In dem kleinen Nest lernt Sarah die Eltern und die Halbschwester von Genevieve kennen. Besonders Jamies Großmutter macht keinen Hehl daraus, dass sie Sarah nicht leiden kann und eine Affäre hinter dem ganzen mit Alexander vermutet. Wie recht sie doch hat, denn es kommt wie es kommen muss, Sarah und Alexander beginnen eine Beziehung. Getrübt wird sie aber durch das Verschwinden von Genevieve und sie scheint immerzu gegenwärtig zu sein. Selbst die Dorfbewohner trauern Genevieve hinterher. Ihren Frust lassen sie an Sarah aus und sie steht mehr oder minder mit ihren Gedanken und Gefühlen alleine da. Als die Polizei dann die Ermittlungen rund um das Verschwinden von Genevieve aufnimmt, beginnt für Sarah eine Zerreißprobe. Hat Alexander Genevieve etwas angetan? Kann sie ihm weiter vertrauen? Oder wird sie gar die Nächste sein?



    Meine Meinung:
    *****************


    Der Schreibstil von Frau Turney ist klar verständlich und detailreich. Sie beschreibt die Schauplätze und Gefühle sehr gut und kann damit eine schöne Stimmung kreieren. Durch die anschaulichen Beschreibungen erhält man ein Gefühl für Sarahs Welt. Es wirkt nicht überladen oder ausschweifend, da es eben vieler Beschreibungen bedarf um sich in der Geschichte zu verlieren und damit die Stimmung gut zu tragen kommt. Mit dem Buch kann man sich richtig gut aufs Sofa kuscheln. Jedoch zur Mitte hin sollte man ruhig wieder aufstehen.


    Was sehr stimmungsvoll beginnt verliert in der Mitte absolut an Fahrt und mir sind die Beschreibungen über Genevieve schon etwas auf die Nerven gegangen. Fast auf jeder Seite konnte ich ihren Namen lesen, da sich Sarah intensiv mit ihr beschäftigt hat. In allem und jedem sah sie Genevieve und sie hat sogar schon angefangen sie im Spiegel zu sehen. Sarah konnte sie einfach nicht aus ihrem Leben ausblenden und teilweise waren ihre Handlungen nicht nachvollziehbar. Töricht und unbeholfen stolpert sie in Situationen, die mit ein bisschen Verstand verhindert werden hätten können. Gut, die Geschichte nahm so natürlich den Lauf der von der Autorin erwünscht war, nur manchmal konnte man Sarah eben nicht verstehen. Sie fühlte sich einerseits als Opfer und belastet durch Genevieve und andererseits manövrierte sie sich selbst in peinliche Situationen hinein ohne etwas Weitblick zu besitzen.


    Die Mitte des Buches hätte meiner Meinung nach etwas gekürzt dargestellt werden dürfen, da man anfängt Sarah mit ihren Gedanken rund um Genevieve über zu haben. Ebenso hätte Alexander besser dargestellt werden müssen, da er die ganze Geschichte über leicht farblos bleibt und die Rolle als Mysterium, dass nicht über seine Vergangenheit sprechen will, einnimmt. Ein paar Charakterzüge mehr hätten seinem Dasein gut getan und sicherlich hätte man ihn auch dennoch als unnahbar und geheimnisvoll darstellen können.


    Es ist nicht so, dass man sich in der Mitte des Buches sehr quälen muss aber ich bemerkte, dass ich nicht mehr so freudig nach dem Buch griff um weiter zulesen. Das Ende entschädigt aber wieder und nimmt an Fahrt auf. Hier wurde mein Interesse wieder geweckt und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen.


    Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Sarah geschrieben und man taucht dadurch in die geballte Gefühlswelt von ihr ein, jedoch bleiben Gefühle und Gedanken wie zum Beispiel von Alexander etwas auf der Strecke. Einerseits fühlt man sich gut in Sarahs Welt ein aber andererseits hat man öfter kein Verständnis für ihre Handlungen und irgendwie hat man dann auch kein Mitleid mehr mit der Protagonistin.


    Ich sehe das Buch im Mittelfeld. Der Beginn vermittelt eine angenehme Stimmung und man vertieft sich in das Buch, um zur Mitte hin wieder wachgerüttelt zu werden, aber das Ende holt einen wieder zurück. Sarah kann mit ihrer Naivität schon mal an des Lesers Geduld nagen und den Namen Genevieve kann man zum Schluss hin auch nicht mehr hören. Dennoch kommt man bei diesem typischen Frauenroman auf seine Kosten, da das Ende entschädigt.

