Beiträge von Kerry

    Klappentext:
    Stell dir vor, du triffst in der Vergangenheit auf deinen bösartigen Vater in jungen Jahren und er ist noch abscheulicher und widerwärtiger, als du dir jemals vorgestellt hast.


    Marka und Claudio haben das geheimnisumwobene Witara vor dem Untergang gerettet, doch das Böse hat sich ein neues Domizil gesucht. In den Wirren des 2. Weltkrieges wurde die Insel Cyana mit einem energetischen Schutzschild von der Menschenwelt abgeschirmt und wird nun von knallenden Geräuschen heimgesucht. Marka und Claudio gehen auf Zeitreise in das Jahr 1945 und setzen mit ihrer Suche bei ihrem Urgroßvater an, der ein gut gehütetes Geheimnis bewahrt. Mit seiner Hilfe und einem Navajo-Code, hoffen sie, Licht ins Dunkel zu bringen. Eine mysteriöse Bestimmung und eine furchtbare Überraschung erwarten sie. Bevor sie die Zusammenhänge verstehen, geraten sie in höchste Gefahr. Können sie die Bewohner Cyanas dennoch retten?



    Rezension:
    Etwas mehr als zwei Monate sind ins Land gezogen, seitdem Marka und Claudio Witara in letzter Minute retten konnten (Witara). Mittlerweile leben sie in Witara, zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Großmutter und überhaupt hat sich alles zum Guten gewendet - die Gefahr für Witara wurde gebannt, Claudios Vater Harkas muss bei dem finalen Kampf getötet worden sein, auch wenn sein Körper nicht gefunden wurde und auch in Liebesdingen sind die Geschwister mehr als glücklich. Claudio hat nach wie vor seinen Doppelstatus als Erst- und Zweitgeborener, doch dieser endet in einer Woche, wenn Marka ihren 15. Geburtstag feiert - dann trennen die beiden Geschwister, die sich in Witara so nah gekommen sind, wieder 9 Monate, bevor Claudio wieder seinen Doppelstatus erlangt und sie sich wieder so nah sein können, als wären sie eine Einheit.


    Doch das Glück der Beiden wird getrübt, denn Daanjo, der nächste Vorsitzende Witaras bittet die beiden im Namen von Rusto, seinem Vater und derzeitigem Vorsitzenden Witaras, um Hilfe. Auf der Insel Cyana, die seit langer Zeit unter dem Schutz Witaras steht, werden knallende Geräusche vernommen. Die Cyanaer selbst haben versucht hinter das Geheimnis zu kommen, doch endete diese Mission tödlich. Es ist unklar, woher dieses Knallen kommt, fest steht jedoch, dass es droht Cyana, welches zu Witara gehört, zu zerstören. Rusto weiß lediglich, dass die Ursache für das Übel, in der Vergangenheit, genauer gesagt im Jahr 1945 zu suchen ist, denn seitdem steht die Insel unter dem Schutz der Witaraer, also muss die Gefahr bereits vorher bestanden haben und jetzt zum Ausbruch gekommen sein.


    Rusto hat einen Plan geschmiedet, wie es Marka und Claudio gelingen kann, hinter das Geheimnis zu kommen, doch dieser ist nicht ungefährlich. Zusammen sollen sie in die Vergangenheit reisen und mit ihrem Urgroßvater Wilhelm Kontakt aufnehmen, der im Jahr 1945 auf der Insel als Funker stationiert war. Auf Grund dessen, dass Wilhelm ein direkter Vorfahr von ihnen ist, ist dieser in der Lage, die Beiden zu sehen, aber nur er kann sie sehen. Rusto rechnet fest damit, dass Wilhelm als Funker über alle wichtigen Vorkommnisse Kenntnis hat, sodass er in dieser Zeitreise die einzige Möglichkeit sieht, der Gefahr für Cyana auf den Grund zu kommen. Die Reise ist nicht ungefährlich. Zwar droht den Geschwistern vor Ort keine körperliche Gefahr, da sie nur mental vor Ort sind und nur Wilhelm sie sehen kann, doch wenn es ihnen nicht gelingt, hinter das Geheimnis der knallenden Geräusche zu kommen, bevor Marka ihr 15. Lebensjahr vollendet, besteht für die Beiden keine Möglichkeit mehr, in die Gegenwart zurück zu kommen. Trotz dieser Gefahr und noch nicht zu erahnenden Unwegsamkeiten, machen sich die Beiden auf den Weg in die Vergangenheit und tatsächlich gelingt es ihnen, sehr schnell Kontakt zu Wilhelm aufzunehmen. Dieser weiß zwar nicht genau, was es mit der Gefahr um Cyana auf sich hat, erklärt sich jedoch bereit, seinen Nachfahren aus der Zukunft zu helfen. Doch so einfach, wie sich Wilhelm, Marka und Claudio das Ganze vorstellen, wird es nicht, denn sie haben auch im Jahr 1945 einen gefährlichen Feind: Harkas, Claudios Vater, war im Jahr 1945 ebenfalls auf jener Insel und ging seinen dunklen Machenschaften nach. Wird es den Geschwistern zusammen mit Wilhelm gelingen, hinter das Geheimnis der knallenden Geräusche zu kommen und so Cyana zu retten oder wird ihr Schicksal im Jahr 1945 besiegelt?


    Der 2. Band der Weltenspur-Reihe! Der Plot wurde authentisch und abwechslungsreich erarbeitet. Ausgesprochen fasziniert war ich von der Tatsache, wie es die Autorin schaffte, eine Atmosphäre in dem Buch entstehen zu lassen, die dem Leser direkt vor Augen führt, wie es seinerzeit im 2. Weltkrieg, kurz vor Ende desselben, ausgesehen hat, wie es sich anfühlte, direkt vor Ort und im Geschehen zu sein und dennoch, nicht nur die Gräuel des Krieges entstehen zu lassen, sondern auch die Menschlichkeit der damaligen Menschen aufzuzeigen. Die Protagonisten wurden wieder facettenreich und ausgesprochen realistisch erarbeitet. Wieder wurde ich durch die unglaubliche Verbindung zwischen Marka und Claudio in deren Bann gezogen, doch nicht nur das. In diesem Buch merkt man, wie gereift sie aus ihrem letzten Abenteuer hervorgegangen sind, ja, wie erwachsen sie eigentlich schon mit ihren 14 Jahren sind. Auch die Figur des Wilhelm, der ja als Deutscher eindeutig auf der Verliererseite steht und dies auch weiß, wurde stilistisch einzigartig erarbeitet, denn dieser ist nicht der böse Nazi, für den mancher Mensch aus der Gegenwart ihn vielleicht halten würde, sondern nur ein ganz normaler Mensch mit Hoffnungen und Träumen, der sich gezwungen sieht, für sein Land, jedoch nicht für dessen ideologischen Grundsätze zu kämpfen. Den Schreibstil empfand ich wieder als ausgesprochen fesselnd zu lesen, sodass ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt hätte. Leider endet hier vorerst die Weltenspur-Reihe, doch ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es vielleicht doch noch mal ein Wiedersehen mit Marka und Claudio für mich gibt.

    Klappentext:
    Unsere Vorstellungskraft kann etwas ins Leben rufen, das wirklich ist, aber noch nicht existiert, sie kann unser Wesen fortschreiben. Sie kann uns beschützen und uns retten.


    So geschieht dies in Inken Weiands neuem preisgekrönten Roman über Mellani, die mit ihren beiden jüngeren Geschwistern unter schwierigen Bedingungen aufwächst. Die Eltern sind ohne Arbeit, betrinken sich regelmäßig und neigen zu Gewaltausbrüchen. Die Kinder kennen kein heiles Familienleben. Aus Angst schlägt Mellani alle Hilfsangebote aus und flüchtet sich in ihre innere Welt, in ihre Bilder, in denen sie eine Prinzessin ist. Als die Situation eskaliert, sind es eben diese Bilder, die Mellani den Weg weisen.



    Rezension:
    Mellani geht in die 5. Klasse und führt ein Leben, wie es zu viele Kinder tun müssen. In der Schule kommt sie mehr schlecht als recht zurecht, es fehlt ihr ständig an Arbeitsmaterialien, sie trägt alte, zerschlissene Kleidung und wirkt im Ganzen sehr ungepflegt. Auch ihre schulischen Leistungen lassen sehr zu wünschen übrig, aber wenn sie gefragt wird, ob alles in Ordnung ist, bestätigt sie dies immer.


    Die häusliche Realität sieht jedoch ganz anders aus. Beide Elternteile sind arbeitslos und leben von Hartz IV. Der Vater ist schwerer Alkoholiker, der sowohl ihre Mutter, wie auch Mellani schlägt. Auch die Mutter trinkt, jedoch nur, wenn sie Sorgen hat, was jedoch angesichts der häuslichen Situation auch oft der Fall ist. Wenn sie getrunken hat, wird auch sie gelegentlich handgreiflich gegenüber Mellani. Komplettiert wird die Familie durch Mellanis jüngeren Bruder und ihre jüngere Schwester. Sie zu beschützen, dass hat sich Mellani zur Aufgabe gemacht. Denn sollte irgendwie nach Außen dringen, wie es in der Familie wirklich aussieht, dass droht Mellani und ihren Geschwistern das Kinderheim und von diesem hat ihr Vater ihr schon so manches erzählt, sodass Mellani alles tun würde, um sich und ihren Geschwistern dieses Schicksal zu ersparen.


    Ihr Leben ist Tag ein Tag aus geprägt von täglicher Gewalt und Sorgen um ihre jüngeren Geschwister. Oft liegt es in Mellanis Verantwortung, für ihre jüngeren Geschwister zu sorgen, sie in Sicherheit zu bringen, wenn der Vater wieder betrunken nach Hause kommt und sie sorgt dafür, dass ihre Geschwister was zu Essen bekommen, denn auch daran mangelt es häufig Zuhause. Um dies alles zu überstehen und immer für ihre Geschwister da zu sein, zieht Mellani sich häufig in ihre Fantasiewelt zurück, in der sie eine Prinzessin ist, denn Prinzessinnen sind immer glücklich, werden geliebt und ihnen widerfährt nie etwas Böses. Doch die Realität rückt kontinuierlich näher ...



    "... Nur die Prinzessin selber, die kümmert sich vor allem um ihre Leute. ..." (S. 8) Der Plot wurde sehr einfühlsam und einprägsam erarbeitet. Von der ersten Seite an kann man sich als Leser mit der Figur der Mellani identifizieren. Besonders gut gefallen hat mir, dass in diesem Buch von den Figuren eigentlich nur Mellanis Name genannt wird, denn es ist ihre Geschichte, die hier erzählt wird. Die Figuren, allen voran Mellani, wurden sehr tiefgründig und authentisch erarbeitet. Den Schreibstil empfand ich als sehr realistisch erarbeitet und dennoch, leicht verständlich, auch für Kinder, gehalten. Abschließend kann ich sagen, dass es sich hier um ein erschütterndes und dennoch hoffnungsvolles Kinderbuch handelt, welches für Kinder ab 6 Jahren geeignet ist.

