Mir ist bis jetzt auch noch kein wirklich "neutrales" Buch zu diesem Thema in die Finger gekommen, egal ob Sachbuch oder Roman. Aber letztlich sind wir ja in unserem eigenen Denken und Empfinden vorgeprägt, insbesondere durch die Berichterstattung in den Medien. Trotzdem stört mich diese Einseitigkeit ein wenig, weil die Glaubwürdigkeit darunter leidet. Naja, das ist nicht zu ändern. Trotzdem empfinde ich Exodus als ein sehr interessantes Buch, das wieder ein Mosaiksteinchen in mein Bild von Nahen Osten setzt.
Beiträge von Karthause
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Nun will ich mich auch zu diesem Teil zu Wort melden.
Unmittelbar vor "Exodus" las ich "Als die Sonne im Meer verschwand". Dabei stieß mir auf, dass das Buch sehr einseitig aus der Sicht der Palästinenser geschrieben war. Hier erlebe ich genau das Gegenteil. Vielleicht sollte ich beide Bücher in meinem Kopf mischen.
Die Geschichte von Ari fand ich schon sehr interessant, auch dass sie mit so einen weiten Rückblich in die Geschichte begann fand ich sehr gelungen. Aber ich hätte eben auch gern wenigstens eine Figur, die die Sichtweise der Araber vertritt, wäre schön und würde dieses komplexe Thema abrunden. Ich kann die Juden sehr gut verstehen. Sie haben das KZ überlebt und sind jetzt wieder überall unerwünscht. Das muss absolut schrecklich gewesen sein. Aber auch die Sicht der Araber kan ich gut nachvollziehen. Ich möchte eigentlich nur verstehen, warum sie die Gewaltspirale im Nahen Osten immer weiter hochschraubt, wo die Ursachen dafür liegen, ich habe schon einigen an Sachbüchern gelesen, aber der richtige Aha-Effekt bleibt aus bei mir.
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Ich kann Zwergins Post nur so unterschreiben. Das Buch lebt von den persönlichen Schicksalen. Dovs Geschichte hat mich auch stark berührt. Dass viele erst eimal im KZ blieben bzw. dorthin zurückkehrten war mir vorher auch nicht so bewusst gewesen. Man hört und liest ja doch nur von den Befreiungen und dann fehlen aber immer die Informationen zu dem, was danach geschah. Es stand zwar in einem etwas anderen Zusammenhang , trifft es sicher aber trotzdem; an eiener Stelle sagten man in etwa "Uns will ja keiner". Das wird wohl den Kern ziemlich treffen. Die Befreier hatten ihr Werk vollbracht, nun sollen die Überlebenden ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Die Juden waren bei allen wenig geschätzt.
In meinem Regal steht das Buch "Verfolgt und Auserwählt. Die lange Geschichte des Antisemitismus". Das sollte ich mir vielleicht doch einmal zu Gemüte führen.
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Tapetenwechsel - Kirsten Rick (ist wohl eher selbsterklärend
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Dusche
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Mein Mann hat meinen Ausgang am 20. Juni auch schon genehmigt.
Ich freu mich auf euch.
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„The Homesman“ ist ein Roman über die Pioniere der Besiedelung des amerikanischen Westens im Jahr 1862. Man lebte noch in Sodenhäusern und das Leben verlangte den Menschen viel, sehr viel ab, manchmal mehr, als sie zu ertragen in der Lage waren. Voller Hoffnungen begannen sie ihr Leben in der Wildnis. Dort waren die Siedler nicht nur den Naturgewalten ausgesetzt, auch Krankheiten und die Einsamkeit machten das Leben mitunter nur schwer erträglich. Besonders die Frauen litten unter den Bedingungen und nicht alle waren den Widrigkeiten gewachsen. Von vier dieser Frauen, die daran zerbrachen, erzählt Glendon Fred Swarthout in seinem Roman. Die Frauen waren aber nicht besonders zart besaitete Wesen, das Leben verlangte ihnen einfach mehr ab, als sie psychisch verkraften konnten. Ihre Männer wussten keinen anderen Rat, als einen Treck gen Osten zu organisieren.
Zugegeben, ein wirklich glühender Liebhaber von Wild-West-Romanen bin ich nicht. Trotzdem habe ich diesen unglaublich gern gelesen. Was war nun genau so fesselnd an diesem Roman?
