Beiträge von PMelittaM

    Die kleine Hailey verschwindet spurlos, der Ermittler Frand Decker setzt alles daran, sie zu finden. Dann verschwindet ein zweites Mädchen, aber haben die beiden Fälle wirklich etwas miteinander zu tun?


    Don Winslow macht es einem leicht, er lässt den Protagonisten Frank Decker, in Ich-Form erzählen, erzählt flüssig und in zum Teil sehr kurzen Kapitel, so dass man regelrecht durch den Roman rast. Die Spannung wird immer mehr aufgedreht, das Buch aus der Hand zu legen, fällt schwer.


    Frank Decker erzählt zwar in Ich-Form, aber wirklich kennen lernt man ihn nicht, sein Erzählstil ist sehr sachlich, man merkt zwar, wie getrieben er wird, aber an seinen Emotionen lässt er einen wenig teilhaben. Auch die anderen Charaktere werden eher oberflächlich gezeichnet, da hätte ich mir ein bisschen mehr Tiefe gewünscht.


    Bis zum Schluss ist dem Leser, trotz vieler Verdachtsmomente, nicht wirklich klar, was genau dahinter stecken könnte. Man kann gut mitraten, ist aber nie sicher. Die Auflösung wartet dann auch mit Überraschungen auf, ist aber logisch, zufriedenstellend und gut durchdacht.


    Der Klappentext spricht davon, dass dieser Roman der Auftakt zu einer neuen Serie ist und auch der letzte Satz deutet darauf hin. Ich würde mich wirklich sehr freuen, mehr über Frank Decker zu erfahren und ihn bei weiteren Fällen zu begleiten. Vielleicht dürfen wir nach und nach auch mehr von seinem Charakter erkunden …


    Don Winslow erzählt in bester Roman-noir-Tradition. Wer das mag und/oder generell spannende Thriller liebt, ist hier richtig. Ich kann den Roman sehr empfehlen, vergebe aber wegen der fehlenden Charaktertiefe nur 8 Punkte, mit Tendenz nach oben.

    Zitat

    Original von Sandrah
    Dass Decker nun den Dienst quittiert um Hailey auf eigene Faust zu suchen finde ich mutig. Wäre es nicht leichter für einen Cop sie zu finden als für einen Privatmann ?


    Ja, aber ein Cop hat Vorgesetzte, die vielleicht wollen, dass er einen anderen Fall bearbeitet oder anderer Meinung sind bei der Wahl der Mittel ...

    Ein gutes Ende, das sogar noch eine Überraschung bereit hält, aber immerhin hat russo wohl nichts mit den Kindesentführungen zu tun. Die Bösen scheinen alle ihr Fett wegbekommen zu haben, die Mädchen haben wenigstens eine Chance auf ein gutes Leben und Decker, nun der letzte Satz macht Hoffnung, mehr von ihm lesen zu können, wie ja auch schon der Klappentext es versprochen hatte.


    Ich hatte schon geahnt, dass mit Sheas Vergangenheit etwas nicht koscher war, nicht umsonst nahm sie Drogen, dass ihr aber dasselbe passiert ist wie Hailey ...


    Auch die Mafia hätte ich nicht erwartet, passte aber, nur der alte Don wollte keine Geschäfte mir Kindern, Mafiaehre ...


    Mir hats gefallen, war spannend und ließ sich kaum aus der Hand legen.

    Zitat

    Original von Knoermel


    Vielleicht weil sie nie eigene Kinder bekommen haben.


    Sie scheinen Hailey aber nicht wie einen Kindersatz zu behandeln. Ich glaube auch, dass sie in einem Alter sind (Althippies) in dem man sich letztlich damit abgefunden hat, kein Kind zu haben. Die Frage bliebe: Warum jetzt, warum Hailey ( ein farbiges Kind) ...


    Ich denke, die Gründe sind andere ...

    Auch in NY findet Decker eine Spur. Es kann kein Zufall sein, dass derjenige, der auch an der Tankstelle war, als Hailey dort gesehen wurde, eine Geliebte hat, die Hailey so ähnlich sieht. Lässt er sich da eine Nachfolgerin heranziehen? War er an der Tankstelle, um Hauley zu begutachten? Shea nimmt Drogen, warum wohl? Ich hoffe sehr, dass Haileys Mutter nicht mit dahinter steckt ...


    Kinderprostitution und -pornografie wird zum Thema, Doch Wilson tritt es nicht breit sondern überlässt viel der Fantasie des Lesers ...


