Beiträge von Grizzly

    ah, ehe ich es vergesse. es soll sich niemand durch den text angegriffen oder beleidigt fühlen, die geschichte bringt keineswegs ansichten vonr mir zum vorschein (zumal einige passagen absichtlich derb gehalten sind)...

    hi Tom,


    richtig! der andere plot liegt sowohl in der von dir überarbeiteten form, wie auch in der urfassung auf der platte. ich fühlte mich gezwungen, nach leidlichen erfahrungen mit popliteratur, etwas an der alten geschichte umzuschreiben. daß es soviel würde, habe ich nicht gedacht. ist aber ein selbstexperiment, ich versuche die moderne künstlerexistenz grob zu überdenken, eine kürzestgeschichte gibt nicht viel her, aber ein panoptikum (oh mann, liegt an der uhrzeit) an texten hilft mir vielleicht, den zugang zu größeren projekten zu finden, in denen ich das existenzproblem besser bearbeiten kann...


    viele grüße

    so, einigen wird die Geschichte entfernt bekannt vorkommen. richtig, ich habe die "Sonnenuntergang"-geschichte, die ich hier irgendwo im forum noch rumfliegen habe, nicht überarbeitet, sondern umgeschrieben und umgedeutet bzw. unter anderem den versuch gestartet, die story sich selbst parodieren zu lassen. natürlich nicht das hauptanliegen - täte mich trotzdem freuen, wenn jemand die geschichte lesen würde.


