Beiträge von Sabine / Karen

    Eure Wahrnehmung, was den Alkoholkonsum angeht, finde ich total spannend. Leider ist es tatsächlich so, dass die Polizei zu den Berufsgruppen gehört, in denen es überdurchschnittlich viele Alkoholiker gibt, das hatte ich ja schon angedeutet. :-(
    Und Liz trinkt eigentlich nur mit Deb mehr, als ihr gut tut. ;-) Das sollte ein bisschen ihre Freundschaft und den Unterschied zwischen den beiden zeigen.

    Zitat

    Gerade in so einem Fall, wo man sich bewusst anders entscheidet, als es in der Realität ist, fände ich ein Nachwort hilfreich, in dem man das klar stellt.


    Also, ich habe das Gefühl, so ein Nachwort würde wie eine vorauseilende Entschuldigung klingen. Wenn ich eine wahre Geschichte erzählen und mir dabei Freiheiten erlauben würde, fände ich ein Nachwort zur Erklärung sinnvoll. Aber bei einer Geschichte, bei der von vorneherein klar ist, dass sie allein meiner Fantasie entspringt, fände ich das seltsam. Alle Autoren strapazieren die Realität, wenn es die Geschichte erfordert. Das muss man eigentlich nicht besonders erwähnen, oder? Aber vielleicht erwarte ich da auch zu viel. Schwieriges Thema. :gruebel

    Zitat

    Wie kommt man auf diese Art von "Verstümmelung"? Lässt man sich als Autor da von anderen Autoren/Krimis inspirieren oder oder oder? Chen
    Ich bin immer ganz überrascht, welche Fantasie Krimiautoren so haben müssen, um solche Details sich überhaupt auszudenken oder ist das ein Klischee, welches nicht von mir abweichen will?


    Hm, das ist eine von den Fragen, die ich unheimlich schwierig finde. :gruebel Ich gehe nicht aktiv auf Ideensuche, die Ideen kommen zu mir, auch die Ideen zu besonders fiesen Morden.
    Natürlich lese ich sehr viele Krimis und ich lese auch viel in der Zeitung bzw. informiere mich über reale Verbrechen. Vermutlich brodeln diese Lektüren irgendwo in meinem Inneren, bis sie sich zu einer Idee zusammengebraut haben, die dann plötzlich in mir aufsteigt.
    An den Moment, als mir die Idee zu "Schwesterlein" kam, erinnere ich mich noch ganz genau. Ich fuhr in die Eifel, das Auto war vollgestopft mit meinen Söhnen und ihren Freunden, das Radio plärrte laut und wir passierten gerade das AK Bliesheim - und plötzlich hatte ich diese Idee ... :grin
    Ich weiß wirklich nicht, wo das dann gerade in einem solchen Augenblick herkommt.

    Zitat

    Georg ist mir noch nicht so ganz gewogen - aber sein Alkoholkonsum ist mir auch schon aufgestossen. Wer trinkt denn zuhause erst noch ein Bier, geht dann zum Essen, trinkt noch weiter Alkohol und fährt dann noch fröhlich Auto - und das als Polizist.


    Hm, dazu sag ich mal nichts - außer dass Polizisten einen verdammt harten Job haben ... und dass man so einiges mitbekommt, wenn man einen ganz guten Draht zur Polizei hat. :prost

    Nachtgedanken


    Das ist beim Schreiben eine wahnsinnig schwierige Gratwanderung. Niemand kann in einem Roman 1 zu 1 die Wirklichkeit darstellen. Dann wäre es ja kein Roman mehr. Ich möchte eine Geschichte erzählen, die für möglichst viele Leser das Gefühl von Realität vermittelt. Dass ich dabei nicht alle erreiche, lässt sich nicht vermeiden. Natürlich weiß ich, dass die offizielle Abkürzung für eine Mordkommission MK ist (ich nehme an, das ist die Rezension, auf die du anspielst). Ich hatte das Gefühl, dass das Wort MoKo vielen Lesern geläufiger ist, da es ja auch breite Verwendung findet, in Presse, anderen Krimis und von Polizisten habe ich es auch schon gehört. Ich recherchiere wirklich viel, ich habe hier Bücher liegen, die Polizisten in der Ausbildung benutzen, ich bin auch schon bei den Kollegen mitgefahren und habe live erlebt, wie Polizeiarbeit aussieht. Aber trotzdem muss/möchte ich in erster Linie meine Geschichte erzählen. Ich habe auch schon in reale Straßen Häuser eingebaut, die es dort nicht gibt. Und wenn ich reale Häuser genommen habe, gab es die Menschen nicht, die dort wohnen. An irgendeiner Stelle hört immer die Realität auf, und die Fiktion fängt an. In diesem Buch habe ich z.B. auch die Räumlichkeiten der psychologische Fakultät an der Uni Düsseldorf nicht ganz korrekt lokalisiert. Ging auch gar nicht, denn das Gebäude wird gerade saniert.
    Es macht mich traurig, wenn LeserInnen es persönlich nehmen, wenn ich gerade "ihr" Umfeld, in dem sie sich besonders gut auskennen, angeblich nicht korrekt beschreibe. Und ich finde es sehr schade, dass die Rückmeldungen von solchen LeserInnen häufig wie ein persönlicher Angriff daherkommen ("Hat den Roman aus Versatzstücken zusammengepuzzelt", "Hat sich nicht die Mühe gemacht, die Basics zu recherchieren"). Ich arbeite ein Jahr (Vollzeit) an einem Buch und ich gebe mir viel Mühe. Trotzdem kann ich es nicht allen recht machen. :-(
    Sorry, die Antwort ist super lang geworden, wie ich gerade feststelle. Aber das ist ein Thema, das mich sehr beschäftigt. Denn ich möchte natürlich, dass mein Buch möglichst vielen gefällt. ;-)