    Hailey verliert derweil mehr und mehr ihre Erinnerung, sie ist ja auch noch so jung. Ich hoffe so sehr, dass es für sie möglichst gut ausgeht!


    Sehr spannend, lese direkt weiter ...

    Brittany wurde tot gefunden, ihr Entführer hat Hailey aber nicht. Decker quittiert seinen Dienst und macht sich auf die Suche nach Hailey - und ist Monate im ganzen Land unterwegs. Schließlich findet erine heiße Spur, die anscheinend sogar richtig war, denn Hailey hat ihn gehört, er sie aber nicht gefunden, leider ... Da blieb mir fast das Herz stehen.


    Deckers Ehe ist nun auch zerbrochen, aber da gab es ja schon vorher Probleme. Wirklich sympathisch ist mir seine Frau nicht.


    Hailey wird von einem älteren Paar gefangen gehalten, das ihr nichts Gutes von ihren Eltern erzählt und das ihr einredet, jemand anderes zu sein. Schlimme Sache ... Ich frage mich, warum die beiden das tun.


    Lässt sich sehr gut lesen und ist spannend!

    Ich habe heute auch direkt begonnen. Don Winslow macht es einem leicht, er lässt den Protagonisten Frank Decker, in Ich-Form erzählen, erzählt flüssig und in zum Teil sehr kurzen Kapitel, so dass man regelrecht durch den Roman rast. Die Ermittlung wird sehr detailliert beschrieben und auch, wenn das Thema sehr ernst ist, ist es doch interessant, wie der Apparat beim Verschwinden eines Kindes arbeitet. Für Eltern ein wahres Albtraumthema ...


    In kursiv nehmen wir an Hayleys Sicht teil, ihr wurde gesagt, ihre Mutter wolle sie nicht mehr, sie käme nun zu ihrem Vater (der gar nicht mehr lebt), klingt für much fast so, als wolle der Täter sie eher festhalten als gleich töten. Doch da 3 Wochen später ein anderes Mädchen entführt wird, sieht es eher schwarz aus für Hayley, sollte es sich bei beiden um den selben Täter handeln.


    In Brittanys Fall gibt es einen Verdächtigen, doch ist er wirklich der Töter? Es ist noch früh im Buch ....


    Spannend und interessant bisher, die Charaktere bleiben bislang eher oberflächlich ...

    Der Roman handelt von den Insassen einer Station einer psychiatrischen Klinik, denen durch einen Neuzugang neue Perspektiven aufgezeigt werden, dem Klinikpersonal gefällt das allerdings nicht unbedingt.


    Wer den Film kennt, weiß, was auf ihn zukommt, den dieser adaptiert den Roman sehr gut und steht diesem auch kaum nach. Der Roman bietet allerdings, naturgemäß, die Möglichkeit, die Charaktere tiefer zu beleuchten, vor allem im Falle des Häuptlings. Dieser erzählt hier nämlich in Ich-Form und lässt uns an seinen Emotionen, Gedanken und, ja, auch geistigen Verwirrungen, teilhaben. Er gibt sich als Taubstummer aus (was im Roman sehr früh thematisiert wird) und hat somit die Gelegenheit in allen möglichen Situationen dabei zu sein.


    Der 1962 entstandene Roman bietet gute Einblicke in eine psychiatrische Station der damaligen Zeit und thematisiert auch Dinge wie Elektroschockbehandlung oder Lobotomie – und zwar durchaus kritisch. Schockierende Situationen werden immer wieder durch großartigen Humor abgelöst, trotzdem ist der Roman eher Tragödie als Komödie.


    Gerade am Anfang verlangt der Roman genaues und einfühlsames Lesen, die Perspektive eines psychisch Kranken ist zunächst nicht wirklich leicht zu verstehen, man liest sich allerdings schnell ein. Aber auch dann verlangt der Roman noch genaues Lesen und Mitdenken. Es lohnt sich aber, nicht aufzugeben!


    Die Charaktere sind sehr gut dargestellt, man lernt vor allem einige der Insassen gut kennen (immer aus der Perspektive des Ich-Erzählers), dabei pointiert und teilweise überspitzt, aber auch sehr authentisch. Die Oberschwester der Station, Schwester Ratched, wird wohl jeder Leser ausgiebig hassen, sie transportiert alle kritikwürdigen Momente und wird zu einer Art Sparring-Gegner des oben erwähnten Neuzugangs, Randle McMurphy (im Film die Jack-Nicholson-Rolle).


