Beiträge von Haruspex

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    Original von made


    Das ist auch meine Erfahrung!
    Und dann spielt auch die aktuelle Stimmung eine Rolle.


    Übrigens bin ich der Meinung, dass man solche Bücher wie "Schuld und Sühne" grundsätzlich mehrmals lesen sollte. (Leider fehlt meistens die Zeit dazu.)


    ich hab außerdem noch so viele schriftsteller nicht gelesen, so viele dinge, die man noch für sich entdecken kann. wenn ich mich da vor die wahl stelle, ob ich lieber einen bekannten autor lese, von dem ich weiß, dass er ausgezeichnet ist, oder lieber einen unbekannten evaluiere, wähle ich tendentiell eher zweiteres.


    aber trotzdem ja, man muss sie mehrmals lesen. Schuld und Sühne ist außerdem so ein wundervolles und schönes buch.

    Schuld und Sühne sollte ich wieder lesen. allgemein war ich für viele bücher, die ich einst gelesen habe, eigentlich noch viel zu jung und geistig unreif. man ist immer ganz erstaunt, wie viele dinge dann auftauchen, die man vorher nicht bemerkt hat.


    in Turgenjews Väter und Söhne werde ich demnächst auch wieder blättern, denke ich.

    sehr schön geschrieben, Lipperin - dem schließe ich mich mehr oder weniger an.


    die auseinandersetzung damit, wie ein richtig gelebtes leben aussehen soll und dass das bisher gelebte falsch ist, zieht sich durch viele Novellen und Romane Tolstois (Auferstehung, Die Kosaken).
    an und für sich ein wunderschönes motiv, auch wenn man mit seinen antworten nicht einverstanden sein muss.


    Tolstoi war ein Meister der Novelle, spontan fällt mir niemand ein, der ihn darin übertroffen hätte.
    sein hang, sein weltbild penetrant zum ausdruck zu bringen, ist aber vielleicht hin und wieder belästigend, und ich denke, es wäre anmutiger und sublimer gewesen, hätte er viele dinge ungesagt gelassen.

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    Original von MA1


    Auch für diese Superlativen kann ich mich nicht wirklich begeistern:
    Lovecraft ist der Vater all dessen, was wir heute unter dem Namen Horror bekommen.


    Wer sagt so etwas und vor allen Dingen mit welchem Recht?
    Genauso wenig wie Tolkien der Vater all dessen ist was man heute unter Fantasy versteht, genauso wenig ist es Lovecraft für den Bereich Horror.


    wenn jemand fast alle motive und schreckgespenster, die man heute in sämtlichen medien vorfindet, vorweg genommen hat, kann man schon sagen: er ist der vater.


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    Da kann man ihm allerdings keinen Vorwurf machen, denn er hat nun mal Anfang bis Mitte des 19. Jahrunderts gelebt und da war solch eine Schreibweise nun mal üblich.


    nein, er hat nicht anfang bis mitte des jh gelebt.


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    Für den Bereich Horror hat er mit Sicherheit eine große Bedeutung, ihn aber so über den grünen Klee zu loben ist meines Erachtens nicht gerechtfertigt. Er war gut, aber nicht so gut.


    ok.

    schöner neuer avatar, voland.



    ich hab die Toten Seelen sehr gerne. Gogol hat ein paar unglaublich schöne darstellungen gefunden; manchmal wirklich sehr ergreifend. im großen betrachtet gibts diese schönheit leider nicht, was die handlung betrifft meine ich - zumindest nicht im ersten teil. es soll ja auch eine satire auf seine gesellschaft sein.


    aber der zweite teil - der ist herausragend. so fragmentarisch er sein mag, es reicht. Terentikows geschichte war so wunderbar traurig und melancholisch zu lesen. der am leben gescheiterte, der in apathie sein dasein auf dem gutshof fristet.


    die andeutungen von Tschitschikows wandel fand ich auch super.


    es ist so verdammt schade, dass Gogol das manuskript für den zweiten teilweise vernichtet hat. und auch dass er so früh sterben müsste. was hätte er nicht noch alles sagen können.

