Beiträge von Trixi

    Bie mir gehts eindeutig um den Wert des Buches und nicht um die Menge und dieses Monat war ich äußerst zufrieden:


    Lieve Joris, Die Tore von Damaskus +; meiner Meinung nach die beste Reiseschriftstellerin unserer Zeit.


    Tess Gerritsen, Der Meister +; war okay, ein Krimi eben


    Edgar Hilsenrath, Der Nazi und der Friseur ++; Rezi


    Marlen Haushofer, Die Wand ++; Rezi

    Hallo Ösis :wave


    ich bin nicht "richtig" an der Problematik beteilt, weil ich Bibliothekarin bin und deshalb über den Buchhändler meiner Firma gute Prozente kriege, aber ich mach ab und an sehr gute Erfahrungen mit Jokers oder AuM. Bei Jokers hat meine Schwester schon mal eine Reihe von Büchern bestellt und da sind wir letztendlich auf einen gewonnenen Differenzbetrag von gut 70 Euro gekommen. Man braucht halt ein wenig Geduld und muss manchmal auch auf Schnäppchen warten.


    Ansonsten bestell ich doch gerne bei Amazon. Wenn man mehr als 20,00 Euro bestellt, bezahlt man ja kein Porto und 20 Euro sind ja schnell zusammen. Somit trägt man als Konsument nur mehr die 3 % Unterschied zu Deutschland, die halt leider mehrwertsteuerspezifisch sind - kann man ja nichts machen.


    In Wien würde ich auf jeden Fall die öff. Büchereien empfehlen - über die kann man echt nicht meckern, vor allem was Klassiker und Literatur betrifft.


    ... trotzdem viel Spaß beim Lesen ...


    Trixi

    Ich habe das Buch "Die Wand" nunmehr seit Tagen ausgelesen und es beschäftigt mich noch immer sehr. Bücher wie diese braucht der Mensch offensichtlich um sich im klaren darüber zu werden, dass der Mensch als Individuum kaum überlebensfähig ist und wenn doch, nur mit enormen Herausforderungen. Herausforderungen, die für die Entwicklung und die Reife sehr wichtig sind, die einem aber die Gesellschaft, das "gute" Leben, die Gruppendynamik, das Mittrotten nimmt.


    Die namenlose Protagonistin, die bewusst keinen Namen hat, weil er ja eigentlich mehr als unwichtig ist (diese Ansatz findet man ja auch in sehr vielen "Naturvölkern" wieder) versucht sich und vor allem ihre Tiere zu retten. Die Welt hat sich verändert, wurde reduziert, auf das Wichtigste und auf das Wenigste ... auf sich, den Hunger, die Natur und die Länge zwischen Leben und Tod.


    Was tun um zu überleben? Kann ich auf mich alleine gestellt überleben? Was ist wirklich wichtig, wo hab ich mich in meinem bisherigen Leben verirrt? Warum hat man Angst vor dem Tod? Was bedeutet Leben? Was bin ich - Mensch, Tier?


    ...und ganz zum Schluss .... "Warum hat dieser Mensch meine Tiere getötet?"


    Vielleicht weiß die Protagonistin die Antworten, sie verrät sie uns allerdings ... und das ist das gute. Die Antworten hat der Leser zu finden .... und darum ist es wichtig es zu lesen!

    Zitat

    Hm... du erwartest also von uns "Alteulen", daß wir solche Themen auf "kindgerechtem" Niveau diskutieren, damit sich die jugendlichen Eulen auch einmischen können und sich nicht eingeschüchtert fühlen?


    Nun - ich bin zwar nicht Alexx kann daher seine eigene Erwartung nicht wissen, finde aber, dass du hier schon sehr breit interpretierst.


    Meines Erachtens geht es darum, dass sich niemand, der Meinung hat abschrecken lassen sollte, mutig sein und im Falle des Falles nicht einschüchtern lassen sollte. Andererseits wäre es nur menschlich, nicht über Menschen "drüber zu fahren", ein wenig hinzuhören bevor man mit Antworten losschießt und eventuell auch ab und zu andere Meinungen zulässt - eigentlich das A und O des sozialen Umganges.

