Beiträge von Glücksklee

    Liberty 9 ist das Zuhause von Kendira und ihren Freunden. Das Tal ist umgeben von undurchdringlichen Schutzanlagen, die die Bewohner vor den rebellischen Nightraidern schützen soll. Als Electorin verbringt sie hier ihre Teenagerzeit und untersteht dabei einem harten Training. Aber die Jugendlichen werden nicht nur körperlich geschult, sondern erhalten eine grundlegende Ausbildung, die sie auf ihren Einsatz im Lichttempel vorbereiten soll. Des Weiteren leben dort neben dem Aufsichtspersonal noch die Servanten, junge Menschen, die nicht zum Elector berufen worden sind und nun die ungeliebten Arbeiten für die Auserwählten tätigen. Gemeinsame Kontakte sind eher verpönt, kommen jedoch auch selten vor, da das gegenseitige Misstrauen eh viel zu groß ist.


    Alles könnte ganz schön sein, gäbe es da nicht die sehr strengen Regeln. Den Servanten sind viele Dinge verboten, ebenso den Electoren. Die kleinsten Verstöße führen bereits zu harter Bestrafung, dem sogenannten Cleansing, bei dem das Gehirn durch elektronische Impulse mehr oder weniger lahmgelegt wird, oder gar dem Tod. Als Kendira den Servanten Dante bei einem solchen Verstoß erwischt, hat sie jedoch Mitleid und meldet ihn nicht. Hieraus entwickelt sich nach und nach eine Freundschaft, die von gegenseitig anwachsender Zuneigung gespeist wird. Als Benachteiligter hinterfragt Dante viele Dinge des Systems und nährt auch in Kendira stetig die Zweifel an der Richtigkeit des Geschehens und ihrer möglichen Zukunft. Weitere mysteriöse Ereignisse führen dazu, dass Kendira ihr Leben mehr und mehr in Frage stellt und letzten Endes auch ihre Freunde mit ihren Ängsten ansteckt.


    Der Schreibstil von Rainer M. Schröder ist angenehm zu lesen und er versteht es, den Leser an seine Charaktere zu binden. Dabei wird die Geschichte hauptsächlich aus der Sicht von Kendira in der dritten Person erzählt. Nur gelegentlich wechselt der Erzählstrang hin zu einem mysteriösen Oberen in Liberty 9, der ebenfalls mit dem System hadert und im Begriff ist, daraus seine Konsequenzen zu ziehen.


    Kendira ist nicht nur hübsch und intelligent, sondern auch eine ausgezeichnete Soldatin, die es bereits in das oberste Level der Electoren geschafft hat. Zum Anfang ist ihre Welt noch in Ordnung; sie hat gelernt zu gehorchen und das System und ihr Leben nicht zu hinterfragen. Gefühlstechnisch ist sie eher zurückhaltend, was auch an ihren schlechten Erfahrungen liegen mag. Im Laufe der Geschichte interessieren sich sogar zwei Jungen für sie und buhlen um ihre Aufmerksamkeit. Deren unterschiedlicher Status machen Kendira eine Entscheidung nicht einfach und so greift sie auf ihr bewährtes Verhalten zurück und versagt sich zunächst eindeutig emotionale Reaktionen.


    Auch Carson ist ein Elector, ebenfalls sehr intelligent und körperlich sehr anziehend, so dass auch Kendira sich seiner Ausstrahlung nicht verschließen kann. Er fühlt sich bereits seit längerem zu ihr hingezogen, doch bisher hat sie ihn nicht näher an sich herangelassen. Dies versucht Carson jedoch vehement zu ändern. Er steht voll und ganz hinter dem System und kann mit Kendiras Zweifeln zunächst nichts anfangen.


