Beiträge von Haruspex

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    Original von arter


    :welcome, noch eine Musikeule mit Geschmack ...
    Das habe ich neulich auch schonmal gepostet :-] Wenigstens noch einer dem's gefällt. :wave Das Video ist nahezu genial.


    ach, sry, dürfte ich überlesen haben.


    ja, ich hab mir ein paar von deinen empfehlungen angesehen und mir ist schon aufgefallen, dass wir beide einen sehr guten geschmack haben. The National z.b.


    werde dich im auge behalten. ;-)

    Dann stell ich mich, der Vollständigkeit halber, auch mal vor.


    Ich bin Haruspex, Student, 21.


    Ich lese gerne und habe kaum jemanden, mit dem ich im echten Leben über manche, oder die meisten, Gedanken reden kann. Von daher schreibe ich die hier, weil ich hier auch reden kann, wenn mich keiner fragt, wie im internet halt üblich, und ich nicht desinteressierte, verständnislose Gesichter sehen muss, falls es schief geht.


    Ich versuche gerade die Klassiker der Weltgeschichte durchzuarbeiten, also auch die, die ich eigentlich schon in der Schule hätte lesen sollen, von denen ich mir aber lieber eine Internetzusammenfassung gegeben habe. z.b. den werten "Werther".


    das wäre es; Hallo.

    ich würde gerne lesen, muss aber mal wieder behindert viel auswendig lernen, dass ich gar nicht dazu komme. habe nicht wirklich lust, nur hin und wieder kurzweilig ein paar seiten dazwischen zu bearbeiten; wenn dann richtig.



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    Original von MagnaMater
    Ich fürchte, nach Brent Weeks kommt für's erste nix mehr besseres nach, (und da war der dritte teil abgehoben) der zweier vom namen des windes ist weniger poetisch, Abercrombies interessen an s&m kennen wir schon, es kommt nix neues mehr nach, Hennen schneidet auch gern teile seiner figuren ab, bevor er sie sterben lässt, Tolkien kann ich (fast) auswendig, und der ist mir zu hoch und hehr...


    weniger fantasy lesen hilft vielleicht.
    das ist allgemein ein guter rat.

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    Original von marple
    In meiner Ausgabe gibt es einen Anhang, wo etwas zur Entstehungsgeschichte von "Schuld und Sühne" erzählt wird, was wirklich spannend ist. Dort wird u.a. geschildert, dass Dostojewski beim Abschluss der Geschichte unter erheblichen Zeitdruck stand und sehr lange selbst wohl nicht wusste wie er das Ende gestalten sollte.
    Und in meinen Augen ist das Ende auch dementsprechend...


    von die brüder karamasow mal abgesehen, sind alle dostojewski werke unter zeitdruck entstanden.


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    edit: hab mal besser nachträglich einen Spoiler reingesetzt. :grin


    dass er religiös wird, wird nur angedeutet. es geht darum, dass die liebe zu sonja, die für ihn bis nach sibirien gegangen ist (märtyrer thema der frauen ist auch ein beliebtes dostojewski thema), dabei ist, ihn zu verändern. er wollte ihrer welt näher sein, und deswegen hat er angefangen, sich damit zu beschäftigen.


    es gibt da auch ein schönes zitat:
    "Stößt du einen Menschen zurück, wirst du ihn nicht bessern, am wenigsten einen grünen Jungen."




    also dostojewski mäßig gibt es in diesem forum noch viel aufzuarbeiten, liebe freunde!


    oh und:

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    Original von Voland
    Der Schluss wird für mich vor allem allein deshalb schon immer einen besonderen Stellenwert haben, weil es mein erster Roman war, und ich am Ende nach einer ziemlich niederschmetternden Handlung alles andere erwartet hätte, als ein solch tröstliches, ja fast glückliches Ende, und dementsprechend sehr zufrieden war, denn vor allem für Dunja, Rasumichin und Sonja freute es mich. Nachdem nun auch Dostojewskis andere große Romane gelesen sind, bleibt festzustellen, das Schuld und Sühne vermutlich sein erbaulichstes, positivstes Werk ist, oder anders formuliert: wer Angst vorm depressiven, düsteren Dostojewski hat, sollte trotzdem mit Schuld und Sühne einen Versuch wagen.


    jap, stimme ich absolut zu; das ende ist eine der schönsten stellen, die ich bisher in einem buch gelesen habe.
    ich habe geweint.