    Klappentext:
    Geboren und aufgewachsen in der geheimnisvollen Zirkuswelt des MYSTERIUM kennt sich Danny mit Kartentricks, Hypnose und Entfesslungsnummern aus. Das Leben ist ein Zaubertrick.


    Doch als seine chinesische Mutter und sein britischer Vater bei einem rätselhaften Brand in ihrem Zirkuswagen ums Leben kommen, bricht für Danny eine Welt zusammen. Er zieht zu seiner Tante Laura, aber auch dort kommt er nicht zur Ruhe. Nachdem eine Explosion seine Schule erschüttert, nimmt die Journalistin Laura ihren Neffen auf eine Recherchereise über die Triaden nach Hongkong mit. Und dort geschieht das Unfassbare. Laura verschwindet spurlos und Danny steht vor der Herausforderung seines Lebens.


    Hat das Leben im Zirkus ihn auf dieses Abenteuer vorbereitet? Und sollte es im Mysterium eine Welt gegeben haben, von deren Existenz er nicht einmal etwas ahnte?



    Rezension:
    Bis vor zwei Jahren war das Leben des heute 12-jährigen Danny Woo zwar ungewöhnlich, aber glücklich und erfüllt. Zusammen mit seinen Eltern Lily Woo und Harry White lebte er im Zirkus MYSTERIUM und reiste mit diesem durch die Welt. Doch bei einem Brand vor etwas mehr als anderthalb Jahren verlor er innerhalb weniger Minuten seine bis dahin bekannte Welt und seine Eltern. Seine Tante Laura nahm ihn auf, doch da sie beruflich sehr viel als Journalistin unterwegs ist, geht Danny seit einem Jahr auf die Ballstone-Schule. Glücklich ist er dort nicht, denn Freunde hat er keine und muss öfter Mal als Sündenbock herhalten, doch seiner Tante zuliebe hält er durch, bis zu dem Tag, an dem das Unglaubliche passiert. Ohne jegliche Vorwarnung erfolgt eine Explosion, der Danny und die übrige Schülerschaft nur knapp entkommen. Einige Schüler werden leicht verletzt, die Schule jedoch so weit beschädigt, dass die Ferien für alle früher beginnen.


    Nun bietet sich für Danny die Gelegenheit, Hongkong, den Geburtsort seiner Mutter kennen zu lernen. Danny ist nicht sicher, ob er dafür bereit ist, doch als seine Tante ihm mitteilt, dass sie dort arbeiten müsse und er sich mit seinem Paten Major Zamora, einem Kleinwüchsigen, der seinerzeit ebenfalls ein Engagement im MYSTERIUM hatte, die Stadt ansehen solle, ist er hell auf begeistert, denn zu Zamora hatte er von je her ein besonders inniges Verhältnis. Seine Tante will derweil über die Triade "Schwarzer Drache" recherchieren.


    Doch kaum in Hongkong angekommen, hat Danny das Gefühl, dass sie verfolgt werden. Laura und Zamora können seine Zweifel zerstreuen, doch irgendwas scheint nicht zu stimmen. Detective Tan, Lauras Informant, ist plötzlich nicht mehr erreichbar und bei einem Treffen mit einem ehemaligen Mafia-Mitglied, Charlie Chow und dessen Tochter Sing Sing, geraten sie plötzlich in einen Hinterhalt. Laura und Charlie werden entführt und Danny und Zamora können nur hilflos zusehen. Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf, doch Danny traut ihnen nicht und beschließt, mit Zamora selbst nach seiner Tante zu suchen. Noch ahnt Danny es nicht, aber er hat Feinde, die alles tun würden, um ihn für immer zum Schweigen zu bringen und nichts unversucht lassen, seiner habhaft zu werden. Was weiß Danny, das ihn und seine Tante sowie seine Freunde in Gefahr bringt?


    Der 1. Band der Mysterium-Reihe! Der Plot wurde spannend und sehr abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Leser sich nie sicher sein kann, was als nächstes passiert. Was auch immer ich mir vorgestellt habe während des Lesens, es ist nicht eingetroffen, immer wieder wurde ich von neuem von den Wendungen des Plots überrascht. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet. Hierbei sticht nicht nur Protagonist Danny ins Auge, der in diesem Buch eine erstaunliche Wandlung durchmacht und eine Reife beweißt, mit der in dem Alter definitiv noch nicht zu rechnen ist. Auch die Nebencharaktere wurden ausgesprochen tiefgründig und einzigartig erarbeitet, ich hoffe so sehr, dass sie im nächsten Band wieder eine Rolle spielen, denn ich habe sie so lieb gewonnen, dass ich mich noch nicht von ihnen verabschieden will. Den Schreibstil empfand ich als ausgesprochen fesselnd zu lesen, sodass ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt hätte. Abschließend kann ich nur sagen: Bei diesem Buch handelt es sich um ein ausgesprochen spannendes Jugendbuch, das mich sowohl von seinem Schreibstil, seiner Geschichte, wie auch seinen Figuren voll und ganz überzeugt hat und ich jetzt schon sehnsüchtig auf den nächsten Teil warte. Besonderes gut gelungen finde ich ebenfalls, dass dieses Buch sowohl für Mädchen, wie auch für Jungen sehr ansprechend erarbeitet wurde, sodass für Kinder ab 10 Jahren spannende Lesestunden garantiert sind.

    Der etwa 14-jährige Dalton Fly ist ein Giftschmecker bei "Oscar Wrights redlichem Dutzend" in Highlions. Von eben jenem Oscar wurde er als Kind in einem Fass gefunden, "aufgezogen" und ausgebildet, um möglichst immun gegen diverse Gifte zu sein. Denn als Giftschmecker ist es Daltons Aufgabe, die Speisen der Reichen vorzukosten. Nach einem solchen Auftrag kommt Dalton wieder zu sich. Zusammen mit seinem Freund Bennie Jinks hatte er den Auftrag, die Speisen zum Fest einer gewissen Scarlet Dropmore vorzukosten. Doch nur Dalton kommt wieder zu sich - Bennie liegt tot im Zimmer, vergiftet. Ehe Dalton die Situation voll erfassen kann, muss er auch schon die Flucht ergreifen, denn nach einem Giftanschlag wollen die Wächter des Hauses Dropmore auf Nummer sicher gehen.


    Mit Hilfe von Scarlet gelingt im die Flucht. Bei seinem Freund Sal Sleepwell, ebenfalls einem Giftschmecker Oscars, angekommen, kann dieser ihn in letzter Minute retten. Doch damit ist Dalton noch lange nicht in Sicherheit. Die Wachen des Hauses Dropmore machen weiterhin Jagd auf ihn und er will auf jeden Fall Bennie aus dem Haus herausholen, um ihn zu bestatten. So einfach jedoch, wie Dalton sich das vorgestellt hat, geht das Ganze nicht von statten. Ehe er es sich versieht, ist er mit Sal und Scarlet auf der Flucht vor Meisterin Gellis, der Aufpasserin Scarlets und deren Wachen.


    Scarlet will herausfinden, warum jemand versucht, sie umzubringen. Schnell stellt sich heraus, dass sie nicht die einzige ist, deren Leben bedroht ist. Tatsächlich sind bereits andere junge Leute, die in einer ähnlichen Situation wie sie sind, verstorben. Zu Dritt gelingt es ihnen, einem Komplott auf die Spur zu kommen, das solch immense Ausmaße hat, womit niemand gerechnet hat. Eine aufregende Jagd beginnt - können sie das Schlimmste noch verhindern?



    Wer bist du, Dalton Fly? Der Plot wurde abwechslungsreich und sehr spannend erarbeitet. Erst nach und nach kristallisiert sich heraus, was hinter dem Giftanschlag auf Scarlet steckt und welch immense Ausmaße diese Entdeckung nach sich zieht. Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet, wobei hier besonders Protagonist Dalton sehr hervorsticht. Dieser hat sich, trotz seines beschwerlichen Lebens, einen Teil seiner kindlichen Unschuld erhalten, die ich überaus faszinierend fand. Besonders hat mir hier gefallen, dass dieser Junge, der immer wieder einen Blick in die Welt der Reichen erhaschen kann, dennoch keinerlei Missgunst oder dergleichen aufweist. Die Nebenfiguren wurden individuell erarbeitet, doch leider fehlte es hier manchmal in meinen Augen etwas an Tiefe. Gerne hätte ich über die ein oder andere Nebenfigur, sowohl der guten wie auch der bösen, mehr erfahren zum jeweiligen Werdegang bzw. individueller Persönlichkeitsmerkmale. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, sodass sich das Buch förmlich wie von selbst gelesen hat. Abschließend kann ich sagen, dass es sich hierbei um ein sehr spannendes und abenteuerliches Jugendbuch für Mädchen, wie auch für Jungen handelt, das mir schöne Lesestunden bereitet hat.

    Klappentext:
    »Schlafen Sie nicht, wenn Sie müde sind! Schlafen Sie, wenn Sie Lust dazu haben!«
    Mit diesem Slogan wirbt eine mysteriöse New Yorker Firma. Wer schlafen für vergeudete Zeit hält, kann in ihren Filialen eine patentierte Brille aufsetzen und einen besonderen Traum träumen – danach bleibt er wach! Drei Tage, fünf Tage, zwei Wochen. Doch der ewige Tag verwandelt die Menschen. Bei Maries Vater geht etwas schief. Er bleibt in seinem Traum gefangen. Die Dreizehnjährige setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um ihn zurückzuholen. Als Marie begreift, dass sie damit die ganze Welt in eine globale Katastrophe stürzt, versucht sie zu retten, was zu retten ist. Ein Albtraum! Mit jeder verstreichenden Minute wächst das Chaos auf der Erde.



    Rezension:
    Die 13-jährige Marie Marne ist an sich ein glückliches Kind. Sie kommt aus einem intakten Elternhaus, in welchem es keinerlei finanzielle oder familiäre Probleme gibt. Lediglich ihr Vater, ein erfolgreicher Filmmusiker, hat nicht so viel Zeit, wie es sich die 13-jährige wünscht. Erst vor wenigen Jahren gelang ihm der Durchbruch und seitdem ist Hannes mehr am Arbeiten denn je. So fallen auch die Vater-Tochter-Pläne grundsätzlich verkürzt aus.