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    Original von Finchen87



    Allein hätt ich den Hintern nie hochbekommen. Und es tut so gut, mal aus den eigenen vier Wänden raus zu kommen.


    erstaunlicherweise entdecke ich gerade in den phasen der verzweiflung den willen in mir, etwas neues zu versuchen.



    ach du. muss grad lachen. (:

    MagnaMater ist mal wieder ganz komisch-seltsam!



    :grin


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    Original von Inkslinger
    Ich finde deine Gedanken auch sehr interessant. Eine bildlich schöne Sprache. (Studierst du Germanistik?)


    danke :-)
    nein, nicht germanistik :-)


    manchmal ist das schreiben wie ein zwang, dem ich nicht entgehen kann.


    aber im nachhinein gefällt mir mein text gar nicht mehr so gut. hät ich besser machen können, es fehlt vllt. noch schliff.

    ich weiß nicht, aber ich muss in letzter zeit oft dran denken, was für ein leben ich führe. ich werde niemals teil dieser gesellschaft sein können und normal sein. ich bin und bleib ein sonderling, den nicht mal die sonderlinge unter sich haben möchten. und zum teil erwidere ich auch diese ressentiments.
    aber es gibt dadurch soviele dinge, denen ich entbehren muss.


    oft denk ich daran: ich fühle mich wie jemand in einem dunklen unterirdischen labyrinth, aus dem er nicht hinauskommt, er sieht nur - weit oben - ein loch durch das sonnenlicht scheint. manchmal vergess ich wo ich bin und ich kann mich in meinen gedanken verlieren. und dann gibt es immer wieder diese momente, in denen die sonnen mich blendet, ich zucke kurz zusammen, reibe meine augen und will nach ihr greifen. plötzlich erinnere ich mich wieder, wie dunkel hier unten alles ist und wie allein ich bin.


    oder ein anderer gedanke: manche dinge anzustreben erscheint mir so, als würde ich versuchen den mond einzufangen. ich laufe ihm hinterher, und komm ihm doch kein stück näher.



    diese gedanken sind natürlich überdramatisierend, aber sie kommen mir oft in letzter zeit, und manchmal muss ich sogar fast davon weinen.

    ich verwende aus prinzip keine begriffe, die bei anderen häufig verwendung finden, wenn sie schlau klingen möchten; sie ekeln mich an.


    z.b. das wort "pauschalisieren". leider fallen mir momentan konkret keine anderen beispiele ein.




    purpurbehelmter liebeskrieger....

    ein schönes buch. ich meine von der ganzen aufmachung her, vllt. eines, das man schon gelesen hat, sich jetzt aber in ansprechender form ins regal stellen will.


    ich genieße das, mir meine sammlung anzusehen. der geruch von altem leder gefällt mir und wie es sich anfühlt.

    ich will nicht zu respektlos sein, das buch hat bestimmt den ein oder anderen interessanten gedanken, aber es scheitert für mich an der handlung.


    für mich hat das einen faden begeschmack.


    ein werk geht in die ewigkeit ein, sobald es das intellektuelle mit dem schönen verbindet. - das ist kunst.

    Den Steppenwolf habe ich als einzigen ausgelesen. Auf jeden Fall ein sehr interessantes Buch, unterhaltsam - ich fühle mich sogar ein wenig wie der protagonist, bin dann aber doch zu unterschiedlich, um das werk wirklich ins herz zu schließen. meine ideenwelt ist eine völlig andere.


    ich habe mich an dem Glasperlenspiel versucht - war mir ehrlich gesagt zu langweilig, nach Seite 100 oder so gelassen. Hat sicher den ein oder anderen interessanten Gedanken, aber mir war's zu mühsam.


    Narziss und Goldmund hab ich nach ein paar Seiten weggelegt.