    grizzly

    Zimmer frei im Kreuz Acht


    Die Fassade der Stadt hob sich verwaschen vom Oktoberhimmel ab, bezeichnend. Tauber streunte mal wieder durchs Viertel, an Reihenhäusern und Plattenbauten vorbei, direkt ins Nirwana, ins Nichts großstädtischen Lebens. Jahre zuvor hätte er selbst im Traume nicht daran geglaubt, jemals auch nur einen Fuß in eine dieser Zonen zu setzen. In goldenen Zeiten, vergangenen goldenen Midas-Zeiten. Jetzt wohnte er dort hinten, in der Drosselgasse, zwischen Kasachen, Deutschrussen, Türken und Vorkriegsjahrgängen, in einem besonders häßlichen Loch. Warum die Gasse noch Drosselgasse hieß, wußte niemand. Gesungen wurde da schon lange nicht mehr, allenfalls auf dem Polizeirevier um die Ecke.
    Tauber steuerte geradewegs auf die Kreuz-Acht zu, der Szene-Kneipe im Drosselgassenviertel. Szene, weil sie die einzige war, Kneipe, weil das Bier hier manchmal nach Bier schmeckte.
    »Ah, da ist er ja!«, prostete ihm Hein zu, noch ehe er die Tür wieder geschlossen hatte. Der fette Kerl hatte sich im hintersten Winkel des Ladens wie ein Stein vor die Höhle geschoben hatte. In diesem Fall vor den Fluppenautomat. Nicht zu übersehen, sonst war keiner im Kreuz.
    Er saß da, massig, rotnasig und mit Schweinsaugen, die freudig-erwartungsvoll von der Pilskrone hinüber zu Tauber und wieder zurück blickten. Er richtete sich mit dem Gesöff, daß er täglich in sich reinkippte, selbst zugrunde, sofern das noch möglich war. Soviel dazu, dachte Tauber und gesellte sich zu ihm. Aber verständlich.
    »Na, wieder n’ paar Verse gemacht? Noch kein Pop-Literat?«, rülpste Hein und ein Schwall bierwarmer Luft kroch Tauber zur Begrüßung entgegen: »Poppp-Literat«, um dem Fäulnisgeruch die ganz besondere Note zu geben. War es ein Fehler gewesen, Hein im Suff von der erfolgreichen, künstlerischen Vergangenheit zu überzeugen?
    Tauber zuckte mit den Achseln und griff sich die Speisekarte, die er zwar in- und auswendig kannte, aber wenigstens Anlass genug war, die peinliche Stille zu überbrücken, die hin- und wieder aufkommen will, wenn sich das Small-Talk vollständig auf das “small” reduziert hat. Außerdem wollte er verhindern, daß Hein in die Lage kommen könnte, sich genötigt zu sehen, den Mund zu öffnen, um irgendeinen schwammigen Gedanken in ein halbwegs erträgliches Deutsch zu übersetzen.
    »Weißt du, Hein, mir geht dieses ganze Schöngesabbel tierisch auf den Sack«, polterte er recht ungehalten hinter dem Papierfetzen los, irgendwie war ihm nach Rechtfertigung, »die hocken mit ihren Scheiß-Notebooks im Café und kommen sich dabei so unglaublich cool und erhaben vor, so poppig, blabla, diese rosafarbene Welt. Wenn ich diesen Scheißdreck lese, könnte ich kotzen. K o t z e n!« Er legte eine Pause ein und wartete ab, aber Hein sagte glücklicherweise nichts. The Cure säuselte im Hintergrund. The same deep water...
    »Diese ganzen Typen wissen doch nichts, du lebst vom Stempeln, ich bin Taxifahrer und diese ganzen Trottel heutzutage, die das Leben nur in ihren Scheiß-Fernsehern gesehen haben, die den ganzen Tag in ihren Scheißbüros auf ihren Ärschen sitzen, erniedrigen sich, mir ihre beschissenen Weisheiten hinterher zu pusten und mir zu erzählen, wie verfickt schwer ihr Leben bisher war und wie verfickt einfach doch meines sei und wie verflixtverdammtnochmalscheißcool sie dabei sind, während sie mir dieses Liedchen pfeifen. Ha! Pah...« Jedem Rohrstockveteran hätten vor Rührung die Augen gewässert.
    »Schreib das, genau darüber, Mann!«, meinte Hein und tastete sich wie ein Laiendarsteller mit der Pranke ans Herz, kramte dann aber umständlich einen Fünfer aus der Hosentasche. Sogar derart umständlich, daß der Augenblick seine Anmut und seinen Zauber einbüßte. Er verschwand ohne ein Wort zu verlieren in den Weiten der Drosselgasse. Tauber sah im nach, bis seine Gestalt vollends hinter dem Regenvorhang verschwunden war. Dann aber glomm ungehalten ein Verständnis von dieser großen Sache in seinen Augen auf: wer handelte noch gleich mit geklauten Laptops? Egal, man würde es ihm schon singen.



    (c) liegt bei mir

    Zitat

    Historikus:
    2. Was ist denn die deusche Leitkultur? Hat die unseelige "deutsche Leitkultur" nicht etwas anbiederndes ans ich?


    (1) unselig? wieso unselig?


    (2) anbiedernd


    mir schwant, der gute historikus weiß von unserer kultur nicht rechtens bescheid. traurig ist's, fürwahr, ich will sie nun aber nicht in schutz nehmen, nein, dazu achte ich die 'kultur' im allgemeinen zu sehr, als das ich sie nur auf das deutsche beschränkte, aber verlange ich, daß man dieser mit dem nötigen respekt begegne.


    Zitat

    Wenn 13 % der Bevölkerung Probleme mit ausländischen Menschen haben [...] Einheimischen selbst, die voller Unwissen und Vorurteile über die Andersseidenden strotzen, und nicht auf sie zugehen.


    wasser predigen und wein saufen, so mag es der philister.


    Zitat

    Es ist doch schon bezeichnend, wenn jedesmal in einer Integrationsdebatte wiedereinmal von den "Muslimen" und den "Türken" die Rede ist, als würde es gar keine anderen Ausländer geben, und diese gleich als "aggressiv" und zu "temperamentvoll" abgestempelt werden.


    was nach wie vor (~ Kopftuch) zu beweisen ist.