    Zitat

    Ich habe das Buch ja schon durch, wollte hier aber noch anmerken, dass ich bereits am Ende des letzten Abschnittes eien Verdacht hatte, der sich schlussendlich auch bewahrheitet hat. War das so beabsichtigt? Und hattest Du einen Berater von der Polizei, Sabine?


    Ja, es war mir in diesem Buch nicht so wichtig, dass die Auflösung total überraschend ist - das ging bei der Geschichte meiner Ansicht nach auch gar nicht. Die Spannung - die es ja hoffentlich gibt! - resultiert eher aus der Gefahr als aus dem Rätsel.


    Und zu 2. Frage: Ja, sogar mehrere, die mir ganz viel über die Abläufe und die korrekte Terminologie erzählt haben. Manchmal weiche ich aber ganz bewusst von dem ab, was ich über Polizeiarbeit weiß, weil die andere Variante besser in die Geschichte passt. Schließlich ist es ein Roman und keine Reportage über Polizeiarbeit. :grin

    Zitat

    Was mir gleich aufgefallen ist: Die Männer im Buch werden mit Nachnamen genannt, die Frauen (Birgit darf auch gleich den Kaffee holen Grinsen ) immer mit Vornamen. Nein, nein Warum? Erscheint das gebräuchlicher? Klingt das griffiger? Wo bleibt die Gleichberechtigung?


    Danke, dass du das Thema aufgreifst! :wave Es scheint tatsächlich eine Konvention zu sein, dass Männer mit dem Nachnamen und Frauen mit dem Vornamen genannt werden. Zumindest ist es sehr verbreitet. Ich hatte da schon schwierige Stunden mit dem Lektorat, weil mir einerseits die Gleichberechtigung wichtig ist, ich aber andererseits auf Lesegewohnheiten Rücksicht nehmen möchte. Es wäre ja ärgerlich, wenn jemand bei der Lektüre immer von der Art abgelenkt wird, wie Personen genannt werden, statt sich auf die Geschichte konzentrieren zu können.
    Ich erinnere mich, dass ich bei der Überarbeitung des Textes einige "Clarenberg" in "Birgit" ändern musste und dabei Bauchschmerzen hatte. :-(


    Mich würde sehr interessieren, wie die anderen das empfinden!

    Zitat

    Warum ein Pseudonym? Ein Genrewechsel war es ja nicht wirklich, oder? Grübeln


    Gute Frage! Mit dem Pseudonym soll eine neue Krimi- bzw. Thrillerreihe bei einem neuen Verlag, also quasi eine "neue Marke" eingeführt werden. Zumal mein Krimi bei Goldmann ja nur einen Monat vorher erschienen ist.
    So ist ganz klar, dass es sich um verschiedene Reihen handelt. Für mich war es erst ein komisches Gefühl, da es ja nun nach "Sabine Martin" für die historischen Romane schon mein 2. Pseudonym ist, aber inzwischen finde ich es sehr angenehm. Auch wenn ich beim Büchersignieren noch nicht immer dran denke ... :grin

    Liebe Mitlesende,


    bevor ihr loslegt, mache ich den Anfang und beantworte eine Frage, die ihr gar nicht gestellt habt.
    Karen Sander ist ein Pseudonym, das bis vor Kurzem geschlossen war, d.h. ich durfte nicht darüber sprechen. Deshalb kann ich euch erst jetzt verraten, dass ich unter meinem bürgerlichen Namen Sabine Klewe schon länger im Forum bin und auch schon zwei Leserunden als Autorin mitgemacht habe.
    Ich hoffe, ihr seid mir wegen der Geheimniskrämerei nicht böse!


    Ich freue mich auf das gemeinsame Lesen und bin sehr gespannt darauf, was ihr zu dem Buch zu sagen habt.


    Viel Spaß beim Lesen! :wave


    Sabine/Karen

    Zitat

    Ich find, die winterliche Stimmung passt super. Hier ist es a-kalt, es regnet, ist grau, nachts geht's fast bis auf den Gefrierpunkt runter. Weihnachten war das gleiche Wetter^^ Kaum zu glauben, dass in vier Wochen der längste Tag des Jahres sein soll...


    Unter diesen Umständen wäre es mir lieber, du fändest die winterliche Stimmung unpassend, weil so schönes Sommerwetter ist. :-(
    Hoffentlich wird es bald wärmer!