Beiträge von beedy

    Mit Serienkillern hat man halt so sein Kreuz!



    Details:
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    478 Seiten
    ISBN-13: 9783548281094
    Verlag: Ullstein
    Taschenbuchausgabe



    Inhalt:
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    Detective Robert Hunter ist ein Profiler und Ermittler des Morddezernates in Los Angeles. Seinem Dezernat werden nur schwerwiegende, außergewöhnliche Mordfälle zugeteilt. So muss er mit seinem neuen Partner Garcia einen Serienmörder, der von der Presse Kruzifix Killer genannt wird, zur Strecke bringen.
    Nichts ahnend werden die beiden zu einem Mordschauplatz gerufen, bei dem eine junge Frau zuerst gequält und dann ihrem Schicksal überlassen wurde. Im Nacken hat sie ein spezielles Kreuz eingeritzt und Hunter sieht sich sofort mit den Vorfällen von vor einigen Jahren konfrontiert. Damals wurden mehrere Menschen bestialisch ermordet, aber der Kruzifix Killer wurde gefunden und seine Todesstrafe längst vollzogen. Hunter glaubte damals schon nicht daran, dass der Tatverdächtige der Mörder war und mit dem neuen Mord hat er die Bestätigung seiner Vermutung. Der Kruzifix Killer ist wieder da.
    Die getöteten Personen standen in keiner Verbindung und der Killer scheint kein Muster zu verfolgen. Hunter und Garcia scheinen in einer Sackgasse zu stecken. Einen kleinen Erfolg erzielen sie aber bei der Suche nach der ermordeten Frau. Sie war das beste Mädchen von D-King, einem bekannten Zuhälter. Doch auch das bringt sie nicht weiter.
    Plötzlich erhält Hunter einen Anruf des Killers, bei dem er um das Leben einer weiteren Person spielen muss, bei dem aber mehr Glück, als Können gefragt ist.
    Immer wieder meldet sich der Killer telefonisch bei Hunter, aber ein Anruf verändert die Situation dramatisch. Der Killer will wieder spielen und der Einsatz ist das Leben von seinem Partner Garcia.



    Autor:
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    Chris Carter wurde 1965 in Brasilien als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Er studierte in Michigan forensische Psychologie und arbeitete sechs Jahre im Psychologenteam der Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, wo er als Musiker Karriere machte. Gegenwärtig lebt Chris Carter in London.



    Meine Meinung:
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    Das Buch beginnt mit einem Cliffhänger, der die Rettungsaktion Garcias beschreibt und im spannensten Moment natürlich aufhört. Danach liest man die Geschichte bis zu dieser Handlung. Im ersten Moment erinnerte mich die Szene stark an SAW, doch das Buch ist eigenständig, ohne abgekupfert zu wirken und überzeugt durch den hoch gehalten Spannungsbogen. Auch wenn es mich an SAW erinnert hat, so sollte man kein SAW erwarten.


    Mit Begierde liest man sich von Kapitel zu Kapitel, da man regelrecht auf der Spannung getragen wird. Zartbesaitete sollten eventuell etwas Abstand nehmen, da die Morde zu schlaflosen Nächten führen könnten. Der zweite Handlungsstrang rund um D-King wartet ebenso mit Grausamkeiten auf und fügt sich am Ende der Geschichte nahtlos in die Hauptstory ein. Die Morde sind natürlich grausig, doch bei dem Buch handelt es sich nicht um einen Splatter. Das ganze ist vertretbar und für Thriller-Fans sicherlich nicht allzu neu.


    Das Buch gibt einen guten Einblick auf das Leben der Personen und sie bleiben nicht blass und farblos. Aber: Bei den Personen wird zum Beispiel Hunter als hyperintelligent, der gern mal einen trinkt und D-King als nett, der gern mal zur Waffe greift, beschrieben. Da hätte man sicher etwas mehr „Beigeschmack“ liefern können, aber alles in allem tut dies dem Buch keinen Abbruch. Es handelt sich ja immerhin um die erste Geschichte des Autors und da hat man noch Spielraum. Mich hat es aber echt nicht gestört und bei dem Spannungsbogen der geliefert wird, fallen diese Dinge nicht mal wirklich auf und sind somit auch nicht störend. In dem Buch machen alle irgendwie einen „sympathischen“ Eindruck. Für mich war jedenfalls keiner dabei, der mich genervt hätte.


    Etwas komisch wirkten aber die Detailbeschreibung der Personen, nahezu bei jedem war einen Körpergröße angeben, was mich verwunderte, da ich es so auch noch nie aus einem Buch kannte. Bei den Personenbeschreibungen verfiel der Autor meist in einen Aufzählungsstil, der vom Satzbau etwas abgehackt erschien. Doch alles Restliche wirkte wieder flüssiger. Insgesamt ist das Buch aber sehr leicht und flüssig zu lesen und kann mit einer klaren Struktur beeindrucken.


    Mit der Geschichte bin ich zufrieden, da sie mir genug Spannung bot. Die Personen wirkten in Ordnung, bieten aber noch Platz für einen charakterlichen Ausbau. Von mir wird das Buch aber bestmöglichst bewertet. Die Geschichte hat mich gefesselt und bot mir spannende Unterhaltung. Ich kann das Buch uneingeschränkt an alle weiterempfehlen, die sich gerne dem Thriller-Genre widmen, wobei andere ebenso auf ihre Kosten kommen werden.