    Die Gesellschaft der Zukunft hat sich verändert. Wer es sich leisten kann, kauft sich ADI-Träume der Firma All Day Industries. Ein jeder Mensch hat einen eigenen ADI-Wert. Dieser Wert sagt aus, wie lange Zeit man wach bleiben kann, wenn man sich einen ADI-Traum gekauft hat. Die Durchschnittswerte liegen zwischen 3 - 14 Tagen, sprich, wer in wenigen Minuten einen ADI-Traum hat, kann entsprechend lange wach bleiben und entweder sein Leben genießen oder arbeiten. Hannes ist regelmäßiger ADI-Traum-Nutzer. Auch an einem eigentlichen Vater-Tochter-Tag kauft er sich einen solchen Traum und Marie, die noch keine 18 ist, muss außerhalb der Filiale warten. Jonas, ein Auszubildender, nimmt sie zum Zeitvertreib für Marie mit in die Filiale und testet zum Spaß Maries ADI-Wert. Dieser liegt bei bisher noch nie dagewesenen 113 Tagen - eine Sensation. Marie selbst kümmert das überhaupt nicht, denn sie hält nicht viel von diesen ADI-Träumen und ist sowieso noch nicht alt genug, um einen zu kaufen.


    Dr. Puck, Inhaber von All Day Industries, hingegen interessiert sich sehr für Marie und ihren ADI-Wert, denn er hat Pläne, die er bisher nicht in die Tat umsetzen konnte, weil es bisher niemanden gab, der einen Auftrag für ihn in der Traumwelt erledigen konnte, da einfach niemand auf der Welt einen entsprechenden ADI-Wert aufweisen konnte. Marie scheint die Lösung zu sein. Er schickt seinen Mitarbeiter Mr. Phisto, um Kontakt mit dem Mädchen aufzunehmen. Marie ahnt von all dem noch nichts, bis Hannes an seinem 50. Geburtstag plötzlich und unerwartet erkrankt. Keiner der aufgesuchten Ärzte kann sich seine Symptome erklären, nur Marie ahnt, dass das Ganze irgendwas mit ADI zu tun hat. Nach und nach wird Marie klar - sie muss mit Mr. Phistos Hilfe in die Traumwelt eindringen und dort verschiedene Aufgaben bewältigen, nur so kann es für ihren Vater Rettung geben. Doch was bezwecken all diese Abenteuer, die Marie bestehen muss?



    Nur noch schlafen müssen, wenn man will? Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Schon allein den Grundgedanken des Plots, sich durch kurzfristige Schlafphasen Zeit zu erkaufen, empfinde ich als ausgesprochen faszinierend. Sollte es so etwas im realen Leben geben, wäre das für mich mit unter durchaus eine Überlegung wert. Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet, jedoch hätte ich mir durchaus noch einige Nebenfiguren mehr gewünscht, um der Geschichte mehr Vielfalt und Dichte zu geben. Marie Marne an sich ist ein ausgesprochen toughes Mädchen, doch manchmal habe ich mich gefragt, wie kann sie teilweise so charakterstark sein und anderseits so naiv sein? Irgendwie stimmte bei ihr diese Harmonie nicht ganz. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, sodass sich das Buch förmlich von selbst gelesen hat.

    Klappentext:
    Krah die Krähe ist schwarz. Pechschwarz. Jeder hat Angst vor ihm. Aber Krah hat einen Plan … Eine farbenfrohe Geschichte für Kinder ab 4 Jahren über vier Vögel unter Hochspannung.



    Rezension:
    Krah ist eine wunderschöne Krähe, doch der ärmste ist immer allein. Woran das wohl liegt? Andere Krähen gibt es nicht in seinem Umfeld, mit denen er Spaß haben könnte, aber es gibt eine Meise, einen Sittich und einen Fink, die viel Spaß miteinander zu haben scheinen, da müsste doch noch Platz für Krah sein, oder?


    Doch sobald sich Krah ihnen nähert, fliegen die drei davon, denn sie haben Angst vor dem großen schwarzen Vogel und dabei ist Krah im Grunde seines Herzens ein ganz lieber. Doch Krah ist nicht dumm, er beschließt, sich ihnen anzupassen, Farbe ist schnell gefunden, doch auch diese Taktik scheint nicht aufzugeben. Ist der gute Krah dazu verdammt, für immer allein zu bleiben?



    Krähen haben es nicht leicht in der Vogelwelt! Bei diesem Buch handelt es sich um ein entzückendes Kinderbuch von Leo Timmers, der sowohl die Texte selbst verfasst hat, wie auch die wundervollen Zeichnungen. Er zeigt auf, dass es schwierig ist, Freundschaften zu schließen, wen man so anders ist, als die übrigen und dennoch, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und Krah lässt nichts unversucht, um endlich Freunde zu finden, denn egal was er auf sich nehmen muss, allein sein will er nicht mehr. Ich empfinde dieses Buch als rundherum gelungen und kann es allen Eltern nur wärmstens ans Herz legen.

    Klappentext:
    Wer kennt sie nicht - die Zettel an Häusern und Bäumen, mit denen die Menschen nach ihren Katzen suchen. Aber wer weiß wirklich, welche Abenteuer die "Zettelkatzen" erleben?


    Lydias geliebter weißer Kater Mozart ist verschwunden. In ganz Sankt Petrihafen hat sie Suchzettel aufgehängt. Jetzt hofft sie, dass ihn jemand findet und ihr zurückbringt. Wie schrecklich ist es, im Ungewissen zu sein und zu warten! Was mag ihm inzwischen alles passieren! Wie gut, dass Lydias Nachbarin mehr über die Katzen erzählen kann, die mit Zetteln gesucht werden. Gespannt hört Lydia von den Abenteuern der Streuner Harpo, Nelson und Lili. Werden die drei sich auch um Mozart kümmern?



    Rezension:
    Die 9-jährige Lydia Meilenstein ist ein aufgewecktes kleines Mädchen und lebt zusammen mit ihrer Familie in Sankt Petrihafen am Meer. Sie geht in die 4. Klasse und hat ein ausgesprochen sonniges Gemüt. Lydia ist für ihr Alter schon sehr reif, sodass ihre Eltern sie nicht zwingen mit auf eine Küchenausstellung zu kommen, die sie zusammen mit Lydias Oma besuchen. Lydia hat ein sehr enges Verhältnis zu ihrer Nachbarin, sodass sie zusammen frühstücken. Das kleine Mädchen hat auch einen Kater, den schneeweißen Mozart. Doch genau in dem Moment, in dem Lydia mit ihrer Nachbarin frühstückt, verspürt eben jener Mozart Abenteuerlust und entwischt aus seinem Heim.


    Lydia sieht ihn noch fortlaufen und zusammen mit der Nachbarin versucht sie, Mozart einzufangen, aber dieser ist wie im Rausch und will die Welt erkunden. Die kleine Lydia ist am Boden zerstört und zusammen mit der Nachbarin fertigt sie Suchzettel an, mit deren Hilfe sie Mozart wiederfinden wollen. Natürlich meldet sich erst einmal niemand und Lydia ist untröstlich. Daraufhin berichtet ihr die Nachbarin, dass Mozart bestimmt zum "Astronomischen Turm" gelaufen ist, denn dorthin gehen alle "Zettelkatzen". Was es mit diesem "Astronomischen Turm" auf sich hat, wissen nur eben jene Katzen und nur durch Zufall sind sehr wenige Menschen zu diesem Wissen gekommen.


    Vor etwa drei Jahren hat sich Patrus, ein Zauberer und Inhaber von "Partus´ Zauberkräftige Hustenbonbons und Magische Trinkbecher" versehentlich in eine Katze verwandelt. Er traf auf Nelson, Harpo und Lili und erlebte mit ihnen so manches Abenteuer, doch das größte Abenteuer bestand darin, die Voraussetzungen zu schaffen, dass Patrus wieder seine menschliche Gestalt annehmen konnte. Die erforderte viel Cleverness und Mut ...


    Wohin die Zettelkatzen gehen! Der Plot des Buches wurde kindgerecht und anschaulich erarbeitet. Ich selbst hatte beim Lesen immer wieder das Gefühl, die Szenen direkt vor meinen Augen zu sehen. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet, wobei mir hier besonders Lydia aufgefallen ist. Ich habe mich allerdings zwischendrin immer wieder gefragt, wie gut verkraftet ein Kind den Verlust bzw. das Vermisstsein seines Haustieres. Ich wäre definitiv untröstlich gewesen, soviel weiß ich. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen und auch sprachlich wurde das Buch so angelegt, dass ein Leseanfänger ab 8 Jahren das Buch meistern kann.

    Klappentext:
    Der Tod des milliardenschweren Großindustriellen Thomas A. Anders scheint schnell aufgeklärt zu sein: Tödlicher Unfall im Rahmen misslungener außerehelicher Fesselspielchen. Doch warum finden sich bei dem Opfer Spuren von einem hochkonzentrierten Betäubungsmittel im Blut? War es womöglich doch ein grausam kalkulierter Mord? Mithilfe ihres Ehemanns Roarke und Detective Delia Peabody nimmt Eve Dallas sich dem Fall an und ermittelt in der Familie des Opfers. Doch alle haben ein wasserdichtes Alibi. War der Tod des Firmengründers von »Anders Worldwide« tatsächlich nur ein Unfall?



    Rezension:
    Am 18. März 2060 morgens wird der 61-jährige Thomas Aurelius Anders von Greta Horowitz, seiner Hauswirtschafterin, tot aufgefunden. Es hat den Anschein, als wäre bei einem Fesselspielchen etwas gewaltig schief gegangen. Prekär wird die Situation zusätzlich durch die Tatsache, dass seine Frau Ava sich gerade außerhalb der USA im Urlaub befindet. Eve Dallas wird mit den Ermittlungen beauftragt. Zusammen mit ihrer Partnerin Detective Delia Peabody macht sie sich an die Arbeit und findet schnell heraus, dass Anders die Anteilsmehrheit an Anders Worldwide hatte und Milliardär war. Seine Erben sind seine Frau Ava und sein Neffe Benedict Forrest.


    Als bei der Autopsie durch den Chefpathologen Morris jedoch rauskommt, dass Anders vor seinem Tod betäubt wurde, weiß Eve, dass es sich hierbei um Mord und nicht um einen Unfall handelt. Doch augenscheinlich hatte niemand ein Motiv, Anders umzubringen. Er hatte einen hervorragenden Ruf, wurde von allen geachtet und hat sehr viele soziale Projekte im Sportbereich gefördert. Warum musste er sterben?


    Bei diesem Fall dreht sich Eve förmlich im Kreis. Sie hat keinen Verdächtigen, zumindest keinen, dem sie die Tat nachweisen kann, denn obwohl sie schon jemanden im Focus hat, kommt sie ohne Beweise nicht weiter und diese Person ist verdammt clever vorgegangen. Doch auch privat läuft nicht alles glatt. Eve hat Streit mit ihrem angetrauten Göttergatten Roarke und wie so oft ist das leidige Thema "Geld", über das sie sich nicht einigen können. Noch dazu scheint im Leben ihrer Freunde Charles Monroe und Dr. Louise Dimatto ebenfalls etwas ganz gewaltig schief zu laufen, doch dann überschlagen sich die Ereignisse und Eve kann endlich eine Spur zum Täter aufnehmen ...


