Beiträge von Alena Nebel

    Von Langenscheidt gibt es auch Einsteigerlektüren auf verschiedenen Niveaus, mit Vokabelangaben. Sie sind nach denselben Nieveaus wie DELE/DELF unterteilt: ich würde vielleicht an deiner Stelle mal mit B1 einsteigen, bei Bedarf auf B2 hoch- oder A2 runtergehen - wobei Letzteres wahrscheinlich schon arg leicht ist.

    Klappentext:
    Sechs Variationen des einen großen Themas: der Liebe. Ob Physikerin, Ballettänzerin, Musiker, Reeder, Schauspieler oder Dichter; sie alle machen ihre eigenen Erfahrungen. Sie fordern die Liebe heraus, messen sich mit ihr oder versuchen, sie der Zeit zu entreißen - ein grandioses Spiegelkabinett, in dem jeder das entdecken wird, was er von der Liebe erhofft oder befürchtet.


    Autor (aus: http://www.hanser-literaturver…toren/autor.html?id=22732 ):
    Peter Høeg, 1957 in Kopenhagen geboren, ist mit dem Roman Fräulein Smillas Gespür für Schnee (Hanser 1994) zum internationalen Bestsellerautor geworden. Bei Hanser liegen außerdem vor: Vorstellung vom zwanzigsten Jahrhundert (Roman, 1992), Der Plan von der Abschaffung des Dunkels (Roman, 1995), Die Liebe und ihre Bedingungen in der Nacht des 19. März 1929 (Erzählungen, 1996), Die Frau und der Affe (Roman, 1997), Das stille Mädchen (Roman, 2007) und Die Kinder der Elefantenhüter (Roman, 2010). Der Autor lebt in der Nähe von Kopenhagen.


    Rezension:
    Vorweg: Ich bin mir nicht sicher, ob die Kategorie so passt, aber eine Bessere fand ich nicht!
    Die sechs Geschichten in diesem Buch haben eigentlich nichts miteinander zu tun. alle haben sie so 40 Seiten, was sie für Hoeg-Verhältnisse sehr einfach zu lesen macht. Man kommt schnell zu einem Abschluss, wird nicht durch zu Viele Handlungsstränge verwirrt. Wichtigesd kann man schnell nochmal nachlesen.
    Die Geschichten sind dasbei nicht ausschließlich Liebesgeschichten, sondern Thematisieren oft gesellschaftliche Probleme (Akzeptanz von Homosexualität) oder Historisches (Zwischenkriegszeit). Es taucht mit Paul v. Lettow-Vorbeck sogar eine historische Gestalt auf! Hier verknüpft Hoeg, wie so oft, Fantasie mit Realität. Sein üblicher, prägnanter Schreibstil bleibt erhalten, und er zeigt sich als Virtuose im Umgang mit der Athmosphäre. Mal düster, dann feierlich, dann wieder burlesk. Darüber hinaus entwickelt er einen feinen Humor.
    Was mich im Nachhinein jedoch wirklich fasziniert, ist, dass er auf so kurzen Etappen so starke Charaktere kreieren kann wie Lueni, Herrn Rasker sen., etc.


    Fazit: Sehr schöne, abwechslungsreiche Geschichten, die die große Vielfalt Peter Hoegs zeigen und sicherlich auch solchen, denen "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" nicht lag, gefallen könnten.

    Zitat

    Original von Asmos


    Kommt aber doch sicher darauf an, welches seiner Bücher man liest. El palacio de la medianoche dürfte als Jugendbuch eigentlich zu verdauen sein.


    Sollte man meinen... ich lese es gerade und finde es schwierig. Machbar, aber schwieriger als Allende.

    Sieht so aus, als müsste ich die Satanischen Verse bei nächster Gelegenheit doch selberlesen... hatte ich mir eh vorgenommen.
    Cathrine, wie gesagt, "Mitternachtskinder" sind nicht immer nur einfach und nett. Ich musste tw. auch kämpfen. Kannst es ja aus der Bibliothek ausleihen, dann kannst du nur gewinnen :-)

    Zitat

    Original von Voltaire
    [...]und ich habe das Recht ihn dafür zu beschimpfen.


    Gibt es ein Recht auf Beleidigungen? Wäre mir neu.


    Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell der Begriff "antiisraelisch" fällt. Nach wie vor frage ich mich, an welcher Stelle Grass "antiisraelisch" spricht. Denn das ist doch eigentlich genau der Punkt, an dem er ansetzt: wer Israel als Gefahr ansieht (und ich sehe Atombomben, ob in koreanischem, französischem, amerikanischem, israelischem, indischem... Besitz immer als Gefahr), wird, gerade in Deutschland, sofort zum ANtisemiten gemacht.
    und gerade zum Ende betont Grass doch, dass beide Seiten (Israel und der Iran) ihre Atomprogramme unter internationale Kontrrolle stellen sollen.
    Zu seiner SS-Vergangenheit kann ich mangels Informationen nichts sagen, aber ich denke, Grass hätte andere Möglichkeiten gehabt, Aufmerksamkeit als Selbstzweck zu erzeugen.