    Ja, ist ein sehr schönes buch, aber irgendwie doch nur reine unterhaltungsliteratur. und das ende würde ich sogar als kitschig bezeichnen.


    aber ansonsten passt eigentlich alles; eine gut erzählte geschichte, sehr gut geschrieben, und hat auch ein, zwei erinnerungswürdige stellen.


    kann man auf jeden fall lesen.

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    Original von Delphin


    Und dann will er noch 80 h/Woche gearbeitet habe.


    :pille


    was auf 7 tage verteilt 11.4 stunden sind. +9 stunden angesprochenes macht einen 20.4 stunden-tag, und - sofern er sich dann auch noch nie gewaschen, ausgegangen ist, mit hobbys und anderen menschen beschäftigt hat - ~3.6 stunden schlaf am tag.


    aber anonsten macht das alles sinn.

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    Original von Zecherzeisig
    >>Dass Satire ein legitimes & probates Mittel ist, um auf soziale Missstände hinzuweisen, ist dir aber schon bekannt ?


    Und dass zu den etablierten Stilmitteln scharfer Satire per Definition auch Ironie, Sarkasmus, Zynismus, Spott & Häme gehören, doch wohl hoffentlich auch.<<


    ich weiß nicht; neigt wohl eher nur dazu, zu provozieren, und weist auch meistens keine besonders scharfe argumentation auf; eigentlich weist es meistens überhaupt keine argumentation auf.


    ich meine, ich hab jetzt nichts dagegen; es ist unterhaltsam, aber es scheint nicht so der bringer zu sein. wenn man zu wenig sagt, ist es langweilig, wenn man zu viel sagt, riskiert man den vorwurf der geschmacklosigkeit, und dann sind die leute wieder so empört, dass der eigentliche zweck - d.h. wenn der denn über das sich einen spaß machen hinausgeht - verloren geht. also ich bin nicht sicher, wie probat es ist.


    aber ja, das ist nur meine meinung; Sie werden schon wissen, was Sie tun.

    Sharon van Etten - One Day
    edit: ach, keine direkten links...


    ich finde den beitrag des themenerstellers sehr interessant.


    ich habe darüber nachgedacht, was dieses lied in mir hin und wieder auslöst; aber es ist schwer, weil ich es im moment nicht empfinde.


    ich glaube, es war diese seltsame sehnsucht, nach einer welt, von der ich weiß, dass es sie nicht gibt.


    wenn ich das empfinde, dann denke ich immer an die wipfel ferner bäume, die weit hinter ein paar häusenr stehen.


    seltsamerweise ist das immer so. ich glaube, dieses bild ist in mir im kunst unterricht, noch während der schulzeit, entstanden, wenn ich aus dem fenster gesehen habe. ich glaube, dass ich genau dieses bild im kopf habe.

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    Original von agu


    Ich habe auch die Absturz-Szene mit dem Hubschrauber gespielt, bis Malick überlebte - ihren Anblick als tote Leiche im Lager der Implantat-Zweitverwerter hat mir wirklich das Herz gebrochen ;)



    meine lieblingsstelle ist, glaub ich, das erste mal in jensens apartment. die musik im hintergrund, der zerbrochene spiegel und die mail über den toten hund - das war wirklich ein einzigartiger moment. der mann hat nicht nur seine liebe verloren, sondern auch sein ganzes altes leben.

    ich glaube, wir lesen einen zukünftigen literaturnobelpreisträger!



    aber wirklich, liest sich wie jemand, der zu sehr versucht "abgedreht" zu sein. auch völlig humorfrei.


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    Original von rienchen
    Amazon.de: »Mellick 3 ist der Tim Burton der Literatur.«


    Wer hat das verglichen und darf man das einfach so? :wow


    ahaha, musste jetzt laut lachen.

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    Original von Azrael
    Gleich vorweg: Ich bin ein großer Dostojevskij-Fan. Mein persönlicher Liebling unter seinen Werken ist "Die Dämonen".
    Es handelt von russischen Anarchisten, die eines ihrer Mitglieder ermordet haben. Grund dafür war, dass der Anführer der Gruppe, Pjotr Stepanowitsch, von diesem Mitglied Verrat an der Gruppe fürchtete. Bis auf den Anführer kann niemand aus der Gruppe mit dem Mord leben und alle sühnen ihn schließlich- jeder auf seine Weise.


    mein gott, wieso gibt es bei klassikern eigentlich keine skrupel, wenns um enthüllungen geht, die die handlung betreffen? der handlung selber zu folgen, ist in dostojewski romanen genau so attraktiv wie in modernen.