    Ein wunderbarer Roman, der den Leser einer ganzen Reihe Emotionen aussetzt, interessante, zum Teil sehr skurrile Charaktere bietet und eine interessante Geschichte mit einem sehr passenden Ende liefert. Wer sich auch auf ungewöhnlichere Geschichten, die einfühlsames Lesen fordern, einlassen mag, sollte sich diesen Roman nicht entgehen lassen (und sich nach dem Lesen auch noch den grandiosen Film zu Gemüte führen).

    Drei Jahre sind seit dem letzten Band vergangen, Nathanael hat Karriere gemacht, Kitty ist untergetaucht und Bartimäus am Ende seiner Kräfte. England liegt im Krieg mit Amerika, in der Bevölkerung gibt es Widerstände gegen die Regierung, und dann geschieht etwas, mit dem niemand gerechnet hatte …


    Ich hatte etwas Probleme damit, mich einzulesen, zu viel war mittlerweile passiert und ich musste die ganzen Informationen erst ordnen. Auch sonst konnte mich der Roman nicht so packen, wie die beiden Vorgänger, er hat einige Längen und ist auch nicht übermäßig spannend. Erst im letzten Drittel zieht die Spannung deutlich an. Und auch die Handlung plätschert bis dahin eher vor sich hin.


    Der Roman gliedert sich in mehrere Teile und zu Beginn jedes Teiles machen wir wieder einen Ausflug in Bartimäus' Vergangenheit, dieses Mal geht es nach Alexandria, 125 v. Chr. und wir lernen endlich Ptolemäus kennen, von dem wir schon einiges in den Vorgängerbänden gelesen haben. Auch dieses Mal erzählt Jonathan Stroud wieder aus verschiedenen Perspektiven, wobei Bartimäus’ aus der Ich-Perspektive erzählt wird (wieder mit herrlichen Fußnoten), die von Kitty und Nathanael in der dritten Person.


    Während Kitty eine interessante Entwicklung durchmacht, die mir durchaus gefällt, hätte ich mir bei Nathanael eine andere Entwicklung gewünscht, meiner Meinung nach verläuft diese nicht charaktergemäß – und vor allem kommen die Veränderungen zu plötzlich und für mich nur bedingt nachvollziehbar. Bartimäus ist Bartimäus, aber auch über ihn erfährt man interessante Neuigkeiten.


    Das Ende wird wahrscheinlich nicht jedem gefallen. Ich fand es okay, durchaus konsequent, aber nicht wirklich befriedigend, es blieb mir zu vage. Nichts gegen offene Enden, aber hier hätte ich mir ein abschließendes „Ein Jahr später …“ gewünscht.


    Leider hat mich der Abschlussband der Trilogie etwas enttäuscht, er wirkt, als seien dem Autor die Ideen ausgegangen, als wäre die Luft heraus, ich finde ihn ziemlich langweilig, die Charaktere weniger interessant und das Ende nicht wirklich zufriedenstellend. Am besten gefallen mir die sehr humorvollen Fußnoten.


    Dennoch kann ich die Bartimäus-Trilogie empfehlen, sie führt uns in eine interessante Parallelwelt und wartet mit einem tollen titelgebenden Hauptcharakter auf: Bartimäus. Wer die beiden ersten Bände mochte, wird diesen auch lesen wollen – und sollte das durchaus auch tun. Von mir gibt es 6 Punkte.

    Amelia Sachs entdeckt, während ihrer letzten Stunden als Streifenpolizistin, eine Leiche, der Tote wurde lebendig begraben und es gibt Anzeichen, dass der Täter noch ein zweites Opfer in seiner Gewalt hat. Die Polizei wendet sich an Lincoln Rhyme, früher ein hervorragender Kriminologe, jetzt mit einer hohen Querschnittslähmung ans Bett gefesselt. Rhyme fordert Amelia an, sie soll die Tatortarbeit für ihn verrichten. Es verschwinden weitere Menschen und an jedem Tatort hinterlässt der Serientäter Spuren für die Ermittler, es ist ein Wettlauf mit dem Tod.


    Wahrscheinlich kennt so ziemlich jeder den Film mit Angelina Jolie und Denzel Washington, ich fand ihn hervorragend und er trug viel dazu bei, dass ich den Roman, auf dem der Film basiert, lesen wollte, was ich nun endlich auch getan habe – und, das kann ich schon vorausschicken, der Roman ist noch besser als der Film (der im übrigen nicht immer der Handlung des Romans folgt).