    DIe Alternative wäre ja schon im Vorfeld große Koalition gewesen, sodass rot-grün wahrscheinlich die bessere Wahl ist.
    Viel interessanter finde ich jedoch, was mit Röttgen geschehen ist: der kommt jawohl erst mal auf keinen grünen Zweig mehr. Wenn bald auch noch v.d. Leyen in ein anderes Amt gehievt werden soll, glaube ich ernsthaft, dass Merkel sich aller potentiellen Gegenkandidaten für die Kanzlerwahl entledigen will. Wulff und Röttgen hatten ja Ambitionen - und angeblich auch Öttinger; von Beust ist auch weg...viel bleibt da nicht

    Beethoven wurde erst taub, nachdem er jahrzehntelang Musiker war und sein Klavier in-und auswendig kannte.
    Jeder Schriftsteller entwickelt hingegen seinen Lieblingswortschatz (überhaupt jeder Mensch), auch wenn er deutlich mehr versteht (Aktiv-/Passivwortschatz).
    Letzten Endes will ich darauf hinweisen, dass wir nichts wissen und nur über Möglichkeiten reden - die wir selbstverständlich ernst nehmen müssen, auch wenn sie sich irgendwann als falsch erweisen (vgl. Anastasia Romanowa).



    PS. Für die Zahlen von oben keinerlei Gewähr, ich meine mich an sie zu erinnern.

    Kann es schon geben, aber ein Schauspieler aus einfachstem Hause, der den größten (oder einen der größten) Wortschatz der Literaturgeschichte an den Tag legt? Homer brauchte 6000 oder 9000 Vokabeln (bin nicht mehr sicher), ich meine, Shakespeare lag über 20.000?

    Unglaublicherweise ja! Die Satanischen Verse (dafür hat Ayatollah Khomeini ihn immerhin zum Tode verurteilt) existieren noch gar nicht! Ich habe dafür leider mometan keine Zeit (es zu lesen, meine ich), wenn du kannst, nimm dich der Sache doch bitte an!
    Gruß aus dem Nebel. :wave

    Ich kann wirklich beide seiten verstehen. Meine Mutter hat es mir empfohlen und gesagt 200 Seiten Langeweile, dann Riesenspannung.
    Mich haben Schreibtil un Athmosphäre fasziniert, aber ich fand diesdes Buch megaanstrengend.
    Als ich es nach langem Kampf endlich durchhatte, war mein erster Gedanke: "Puh, geschafft."
    Darauf folgte nach etwa 3 Sekunden: "Aber eigentlich ist es genial."
    Mittlerweile ist Hoeg einer Meiner Lieblingsautoren, weil er Spannung und Charaktere basierend auf der Kunst des Weglassens sehr realistisch, aber sehr diffus kreieren kann. Meiner Meinung nach ist dies eines seiner schwersten Bücher, aber es lohnte sich für mich.
    Dieses Buch einfach ausprobieren, man hat nichts zu verlieren und einen Lieblingsautor zu gewinnen! :wave

    Zitat

    Original von ScoobyDoo
    Sagt mal, haette jemand noch einen Tipp fuer mich fuer Spanisch? Es waere schoen, wenn das Buch im Original auch auf Spanisch geschrieben waere. Ich habe schon mal auf Spanisch gelesen, allerdings habe ich jetzt 2 Jahre gar nichts fuer mein Spanisch getan und bin daher etwas eingerostet. Sollte also eher etwas leichtes sein, so wie die ersten Harry Potter Buecher.


    Hallo,
    die Idee mit den erläuterten Reclam-Büchern würde ich einfach mal übernehmen - nur von Lorca würde ich trotzdem abraten.


    Empfehlen würde ich "La Ciudad de las Bestias" von Isabel Allende (auf deutsch als "Stadt der Wilden Götter" hier rezensiert). Sehr flüssig geschrieben, allerdings etwas ungewöhnliche Geschichte (du darfst also glauben, das du richtig gelesen hast, wenn dir mal was merkwürdig vorkommt).
    Es ist eigentlich ein Jugendbuch, macht aber trotzdem Spaß - auch wenn ich mit Allende oft nicht übereinstimme.
    Auf keinen Fall raten würde ich zu Zafón, den fand ich sogar tw. schwerer als Lorca. Qué te diviertes muchísmo! :wave

    Klappentext:
    Um die Mitternacht des 15. August 1947 erlangt Indien die Unabhängigkeit. Alle 'Mitternachtskinder', die zu dieser Stunde auf die Welt kommen, sind mit wundersamen Eigenschaften begabt: mit herkulischer Kraft, der Gabe, unsichtbar zu werden oder durch die Zeit zu reisen, und überirdischer Schönheit, die buchstäblich blind macht. Die Fähigkeit, in Herz und Hirn anderer Menschen einzudringen, besitzt als einziger Saleem Sinai, der Held und Chronist dieser phantastischen Familiengeschichte vor dem bizarren, farbenprächtigen Hintergrund des indischen Subkontinents. Ein märchenhaftes Universum, in dem Realität und Fiktion untrennbar miteinander verwoben sind.