    Zitat

    Wen und was meinst Du damit bitte?


    Den, der sich angesprochen fühlt.


    Ich hab zwar den Imam-Thread quergelesen, gebe da aber bewusst keine Stellungnahme ab.


    Hier gebe ich Sie ab, weil ich Alexx61 Neueröffnung eines Threads als sehr vernünftig halte und als zwar passendes aber unabhängiges Thema sehe. Insofern nehme ich hier keine Stellung zum anderen Thread. Man darf diesen Appel als Tipp fürs Leben sehen.

    :write


    ... und ich würde gerne an die appellieren, die Einschüchterung und ewiges Besserwissen benutzen um "Frischlinge" abzuschrecken. Oft würde es genügen sich nicht für allwissend zu halten bzw. vermeintlich richtige, gefestigte Meinungen zu überdenken.

    Meine Schwester und ich haben uns vor Jahren nach der Lektüre von Manns "Zauberberg" auf den Weg gemacht um die Schweiz zu besuchen. Rund um Davos haben wir dann jede Menge Orte gefunden, von denen man in Klassikern des öfteren liest. War eine sehr interessante Reise.


    Umgekehrt kommt es allerdings öfter vor. Es macht sehr großen Spaß von Orten, Städten und Ländern zu lesen, in denen man schon war. So fand ich alle drei Bücher von Wolf Kunik höchst interessant, in denen eigentlich permanent zwischen Granada und Marrakesch "gependelt" wird. Ich war sowohl da als auch da und auch dazwischen und drum konnte ich mir das alles noch besser vorstellen.

    Zum Buch (Quelle: Amazon.de):
    Ich bin Max Schulz, unehelicher, wenn auch rein arischer Sohn der Minna Schulz ...« So beginnt Edgar Hilsenraths berühmter Roman über den SS-Mann und Massenmörder, der in der Rolle seines Opfers Itzig Finkelstein schlüpft und ein angesehener Bürger und Friseursalonbesitzer in Tel Aviv wird.



    Zum Autor (Quelle. Amazon.de):
    Edgar Hilsenrath wurde am 2. April 1926 in Leipzig geboren. 1938 flüchtete er mit der Mutter und dem jüngeren Bruder nach Rumänien. 1941 kam die Familie in ein jüdisches Ghetto in der Ukraine. Hilsenrath überlebte und wanderte 1945 nach Palästina, 1951 in die USA aus. 1989 erhielt er den Alfred-Döblin-Preis, 1992 den Heinz-Galinski-Preis, 1994 den Hans-Erich-Nossack-Preis, 1996 den Jakob-Wassermann-Preis und Hans-Sahl-Preis. Edgar Hilsenrath lebt heute in Berlin.


    Meine Meinung:
    Darf man über ein Buch über den zweiten Weltkrieg, über Nazis, über Antisemitismus lachen? Mit der Frage konfroniert man sich nicht erst seit Helge Schneiders Hitlerdarstellung in "Mein Führer", sondern auch schon in den 70iger Jahren, in denen Hilsenrath "Der Nazi und der Friseur" geschrieben hat.
    Max Schulz in schwierigen, völlig absurden Verhältnissen aufgewachsen nennt Itzig Finkelstein seinen besten Freund, Itzig, Sohn von Itzig Finkelstein senor, Besitzer eines Friseursalon und dessen Nachfolger. Max lebt und wächst praktisch in der jüdischen Familie Finkelstein auf und lernt den Beruf Frisör in deren Salon. Hitler marschiert auf und Max geht in den Krieg, als Mitläufer, als Opportunist wie so viele in dieser Zeit. Er wird im KZ Laubenwalde eingesetzt und wird zum Massenmörder. Zurück aus dem Krieg "stiehlt" Max die Identität vom toten Itzig, lässt sich beschneiden und lernt jüdische Geschichte. Max alias Itzig wandert aus, kämpft in der jüdischen Armee etc etc.


    Die Geschichte ist unglaublich umfangreich, aber stets spannend. Das Grauen der Zeit bleibt während der ganzen Lektüre präsent, gleichzeitig aber ist es zum Totlachen - die Grenze zwischen Witz und Grauen verschwimmt.