    Zitat

    Ich schließe mich Iris übrigens vollkommen an.


    gewöhnlicher habitus, man schaue in viele andere diskussionen.


    Zitat

    Iris:
    [...](erinnert fatal an den 9.11.1939, gell?).


    der hinweis fehlte noch.

    Zitat

    Historikus:
    [...]Wer sagt, Integration ist gescheitert, der weiß nicht, was Integration bedeutet. So einfach ist das.


    liebes retterlein der diskussionskultur, du! o heldenhafter streiter gegen unsitte und verurteilung, ich möchte dich - ich schändlicher, ich - geziemend darauf aufmerksam machen, daß ich deiner entgegnung im Kopftuch-thema harre!


    Zitat

    Iris:
    Womit wir den Kern der Sache erfaßt hätten.


    der pöse toitsche aper auch!


    Financial Times Deutschland, 12.08.2004


    angesichts des mordanschlags in nl hat tibi seine warnung jüngst wiederholt, bei bedarf hole ich die quelle hoch, da es hier aber nicht usus zu sein scheint, quellen heranzuziehen (s. Kopftuch-thema), kann ich mir den aufwand eigentlich sparen.


    Tagesspiegel, 14.11.2004


    aus dem artikel:

    Zitat

    [...]Eine „Ghettoisierung“ in Teilen der Stadt beklagt Evrim Baba, in der Türkei geborene und in Berlin aufgewachsene PDS-Abgeordnete und Neuköllner Parteichefin.[...]


    tja, die marginalisierung dieser problematik seitens hiesiger apologeten treibt mir einen schauer nach dem anderen über den rücken

    Zitat

    Wetzen wir unsere Waffen, verbrennen wir ihre Moscheen, vertreiben wir sie aus unserem Land, bevor sie gegen uns vorgehen, mir ihrem "Heiligen Krieg", diese gefährlichen Moslems.


    Demosthenes, etwas weniger Stammtischniveau würde auch dir gut tun


    Man höre und staune, diese Situation entbehrt natürlich nicht einer gewissen Komik. Erst entgegnest du, lieber His, auf Demosthenesens Beitrag nichts als eine Sammlung verschlagener Plattitüden, um ihn, namentlich den guten Demosthenes, eben dann zur Einhaltung von Sachlichkeit und Professionalität zu mahnen. Ha!


    Zitat

    Und unter einigen fundamentalen Christen gibt es auch Hassprediger, die am liebsten im Namen des Kreuzes alle anderen Religionen aus Europa vertreiben würden. Nur: Warum wird darüber nicht gesprochen? Und vor allem: Warum berichtet dein "Frontal 21" nicht darüber? :lach


    Aber, aber! Warum sollte Frontal21 gerade darüber berichten, wo doch soziale Brennpunkte derweil anderweitig gelagert sind? Jüngste Erfahrungen - und ich glaube, dieselben sind sicherlich nicht an dir vorbeigerauscht - aus den Niederlanden, ohnehin einer der tolerantesten Gesellschaften unseres Kontinents, unterstreichen nachhaltig, daß im Herzen Europas die Gefahr einer reaktionären Parallelgesellschaft (die sich gegen unsere freiheitlich-demokratischen Ideale richtet) unmittelbar gegeben scheint. Auch du His, wirst eingedenk dessen doch nicht ernstlich verlangen können, daß die Redaktion von Frontal21 kostbare fünfundvierzig Minuten Sendezeit damit vergeudet, jedem Furz hinterher zu schnobern, der stinkt. Daß sie das nicht tut, bedeutet jedoch nicht, daß die Problematik christlichen Fundamentalismus verschwiegen, gutgehießen oder unbemerkt bleiben wird, sie ist in unseren Landen einfach nichtig. Hier im übrigen ein lesenswerter Artikel der FAZ.


    Zitat

    die Probleme im Islam geht immer nur über DIE Moslems (also alle)


    Verurteilenswert, wenn es so wäre. Für deine Behauptung hast du sicherlich ausreichend Quellenmaterial, oder?


