Beiträge von Grizzly

    Wandert natürlich gleich in den Einkaufskorb. Konsalik, Simmel und Pilcher lasse ich noch durchgehen, aber wer liest denn so was? Warum haben es die Autorinnen eigentlich so mit Wikingern? Der Mann als chauvinistisches, starkes Arschloch, das von einer unterwürfigen, starken, erotischen Nordamazone gezähmt wird? Gefällt mir, der Widerspruch... :-)


    Der Titel 'Wikinger der Liebe' ist das Blödeste, was ich je gehört habe.

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    Original von Historikus


    Du wirst nie eine Lebende Forenlegende werden! :grin :grin :grin


    Ich bin ganz zahm. :-)


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    Halt! Nicht normale Kritiken mit Antiamerikanismus durcheinanderwirbeln. Ich finde es vorbildlich und lobenswert, die amerikanische Regierung auf das Schärfste zu kritisieren, wenn sie sich nicht auf dem sogenannten tiefsten Michael Moore -Niveau befindet.
    Diese imperialistische Politik muss bekämpft werden - mit Kritik und Demonstrationen.


    Dann müsstest Du eine andere Wirtschaftsordnung akzeptieren. Sorry, aber das gehört zur Marktwirtschaft: Überproduktion und fehlende Absatzmärkte. Logisch, daß kapitalistische Staaten politischen und wirtschaftlichen Einfluß wollen - und je größer, ergiebiger und günstiger die Produktion und Ausfuhr, desto weitreichender der (globale) Handel, der Einfluß und die Abhängigkeit des Abnehmers. Fehlen Absatzmärkte, werden einfach neue gestanzt.


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    Aber leider ist aus dieser erfreulichen Kritik ein verbreiteter, scheinheiliger Anti-Amerikanismus entstanden, wo man noch hinschaut, gehen Leute umher mit "I hate America"-T-Shirts, schimpfen auf die dummen Leute dort drüben, ihre Arroganz und Überheblichkeit, ohne auf sich selber zu schauen, sind aber dabei Kulturkonsumenten Amerikas ...


    Kann ich nicht bestätigen. In meinen Augen richtet sich der 'Hass' (besser 'harsche Kritik') nicht unmittelbar gegen 'Amerika', sondern gegen die us-amerikanische Außenpolitik, mittlerweile auch gegen die Innenpolitik (Patriot Act I+II). Diese Kritik ist absolut nachvollziehbar und dringend notwendig. Daß in den Staaten ein träger, geistloser Mob heranwachsen könnte, halte ich für äußerst bedenklich, deshalb stört es mich nicht, wenn die Kritik pauschalisierend und harsch in diese Richtung zielt - und ich glaube nicht, daß unsere eigenen Mißverhältnisse dabei ausgeblendet werden.

    So, da ich heute/gestern in ein kreatives Loch gefallen bin, und meine Beiträge mehr und mehr zu Plattitüden verkommen, dachte ich mir, ich sollte zur Abwechslung mal einen Thread aufmachen! Denkt euch einfach folgendes Szenario (inspiriert durch Emmerichs 'Day after tomorrow'): Du stöberst in Deiner Lieblingsbibliothek (wahlweise auch Buchhandlung), als unvermittelt vierhundert Centimeter Neuschnee fallen, die Dich und die anderen Kunden daran hindern, die Lokalität auf allen erdenklichen Wegen wieder zu verlassen. Mit der Zeit wird es zusehends kälter und unwirtlicher im Raum und ihr beschließt, ein klitzekleines Feuerchen im Kamin der Leseecke zu machen.


    Welches Buch würde Deiner Meinung nach zuerst dran glauben müssen? Welche würden folgen?


    Außer Konkurrenz laufen aberwitzige schriftstellerische Hinterlassenschaften verrückter Massenmörder und Verbrecher (wie etwa 'Mein Kampf' von A.H.).


    Viel Spaß beim Beantworten der Fragen. :-)


    Kleiner Vermerk: Ihr müßt Bücher verbrennen. Es gibt weder Stoff noch Holz. :-)

    Tja, bin der klassische Jäger und Sammler. Selbst Dan Browns 'Werke' und Wolle Hohlbeins schriftstellerische Ausgeburten finden noch ein anheimelndes Plätzchen bei mir im Regal, obwohl sie mir nicht sonderlich gefielen und ich sie am liebsten ins Kaminfeuer geworfen hätten. Ist mal wieder Not am Geschenk kann das Aufbewahren unliebsamer Druckerzeugnise sogar sehr hilfreich sein. Geschenkpapier, Schleifchen und halbwegs annehmbare Ausreden für den schlechten Zustand finden sich (fast) immer. Bin ich nicht 'sozial'? ;-)

    Hallo Iris!


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    Original von Iris
    Ihr zwei Hübschen kommt hoffentlich nicht auf die Idee, irgendeiner Bevölkerungsgruppe die Meinungs- und Versammlungsfreiheit abzusprechen, oder?