    Währenddessen Dante schon allein aus seiner sozialen Position heraus bereits seit längerem alles hinterfragt. Gemeinsam mit seinem besten Freund macht er sich auf die Suche nach Beweisen für seine Thesen. Augrund seiner ständig wachsenden Zuneigung für Kendira versucht er, sie von seiner Auffassung zu überzeugen. Da er sich schon früh behaupten musste, hat er ein ganz anderes Auftreten als Carson und übt eine geheimnisvolle Faszination auf Kendira aus.


    Ich fand "Liberty 9 - Sicherheitszone" ungeheuer spannend. Die Charaktere sind sehr ansprechend und auch die Beschreibung dieses dystopischen Zukunftsszenarios war sehr bildreich und ausführlich. Insbesondere der Vergleich mit der christlichen Religion, die ja bereits auch einige dunkle Zeiten in der Vergangenheit erlebt hat, fand ich sehr interessant. Gut gefallen hat mir auch, dass das Ende zwar offen, mit Blick auf die hoffentlich bald erscheinende Fortsetzung war, aber dennoch einen gewissen Teilabschluss hatte, so dass man nicht mittendrin herausgerissen wird und rastlos auf den Folgeband warten muss.

    Alina und Maljen sind Waisenkinder, die mit ihresgleichen in einem Haus eines mildtätigen Herzogs heranwachsen. Die beiden sind unzertrennlich und werden hier unterrichtet und erzogen. Einige wenige dieser Kinder, die ein besonders Potential haben, werden von den Grischas - Menschen, die die sogenannten Kleinen Künste ausüben, die magischen Fähigkeiten ähneln - erwählt und speziell geschult. Nach einer Prüfung ihrer Fähigkeiten stellt sich jedoch heraus, dass sie nicht zu den Auserwählten gehören.


    Viele Jahre später stehen sie beide kurz davor, gemeinsam mit einigen anderen, die sogenannte Schattenflur, eine in Dunklheit gehüllte Ödnis, die gefährliche Wesen beherbergt und die die Küstenstädte und das Meer vom restlichen Land trennt, zu überqueren. Alina ist jetzt Kartographin und fürchtet sich davor, doch die Anwesenheit des unter die Fährtenleser gegangenen Maljens, wirkt wie stets beruhigend auf sie.
    Bei der Durchquerung der Schattenflur kommt es dann zum Angriff. Ein riesiger Schwarm Volkras - so werden die in der Schattenflur lebenden Ungeheuer genannt - greift die Flotte an. Es kommt zu herben personellen Verlusten und als letztendlich Maljen angegriffen wird, wirft sich Alina schützend über ihn. Während bereits die Krallen eines Volkras in ihren Rücken greifen und Maljen und Alina voneinander Abschied nehmen, explodieren sämtliche Gefühle in Alina und aus ihr bricht ein gleißendes Licht heraus, das alle Angreifer in die Flucht schlägt. Als sie aus ihrer anschließenden Ohnmacht erwacht, wird sie von Waffen bedroht und die Flotte erreicht ihren Ausgangspunkt wieder. Alina wird dem Dunklen, dem mächtigsten Grischa, vorgeführt, der in einer Befragung festzustellen versucht, ob tatsächlich Alina der Ursprung des Lichts war. Was wird nun mit ihr passieren? Ist sie tatsächlich die lang ersehnte Sonnenkriegerin?


    Der Dunkle nimmt Alina mit zum Schloss des Zaren und versucht, ihre Ausbildung zu initiieren und voranzutreiben. Er ist fest davon überzeugt, dass sie eine Sonnenkriegerin ist und so erhält sie in diveren Fächern Unterricht. Dabei vermisst sie jedoch ständig Maljen. Nach einer langen Zeit der enttäuschenden Rückschläge gelingt es Alina endlich, auf ihre Macht zuzugreifen. Sie ist glücklich, zumal der Dunkle sich nicht nur für ihre Kräfte zu interessieren scheint. Doch kann sie dem mächtigen Mann trauen? Und wo ist eigentlich Maljen, der bislang auf keinen ihrer Briefe geantwortet hat?