„The Homesman“ ist keiner der üblichen von Wild-West-Romantik, Revolverhelden und Indianerüberfällen strotzenden Western. In ihm geht es vorrangig um das Leben und Leiden der Pioniere und die lange, beschwerliche und gefährliche Reise der Gescheiterten zurück in die Zivilisation. So grundverschieden die Schicksale der vier Frauen sind, so sehr ähneln sie sich auch. Mit viel Einfühlungsvermögen schildert Glendon Fred Swarthout das Geschehen, das zum Erkranken der Frauenseelen führte. Er hat damit das Bild einer Gesellschaft geschaffen, das weit entfernt von jener gängigen Western-Idylle a la Karl May oder John Wayne ist. So kommt dieser Roman (fast) völlig ohne Schießereien aus, was nicht bedeutet, dass er nicht hart ist. Die darin vorkommende Härte ist anders, es ist die des Lebens der amerikanischen Pioniere, die sehr authentisch wirkend und intensiv beschrieben wurde.
The Homesman hat mich stark beeindruckt, weil er auf mich so real und glaubhaft wirkte, so intensiv war und über eine sehr dichte Atmosphäre verfügt. Mit den geschilderten Problemen und Grausamkeiten, auch besonders denen im Umgang mit den psychisch kranken Frauen, konnte ich gut umgehen, wurden diese doch nicht des Effektes wegen beschrieben, sondern gehörten untrennbar zur Besiedelung des Westens. Es war zwar nicht immer leicht, davon zu lesen, doch öffnete sich damit auch ein völlig neuer Blick auf die damalige Zeit, die von Pioniergeist, Mut und unbändigem Willen geprägt war.
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Heute war ich im Wollladen und bin natürlich nicht ohne neue Wolle entkommen. jetzt noch Rüdiger mit seinem Kumpel, die ich natürlich auch gern stricken würde. Im Moment komme ich gar nicht mehr so recht zum Lesen...
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Ja, die Schrift ist mir auch etwas klein, ich habe auch die von Findus verlinkte Ausgabe. Es liest sich mühsam. Ich hatte aber eher meine Brille in Verdacht, da ein Besuch beim Optiker auch mal wieder fällig ist und mich Lesen im Moment etwas mehr anstrengt als sonst..
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Gestern Abend habe ich das 1. Buch beendet und ich bin doch recht beeindruckt von dem bisherigen Geschehen.
Der Plan, 300 Kinder auf die Exodus zu bringen und damit die Überfahrt nach Palästina zu erzwingen, ist schon ambitioniert. Aber mir tun diese Kinder auch sehr leid. Sie haben in ihren Leben ja noch nicht viel mehr als Lager"leben" erlebt. Sehr berührt hat mich Dovs Geschichte.
Es muss wirklich ausgesprochen schrecklich für die die Lager überlebenden Juden gewesen sein, keiner wollte sie, überall waren sie unerwünscht. Und jetzt auf dem Schiff erst der Hugerstreik und dann auch noch die Selbstmorddrohungen.
Ich freue mich schon auf weitere Lesestunden heute Abend.
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Schwarzes Schaf
Mach dir keine Gedanken, ich stecke auch noch mitten im 1. Teil. Das Buch lese ich zum 1. Mal, also auch mit Muße. -
Ich wünsche auch eine schöne Feier, krokus, habe das gerade am letzten Freitag hiner mich gebracht.
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Wen die palästinensische Sicht interessiert, dem seien die Romane von Susan Abulhawa empfohlen.
"Während die Welt schlief" und als die Sonne im Meer versank"
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Vielen Dank noch einmal allen für die lieben Wünsche.
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Mein Buch liegt bereit, ich werde spätestens am Mittwoch mit meinem aktuellen Buch fertig und starte dann mit Exodus.
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Nachträglich alles Liebe und Gute für dich!
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Ihr Lieben, vielen Dank für eure Glückwünsche zu meinem Geburtstag. Bücher und Wolle gab es zwar nicht, aber dafür Gutscheine.
Das ist mir fast noch lieber. Für Bücher habe ich selbst gesorgt, in meiner Bibliothek war Büchertrödel und dort war ich eine erfolgreiche Jägerin.
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Herzliche Geburtstagsglückwünsche, liebe Clare.
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Das ist lieb, Kuschel.
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Zitat
Original von sasaornifee
Karthause
Ich glaube, mein Beitrag ist hier ein bisschen hier untergegangen...Oh, entschuldige bitte. Dieser Beitrag ist wirklich untergegangen. Das sind braune 1 cm Augen.
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Liebe Lesehest, ich hoffe sehr, dass es dir heute noch etwas besser geht und du bald wieder ganz fit bist.