    Übers Wochenende hab ich das Buch Vater, Mutter, Tod von Siegfried Langer gelesen und möchte euch gerne davon berichten. Das Buch kostet 9,30 Euro und ist als Taschenbuch erschienen.



    Details:
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    Seiten: 327
    SBN-10: 354861051X
    ISBN-13: 9783548610511
    Verlag: List



    Inhalt:
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    Jacqueline Adam hat alles, was das Leben so zu bieten hat. Sie ist erfolgreiche Architektin, ihr Mann arbeitet als Anwalt und ihr siebenjähriger Sohn ist ihr ganzer Stolz. Doch plötzlich gerät ihre Welt ins Wanken. Sie vergisst alltägliche Dinge und kann sich nicht mehr erinnern in welchem Stockwerk ihr Büro ist. Zuerst versucht sie alles nur abzuschwächen, doch ein Erlebnis mit ihrer verstorbenen Mutter lässt sie erkennen, dass zwischen Wahrheit und Fiktion nur ein schmaler Grad ist.
    Immer wieder begegnet sie einer rothaarigen Frau, die sich anscheinend in ihr Leben schleichen will. All ihre Versuche sie zur Rede zu stellen scheitern. Eines Nachmittags wird ihr Sohn aus dem Haus entführt und die Haushälterin tätlich angegriffen. Der Kommissar Manthey wird zu dem Fall hinzugezogen und setzt alles daran den Jungen wieder zu finden. Aber was ist mit der Rothaarigen? Ist sie die Entführerin? Oder ist nichts so wie es scheint?



    Meine Meinung:
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    Das Buch lässt sich sehr schnell lesen, da der Schreibstil sehr flüssig ist und ehrlich gesagt nicht recht viel auf einer Seite steht. Allen voran ist aber die Spannung, die sich schon von der ersten Seite aufbaut, schuld daran, dass man immer weiter lesen möchte. Man wird in die Geschichte sofort hineingezogen und die Thematik spricht an. Der Prolog startet mit einer Szene, bei der häusliche Gewalt außer Kontrolle gerät und endet mit dem Tod eines Familienmitgliedes. Danach lernt man Jacqueline kennen und man fragt sich, in wie weit dies mit ihrer Geschichte zusammenhängt. Nach und nach rückt man als Leser der Wahrheit aber immer näher und ich habe geahnt, aber so ab Seite 130 definitiv gewusst, wie die Zusammenhänge sind.


    Und hier macht sich die Crux bemerkbar. Der Autor offenbart das Geheimnis viel zu früh, schließlich hat man noch das halbe Buch vor sich. Die wundervoll aufgebaute Spannung ist dahin und man will eigentlich nur mehr noch wissen, wie es ausgeht, ohne weitere Highlights zu erwarten. So fulminant sich die Spannung aufbaut, so schnell löst sie sich mit einem Paukenschlag auf. Finde ich etwas schade, weil der Schreib- und Erzählstil gute Ansätze zeigt, nur leider von der frühen Lösung etwas gebremst wurde.


    Die Geschichte ist komplett mit Rückblenden durchzogen, die Sprunghaft wechseln. Heißt, ein Kapitel handelt 7 Tage davor, das nächste 1 Tag davor, dann geht es um Jacquelines Berichterstattung, dann wieder 7 Tage davor. So zieht es sich durch das Buch. Jedoch wurden die Rückblenden gut gewählt und hatten meist einen Bezug zum vorhergehenden Kapitel. Erst kam bei mir das Gefühl auf, ich würde sehr schnell verwirrt sein, aber das war überhaupt nicht der Fall. Trotz der Rückblenden zieht sich ein roter Faden durch das Buch und ich war zu keiner Zeit verwirrt und habe mich gut zurecht gefunden. Meine Bedenken kamen also nicht zu tragen!


    Ich nehme mal an, dass in Nachfolgebücher der Kommissar Manthey eine weitere Rolle spielen wird. In diesem Buch war er etwas blass. Vielleicht lag es aber auch an der Geschichte, dass man das Augenmerk des Lesers auf die Hauptperson ziehen wollte, somit blieb wohl wenig Spielraum für Charakterbeschreibungen, die das hohe Tempo wohl gebremst hätten. Ein paar Szenen wurden bei dem Kommissar eingebaut, die aber auch nicht wirklich zum netten Kennenlernen geführt haben. Hätte man meiner Meinung nach besser einbauen müssen, oder weglassen.


    Alles in allem ist das Buch aber ein Pageturner, welches großartig startet und dann doch etwas an Boden verliert. Eventuell hätte die Geschichte auch eine andere Richtung nehmen können, die den Leser noch mehr überrascht hätte, so hat man das Gefühl sie schon in der einen oder anderen Art zu kennen. Das Buch ist aber lesenswert und ich möchte dafür drei Sterne vergeben. Die Charaktere sind etwas blass und die Spannung in der letzten Hälfte hinkt dem fulminanten Auftakt doch schon sehr hinterher.