    Amelia und Lincoln sind Charaktere, die der Autor sehr tiefgehend zeichnet, beide sind keine einfachen Menschen und beide haben ihre Päckchen zu tragen, als Leser lernt man sie gut kennen. Besonders Lincoln ist ein ganz besonderer Ermittler, da sein Körper fast komplett ausfällt, ist er auf seinen Verstand angewiesen – und auf zuverlässige helfende Hände (sowohl was sein körperliches Wohlergehen als auch den Fall angeht). Er macht im Laufe der Handlung eine emotionale Wandlung durch, die man gut nachvollziehen kann.


    Jeffery Deaver arbeitet mit Perspektivewechseln, man erlebt das Geschehen sowohl aus Rhymes als auch aus Amelias Sicht, eine weitere Perspektive ist dem Täter vorbehalten und auch dem einen oder anderen Opfer muss sich der Leser anschließen, lernt es gut kennen und wird so auch gefühlsmäßig involviert.


    Der Autor hat einen sehr eingängigen Erzählstil, bildhaft und flüssig. Der Roman ist sehr spannend, die recht kurzen Kapitel verführend dazu, immer weiter zu lesen. Die Auflösung ist überraschend, aber logisch, Jefferey Deaver hat am Ende alle offenen Fäden verknüpft und sogar noch eine Pointe parat – klasse!


    Der Leser wird recht umfassend über die Tatortarbeit informiert, der Autor findet aber meiner Meinung nach das genau nötige Maß, es ist interessant aber nicht langweilig. Im Anhang findet sich noch ein Glossar, das aber auch nicht mehr verrät, als man schon dem Text entnehmen konnte.


    Da es sich hier um den ersten Band einer Reihe um Lincoln Rhyme und Amelia Sachs handelt, kann man sich auf weitere Abenteuer der beiden freuen. Ich werde jedenfalls der Reihe treu bleiben. Absolute Leseempfehlung für Freunde spannender Thriller.

    Veronica Mars ist wieder in Neptune und führt die Privatdetektei ihres Vaters, der sich nach einem schweren Unfall erholen muss, weiter. Während des Spring Break verschwindet Hayley Dewalt, was die Presse auf den Plan ruft, so dass die Handelskammer bald Umsatzeinbußen befürchtet und Veronica beauftragt, Hayley zu finden. Dann verschwindet ein zweites Mädchen und der Fall wird für Veronica persönlicher als sie ahnen konnte.


    Veronica Mars gibt es endlich auch in Romanform! Ich bin ein großer Fan der Serie, habe aber leider den Film noch nicht gesehen, so dass mein letzter Kontakt schon etwas her ist. Dennoch stellte sich beim Lesen sehr schnell das typische Veronica-Mars-Feeling ein, vor allem, weil alle wichtigen Charaktere der Serie auftauchen oder zumindest erwähnt werden.


    Veronica ist nun 28 Jahre alt und hat eine erfolgversprechende Stellung aufgegeben, um wieder in Neptune Privatdetektivin zu sein. Sie ist älter geworden, aber sie ist immer noch Veronica Mars, das gefällt mir gut.


    Der Fall ist interessant, voller überraschender Wendungen und löst sich am Ende logisch auf, es bleiben keine Fragen offen. Besonders schön finde ich, dass man sich, wenn man den Roman ausgelesen hat, durchaus Hoffnung auf weitere Bände machen kann.


    Insgesamt ein sehr gelungener Roman, der sicher nicht nur Veronica-Mars-Fans gefallen wird. Wer gut durchdachte, eher komplexe Kriminalromane liebt, sympathische, aber auch manchmal schwierige Charaktere mag, sollte sich den Roman nicht entgehen lassen. Alle Fans der Serie dürfen sich den Roman sowieso nicht entgehen lassen.

    1443: England hat mit Henry VI. einen schwachen und kranken König. Um eine längere Waffenruhe mit Frankreich zu erreichen, soll Henry VI die französische Adelige Margaret von Anjou heiraten, außerdem wird England Anjou und Maine an die Franzosen abtreten, letzteres sehr zum Missfallen der dort mittlerweile ansässigen englischen Siedler.