    Nein, davon war nirgends die Rede - auch unterschwellig nicht. Die Kritik zielt genaugenommen auf etwas ganz anderes.

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    Ein bißchen weniger gescheit daherreden ist manchmal klüger.


    Wie soll das denn zu verstehen sein? Das ist doch eine Diskussion, oder habe ich etwa ein Straßenschild beim Abbiegen übersehen?


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    Aber ihr beginnt bei einer "hohen Amerikafeindlichkeit" (Wo? Wer?)


    Ich sagte nur, daß es gerade en vogue ist, 'gegen Amerika zu sein' - Fahrenheit 9/11, Stupid White Men, Querschüsse, Bush at War, Volle Deckung, Mr. Bush, Hurra Amerika, finden reißenden Absatz. Warum wohl? Ganz sicher nicht, weil sie kristallklare Fakten en masse auf dem goldenen Tablett servieren, sondern polemisieren, pauschalisieren und kritisieren was das Zeug hält. Ist es die bittere Erkenntnis, daß der große Bruder von drüben doch keine saubere Cowboy-Weste trägt oder ist es ein moralisches Aufbegehren gegen politische Willkür, die unserem Land vor nicht allzulanger Zeit einen Totalschaden zugefügt hat? Ich weiß es nicht, ich will mich nicht festlegen, aber ich bin mir fast sicher, daß diese Informationswelle über die Ver- und Gebrechen der USA nach der Abwahl Bush schleichend zurückgehen werden - und das ist schade: ich will ja keine Feindlichkeit an sich, sondern eine berechtigte, objektive und energische Kritik an der Politik der Staaten, gerade weil sie diese bestimmende Rolle im Weltgeschehen spielen.


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    über den Zweifel daran, "dass der Großteil jender Jugendlicher sich auch wirklich mit der Thematik auskennt" (Tut ihr zwei das denn?)


    Ein Fachmann bin ich nicht in Völkerrechtskunde; mir fällt dabei auch kein Blatt vom Zweig. Ich komme übrigens aus der Generation, die ihrem Unmut vor eineinhalb Jahren freien Lauf gelassen hat. Ich weiß also zu gut, daß in den Protestzügen nicht wenige, viele möchte ich nicht sagen, mitmarschierten, die weder wussten, warum sie protestierten, gegen wen und geschweige denn über was. Ich betone nochmal, daß ich über die Demonstationen kein Urteil gefällt habe. Mich stört es nur, wenn Menschen uninformiert auf die Straße gehen und das nachkauen, was man breiig vor ihre Füße spuckt. Erst angucken, dann drüber nachdenken, kauen und wenn's schmeckt, schlucken. Und mir haben weder Krieg noch Kriegsgründe geschmeckt, wenigstens das ist so sicher wie das Amen in der Baptistenkirche.


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    um l etztendlich zu insinuieren, dann "fällt die Schule flach".


    Moment: erstens war das für Viele ein anspornender Nebeneffekt und zweitens heißt das nicht, daß der plötzlich aufkeimende Gebrauch von unseren Grundrechten, speziell in diesem sehr emotionsgeladenen Fall, negativ zu bewerten wäre. Im Gegenteil: ich bin sogar froh, daß die PISAs Demokratie am eigenen Leib erfahren, vielleicht rüttelt das endlich aus der Politikverdrossenheit wach, die mich an manchen lauen Sommerabenden beim Fernsehschauen laut auflachen oder in Heulkrämpfe ausbrechen ließ.

    Just my 25€ and 46 Cent....

    Tom :


    Verdammt teuer, da müsste ich mir ja einen Ast absparen. Aus dem Chat weißt Du ja, dass ich schon der Mühe genug habe, mir Dein Werk zuzulegen (für den September ist es fest eingeplant :-)). Gibt es noch günstigere Alternativen?

    Hallo Schreibstube!


    Angespornt durch die Wortschatz-Diskussion mit His in einem anderen Thread, hätte ich mal eine Frage an die Vollzeit- und Halbzeitautoren des Forums: wie schafft ihr es, Vielseitigkeit im Ausdruck zu gewährleisten? Wie vergrößert ihr eueren Wortschatz? Durch ständiges Lesen? Durch das Führen eines Vokabelheftes? Oder habt ihr eine andere Methode, um auf einen ordentlichen Satz Worte zurückgreifen zu können?


    edit²: Nicht stören lassen, bei mir geht's nicht ohne... :-)

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    Das denke ich nicht, aber das habe vorhin schon begründet.


    Wodurch? Zehn verschiedene Begriffe für den Eindruck, daß das Auto vor mir 'schön' ist? Das ist doch Unfug. Zwischen der Größe der Wortschätze des Sprechers gibt es wirklich keinen erheblichen Unterschied, oder glaubst Du ernsthaft, dass diese theoretische Differenz von hundert- bis zweihunderttausend Worten (des Gesamtrepertoires) sich in Schrift und Bild derart niederschlägt, daß man unverhohlen von einer Ausdrucksmannigfalitigkeit des Englischen sprechen kann?