    Zitat

    Natürlich. Die Klasse könnte ja einen zweiten 11. September planen.


    [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3432462_TYP6_THE_NAVSPM11172_REF2_BAB,00.html]Artikel[/URL]


    Zitat

    Haben die Russenbanden noch nicht die Oberhand über deiner Stadt?


    Manchmal liegen Wirklichkeit und Anspruch weit auseinander, man lese den Eingangskommentar meines Beitrages.


    Verbindlichst,
    Grizzly

    Zitat

    Original geschrieben von Iris:
    Hessen hat eine Landesregierung, die den Wahlsieg nicht durch Argumente[...]


    :lache


    Naive Vorstellung, Politik funktioniere nach den Gesetzen des Anstands und der Ehrlichkeit. Daß die Realpolitik der Bundesregierung nach 1998, vielmehr aber nach dem Rücktritt Lafontaines nichts mit der Regierungserklärung des Schröder-Teams zu tun hat[te] (Schröder-Blair-Papier), scheint weniger zu irritieren. Daher: fadenscheinig.

    Zitat

    Original geschrieben von Iris


    A ja, okay, wie in den USA[...]


    Das hat eine Frage deutscher Innenpolitik nicht zu beeinflußen.

    Kafka - Die Verwandlung +/++ (der Verstehensprozeß neigt sich gemächlich dem Ende und somit dem zweiten + zu)


    Goethe - Die Leiden des jungen Werther ++++ (soll ich darüber tatsächlich Worte verlieren? Dieses Buch hat mich berührt wie kein anderes, leider weiß ich nicht, ob ich mich nun freuen, oder doch eher weinen soll, danach ist mir augenblicklich eher zu Mute)


    W. Mommsen - Das Zeitalter des Imperialismus (Fischer-Weltgeschichte, Band 28 ) ++ (Kompakt, informativ, zum Einstieg geeignet, zum groben Überblick weniger)


    Hein - Die Revolution von 1848/1849 o/+ (knapp, angenehm zu lesen und überschaubar)


    Hesse - Der Steppenwolf ++ (ein Hesse eben, auch hier bedarf es keiner Worte)

    Ich glaube, es ist egal, ob Du, und du bist in diesem Sinne kein (objektiv) Maßstab, mir unterstellst (was Du bei meinem Diskussionsverhalten zu sehen glaubst, spielt keine Rolle, auch wenn ich Dir selbstverständlich das Recht niemals absprechen würde, Deine Meinung unverblümt darüber zu äußern), daß ich keine andere Ansichten tolerieren würde - gerade dann solltest Du mir mangelhaftes oder aggressives Diskussionsverhalten nicht vorhalten. Dazu ist alles gesagt, ohne das in irgendeiner Weise böse zu meinen.

    Zitat

    Iris:
    Reicht schon, Grizzly!


    Als gebildeter Mensch weißt du, daß Umkehrschlüsse logisch unzulässig (da zu indefiniten, also beliebigen Ergebnissen führend) und damit argumentativ nicht erlaubt sind.


    Du gibst Dir die Antwort schon selbst. Wer sagt, daß ich argumentieren wollte? Die Absicht meines Beitrags ist hingegen eine völlig andere.


    Zitat

    Nichtsdestotrotz sind sie ein typisches Argumentationsmittel jedweder politischer Ideologie, die nur sich selbst zuläßt und andersartiges Denken aggressiv ausgrenzt, verdreht, diffamiert usw.


    Wir diskutieren hier im Netz, insofern betrachte ich die Verwendung des 'Umkehrschlußes' als legitim und weniger tragisch (in einem Kolloquium ist das verständlicherweise nicht üblich), demnach ad hoc zur Polemiserung,
    Entwertung und Denunziation der Darlegung(en) eines Diskussionspartners, von Ausgrenzung und Diffamierung möchte ich jedoch nicht sprechen, schließlich akzeptiere ich die andere Meinung, auch wenn ich sie nicht teile und lächerlich mache.