    Der 26. Band der Eve-Dallas-Reihe beginnt nur wenige Tage nach dem Ende des 25. Bandes "Mörderische Sehnsucht". Der Plot wurde wieder spannend und mit vielen Irrungen erarbeitet. Besonders gut hat mir hierbei gefallen, dass Eve dieses Mal verdammt lange gebraucht hat, um dem Täter auf die Spur zu kommen und noch länger, um ihn dingfest zu machen. In diesem Band musste über ihren eigenen Fall hinausschauen, um erfolgreich zu sein. Leider kam mir in diesem Band Eves Privatleben mit ihren durchaus durchgeknallten Freunden etwas zu kurz, ich habe Trina und Co. schon ziemlich vermisst. Die Figuren wurden wieder facettenreich und authentisch erarbeitet, wobei mir hier besonders das Mit- und teilweise Gegeneinander zwischen Eve und Roarke sehr gut gefallen hat, denn Beide sind starke Persönlichkeiten, die nicht so leicht nachgeben und das in diesem Band mitunter sehr stark ausleben. Den Schreibstil empfand ich als fesselnd zu lesen, sodass ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt hätte. Jetzt beginnt für mich wieder die Zeit des Wartens, zum Glück dieses Mal nicht allzu lange, denn bereits Ende des Jahres erscheint der nächste Band der Reihe "Im Namen des Todes", auf den ich mich schon jetzt sehr freue.

    Willi Meisners geht mit seinen Dackeldamen Froufrou und Margot wie jeden Tag spazieren. Doch dieses Mal entwischt Margot in eine stillgelegte Fabrik. Willi geht ihr natürlich hinterher, immerhin muss er sie ja wieder aufspüren, doch er entdeckt nicht nur Margot. Diese hat einen menschlichen Fuß in ihrem Maul - und der Rest der furchtbar verstümmelten Leiche ist nicht weit.


    Der 40-jährige Niklas Steg hat an diesem Tag seinen ersten Arbeitstag als Kriminalhauptkommissar beim LKA Berlin. Erst vor wenigen Tagen ist er nach der Trennung von seiner Frau Hanna vor zwei Monaten wieder in das heimatliche Berlin gezogen. Aus naheliegenden Gründen zog er wieder zu seinen Eltern, denn seine Mutter leidet an beginnender Demenz und sein Vater ist nach einem schweren Schlaganfall sehr eingeschränkt. Indem er wieder bei ihnen wohnt, kann er ihnen zur Hand gehen und ein Auge auf sie haben. Doch seinen ersten Arbeitstag hatte er sich definitiv anders vorgestellt, denn anstatt einer ruhigen Eingewöhnungsphase, wird er gleich mit einem bestialischen Mord konfrontiert und zum Leiter der Soko Alarich ernannt. Der Tote, der von Willi Meisners gefunden wurde, hatte keine Papiere bei sich und es liegt auch keine entsprechende Vermisstenmeldung vor. Rasch stellt sich jedoch heraus, dass am Tatort gefundene Fingerabdrücke zu einem Mord nach Hamburg führen.


    Derweil hat die 40-jährige Sabrina Lampe ganz andere Sorgen. Sie verdient sich als Privatdetektivin, denn für die Ausbildung zur Polizeibeamtin war sie genau einen Zentimeter zu klein. Von ihrem Ehemann lebt sie getrennt, doch die 15-jährige Tochter Lara hält ihr Leben ganz schön auf Trapp. Zurzeit ist diesen nämlich damit beschäftigt, einen neuen Mann für ihre Mutter zu finden und hat sie auf einem Datingportal angemeldet, sodass Sabrina sich einen furchtbaren Date nach dem anderen entledigen muss. Zu allem Überfluss ist ihr Job lange nicht so spannend, wie er sich anhört, denn eigentlich observiert sie nur untreue Ehepartner und arbeitet als Kaufhausdetektivin, aber eines Tages, das weiß sie, wird ihr großer Fall kommen. Doch damit nicht genug, auch Nachbarin Angelika Schimmelpfeng macht ihr das Leben mit ihrer penetranten Art nicht wirklich leichter. Als jedoch gerade diese Nachbarin Sabrina um Hilfe bittet, willigt sie widerstrebend zu, denn Frau Schimmelpfeng konnte bereits seit Tagen ihren Neffen Patrick Bender nicht mehr erreichen. Lediglich seine Frau Nadine ging ans Telefon, doch irgendwas scheint im Hause Bender nicht zu stimmen. Trotz aller Antipathie für Frau Schimmelpfeng muss Sabrina zugeben, dass dort tatsächlich etwas im Argen liegt, sie spürt es einfach. Umgehend mach sie sich an die Ermittlungen zum Aufenthaltsort von Patrick Bender - und ahnt noch nicht, wo sie dort reingeraten ist ...



    "Alle warten auf das Licht. Fürchtet euch. Fürchtet euch nicht"! Der Plot wurde realistisch und packend erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, dass die verschiedenen Handlungsstränge aus der Sicht der jeweiligen Figuren erzählt wurden und dass diese erst relativ spät zueinander finden bzw. die entsprechenden Wege sich kreuzen. Die Figuren wurden facettenreich und lebensecht erarbeitet. Besonders gut hat mir hier die Figur der Sabrina gefallen, die sich mit den Alltäglichkeiten des Lebens einer alleinerziehenden Mutter von einer Tochter im besten Teenageralter herumschlagen muss und ganz nebenbei auch noch einen Fall bearbeitet, der weit tiefer reicht, als sie es sich jemals hätte vorstellen können. Aber auch die Figur des Niklas hat mir unheimlich imponiert, denn dieser gestandene Mann hat sich, trotz seines Berufes, in dem er immer wieder mit den Grausamkeiten der Menschen konfrontiert wird, eine einfühlsame und sehr gefühlvolle Seite in seinem Inneren bewahrt, mit der ich so auf den ersten Blick überhaupt nicht gerechnet habe. Zum Schluss bleibt natürlich noch der Täter, zu dem ich an dieser Stelle nicht viel sagen möchte, denn ich will ja nichts verraten, aber der ist böse, so richtig böse - einfach genial böse. Den Schreibstil empfand ich als sehr fesselnd zu lesen, sodass ich mich förmlich genötigt gesehen habe, das Buch am Stück zu lesen und ganz ehrlich: Es war viel zu schnell vorbei!

    Klappentext:
    Vorsicht, Liebesbetrüger!


    Mia Magaloff ermittelt in eigener Sache. Auf der Traumpartner-Seite im Internet sucht sie nach einem Mann, der wirklich zu ihr passt. Treu, witzig und weltoffen soll er sein – wie Leo von Stein. Vor dem ersten Treffen erhält Mia eine Warnung: In diesem Forum sollen sich auch Romance-Scammer herumtreiben. Diese Liebesbetrüger schwören ewige Liebe, doch sie treiben ihre Opfer in den finanziellen Ruin, manchmal sogar in den Tod.



    Rezension:
    Die 49-jährige Mia Magaloff ist mehr oder weniger glücklich getrennt lebend. Glücklich darüber, dass sie ihren Mann Bodo los ist, weniger erfreut darüber, dass er diverse Zahlungen einzustellen gedenkt und sie nicht weiß, wie sie zukünftig ihre Rechnungen bezahlen soll. Sicherlich verdient auch sie etwas Geld, aber ihre Kunst und auch der Trödelmarkt werfen einfach noch nicht genügend ab. Nichts desto trotz begibt sich Mia erneut auf Männersuche und wird tatsächlich auf Traumpartner-Seite fündig.


    Leo(nard) von Stein ist der Mann, der ihr Herz berührt hat. Zwar entspricht er optisch nicht unbedingt ihren Vorstellungen, dafür scheinen sie auf einer Wellenlänge zu liegen, was die Optik in Mias Augen mehr als wett macht. Leo selbst ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und Inhaber von "FunnyFifty". Sein Unternehmen vertreibt hochwertigen Modeschmutz für die reife Frau. Tatsächlich bietet ihr Leo beim ersten gemeinsamen Treffen einen Job an, den Mia natürlich freudig annimmt. Doch anstelle den Abend in Ruhe ausklingen zu lassen, geschieht das Unerwartete: Leo wird in der Toilette des Lokals ermordet.


    Da Mia nachweislich in seiner Gesellschaft war, mogelt sie sich irgendwie durch die Befragung von Kommissar Otto Okrim, denn sie hat definitiv keine Lust, als Verdächtige auf einer Liste zu landen. Doch Mia lässt dieses Ereignis nicht los und sie beschließt, auf eigene Faust zu ermitteln. Schnell stellt sich heraus, der auch so grundsolide Leo war anscheinend nicht wirklich auf der Balz, denn er ist nach wie vor verheiratet gewesen und hinterlässt eine wunderschöne Witwe. Doch Mias Ehrgeiz ist geweckt, sie will wissen, was sich hinter Leos Annäherungsversuchen ihr gegenüber verbergen und trifft im Internet, genauer gesagt auf der Traumpartner-Seite, auf Frauen, deren Leben durch Romance-Scammer zerstört wurde. War Leo auch solch ein Romance-Scammer und musste er deswegen sterben?



    Romance-Scammer mitten in Deutschland! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich ausgearbeitet. Besonders gut hat mir hier, neben den Ermittlungen von Mia, ihre immer wiederkehrende Bekanntschaft mit einer ganz bestimmten Figur des Buches gefallen, den sie nach und nach formt, sodass man als Leser merkt, wie aus einem hässlichen Entlein, langsam aber sicher ein Schwan wird. Diese Figur fand ich ausgesprochen entzückend, ich wüsste jetzt aber nicht, ob ich so viel Geduld mit demjenigen hätte aufbringen können wie Mia. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, hätte mir hier an einigen Stellen jedoch etwas mehr Nervenkitzel gewünscht. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet, wobei, ich muss es gestehen, mein Herz hier nicht für Mia oder einen Kommissar schlägt, sondern für eben jene Figur, die sie unter ihre Fittiche genommen hat. Ich sage nur Olé!

    Eigentlich ist es ein ruhiger Tag in Painters Mill und Polizeichefin Kate Burkholder glatt schon etwas frustriert, denn außer einem Strafzettel wegen Raserei konnte sie an diesem Tag noch keinerlei Erfolge verbuchen. Kate will alles, aber nicht diese Ruhe, denn wenn sie Zeit für sich hat, kommt sie zum Nachdenken und damit automatisch auf John Tomasetti, dem Mann, den sie liebt, bei dem sie aber nicht weiß, wie es mit ihrer Beziehung weitergehen soll. Doch all diesen Überlegungen wird schnell ein Ende gesetzt, als ein Unfall mit einem Buggy gemeldet wird.