    es gibt sicher noch genug menschen, die den plot nicht kennen. die stelle, die du beschreibst, ist sowas wie der höhepunkt in dem chaos, das stepanowitsch anstiftet und findet erst gen ende statt.


    und überhaupt trifft man hier kaum den kern der sache.


    in "Die Dämonen" geht es hauptsächlich um den protagonisten Stawrogin, den man zu durchschauen versucht; "Petruscha" und seine sozialisten sorgen eher für den hintergrund.


    es war mein erster dostojewski, und, wie eigentlich alle post "aufzeichnungen aus dem kellerloch", intellektuell sehr ansprechend für mich.


    die erzählperspektive ist etwas seltsam gewählt, finde ich. der erzähler ist irgendwie einfach nur da und beobachtet, tut aber nicht viel, ungefähr wie eine katze. ich könnte diese person nicht einmal beschreiben, ich weiß nur, dass er mit einem der protagonisten befreundet war. (also er ist ungefähr so, wie der erzähler in "Erniedrigte und Beleidigte")


    aber von dieser ausnahme mal abgesehen, sind eigentlich alle figuren interessant, lebendig und tief. Insbesondere Schatow und Stawrogin. Herr Kirrilow war auch sehr ansprechend.
    ist aber eh bekannt, dass die russen des 19 jht. in dieser kategorie nahezu unschlagbar sind; was mir bei anderen aber fehlt ist der ganze intellektuelle bereich, also die ideen, mit denen dostojewski seine figuren ausstattet, den man außerhalb, zumindest glaube ich das, nirgendwo derart ausgearbeitet findet.


    insgesamt ist es ein sehr düsteres buch, ich glaube, das düsterste das dostojewski geschrieben hat.


    ich weiß nicht, ob ich sagen würde, dass ich dieses buch liebe (von anderen büchern desselben autors würde ich das aber auf jeden fall behaupten), aber ich schätze es auf jeden fall sehr.

    ist auch eines meiner lieblingsspiele. imo hat es ein paar schwächen im handlungsaufbau (in anbetracht dessen, was für dünne hinweise jensen zum anlass nimmt, die locations abzugrasen), aber der ganze plot hat was, und zum teil ist er auch sehr intelligent. es ist auch angenehm, dass das alles sehr subtil gemacht ist, also ich meine, dass du dir die meisten zusammenhänge selber überlegen musst, anstatt dass du alles wie ein kleinkind aufs brot geschmiert bekommst. auch was zum beispiel das innenleben des protagonisten betrifft.


    hat auch ein paar tolle charaktere. jensen, malick, sarif, darrow waren alle sehr glaubhaft und lebendig.


    der soundtrack ist überhaupt das beste seit langem.


    edit: und die bosskämpfe fand ich nicht schlimm. hat mir wenigstens einen grund gegeben, meine waffen aufzuwerten.


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    Original von agu ich hatte es dann trotzdem auf Deutsch gespielt, weil die Synchro wirklich gut gelungen ist.


    auf jeden fall. jensen selber find ich auf deutsch auch ansprechender.

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    Original von Snoore
    Huhu, auch wenn ich der einzige bin: ich habe das Buch gehasst damals. Ist heute vielleicht anders, vielleicht sollte ich das Buch noch einmal lesen. Aber mit 18 Jahren konnte ich das Buch nicht leiden....


    lustig, ich habs auch mit etwa 17, 18 gelesen und mir hat es ebenso wenig gegeben wie dir. ich würde nicht sagen, dass ichs gehasst habe, aber beeindruckt hat es mich auch nicht.


    aber vielleicht sollte ich ihm mal wieder eine chance geben, irgendwann; auch wenn mich der ganze französische existentialismus irgendwie nicht so an macht.


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    Original von JASS
    Gibt es Aspekte unserer Persönlichkeit, die ohne Anwesenheit eines Lebewesens gar nicht zum Tragen kommen? Also wird Persönlichkeit nicht nur vom Umfeld geprägt, sie existiert ohne Umfeld gar nicht vollständig. Das erinnert mich an die Psychologie. Manche Aspekte einer Erkrankung kommen beispielsweise nur zum Vorschein, wenn es im Leben der Person jemanden gibt, den sie liebt (auf Partnerschaft bezogen).


    ich weiß, der beitrag ist schön älter, aber das ist auf jeden fall ein sehr interessanter gedanke.


    ja, ich bin fest davon überzeugt, dass das zusammenspiel mit einer geliebten person, eigenschaften in dir hervorbringen kann, von denen du selbst nicht mal wusstest, dass du sie hast.