    Zitat

    Gabi:
    Wir waren aufgeklärt über Moralvorstellungen und Lebensweise in der Türkei. Wir wußten auch, dass eine gewisse Kleiderordnung in Dörfern und Kleinstädten angebracht ist. WIR waren zu Gast!
    [...]Zum besseren Verständnis, die Mädchen sind nicht einmal von den Steinen getroffen worden .............. sie sollten lediglich vertrieben werden.


    Aha, das würde im Umkehrschluß bedeuten, daß Gewalt gegen den Gast gerechtfertigt wäre, sollte er sich nicht im Übermaß an die vorherrschenden Sitten und Gebräuche assimilieren? Verzeihung, aber das stößt mir gehörig auf! Du erwartest ernsthaft, daß wir diesen Menschen und dieser Kultur unsere Achtung entgegenbringen, wenn sie selbst nicht dazu in der Lage sind, im Gegenteil, unsere Lebensweise und insbesondere unsere Lebenseinstellung mit Füßen treten oder mit Steinen bewerfen? Lächerlich.


    Die rosarote Presse hierzulande schreit gellend auf, wenn Kritik oder zumindest Zweifel an der Integrationsfähigkeit oder dem Integrationsfortschritt türkischer Einwanderer geübt wird und in der Türkei dürfen Steine fliegen, weil ein paar Mädels aufreizend durch einen Straßenzug wanderten und in ihrer jugendlichen Naivität die Regeln und Moralvorstellungen der Einheimischen vergaßen oder mißachteten. Zum Kotzen, diese Doppelmoral, unweit natürlich typisch deutsch in Multi-Kulti-Wahnmanier: wir sind schuld, die Gewalt geht vollkommen in Ordnung (es war Gewalt, schließlich nimmt der Steinewerfer billigend in Kauf oder zielt vielleicht darauf ab, daß eines der Mädchen verletzt, schwer verletzt oder gar tödlich getroffen würde). Das ist für mich ein Zeichen der Rückständigkeit dieser Geisteshaltung. Fertig.

    Zitat

    Original von Historikus
    Hi Bär, ;-)


    Moin His!


    Zitat

    Die Europäische Union ist kein europäisches Bündnis, sondern urspränglich eine Wirtschaftsunion.


    Mittlerweile hat sich das geändert, die EU ist ein Staatenverbund mit eigenständigen juristischen, innen- , außen- und wirtschaftspolitischen Richtlinien sowie die Tatsacher gelockerter Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten in diesem Spektrum (die EGs genießen sogar Hoheitsrecht, d.h. besitzen maßgeliche und fügende Kompetenzen betreffs der Mitgliedstaaten).


    Vor allem in ideologischer Hinsicht dürften sich grundlegende Differenzen auftun: der Gedanke eines freien und verbrüderten Europas stützt sich auf eine gemeinsame historische und kulturelle Tradition, sowie einer gemeinsamen und fruchtbaren Aufarbeitung der Geschichte im Sinne eines friedvollen und erfüllten Zusammenlebens der Völker 'Europas'.


    Zitat

    Wäre es nicht faszinierend, einen islamistisch geprägten Staat nach Europa zu ziehen und einen Brückenschlag zum Nahen Osten zu machen, eine Stabilisierung dieser Region?


    Das sähe die USA gerne, da die Türkei das alte Europa bedeutend destabiliserte (in zehn bis zwanzig Jahren bevölkerungsstärkstes Land mit boomender Wirtschaft).


    Zitat

    Die Türkei hat sich in allen Belangen sehr verbessert, da können sich europäische Länder sich eine Scheibe abschneiden. Das Land hat noch einige Macken, aber mit Hilfe der EU könnten die bereinigt werden.