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    Die hohe Amerikafeindlichkeit, und dabei alles amerikanische zu konsumieren, ist in der Tat eine grausame Doppelmoral.


    Sag's den ellenlangen Schülerprotestzügen, die schon in den Startlöchern stehen und auf weitere Instruktionen warten.

    Schon besser, His! Der Ton gefällt mir. Ich arbeite auch auf meine erste 'versehentliche' Löschung hin... :-)


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    Original von Historikus
    Hi Grizzly,


    ja ich weiß, dass es nicht relevant ist. Aber mich kotzt es einfach an, dass auf das wunderschöne Land Amerika nur wegen eines Vollidioten-Regimes jedesmal überall immer nur schlecht geredet wird, wobei wir selber im Vergleich zu Amerika nicht viel besser sind.


    Jesdesmal und überall? Gut, der Antiamerikanismus ist eine gigantische Trendbewegung, da stimme ich Dir ja zu, aber diese leisen kritischen Stimmen wird es immer geben und ich bin froh, daß sich die Zeigefinger-Moralisten nicht mehr nur über unsere schändliche Vergangenheit hermachen, sondern endlich die politische Gegenwart begreifen, um dort den Finger tief in die klaffende Wunde bohren. Wirst sehen, hält Vietnam-Boy Kerry die Zügel in der Hand, sehen wir keine demotollen Schüler, die ihren Unterricht opfern, um gegen Kriege zu demonstrieren. Sternchen und Streifchen werden Hand in Hand über den Weltboulevard spazieren, das ist so sicher wie das Amen in der Baptistenkirche. :-)


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    Das hat nicht nur der PISA-Test gezeigt, dass unserer Schulsystem nicht gerade das beste Beste ist. Ich denke, Deutschland und Österreich können über das Niveau einiger Elite-Universitäten in den USA nur träumen, und sich einiges abschauen.


    Diese Elite-Unis! Die ganze Welt starrt auf Harvard, Princeton und Yale. Mist, daß immer vergessen wird, woher Privatschulen und Privatunis ihr Geld beziehen: von Stiftungen, der Kirche und der Wirtschaft. Wirtschaft? Ja, Wirtschaft. Um ein derart hohes Leistungsniveau beizubehalten, benötigt es exorbitanter Summen, die der Student bezahlen wird - das heißt, der Student dessen Elternhaus es bezahlen kann, und das sind die Global Player der Forschung und Wirtschaft. Die pumpen das mir nichts dir nichts in den dagobertschen Geldspeicher Yales ohne mit der Wimper zu zucken. Klar, es gibt staatliche Zuschüsse bei Bedürftigkeit, Stipendien sind leistungsbezogen und verhältnismäßig rar gesät: hast Du Dich nie gewundert, was Dabbelyuh auf 'ner Elite-Uni gesucht hat? Da hat der Papa den Geldhahn aufgedreht und Georgie-Boy hat sich einen Lenz gemacht. Einfaches Prinzip: man nimmt zahlungskräftige Studenten, hochbegabte Studenten (am besten ist die Kombi, da braucht's kein Stipendium), investiert viel Geld in Forschungsmittel und lässt die Studenten mal unter der Aufsicht der renommiertesten Dozenten machen. Was ist Dir also lieber? Chancengleichheit oder Wirtschaftselite, die sich selbst finanziert?


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    Denn was ich so schon alles während meiner Schulzeit erlebt habe an Dummheit bei den Schülern, dass kann man sich gar nicht vorstellen.


    Es soll auch dumme Franzosen, Engländer und Schweden geben. Hab' ich mal gehört.


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    [...]Warum wird wenn das Thema Bildung aufkommt jedesmal auf Amerika geschimpft, und über die dummen amerikanischen Schüler gelästert, die den Irak vor lauter Blindheit nicht finden?


    Weil diese Menschen Teilhaber eines Staates sind, der sich verdammt viel herausnimmt und eine relativ hohe Verantwortung übernimmt.


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    Dass das amerikanische Bildungssystem einfach nur schlecht ist, halte ich für eine wüste ... Pauschalierung! :-)


    Kann die Bildung bezahlt werden, pauschalisiere ich mal, ist sie sogar vortrefflich.

    Jop, kenn ich. Ich habe das Problem, daß mein SUB aus grundverschiedenen Büchern besteht: Klassiker, Trivialeres, Politik und Wissenschaft. Mir passiert es manchmal, daß ich mich für ein Buch entscheide, das mich anfangs brennend interessiert, mein Interesse dafür aber zusehends zur Sparflamme verkommt und ich wirklich keinen Bock mehr habe, eine weitere Zeile zu lesen. Geht mir gerade so: habe ich mich breitschlagen lassen, ein 'Star Wars'-Buch zu lesen, mittlerweile muß ich mich beim Lesen stärker konzentrieren als bei der Analyse eines Sachbuchs. Das Grinsen der ungelesenen Bücher wird unerträglich. Kann ich widerstehen?