    Hilsenrath hat dieses Buch in Deutsch geschrieben, die teilweise etwas eigentümliche Sprache wirkt in jeder Zeile und trägt daher in jeder Linie zur Geschichte bei.


    Ich kann dieses Buch absolut empfehlen. Die Lektüre lohnt sich absolut!

    Nijume

    Zitat

    ...wir machen eine Woche "Plansche-Urlaub" in Ägypten und eine Woche Nil-Kreuzfahr...


    Eine Nilkreuzfahrt mit anschließendem Badeurlaub haben wir vor zwei Jahren gemacht. War sehr interessant und lohnt sich auf jeden Fall. Weil wir überhaupt keine "Badetypen" sind haben wir nur 3 Tage baden in Hurghada gewählt und sind stattdessen 4 Tage nach Kairo. Kairo ist eine Wahnsinnstadt, Hurghada hingegegen war das furchtbarste, was mir je unter gekommen ist. ... aber Ägypten ist cool ;-)

    Tja - Urlaub und Reisen ist für mich das wichtigste. Ohne diese Vorfreunden könnt ich gar nicht arbeiten gehen.


    Heuer gehts im Frühjahr voraussichtlich nach Griechenland für eine 1 Woche - wollen das aber auf Last-Minute machen und haben daher noch nicht gebucht. Am 14.10. gehts dann nach Jordanien, da reisen wir ein wenig herum, dann weiter nach Syrien, da wird ebenfalls besichtigt bis wir letztendlich in Damaskus sind. Da bleiben wir dann ein paar Nächte und fahren mit dem Zug weiter nach Amma - von da an gehts zum Toten Meer und dann wieder zurück nach Hause. Freu mich schon sehr darauf - da warten sicher wieder einige Erfahrungen und Erlebnisse auf mich.

    Das Buch (Klappentext)
    Wie ein Roman liest sich die Geschichte der jungen syrischen Soziologin Hala, die mit ihrer Tochter Asma allein in Damaskus lebt. Zwölf Jahre zuvor hatte die Geheimpolizei bei einer Razzia Halas Wohnung gestürmt und ihren Mann Ahmed verhaftet - er war ein Marxist. Halas Leben wird nun bestimmt von der konservativen Familie ihres Mannes, der wechselhaften Tagepolitik und ihrem eigenen Wunsch nach einem selbstständigen, unabhängigen Leben. Lieve Joris begleitet sie auf ihren Fahrten kreuz und quer durchs Land, wo sich karge Wüstenlandschaften und üppige Oasen abwechseln, modere Großstädte und kleine Dörfer. Hinter dieser farbenprächtigen Welt verbirgt sich jedoch Halas Lebenstragödie, denn längst hat sie aufgehört, ihren Mann zu lieben. Nun aber steht eine Amenstie bevor und damit auch die Rückkehr von Ahmed


    Die Autorin:
    Liebe Joris, gebürtige Belgierin, ist eine der herausragenden europäischen Reiseerzählerinnen. Zu den Themen ihrer preisgekrönten Bücher gehören neben Schwarzafrika auch Ungarn und Syrien. Die Autorin lebt in Amsterdam.


    Meine Meinung
    Zur Vorbereitung einer Syrienreise im kommenden Herbst bin ich nun auf Lieve Joris gestoßen, deren Bücher in der Reiseliteratur einen wesentlichen Stellenwert haben. Das Buch liest sich sehr einfach. Joris schafft es neben den menschlichen und gesellschaftlichen Schilderungen die politische Situation einfach und lebendig zu transportieren. Ich finde ihre Ansichen sehr aufschlussreich und erklärend. Gleichzeit kann man mit der Protagonistin sehr gut mitleben und erfährt das Leben in der arabischen Welt in sehr bunter Weise.


    Ich werde mich schon demnächst auf ihre Bücher über Afrika stürzen. Ich denke, Joris ist für jeden, der gerne reist und/oder andere Länder kennenlernen möchte, ein guter Tipp.