    Inhalt:
    ************


    Merete ist eine aufstrebende, gern gemochte Politikerin, die ihr Privatleben von der Öffentlichkeit rigoros abschottet. Zuhause muss sie sich nämlich um ihren erwachsenen Bruder kümmern der nicht spricht und geistig wie ein Kind agiert.
    Ein Wochenendausflug nach Berlin soll für beide ein schönes Erlebnis werden, doch auf der Fähre verschwindet Merete plötzlich. Niemand hat etwas gesehen und lange Zeit wird auch ihr Bruder verdächtigt Merete ins Meer gestoßen zu haben. Die Spuren verlaufen aber im Sand und so wird der Fall zu den unaufgelösten Akten gelegt.
    Die Jahre vergehen und ein Politiker bemüht sich, dass die alten Fälle wieder aufgerollt werden. So entsteht das Sonderdezernat Q und Carl Moerck übernimmt eher gezwungener Maßen die Leitung. Carl gibt sich desinteressiert und am Polizeijob hat er nur mehr noch wenig Lust. Dies alles geht auf seinen letzten Fall zurück, bei dem ein Kollege starb und ein anderer von nun an querschnittsgelähmt bleiben wird. Seine Motivation ist also dahin. Zur Unterstützung wird ein Mann namens Assad eingestellt, der Mädchen für alles sein soll, damit sich Carl ganz auf die Fälle konzentrieren kann. Assad ist aber der einzige, der sich auch für die Fälle interessiert, im Besonderen für den Fall Merete. Da Carl gegenüber seinem Chef aber Ergebnisse bringen muss, beginnt er in dem Fall zu ermitteln. Was zu diesem Zeitpunkt aber niemand ahnen kann: Merete lebt! Die Frage ist nur, wie lange noch?



    Meine Meinung:
    *****************


    Das Buch teilt sich in zwei Handlungstränge, zum einen kann man Carl und Assad beim ermitteln folgen und zum anderen gibt es Abschnitte über Merete, die seit Jahren in einem Bunker leben muss und menschenunwürdig dahinvegetiert. Teils lebt sie ein Jahr lang ohne elektrisches Licht und dann wieder ein Jahr lang in völliger Helligkeit.


    Am spannensten waren natürlich die Passagen über Merete und wie sie mit dem Psychodruck umgehen kann. Als Leser hat man absolut keine Ahnung, warum gerade Merete diese Isolation ertragen muss. Folgt man aber den Handlungen von Carl, bekommt man schon einen besseren Einblick in das Leben von Merete und man stellt seine eigenen Vermutungen an. Interessant war natürlich, wie Merete mit dieser Situation umgeht und wie viel der Mensch aushalten kann.


    Carl plagt sich auch mit seinen Problemen rum und scheint resigniert zu haben. Er legt eine gewisse Lethargie an den Tag und versucht es nicht allen recht zu machen. Nach dem dienstlichen Vorfall kämpft er sich wieder in das Leben zurück, nur haben sich seine Sichtweisen geändert.
    Assad ist motiviert und engagiert sich gerne. Zu anderen Personen hat er einen guten Draht und kann teilweise mit seinem Wissen überzeugen oder auch überraschen.


    Insgesamt sind Carl und Assad ein nettes Duo, das sich gut ergänzt. Besonders Assad sticht hervor und tut der Geschichte gut. Auf mich wirkten keine der Personen nervig und ich habe ihnen ihre Rolle abgekauft. Was mich aber etwas stört, ist die Tatsache, dass der Entführer von Merete so ca. am Anfang des letzten Drittels bekannt ist. Ebenso sein Motiv, welches ich aber wieder an den Haaren herbeigezogen finde. Gut, es kann durchaus so sein, dass will ich nicht unterstellen. Aber dennoch bleibt mir beim Lesen ein kleiner Beigeschmack, weil ich mir als Grund für die Entführung und die Psychofolter einfach mehr erwartet habe.


