Nein, klingt es gar nicht, liebe Ayasha.
Bouqineuer hat in einer ihrer ersten Kommentare über das Buch genau das eigentlich umschrieben; vom Sinne her, dass es eine Fahrt auf den eigenen Flüssen des Herzens ist, ein Erforschen der eigenen Türen und "Lavendelzimmer", in denen die Dämonen schlummern, oder die Erinnerungen, oder die Ängste und Träume und na, eben das Leben, was uns manchmal so groß vorkommt.
Noch einmal zu der ANzeige:
Perdu hat sie verdrängt, obgleich er natürlichw eiß, dass Manon tot ist; das kommt zu Anfang einmal vor, als er darüber nachdenkt, dass sie ihn zweimal verlassen hat. Dann als Max und er auf dem Boot losfahren und er sich denkt, dass er dem jungen Mann sicher mitteilen will, dass diese Frau, wegen der er losgefahren ist, gestorben ist - aber erst, wenn er weiß, wie er es sagen soll.
Und letztlich tut er das nicht, er hat ein Geheimnis vor seinen Mitfahrern, es ist ihm auch sehr bewusst.
Es ist Scham in ihm darüber, es mehrmals eben NICHT gesagt zu haben.
und warum - weil er sich schämte, zu trauern, und weil er sich schämte, so spät gehandelt zu haben. Er schämt sich, sein Leben vergeudete zu haben aus tausend und eienr Angst vor Nähe.
Nähe bedeutete: Verlust.
Mein armer, armer Perdu, das kann er nicht so rasch abschütteln.
Ich habe mal mit einem ganz wunderbaren unverkrampften und nicht sehr akademischem PSychotehrapeut über die Anstrengungen geredet, die es erfordert, Gewohnheiten zu ändern und sich selbst etwas zu trauen. Er meinte, man braucht mindestens sechs Erfolgserlebnisse, um überhaupt bei einer neuen Tätigkeit zu bleiben.
Also sechs Mal lernen, "Nein" zu sagen, sechs Mal eben nicht stundenlang der Freundin zuhören die nie fragt, wie es einem geht. Sechs Mal keinen Kuchen gegessen haben obgleiche r köstlich ist, und sechs Mal flirten, obgleich man ständig rot wird.
Nichts geht so einfach, und das war mir wichtig, zu erzählen. Dass es nicht einfach ist - und trotzdem eines Tages klappt. Dass Trost wartet, dass Kummer aufhört, und dass Liebe zu jederzeit hinein schneien kann ins Leben.
Liebe Grüße!
Nina