    Kate fährt umgehend zur Unfallstelle und was sie sieht, ist an Grausamkeit kaum zu überbieten. Ein Auto ist mit viel zu hoher Geschwindigkeit in den Buggy von Paul Borntrager gefahren. Neben Paul waren auch seine drei Kinder David (8), Norah (6) und Samuel (4) mit in dem Buggy. Als Kate an der Unfallstelle ankommt, sind Norah und der kleine Samuel bereits tot und auch Paul stirbt noch vor Ort. Einzig David überlebt den Unfall schwer verletzt. Kate übernimmt sofort die Ermittlungen und zusammen mit ihren Kollegen macht sie sich daran, den Unfall zu rekonstruieren. Schnell stellt sich heraus - es war kein Unfall, das Auto fuhr ungebremst in den Buggy und der Tod der Insassen wurde billigend in Kauf genommen. Kate steht nun der schwerste Gang bevor. Sie muss Pauls Frau mitteilen, was mit ihrer Familie passiert ist und dass lediglich ein Kind überlebt hat. Diese Aufgabe ist von jeher heikel, doch bei Pauls Frau handelt es sich um Mattie, Kates beste Freundin aus Kindertagen, als Kate selbst noch amisch war. Kate und ihr Team tun alles menschenmögliche, um diesen feigen Mörder zu fangen.


    Während die Ermittlungen andauern und es anscheinend keinerlei Verdächtige oder Motive gibt, finden zwei Jungen in einem alten Getreidespeicher die sterblichen Überreste eines Menschen. Kate ist sofort klar, um wessen Überreste es sich handelt, tötete sie doch selbst eben jenen Menschen vor so vielen Jahren. Doch auch ihre Beziehung mit Tomasetti setzt sie unter Druck, denn dieser hat vor wenigen Wochen ein Haus, nicht weit entfernt von Painters Mill, gekauft und möchte es endlich offiziell machen und mit Kate zusammen ziehen. Wird Kate es diesmal schaffen, den Täter zu finden oder zerbricht sie endgültig an ihrer Vergangenheit und der emotional aufwühlenden Beziehung zu Tomasetti?



    Der 5. Band der Kate-Burkholder-Reihe! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet, jedoch empfand ich ihn dieses Mal, im Gegensatz zu den vorherigen Bänden, als eher ruhig angelegt, denn dieser Band lässt lange ein mögliches Motiv und einen möglichen Täter offen, wohingegen diese in den Vorgängerbänden immer in Hülle und Fülle vorhanden waren. Die Figuren wurden wieder facettenreich und authentisch erarbeitet, wobei mir hier wieder Protagonistin Kate sehr nahe gegangen ist, denn diese starke Persönlichkeit hat auch ihre Grenzen, was man ihr in diesem Band deutlich anmerkt. Ich bin sehr gespannt, wie sie sich unter weiterhin zunehmendem Druck, der aller Voraussicht nach ihm nächsten Band auf ihr lasten wird, weiter entwickelt. Den Schreibstil empfand ich wieder als fesselnd, sodass ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt hätte. Leider heißt es jetzt wieder warten auf die Übersetzung des nächsten Bandes (The Dead will tell), die hoffentlich nicht so lange auf sich warten lässt.

    Claudia Morgan-Brown ist glücklich verheiratet mit Marineoffizier James und ist seinen beiden 4-jährigen Zwillingssöhnen Oscar und Noah eine gute Stiefmutter. Deren leibliche Mutter starb nur wenige Wochen nach der Geburt ihrer Söhne an Krebs. Auch in ihrem Beruf als Sozialarbeiterin in der Kinderschutzabteilung geht Claudia voll auf, denn auch wenn es noch so hart ist, mit den teilweise schrecklichen Schicksalen unschuldiger Kinder in Kontakt zu kommen, tut sie doch ihr bestes, um diesen Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen und die Hoffnung, dass dies für die Kinder eintritt, lässt jeden Tag diese Arbeit machen. Doch wirklich komplett ist ihr Glück erst durch die Tatsache, dass sie mit einer Tochter hochschwanger ist und ihre Familie bald um ein Mitglied bereichert wird. Obwohl sie schon fast am Ende ihrer Schwangerschaft ist, geht Claudia nach wie vor arbeiten, um später in den Mutterschutz zu gehen, damit sie nach der Geburt länger bei ihrer Tochter sein kann.


    Da James durch seinen Beruf häufig für mehrere Wochen und Monate am Stück nicht bei der Familie sein kann, wurde beschlossen, eine Nanny einzustellen, die sich um die bald drei Kinder kümmert und leichte Arbeiten im Haushalt erledigt. Claudia ist wenig angetan von der Idee, scheiterte doch bereits der Versuch mit zwei vorherigen Nannys und der Gedanke, eine Fremde im Haus zu haben, ist ihr auch nicht geheuer. Doch sie sieht ein, dass ein Leben als bald berufstätige Mutter von drei Kindern unter fünf Jahren nicht händelbar ist. Die Wahl für besagte Nanny fällt auf die 33-jährige Zoe Harper, die wider erwartend hervorragend von den Kindern angenommen wird. Claudia ist zwar nach wie vor wenig begeistert, kann allerdings auch nicht ergründen, warum ihr die neue Nanny ihrer Kinder suspekt ist, doch irgendwas ist mit dieser Frau.


    Derweil hat es Detective Inspector Lorraine Fisher mit einem ausgesprochen bestialischen und grausamen Mordfall zu tun. Eine junge, bis dato hochschwangere Frau, wurde grässlich zugerichtet gefunden. Ihr Körper wurde vom Brustbein bis zum Schambein aufgeschnitten - eine Tortour, die weder Mutter noch Kind überlebten. Es sieht für Fisher nach einem sehr dilettanten Kaiserschnitt aus. Noch während die Ermittlungen auf Hochdruck laufen, wird eine zweite Frau gefunden - an ihr wurde ebenfalls solch ein Kaiserschnitt durchgeführt, sie jedoch überlebte, wenn auch nur knapp. Anscheinend hat es jemand auf hochschwangere Frauen abgesehen, nur warum? Fisher weiß, wenn sie diese Frage beantworten kann, hat sie ihren Täter. Im Laufe ihrer Ermittlungen lernt Fisher eine der Sozialarbeiterinnen des letzten Opfers kennen, Claudia Morgan-Brown, die ebenfalls hochschwanger ist. Wird sie das nächste Opfer des Killers? Und was ist mit der Nanny Zoe Harper, die irgendetwas an sich hat, was Fisher aufhorchen lässt?



    Grenzenloser Kinderwunsch! Der Plot wurde erschreckend realistisch und spannend erarbeitet, ich konnte mich von dem Buch kaum lossagen. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Autorin immer wieder Gedankenstränge einiger Protagonisten eingefügt hat, dem Leser jedoch erst später klar wird, zu wem diese Gedanken gehören. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet. Besonderes Augenmerk wurde hier auf Protagonistin Claudia gelegt, die ein nahezu perfektes Leben führt, einen gut aussehenden und vermögenden Mann hat, zwei aufgeweckte Stiefsöhne, beruflich sehr erfolgreich ist und auch in andern Umständen selbst noch einem Topmodel Konkurrenz machen könnte. Doch wird dieses perfekte Leben anhalten oder wird auch sie, die bis dato immer nur durch ihre Güte und Hilfsbereitschaft aufgefallen ist, das nächste, vielleicht sogar das finale Opfer sein? Der Schreibstil empfand ich als ausgesprochen packend und berauschend, das Buch auch nur kurzfristig aus der Hand zu legen war fast unmöglich, denn ich war wie im Rausch und musste unbedingt wissen, was passiert, was es mit Zoe Harper auf sich hat und ob Claudia ein weiteres Opfer wird oder nicht. Abschließend kann ich sagen, dass mir dieses Buch spannende, ja gerade zu nervenaufreibende Stunden Leseglück beschert hat und ich davon wahnsinnig gerne sehr viel mehr hätte.

    Klappentext:
    Der mysteriöse Tod eines beliebten Ausbilders am Hamburger AFA Umschulungsinstitut in Steilshoop sorgt für Aufregung. Nicht nur der Fundort und Todeszeitpunkt, sondern auch die ungewöhnliche Drapierung des Toten stellen die Kripo vor eine schwierige Aufgabe. Erst mithilfe von Cybercrime-Spezialisten werden ungeahnte Machenschaften am Institut aufgedeckt.
    Das Opfer nutzte das firmeneigene Penthouse für besondere Soirées mit bekannten Kiez-Größen, und die bisher unentdeckte Anwesenheit eines Militariavereins in der fast vergessenen, ungenutzten U-Bahn-Station unterhalb der Anlage erweitert das potenzielle Täterumfeld. Doch Kommissar Schrenk und sein Team werden den Verdacht nicht los, dass der Mord nur ein Mittel für einen ganz anderen Zweck war.



    Rezension:
    Bei der AUSBILDUNG FÜR ALLE - Berufliche Fort- und Weiterbildung GmbH, kurz AFA, wird die Leiche von Jens Regen aufgefunden. Dieser war Dozent und Abteilungsleiter für Integrationsmanagement bei der AFA und ausgesprochen beliebt. Sein Tod lässt jedoch vermuten, dass er doch Feinde hatte, denn er stürzte aus einer firmeneigenen Penthouse-Wohnung, welches sich auf dem Gelände der AFA befindet. Hauptkommissar Heinz Schrenk wird mit den Ermittlungen beauftragt. Augenscheinlich sind alle Angestellten der AFA und auch die Umschüler/Auszubildenden geschockt, denn Regen war allseits beliebt und geachtet. Auch die Geschäftsführerin der AFA, Cordula Günther, kann keinerlei Anhaltspunkte liefern, wer auch nur ein Motiv gehabt haben könnte, ihn zu töten.


    Schnell stellt sich heraus, dass Jens Regen anscheinend noch andere Aktivitäten auf dem AFA-Gelände am Laufen hatte. So hat er besagtes Penthouse, aus dem er stürzte, bereits seit geraumer Zeit immer wieder gebucht, um dort diverse Veranstaltungen abzuhalten. Das es bei diesen Veranstaltungen immer mit rechten Dingen zuging, darf bezweifelt werden. Könnte es sein, das er etwas gegen einen der Teilnehmer einer solchen Veranstaltung in der Hand hatte und deswegen sterben musste?