    Der Stil ist nicht schlecht und manchmal kann man einen feinsinnigen Humor erkennen, aber dennoch ist mir die Auflösung etwas platt erschienen. Die Szenen von Merete sind gut gewählt und tragen zur Stimmung bzw. zur Spannung bei. Trotzdem konnte mich das Buch nicht so richtig überzeugen. Deshalb gib es auch nicht die volle Punkteanzahl, da ich noch viel Luft nach oben sehe und das Ermittlerduo sich erst richtig zusammenfinden muss. Ich finde das Buch okay ohne mich wirklich vom Hocker zu reißen. Spannend ja, aber nachhaltig kann sich die Geschichte nicht im Kopf verankern.

    Inhalt:
    *********


    Schon länger hat das Dörfchen Treviso mit Bewohnerschwund zu kämpfen. Die Jungen ziehen weg, die Alten bleiben. Don Antonio, der Pfarrer, ist über diesen Umstand nicht erfreut, zumal im Nachbarsdorf der Tourismus boomt. Nur auf Treviso scheint niemand zu stoßen.
    Ein Zeitungsartikel und die Tatsache, dass es keinen Blumenladen mehr in Treviso gibt, bringt ihn aber auf die Idee für ein kleines Wunder zu sorgen und so den Ort wieder zu beleben. Gemeinsam mit dem Holzschnitzer Salvatore entsteht schnell der Plan eine Madonnenstatue zu präparieren. Bald darauf weint die Madonna rote Tränen und die Presse sowie die Pilger stehen Kopf und strömen in Massen nach Treviso. Alles scheint perfekt zu sein, doch so ein Wunder muss auch überprüft werden. Aus diesem Grund schickt der Vatikan einen Abgesandten, der sich über die Echtheit des Wunders überzeugen soll. Don Antonio steht einem Herzinfarkt nahe und der Besuch des Abgesandten erfordert weitere Maßnahmen. Doch warum verschwindet plötzlich ein Koffer und weshalb trinkt ein Hund Rotwein?



    Meine Meinung:
    ******************


    Flüssig, locker, leicht, so lässt sich der Schreibstil von Frau Falk beschreiben. Das Buch vermittelt eine leichte, unbekümmerte Stimmung und lässt sich am besten bei einem lauen Sommerabend genießen. Der Pfarrer ist in seiner Wortwahl unbekümmert und mit seinem Wunder versucht er das Dorf Treviso zu beleben. Über eventuelle Auswirkungen hatte er nicht nachgedacht und so ist das Treiben mit einem Schmunzeln zu betrachten.
    Da seine Schwester Maria auf Besuch ist, dürfen wir auch noch bei der Entstehung einer romantischen Liebesbeziehung mit dem Friseur Luigi dabei sein. Die Personen sind im Grunde alle liebenswürdig und mit kleinen Macken dargestellt und präsentieren sich als durchwegs sympathisch. Man erfährt so einiges von ihnen und sie bleiben daher nicht blass und undurchsichtig. Das Buch regt zum Schmunzeln an, jedoch hätte ich mir mehr verbale Schlagabtäusche gewünscht, so wie Don Camillo und Peppone zum Beispiel. So hätte man der Situationskomik noch mehr Pfeffer verleihen können. Insgesamt hat das Buch aber sehr gute Ansätze. Es ist nicht übertrieben lustig und wirkt nicht erzwungen. Man hat den Eindruck, als wäre das Schreiben der Autorin leicht von der Hand gegangen.


    Eine richtige Spannung kann man aber nicht erwarten, da man das Ende des Buches schon voraussehen kann. Man stellt sich halt nur die Frage, ob Don Antonio es schaffen wird seinen Betrug vor dem Abgesandten geheim zu halten. Dennoch habe ich mich immer auf das Weiterlesen gefreut, weil das Buch ohne Mord und Totschlag auskommt und mit einer gewissen Portion Humor geschrieben wurde. Ich fühlte mich während dem Lesen einfach wohl und zu keiner Zeit gelangweilt.


    Gerne würde ich noch mehr von Don Antonio lesen und hoffe auf ein Nachfolgewerk mit ein paar verbalen Schlagabtäuschen mehr! Von mir bekommt das Buch aber trotzdem fünf Sterne, da es sich leicht lesen lässt, die Charaktere sympathisch sind und ich hin und wieder schmunzeln konnte, besonders der Pfarrer hatte es mir angetan. Von mir gibt es also eine Empfehlung! Und besonders empfehle ich einen guten Rotwein und die Lesestimmung ist perfekt!