    "Grischa - Goldene Flammen" liess sich leicht und flüssig lesen und ist aus der Perspektive der Protagonistin Alina geschrieben, was dem Leser einen tieferen Einblick ins Geschehen verschafft und die fesselnde Geschichte noch spannender macht. Nur der Prolog und der Epilog, hier das "Davor" und "Danach", wurde aus der Sicht eines Außenstehenden geschildert, so dass die beiden Teile der Geschichte einen äußeren Rahmen geben.


    Zunächst musste ich mich erst einmal in die vielen verschiedenartigen und ungewöhnlichen Bezeichnungen für Menschen, unterschiedliche Grischa, Tiere und Orte hineinfinden, doch anschließend fühlte ich mich von dieser Welt nur noch verzaubert.


    Alina und Maljen waren mir gleich von Anfang an sympathisch und haben mich mit in das Geschehen hineingezogen. Alina wirkt zurückhaltend und verletzlich und weckte sofort meine Beschützerinstinkte, während Maljen die Aura eines attraktiven und zufriedenen Mannes umgab. Man kann gar nicht anders als die beiden zu mögen. Sie sind in einem Waisenhaus aufgewachsen und haben seitdem eine starke Bindung zueinander. Während Alina sich ihrer Gefühle für den vielumschwärmten Maljen bereits sehr früh bewusst ist, scheint dieser seine eigenen bisher noch nicht hinterfragt zu haben und weiterhin in Alina nicht mehr als eine Schwester zu sehen.
    Letztere trägt schwer an den Hoffnungen der Menschen, dass sie möglicherweise die Schattenflur zu zerstören vermag. Die Atmosphäre am Hof des Zaren ist bizarr und es fällt ihr nicht leicht, dort Bindungen einzugehen, da niemand der zu sein scheint, den er vorgibt. Dadurch, dass sie keinen Kontakt zu Maljen bekommt, ist sie von ihrer ehemaligen Welt restlos abgeschnitten. Mit der Zeit fühlt sie sich zum Dunklen hingezogen, der ihr signalisiert, dass er an ihr interessiert ist. Ihre Gefühle flammen stehts in seiner Gegenwart auf, ganz so, als würde die Präsenz seiner Macht sie anziehen. Doch sind diese Gefühle echt?


    Der Roman von Leigh Bardugo hat mich gleich zu Beginn gefesselt und nicht mehr losgelassen. Er enthält eine völlig eigene und neuartige Welt, die entfernt an das russische Zarenreich erinnert. Gut gefallen hat mir auch die optische Aufmachung des Buches. Während sich auf dem Cover wichtige Elemente der Geschichte widerspiegeln, enthält das Innenleben des Buches eine wunderschöne Karte von Rawka und aller angrenzenden Gebiete. Gleich zu Beginn werden die verschiedenen Orden der Grischas erklärt, denen später auch ihre typischen Farben der Keftas, eine Art Mantel, zugeordnet wird. Eine wirklich gelungene Aufmachung, die das Gesamtbild dieses unvergleichlichen Romans sehr schön abrundet.
    "Grischa - Goldene Flammen" hat mich verzaubert und gefesselt. Das Buch ist ein spannender Fantasyroman, den ich uneingeschränkt empfehlen kann und der der Auftakt einer vielversprechenden Trilogie ist. Ich hoffe sehr, dass ich nicht all zu lange auf den nächsten Band warten muss.

    Kylies Schwester Emma liegt seit einem Autounfall im Koma. Die Ärzte wissen nicht, wann sie wieder aufwacht und seit diesem schrecklichen Ereignis hat Kylie furchtbare Alpträume. So schlimm, dass sie am liebsten gar nicht mehr schlafen möchte. Aber natürlich geht das nicht und als Kylie erneut einschläft, erwacht sie in einer seltsamen Traumwelt.