    Während die Ermittlungen eher schleppend vorankommen, stürzt sich die Presse auf diesen Fall und deckt einige Ungereimtheiten bei der AFA aus. Was geschieht wirklich in diesem bisher zu hoch gelobten Ausbildungszentrum? Hatte Regen etwas damit zu tun und musste deswegen sterben? Steckt womöglich etwas ganz anderes dahinter und warum schweigen die übrigen Abteilungsleiter, die nachweislich an Regens Veranstaltungen teilgenommen haben? Ist einer von ihnen der Täter?



    Ein Hamburg-Krimi! Der Plot wurde detailliert und abwechslungsreich ausgearbeitet. Der Autor eröffnet in diesem Roman mehrere Möglichkeiten eines Motivs, denn, auch wenn augenscheinlich niemand einen Grund gehabt hätte, das Opfer zu töten, gibt es hinter den Kulissen anscheinend doch eine Menge Menschen, die vom Tod des Opfer profitieren konnten. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, hätte mir hier an einigen Stellen jedoch etwas mehr Nervenkitzel gewünscht. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet, wobei ich an dieser Stelle gestehen muss, dass mir das Opfer nicht wirklich sympathisch war, sodass ich mit ihm im Endeffekt wenig Mitleid hatte.

    Kindesmisshandlung, ein Thema, das in Deutschland nach wie vor ein Tabu-Thema ist. "Mir hat das auch nicht geschadet", eine häufige Aussage von heutigen Erwachsenen, die selbst Gewalt in ihrer Kindheit erlebt haben, doch die Fakten sprechen eine andere Sprache. Laut offizieller Polizeistatistik sterben in Deutschland jede Woche drei Kinder durch Misshandlung, siebzig werden so schwer misshandelt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Doch diese Zahlen sind nur die offiziellen Zahlen, die Dunkelziffer ist um ein Vielfaches höher anzusetzen. Geht man jedoch davon aus, dass "nur" 50 Prozent der Gewaltdelikte an Kindern nicht bemerkt werden (was jede zweite Misshandlung wäre und damit eigentlich vollkommen unrealistisch, solch eine geringe Prozentzahl anzunehmen) könnte man sagen, dass jeden Tag in Deutschland ein Kind an den Folgen von Misshandlungen stirbt und mehr als 200.000 Kinder jährlich misshandelt werden.


    Michael Tsokos und Saskia Guddat haben sich daran gemacht, diese Thema aus rechtsmedizinischer Sicht aufzuarbeiten, denn sie sind es, die schlussendlich die Fälle, die bekannt werden, "begutachten" bzw. obduzieren und was sie dabei Tag für Tag sehen und erleben müssen, grenzt an Unmenschlichkeit gegenüber den schwächsten Mitgliedern der menschlichen Gesellschaft. Kindesmisshandlung kommt in allen Gesellschaftsschichten vor, egal, ob in Familien mit Migrationshintergrund oder Akademikerfamilien, Fakt ist, die Opfer sind immer Kinder und Jugendliche und die Täter fast immer Eltern- bzw. Stiefelternteile. Wer die Meinung vertritt "Eine Mutter tut so etwas nicht", der irrt, denn es sind nachweislich die Mütter und Väter, die ihre Kinder verletzten oder gar töten. Seit dem Jahr 2000 hat jedes Kind in Deutschland ein Recht auf eine gewaltfreie Erziehung - die Realität sieht anders aus.


    Schlussendlich ist es die Aufgabe der Rechtsmedizin, Fakten zusammen zu tragen, wenn Eltern und ggf. das Jugendamt versagt haben und ein Kind zu Schaden/Tode kam. Doch die Rechtsmedizin kann auch entlasten. In dem Buch wird ein Fall benannt, in dem ein sechs Wochen alter Säugling 23 Knochenbrüche aufwies. Auf den ersten Blick sah alles nach Kindesmisshandlung aus, zumal der Kindsvater bereits Vorstrafen in Sachen Gewaltdelikte hatte. Hier konnte die Rechtsmedizin helfen und klären, dass dieses Kind keinesfalls von seinen Eltern misshandelt wurde, sondern an der Glasknochenkrankheit leidet, was den Eltern die Möglichkeit gab, frühzeitig mit Therapien zu Gunsten ihren Kindes zu beginnen. Doch solche Fälle sind selten, meistens sind es Verletzungen, die keinen anderen Schluss zulassen, als dass die Eltern ihr eigen Fleisch und Blut misshandelt haben. Viel muss getan werden, um diesen Missstand in Deutschland (und weltweit) auszumerzen.


    "Wenn auf dem Grab jedes Ermordeten eine Kerze brennen würde, wären Friedhöfe nachts hell erleuchtet"! Dieses Buch klärt auf und beschönigt nichts, denn bei Kindesmisshandlung gibt es nichts zu beschönigen! An Hand diverser Fälle wird aufgeführt, wie Eltern und staatliche Stellen versagt haben, in denen schlussendlich Kinder zu Schaden/Tode kamen. Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass hier Lösungsansätze aufgezeigt werden. Gäbe es zum Beispiel eine generelle Obduktionspflicht für verstorbene Kinder und Jugendliche, würden viele Misshandlungen entdeckt werden und die Verursache endlich zur Rechenschaft gezogen. Wenn bekannt wäre, wie hoch die Zahl der Misshandlungen wirklich ist (was mit Hilfe einer Obduktionspflicht zumindest bei getöteten Kindern und Jugendlichen deutlichere Zahlen hervorbringen würde), müssten sich die Gerichte und die Gesellschaft sich endlich den Tatsachen stellen und zwar, wie viele Kinder und Jugendliche tatsächlich in Deutschland durch Misshandlungen sterben, ein Tabu-Thema, das endlich zur Sprache gebracht werden müsste. Ich muss gestehen, dieses Buch hat mir die Augen geöffnet, denn es zeigt auch mir, als einfachem Bürger an, was ich tun kann, wenn ich mitbekommen sollte, das ein Kind in meinem Umfeld misshandelt wird und wenn ein jeder so handeln würde, wie in diesem Buch beschrieben, um Kindesmisshandlungen ein Ende zu setzen, vielleicht, nur vielleicht, wäre die Welt dann ein Bisschen besser.

    1932 lernen sich der 17-jährige Noah Calhoun und die 15-jährige Allie kennen. Die Beiden kommen aus völlig verschiedenen Welten und dennoch, es ist Liebe auf den ersten Blick. So unterschiedlich die Beiden auch sind, für einander sind sie perfekt und sie verbringen einen Sommer voller Liebe und Zuneigung miteinander. Als der Sommer zu Ende geht, muss Allie wieder mit ihren Eltern in ihr altes Leben zurück.


    Im Oktober 1946 begegnen sie einander wieder. Es ist keine zufällig Begegnung, denn Allie, die kurz vor ihrer Hochzeit mit Lon Hammond steht, hat in einer Zeitung über Noah gelesen und sich entschlossen, ihn aufzusuchen, um herauszufinden, was damals, vor 14 Jahren, geschehen ist. Für Beide war es die erste Liebe und für Noah die einzige. Er weiß, dass er niemals wieder jemanden so lieben wird, wie das 15-jährige Mädchen von damals.


    Viel ist geschehen in der Zwischenzeit. Noah kämpfte im Krieg und konnte sich anschließend das Haus mit Grundstück kaufen, in dem er aufgewachsen ist. Dieses Haus restauriert er liebevoll, jedoch nur für sich, denn in seinem Leben gibt es keine Frau. Allie ist wieder in ihre gutsituierte Welt zurückgekehrt und beschreitet mit der bevorstehenden Hochzeit mit Lon den Weg, den ihre Eltern ihr vorgegeben haben. Aber ist es das, was beide wirklich wollen? Was geschah vor so vielen Jahren, dass ihre Liebe daran zerbrach?


    Was geschah nach jenem Sommer? Der Plot wurde authentisch und einfühlsam erarbeitet. Leider ist bereits zu Beginn des Buches offensichtlich, in welche Richtung es sich entwickeln wird, hier ist wenig Platz für Überraschungen. Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet. Gerade auf die emotionale Tiefe hat der Autor hier viel Wert gelegt, sodass man die Handlungen der jeweiligen Figuren jederzeit nachvollziehen konnte. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen und dennoch, es handelt sich hierbei nicht um sein bestes Buch. Sicherlich, dies ist das erste Buch, das von Nicholas Sparks veröffentlicht wurde und ich finde, man merkt das, denn leider fehlte mir hier die Raffinesse im Plot und auch im Schreibstil, die mich in anderen Büchern von ihm zu Tränen gerührt hat. An Hand dieses Buches lässt sich wunderbar nachvollziehen, wie sich das Können des Autoren mit jedem Buch steigerte, denn für mich, die schon einige Bücher von ihm gelesen hat, war dieses hier eher enttäuschend.

    Klappentext:
    Petra Taler, Kommissarin aus München, erbt von ihrer Großmutter ein marodes Bauernhausanwesen im Alten Land. Mit der Versetzung nach Hamburg-Harburg gerät sie schlagartig in einen brisanten Fall: Die Ermordung der Tierarztgattin Regine Carlsen aus der Harburger Geldadel-Gemeinde Eißendorf. War sie tatsächlich „ohne Schuld“, wie die Nachricht des Mörders am Tatort lautet? Doch warum musste Regine dann sterben?


    Neben Erbstreitigkeiten der Familie, ständigem Stress mit den Handwerkern und weiterem privaten Ärger versucht Taler nun, Licht ins Dunkle zu bringen und die Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen beginnt.



    Rezension:
    Irgendwie hatte sich Petra Taler das alles einfacher vorgestellt. Nach dem Tod ihrer Großmutter Johanna erbte sie ein Bauernhausanwesen, das sich als ziemlich marode herausstellte. Dennoch beschloss sie, in Hamburg einen Neuanfang zu machen. Ihr im Nacken sitzen allerdings ihr Bruder Günther, der einen Teil des Erbes fordert, ihr Ex-Verlobter Klaus, von dem sie sich aus sehr persönlichen Gründen getrennt hat und nicht zu vergessen, die lieben Handwerker, die in Hamburg ganz anders zu ticken scheinen als in Bayern, denn ein Ende der Reparaturarbeiten am Bauernhaus ist einfach nicht in Sicht.


    Doch damit nicht genug, wird auch noch die grausam zugerichtet Leiche der Tierarztgattin Regine Carlsen aufgefunden. Zusammen mit ihrem Chef Richard Winter macht sie Petra an die Ermittlungen. Merkwürdig ist jedoch, dass Regine laut ihrem Mörder "ohne Schuld" war, doch warum musste sie so bestialisch sterben, noch dazu vor den Augen ihres Mannes und seiner Kollegin Brigitte Made? Beide waren vor Ort, als Regine ermordet wurde, beide waren zusammengeschlagen worden und gefesselt und dennoch mussten sie alles mit ansehen.