    Salman Rushdie (aus wikipedia/Salman Rushdie):
    Sir Ahmed Salman Rushdie (* 19. Juni 1947 in Bombay, Indien) ist ein indisch-britischer Schriftsteller. Er gehört zu den bedeutendsten Vertretern der zeitgenössischen Literatur. Seine Erzählungen reichert er mit fantastischen Elementen aus der Märchenwelt an. Dieses Vermischen von Mythos und Fantasie mit dem realen Leben wird als magischer Realismus bezeichnet. Rushdie schreibt in englischer Sprache.



    Rezension:


    Dies ist das Buch, das Rushdie weltberühmt machte.
    Im Großen und Ganzen hangelt sich die Handlung um Saleem und seine Familie an der Geschichte Indiens entlang: über eine ellenlange Verkettung war sie an jedem großen Ereignis beteiligt, z.B. an der Unabhängigkeitserklärung (Geburt Saleems) oder den beiden Kriegen gegen Pakistan. Da sind bestimmt massenhaft Allegorien drin, von denen mir höchstens die Hälfte aufgefallen ist. Auch wird politisch scharf geschossen, insbesondere gegen "die Witwe", Indira Gandhi.
    Dazu weist die Handlung einige phantastische Elemente auf, auf die man sich eben einlassen können muss.
    Man erhält eine Reihe Charaktere, die oft sehr widersprüchlich wirken und zu sehr abrupten 180°-Wenden neigen, so z.B. die Verwandlung des Äffchens in Jamila die Sängerin (beides sind Namen für Saleems kleine Schwester). Dennoch merkt man, dass die Figuren wirklich Charaktertiefe besitzen. Aber irgendwie wirken die Wechsel schlüssig, irgendeine Erklärung findet Rushdie immer. Sie haben fröhliche und weniger schöne, starke und schwache Merkmale, insbesondere die Frauen (Jamila/Äffchen, Padma, Parvati...).
    Rushdie wechselt erzähltechnisch zwischen erläuternden Passagen und solchen, die von Metaphern nur so strotzen. Es ist nicht immer ganz einfach zu lesen, macht aber wirklich Spaß - wenn man denn die Zeit hat, und Zeit muss man sich wirklich lassen: das erste Viertel des Buches empfand ich als recht träge. Insbesondere der Mittelteil las sich dagegen flüssig und fast in einem, bevor sich die Ereignisse zum Ende hin verdichten.


    Insgesamt sicher kein einfaches Buch für zwischendurch, sondern eine echte Aufgabe, die sich (für mich) aber lohnte.
    8/10 Punkten würde ich geben.

    Soweit ich weiß, bezweifelt doch niemand das Shakespeare gelebt hat. Nur die Urheberschaft seiner Stücke wird angezweifelt - und diese Zweifel sind ja nicht völlig unbegründet.
    ABer da ich nichts zu dieser Diskussion beitragen kann, was nicht fachkundigere vor mir erarbeitet hätten, beschränke ich mich darauf zu sagen; ich weiß es nicht und ihr nicht und auch sonst keiner - deshalb kann man ja so schön spekulieren :-]

    Deine äußerst schlechte Meinung über Herrn Mann kann ich jetzt nicht unbedingt nachvollziehen - hab ihn schon in der Schule gern gelesen (genau wie auch Dürrenmatt), aber das muss ich ja auch gar nicht können.
    Mir ging es bisher so mit Dostojewski, bin dann allerdings hier darauf hingewiesen worden, dass ich meine Meinung doch bitte auf seinen großen Werken begründen solle. Deswegen - auf ein Neues.
    Goethes Lyrik finde ich auch überbewertet - kein Inhalt - wobei ich ein großer Freund seiner Dramen bin.

    Auf jeden Fall schonmal herzlichen Dank für die Empfehlungen.
    Mal schauen.... ich schwanke noch zwischen "Schuld und Sühne" und den "Dämonen".


    Zum Schreibstil: vielleicht gibt es gar nichts auszusetzen, und das ist nur meine Empfindung. So geht es einigen Freunden von mir mit Peter Hoeg, den ich wiederum super finde. Alles eine Frage des Geschmackes...


    Lieben Gruß,
    ich werde :lesend und auch meine Meinung kundtun :wave