    Der Roman ist der erste Teil einer Trilogie um die Rosenkriege, eine Zeit, die mir nicht ganz so geläufig ist. In diesem Band werden zunächst eine ganze Reihe Charaktere eingeführt und die Gründe für die Rosenkriege aufgeführt. Der Autor erzählt aus mehreren Perspektiven, so dass man als Leser nicht nur den Part der wichtigen historischen Personen, wie z. B. Margaret und Henry kennen lernt, sondern z. B. auch den der englischen Siedler im Anjou und Maine.Als Leser wird man so umfassend informiert und lernt verschiedene Beweggründe kennen. Die Perspektivewechsel tragen zudem zur Spannung bei. Ich persönlich mag es sehr, die Handlung aus verschiedenen Sichtweisen nahegebracht zu bekommen und hatte somit keine Probleme, dem roten Faden zu folgen.


    Alle Charaktere werden dem Leser gut nahe gebracht und wirken authentisch. Dem Thema entsprechend gibt es eine Reihe von Schlachten, die entsprechenden Szenen sind interessant und von der Länge her genau richtig, ich bin normalerweise kein großer Freund solcher Szenen, hier habe ich sie aber interessiert gelesen. Conn Iggulden erzählt flüssig und macht es einem schwer, den Roman aus der Hand zu legen.


    Der Autor hat gut recherchiert und wie es sich für einen guten historischen Roman gehört, finden sich auch hier Karten, Stammbäume und ein Personenregister (in dem aber leider nicht kenntlich gemacht wurde, wer historisch belegte und wer fiktive Person ist), zudem hat Conn Iggulden ein umfangreiches Nachwort geschrieben, in dem er auf Fakten und Fiktion eingeht und auch auf seine Gründe, warum er hin und wieder von den Fakten abgewichen ist. Solange ich erfahre, wo es Unterschiede gibt, und diese nicht zu gravierend sind, gestehe ich Autoren durchaus eine dichterische Freiheit zu, die es ihnen erlaubt, die Tatsachen an ihre Geschichte anzupassen, so dass mich die Abweichungen nicht weiter gestört haben.


    Mir hat der Roman sehr gut gefallen und ich empfehle ihn gerne an Genrefans. Dem Autor ist es gelungen, historische Tatsachen und gut gezeichnete Charaktere mit einer interessant erzählten Handlung zu verknüpfen. Die beiden weiteren Teile der Trilogie werde ich auf jeden Fall auch noch lesen.

    Ein Priester wird tot aufgefunden, enthauptet mit einem aufgesetzten Hundekopf und mit einer „3“ gekennzeichnet. Als es eine weitere nummerierte Leiche gefunden wird, vermuten die Ermittler einen Zusammenhang, doch der Modus der Tat ist ein ganz anderer, ein Serienkiller, der unterschiedlich tötet?


    Der Roman packt einen von der ersten Seite an, er beginnt spannend und bleibt es bis zum Ende. Chris Carter erzählt sehr fesselnd und macht den Roman zum Pageturner, die Perspektivewechsel und die kurzen Kapitel tun ihres dazu und erhöhen die Spannung zusätzlich. Warnen muss ich allerdings jene, die etwas zartbesaitet sind: Chris Carter erzählt sehr explizit, die Taten sind sehr grausam, da der Autor selbst als Kriminalpsychologe gearbeitet hat, kennt er sich aus, das merkt man dem Roman auch an.


    „Der Vollstrecker“ ist der zweite Band mit den Ermittlern Robert Hunter und Carlos Garcia. Beide bekommen einen neuen Captain, eine Frau – man kann gespannt sein, wie die drei miteinander klar kommen und ob Barbara Blake ihren Job meistert.


    Bis in die Nebenrollen gibt der Autor den Charakteren Persönlichkeit. Etwas irritierend ist allerdings der Charakter „Monica“, diese hat Visionen. Der Autor bringt hier einen übernatürlich erscheinenden Aspekt ins Spiel, was mir zunächst gar nicht gefallen hat, als Fan der Serie „Medium“ habe ich mich aber schnell arrangiert, so dass es mich nicht lange störte, Monica ist zudem ein interessanter Charakter.


    Der Fall ist wieder sehr knackig und die Ermittlungen gestalten sich als schwierig. Die Auflösung ist durchaus überraschend, aber konsequent und logisch.


    Wer gerne Thriller liest und auch vor expliziten Darstellungen nicht zurückschreckt, ist bei Chris Carters Serie richtig. Bisher gibt es fünf Teile, die beiden ersten (also auch diesen hier), kann ich auf jeden Fall sehr empfehlen.