    Schnell stellt sich heraus, dass es mit der Ehe der Carlsens nicht zum Besten stand. Durch eine Detektei erfuhr Regine noch zu Lebzeiten von der Untreue ihres Mannes. Liegt hier das Mordmotiv? Die Kommissare tappen im Dunkeln, denn augenscheinlich hatte niemand einen Grund, Regine umzubringen oder der Tierarztpraxis ihres Mannes zu schaden. Erste Erfolge auf der Spur nach dem Täter können die beiden Ermittler auf Grund des Schriftzuges, der am Tatort gefunden wurde, machen. Doch hat der Graffischreiber wirklich etwas mit diesem bestialischen Mord zu tun? Hilfe bekommt Petra dann jedoch von ganz unerwarteter Seite und es eröffnen sich Abgründe, die sich niemand hätte träumen lassen ...


    Wer ist wirklich ohne Schuld? Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich ausgearbeitet. Besonders gut hat mir die Story hinter der offensichtlichen Story gefallen, denn, ganz ehrlich, da wäre ich im Leben nicht drauf gekommen und habe auch jetzt noch Probleme, mir vorzustellen, dass es so was tatsächlich geben könnte. Ich hoffe, hierbei handelte es sich um schriftstellerische Freiheit. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, hätte mir hier an einigen Stellen jedoch etwas mehr Thrill gewünscht. Die Tiefe der Gefühle der jeweiligen Figuren wurde sehr authentisch beschrieben, ich hatte zwischendrin Tränen in den Augen, als ich las, warum die einzelnen Figuren so handelten, wie sie es taten und ganz ehrlich, ich weiß nicht, ob ich anders gehandelt hätte. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet, wobei mich hier gerade die Figur der Petra Taler sehr positiv überrascht hat, denn in der Frau steckt definitiv mehr, als es den ersten Anschein hat. Ich persönlich hätte nicht gedacht, was alles in der Frau steckt und muss sagen, ich bin von ihr restlos begeistert und würde gerne mehr von ihr lesen.

    Klappentext:
    Krimis sind ihre Leidenschaft: Mimi, die scharfsinnige, ältere Dame, lebt in ihrer Villa am Rande der Stadt. Eigentlich ist es kaum vorstellbar, dass ihr jemand mit einem herabfallenden Flügel den Garaus machen will. Daher stellt sie gemeinsam mit ihrer Enkeltochter Helen eigene Ermittlungen an – ganz wie ihre Vorbilder in den Büchern.


    Mimi lädt fünf „Verdächtige“ in ihre Villa ein, darunter den Bürgermeister, denn dieser hat ein Motiv: Er will Mimis Grundstück aufkaufen, um darauf ein Einkaufszentrum zu errichten. Doch ist er nicht der einzige, der der alten Dame an den Kragen will. Zusammen mit ihrer Enkelin, ihrem Butler und einem Bügeleisen weiß Mimi sich aber durchaus zur Wehr zu setzen.


    Ein mörderisches Vergnügen nimmt seinen Lauf.



    Rezension:
    Eigentlich führt die 87-jährige Mimi Richter ein ruhiges Leben und beschauliches Leben. In ihrer großen Villa widmet sie sich ihrer Krimileidenschaft und wird liebevoll von ihrem Personal umsorgt. Hier sticht besonders der Butler Norbert ins Auge, der Mimi jeden Wunsch erfüllt, wie es sich für einen guten Butler gehört. Ihre beiden Wachhunde, Willi und Basker, sorgen für die Sicherheit auf dem Grundstück. Doch all das ändert sich eines Tages, als jemand versucht, die nette alte Dame mit einem Flügel zu erschlagen. Für Mimi steht fest, jemand wollte sie um die Ecke bringen. Da jedoch laut ihrer Meinung auf die Polizei wenig Verlass ist, nimmt sie die Ermittlungen selbst in die Hand. Ihr zur Seite steht ihr ihre etwas unscheinbare Enkelin Helen, die noch dabei ist, ihre gescheiterte Ehe zu verarbeiten.


    Fünf Personen stehen auf Mimis Verdächtigenliste und jedem von ihnen hat sie eine Einladung zukommen lassen, vornehmlich, um über Geschäftliches zu reden, in Wahrheit jedoch, um ihnen auf den Zahn zu fühlen. Mit dabei ist der Bürgermeister der Kleinstadt, in der Mimi wohnt, denn dieser würde zu gern von ihr (oder auch ihren Erben), die Villa erwerben, um dort ein Einkaufszentrum zu bauen. Doch auch Hans Kuhn, der Gärtner (ist es nicht immer der Gärtner?) steht auf der Liste; ebenso Tom Malo, Helens Ex-Mann; Helge Bionda, Helens Stiefvater und nicht zu vergessen, Ferdi Johannson, Mimis Enkel aus dritter Ehe und Helens Cousin. An Verdächtigen, die auch noch allesamt ein Motiv haben, mangelt es also nicht.


    Helen ist sich unsicher, was sie von der ganzen Sache zu halten hat, zumal Mimi ja alle Verdächtigen in ihre Villa eingeladen hat. Ziemlich schnell stellt sich jedoch heraus, wer von den Verdächtigen nicht der Täter ist, denn einige der Verdächtigen sterben unter äußerst skurrilen Umständen während ihres Aufenthaltes in der Villa, u. a. wird Ferdi von einem Bügeleisen erschlagen. Jetzt ist guter Rat teuer, denn die Leichen müssen erst einmal verschwinden, man will ja nicht unnötig Verdacht aufkommen lassen und auch der Mörder, der es auf Mimi abgesehen hat, ist immer noch auf freiem Fuß. Werden es Mimi und ihr Team schaffen, den Mörder zu entlarven, bevor er sie selbst um die Ecke bringt?



    Miss Mimi ermittelt! Der Plot wurde abwechslungsreich, spannend und mit unter skurril ausgearbeitet, sprich, es war ein absolutes Vergnügen mit Mimi und ihren Mitstreitern auf Verbrecherjagd zu gehen. Den Schreibstil empfand sehr angenehm zu lesen, ich konnte mir hier und da jedoch ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet, wobei ich hier gerade die Figuren der Mimi und des Norbert sehr ins Herz geschlossen habe, wobei ich an dieser Stelle allerdings anmerken möchte, dass ich mich mit keinem von Beiden jemals anlegen würde, die Konsequenzen wären für mich nicht erwägbar. Abschließend kann ich sagen, dass es sich bei diesem Buch um eine sehr gelungene Krimi-Komödie handelt, von der ich sehr gerne eine Fortsetzung lesen würde.

    Klappentext:
    Ein kleines Mädchen. Entführt. Tot.


    Ein Familienvater. Verdächtigt. Verurteilt.


    Zehn Jahre später …


    Es ist Hochsommer, als die neunjährige Ulrike entführt wird – und in ihrem Gefängnis umkommt. Schnell findet sich ein Verdächtiger: Zeugen wollen Jens Brückner mit dem Mädchen gesehen haben. Bis zuletzt beteuert er seine Unschuld. Vergeblich.


    Zehn Jahre später wird Brückner aus der Haft entlassen. Er hat alles verloren: Arbeit, Freunde, Familie. Kurz darauf wird der Hauptbelastungszeuge von damals ermordet. Anonyme Drohbriefe kursieren und Brückner ist plötzlich spurlos verschwunden.


    Ein Racheakt? Zu naheliegend, findet der ermittelnde Kommissar Arne Larsen. Und auch sein Vorgänger Gregor Harms, der sich noch immer die Schuld am Tod des Mädchens gibt, zweifelt inzwischen, ob er vor zehn Jahren den Richtigen hinter Gitter gebracht hat.


    Als schwere Unwetter Norddeutschland heimsuchen und wieder ein Kind verschwindet, scheinen sich die Ereignisse von damals auf unheilvolle Weise zu wiederholen. Doch diesmal vermag niemand zu sagen: Wer ist Opfer und wer Täter?


    Der Auftakt zur Reihe um den jungen, hochsensiblen und eigenwilligen Hauptkommissar Arne Larsen.



    Rezension:
    Anfang April wird Jens Brückner nach einer verbüßten 10-jährigen Haftstrafe entlassen. In diesen 10 Jahren hat er alles verloren, was einst für ihn wichtig war. Seine schwangere Frau Svenja hat ihn verlassen und ließ sich scheiden, verkaufte das Haus und auch nach der Geburt des Kindes wurde Jens nicht als Vater eingetragen. Freunde wandten sich von ihm ab und auch beruflich steht er vor dem Nichts. Lediglich seine Mutter hat all die Jahre zu ihm gehalten, besuchte ihn einmal im Monat in der JVA und steht ihm auch jetzt zur Seite. Verurteilt wurde Jens Brückner anhand von Indizienbeweisen, denn er selbst kann sich nicht an den Tag erinnern, an dem das Verbrechen geschah. Er soll ein Kind entführt haben, um Lösegeld von dessen Eltern zu erpressen, doch durch einen Unglücksfall verstarb das Kind in Gefangenschaft. Dafür hat er gebüßt - und auch wenn er sich nicht daran erinnern kann, was an jenem Tag geschah, als das Kind, die 9-jährige Ulrike, verschwand, so weiß er jedoch eines: Er hat dieses Kind nicht entführt!


    Auch wenn Jens die genauen Umstände seiner Verurteilung nicht kennt, er kennt zumindest die Menschen, die maßgeblich dafür verantwortlich sind. Der "Alleskönner" Oskar Sartorius ist einer von ihnen. Jens ist sich sicher, dass er am Tattag Sartorius in dessen Werkstatt geholfen hat, was dieser auch bei einer ersten polizeilichen Befragung zugab. Doch warum änderte er vor Gericht seine Aussage?


    Anfang Juli findet ein Zeitungsjunge die Leiche von Oskar Sartorius. Schnell ist der herbeigerufenen Polizei klar, dass es sich bei seinem Tod um Mord im Affekt handelt. Doch wer hatte einen Grund, den Mann zu ermorden? Sicherlich, sonderlich beliebt war er nicht, aber gleich einen Mord begehen? Kommissar Arne Larsen wird mit den Ermittlungen beauftragt. Zusammen mit seinem Kollegen Frank Kuhlmann macht er sich an die Arbeit und schnell finden sie heraus, dass Sartorius immens unter Druck gesetzt wurde. Die Kommissare versuchen ihr möglichstes, doch anscheinend hatte niemand wirklich ein Motiv, Sartorius zu töten, außer demjenigen, der ihn erpresst hat. Was sie zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht ahnen - ein Junge hat den Täter von Tatort flüchten sehen und auch der Täter sah ihn. Dann verschwindet das Kind ...