    Die EU hat nicht zu rehabilitieren oder zu reformieren. Wenn ein Land Mitglied werden möchte, sollte es die Auflagen, die notwednigerweise herangetragen werden, mit ganzer Überzeugung erfüllen und nicht auf die regulierende Kraft der Wertegemeinschaft hoffen. Wenn die Türkei nicht ausreichend reformwillig ist, und das ist momentan fraglich und daher weiter zu beobachten (Debatte um Ehebruchgesetz, bspw.), dann wissen wir, daß sich die Interessen der Türkei hauptsächlich auf wirtschaftlicher Ebene (verarmter Südosten) abspielen und nicht aus dem freien Willen heraus, ein freiheitliches, 'europäisches' Land zu werden, daß sich auf Grund- und Menschenrechte stützt. Dieser Prozeß ist ausnahmlos Angelegenheit der Türkei!


    Zitat

    Das Land bemüht sich so sehr - da würde eine Ablehnung im Vorhinein eine Radikalisierung auslösen.


    Eine privilegierte Partnerschaft (ohne freies Niederlassungsrecht) genügt.


    Zitat

    Das stimmt einfach nicht. Nirgends geht es den Türken besser als in der Türkei. Das Wirtschaftswachsum dieses Landes wird unglaublich sein.
    Die werden nicht auswandern, sondern ihr eigenes Land unterstützen.


    mfg


    Ich berufe mich auf die Prognosen wissenschaftlicher Institute, die Deine Bedenken mit Sicherheit einkalkuliert haben (ich suche mal nach Quellen).

    Zitat

    Oder das schon gesagt wird "Wo kann ich gegen die Türken unterschreiben?" oder "Die Türken werden uns überschwemmen", mit so kleingeistigen Argumenten wird gerade hier bei uns sehr emotional gegen die Türkei argumentiert.



    a) lediglich 3% der türkischen Landmasse liegen in dem Bereich, den man als Europa bezeichnet


    b) die Türkei ist noch nicht ausreichend reformiert (Grundrechte; so ist es, laut Söder, immer noch nicht möglich, in der Türkei ein christliches Gotteshaus zu bauen)


    c) die Türkei hat keine abendländisch-christliche Wertebasis, verhält sich demgegenüber sogar diametral


    d) prognostizieren, u.a. auch türkische Forschungsinstitute, eine sogenannte Wohlstandswanderung, von geschätzten vier bis fünf Millionen Türken alleine in die Bundesrepublik Deutschland


    e) kommen auf den dt. Steuerzahler horrende Kosten zu


    f) ist es, bei einer existenziellen Frage wie dieser, Sache des Bürgers schließlich über den Beitritt zu bestimmen, nicht Sache der Wirtschaft (die sich schon emsig die Händlein reibt) und nicht Sache der Parteien


    Diese Argumente sind weder kleingeistig noch borniert, sondern in ihrem Umfang absolut berechtigt und überzeugend, und werden z. T. von Experten (wie beispielsweise) Scholl-Latour vertreten.

    Zitat

    Könnt ihr jetzt bitte alle mit dem Quatsch aufhören?!?!?!?!


    Beschuldigungen/Spott/dummdreiste Anspielungen von einigen Hochwohlgeborenen soll man also schlucken. Wahrscheinlich hast Du ja recht, allerdings zweifel ich mal an, daß Du in ähnlichen Situationen einen kühlen Kopf bewahren würdest [nicht falsch verstehen, daß meine ich nicht böse]. Ich werde Deiner Aufforderung nachgehen und mich fortan aus der Diskussion heraushalten, sofern ich nirgends meinen Namen oder diverse Anspielungen lesen muss.

    Es zwingt Sie gewiß niemand, meine Beiträge zu lesen, ob Sie das tun oder nicht, ist mir auch weitestgehend egal, daher erübrigt sich jeder weitere Kommentar dazu. Wenn Sie glauben, meine Beiträge seien arrogant, ist das Ihr Problem, nicht das meinige.