    Der 1. Band der Arne-Larsen-Reihe! Der Plot des Buches wurde sehr authentisch und realistisch erarbeitet. Die Geschichte selbst wird aus verschiedenen Perspektiven der handelnden Akteure erzählt, was ich sehr ansprechend fand, denn so wird die Story von allen Seiten "beleuchtet". Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet, wobei mir hier gerade eine Nebenfigur, nämlich Frank Kuhlmann, unheimlich ans Herz gewachsen ist. Dieser Kommissar hat es nicht immer leicht und dennoch gibt es Momente, da merkt man, dass er sein Leben auch einfach nur genießen kann, zum Beispiel, wenn er mit seiner Familie zusammen ist. Hier wirkt er genau gegenteilig zu seinem beruflichen Leben, was ich als Leser ausgesprochen faszinierend fand. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, ich hätte mir an einigen Stellen jedoch etwas mehr Thrill gewünscht. Abschließend kann ich sagen, dass es sich um einen gelungenen Debütroman und Reihenauftakt mit kleineren Schwächen (bestimmte im Plot beschriebene Dinge kann ich mir so einfach nicht mit einem gesunden Menschenverstand vorstellen) handelt, ich mich jedoch sehr auf den nächsten Band der Reihe freue.

    Klappentext:
    Reibungslos, so soll das Leben von Sina, Tochter eines Staatsanwalts, verlaufen. Da passt ein aalglatter Schwiegersohn in spe wie Jean perfekt - jedenfalls für Sinas Eltern. Doch dann verändert ein einziger Abend Sinas ganzes Leben: Als ihre Freundinnen von den Jungs einer Gang angegriffen werden, ist es ausgerechnet einer der Täter, der Sina in letzter Minute rettet. Noah, so heißt der Junge, will Sina unbedingt wiedersehen und steigt sogar heimlich in die Villa ihrer Eltern ein, nur um mit ihr zu reden. Trotz allem, was zwischen ihnen steht, verlieben sich die beiden mit Haut und Haaren. Doch niemand darf von ihren heimlichen Treffen wissen! Und so beginnt ein Spiel mit dem Feuer, in dem plötzlich nichts mehr ist, wie es scheint ...



    Rezension:
    Die 17-jährige Sina ist am Boden zerstört, denn Jean hat mit ihr Schluss gemacht und das auch noch über Facebook! Dabei waren sie doch das Traumpaar der Schule, doch das ist nun alles, nach immerhin einem Jahr und drei Monaten, Vergangenheit. Sina zieht sich immer mehr zurück, zu sehr leidet sie unter der Trennung, zumal Jean sie auch noch betrogen hat! Ihre besten Freundinnen Juno, Nana und Lil wollen sie auf andere Gedanken bringen und beschließen, sie kurzerhand zu ihrem Glück in Form eines ausgelassenen Abends zu zwingen. Wie immer startet der Abend, wie viele zuvor, bei KFC. Sina hat keine Lust, dort zu Essen, zumal sie in ihren Gammelklamotten unterwegs ist und so beschließt sie, im Auto zu warten. Ein junger Mann auf dem Parkplatz erweckt jedoch ihre Aufmerksamkeit und zwischen den Beiden entwickelt sich ein kurzes Gespräch, dann ist er weg. Nur wenige Minuten darauf, als die jungen Frauen wieder zusammen sind, werden sie überfallen. Sina wird in ein Gebüsch gezerrt, von dem jungen Mann, mit dem sie sich unterhalten hatte, wie sie feststellen musste, Lil wird niedergeschlagen und Juno und Nana werden gezwungen ins Auto zu steigen und entführt. Kurz darauf werden sie unversehrt freigelassen, müssen jedoch alleine zurechtkommen bzw. zurück in die Stadt. Die Einzige, die den Überfall unbeschadet überstanden hat, ist Sina. Diese musste jedoch ihrem Retter versprechen, diesen nicht zu offenbaren.


    Sinas Vater Bernhard, ein Oberstaatsanwalt und Leiter der Abteilung für jugendliche Straftaten und Bandenkriminalität, ist außer sich vor Zorn, dass gerade seiner Tochter, die er und seine Frau Helene immer so behütet haben, so etwas passieren muss. Für ihn steht fest, diese Männer müssen gefunden und verurteilt werden, allesamt, zumal alle Gangmitglieder jederzeit mit der vollen Härte des Gesetzes zu rechnen haben, so seine Meinung. Sina ist einfach nur geschockt, dass ihr und ihren Freundinnen das passiert ist, immerhin sind sie die angesagteste Mädchenclique der Schule und sie ist fasziniert von dem jungen Mann, der ihr geholfen hat und der weiß, wo sie wohnt, denn er hat Sinas Portemonnaie mit all ihren Papieren.


    Tatsächlich taucht Noah, so heißt der junge Mann wie Sina kurz darauf erfährt, nachts bei ihr auf und sie hilft ihm in eine brenzligen Situation. Die Beiden fühlen sich sofort zueinander hingezogen, doch wissen sie, dass sie sich eigentlich nie wieder sehen sollten, zu verschieden sind die Welten, aus denen sie kommen. Doch so sehr sie sich bemühen, sie können sich nicht von einander fern halten, immer wieder zieht es sie zueinander hin. Doch damit bringen sie sich in eine lebensgefährliche Situation ...


    Eine Liebe gegen alle Widerstände! Der Plot wurde abwechslungsreich und spannend erarbeitet. Immer wieder kam bei mir die Frage auf, wird es enden wie bei Romeo und Julia? Ich habe hier regelrecht mitgefiebert, wo mich die Geschichte hinführen wird. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und fesselnd zu lesen, ich konnte das Buch zwischendurch kaum aus der Hand legen, zumal ich ja auch unbedingt wissen wollte, wo mich die Geschichte hinführen wird. Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet, wobei mich hier gerade die Figur des Noah sehr beeindruckt hat, denn trotz der Gefahr, in der er sich befindet, tut er das, was sein Herz ihm sagt, egal, welche Konsequenzen es für ihn hat. Als Nebenfigur empfand ich Bernhard mit seiner stark ausgeprägten, vorgefassten Meinung als sehr eindrucksvoll dargestellt, denn er wirkte auf mich wie ein Fels, der nur unter äußerst beschwerlichen Anstrengungen dazu bewegt werden kann, seine Meinung auch nur geringfügig zu ändern. Abschließend kann ich sagen, dass es sich bei diesem Buch um eine wundervolle Jugend-Lovestory mit gelungenen Thrillerelementen handelt.

    Klappentext:
    Krimis sind ihre Leidenschaft: Mimi, die scharfsinnige, ältere Dame, lebt in ihrer Villa am Rande der Stadt. Eigentlich ist es kaum vorstellbar, dass ihr jemand mit einem herabfallenden Flügel den Garaus machen will. Daher stellt sie gemeinsam mit ihrer Enkeltochter Helen eigene Ermittlungen an – ganz wie ihre Vorbilder in den Büchern.


    Mimi lädt fünf „Verdächtige“ in ihre Villa ein, darunter den Bürgermeister, denn dieser hat ein Motiv: Er will Mimis Grundstück aufkaufen, um darauf ein Einkaufszentrum zu errichten. Doch ist er nicht der einzige, der der alten Dame an den Kragen will. Zusammen mit ihrer Enkelin, ihrem Butler und einem Bügeleisen weiß Mimi sich aber durchaus zur Wehr zu setzen.


    Ein mörderisches Vergnügen nimmt seinen Lauf.



    Rezension:
    Eigentlich führt die 87-jährige Mimi Richter ein ruhiges Leben und beschauliches Leben. In ihrer großen Villa widmet sie sich ihrer Krimileidenschaft und wird liebevoll von ihrem Personal umsorgt. Hier sticht besonders der Butler Norbert ins Auge, der Mimi jeden Wunsch erfüllt, wie es sich für einen guten Butler gehört. Ihre beiden Wachhunde, Willi und Basker, sorgen für die Sicherheit auf dem Grundstück. Doch all das ändert sich eines Tages, als jemand versucht, die nette alte Dame mit einem Flügel zu erschlagen. Für Mimi steht fest, jemand wollte sie um die Ecke bringen. Da jedoch laut ihrer Meinung auf die Polizei wenig Verlass ist, nimmt sie die Ermittlungen selbst in die Hand. Ihr zur Seite steht ihr ihre etwas unscheinbare Enkelin Helen, die noch dabei ist, ihre gescheiterte Ehe zu verarbeiten.


    Fünf Personen stehen auf Mimis Verdächtigenliste und jedem von ihnen hat sie eine Einladung zukommen lassen, vornehmlich, um über Geschäftliches zu reden, in Wahrheit jedoch, um ihnen auf den Zahn zu fühlen. Mit dabei ist der Bürgermeister der Kleinstadt, in der Mimi wohnt, denn dieser würde zu gern von ihr (oder auch ihren Erben), die Villa erwerben, um dort ein Einkaufszentrum zu bauen. Doch auch Hans Kuhn, der Gärtner (ist es nicht immer der Gärtner?) steht auf der Liste; ebenso Tom Malo, Helens Ex-Mann; Helge Bionda, Helens Stiefvater und nicht zu vergessen, Ferdi Johannson, Mimis Enkel aus dritter Ehe und Helens Cousin. An Verdächtigen, die auch noch allesamt ein Motiv haben, mangelt es also nicht.


    Helen ist sich unsicher, was sie von der ganzen Sache zu halten hat, zumal Mimi ja alle Verdächtigen in ihre Villa eingeladen hat. Ziemlich schnell stellt sich jedoch heraus, wer von den Verdächtigen nicht der Täter ist, denn einige der Verdächtigen sterben unter äußerst skurrilen Umständen während ihres Aufenthaltes in der Villa, u. a. wird Ferdi von einem Bügeleisen erschlagen. Jetzt ist guter Rat teuer, denn die Leichen müssen erst einmal verschwinden, man will ja nicht unnötig Verdacht aufkommen lassen und auch der Mörder, der es auf Mimi abgesehen hat, ist immer noch auf freiem Fuß. Werden es Mimi und ihr Team schaffen, den Mörder zu entlarven, bevor er sie selbst um die Ecke bringt?



    Miss Mimi ermittelt! Der Plot wurde abwechslungsreich, spannend und mit unter skurril ausgearbeitet, sprich, es war ein absolutes Vergnügen mit Mimi und ihren Mitstreitern auf Verbrecherjagd zu gehen. Den Schreibstil empfand sehr angenehm zu lesen, ich konnte mir hier und da jedoch ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet, wobei ich hier gerade die Figuren der Mimi und des Norbert sehr ins Herz geschlossen habe, wobei ich an dieser Stelle allerdings anmerken möchte, dass ich mich mit keinem von Beiden jemals anlegen würde, die Konsequenzen wären für mich nicht erwägbar. Abschließend kann ich sagen, dass es sich bei diesem Buch um eine sehr gelungene Krimi-Komödie handelt, von der ich sehr gerne eine Fortsetzung lesen würde.