    Zunächst ist dort überall Nebel um sie herum und sie hat das Gefühl nicht allein zu sein. Doch dann hört sie plötzlich Emmas Stimme. Das kann doch gar nicht sein! Ihre Schwester ruft nach ihr und fleht sie an, ihr zu helfen. Zügig läuft Kylie immer weiter in die Richtung, aus der sie die Stimme vermutet und wird plötzlich, mitten im Lauf herumgerissen und auf den Boden gedrückt! Zwei auffallend grüne Augen starren sie an und der nicht minder attraktive Rest dieses jungen Mannes gebietet ihr, sich still zu verhalten. Völlig perplex leistet sie ihm keinen Widerstand. Er stellt sich ihr als Matt vor und erzählt ihr, dass er sich bereits seit fünf Monaten in dieser Traumwelt befindet und, dass nicht ihre Schwester nach ihr gerufen hat, sondern, dass die Seelenfresser sie in eine Falle locken wollten. Hätten sie sie erwischt, dann hätten sie ihr ihre Seele geraubt, was ihren sicheren Tod bedeutet hätte. Denn alles, was Kylie in dieser Welt passiert, geschieht auch ihrem wirklichen Körper in der Realität. Sie erfährt von ihm, dass die Seelenfresser ihre Schwester gefangen halten und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach ihr, in der Hoffnung, diese Welt wieder verlassen zu können. Doch aus den unterschiedlichsten Gründen ist nur Kylie hierzu im Moment in der Lage und zwar jedes Mal, wenn sie wieder aufwacht. Auf dem Weg zu Emma müssen sie allerlei Gefahren trotzen und kommen sich dabei langsam aber sicher immer näher. Werden sie Emma rechtzeitig finden? Und können sie dieser Welt entfliehen? Wird es eine gemeinsame Zukunft für sie geben?


    Petra Röder hat mich mit ihrem "Traumfänger" total verzaubert. Die Beschreibung ihrer Traumwelt und der darin lebenden Charaktere und Kreaturen war so detailreich und anschaulich, dass alles vor meinem geisteigen Auge erschien. Neben den ausgesprochen sympathischen Protagonisten gibt es da auch noch den eigenwilligen Swapper Needle, der mir, je länger ich las, immer mehr ans Herz gewachsen ist und die wunderbaren Feuerwölfe haben mich gar gleich von Anfang an verzaubert. Ich war mittendrin in dieser Geschichte und habe vollkommen gefesselt mitgebangt, -gelitten und -gehofft. Der flüssige Sprachstil liess mich das Buch förmlich in einem Rutsch verschlingen und das wundervolle Cover bereichert fortan mein Bücherregal.

    Dawna und Indie ist es im ersten Band gelungen, das Engelsgrab zu schließen. Doch ein Teil der Engel, der überlebt hat, ist immer noch da draußen und lauert ihnen auf. Miley ist immer noch verschwunden und Dawna ist verzweifelt. Überall suchen sie nach ihm und können doch keine Spur finden. Auch Kalo, Mileys Mutter, scheint nicht wirklich interessiert daran, ihren Sohn zu finden. Dawna macht sich schwere Vorwürfe, weil sie Miley bei ihrer letzten Begegnung nicht gesagt hat, was sie für ihn empfindet, sondern ihn einfach unbeachtet stehengelassen hat.


    Plötzlich tauchen die Engel als Biker wieder auf, überwältigen die Mädchen und zerren sie zum Engelsgrab. Sie sollen es öffnen, damit Samael aus seiner Gefangenschaft entkommen kann. Doch die Mädchen können und wollen dies nicht tun. Rag, einer der Engel, prügelt daraufhin wild auf Indie ein. Ohne Samael sind sie alle extremst reiz- und nicht kontrollierbar und nur durch das beherzte Eingreifen von Dusk können die Mädchen schwer mitgenommen entkommen.


    Zwei weitere Engelssucher treten auf den Plan und sollen die Gruppe von Dawnas und Indies Mutter komplettieren. Doch den beiden fällt es schwer, sich zu integrieren und sie erwecken vielmehr den Eindruck, es auch auf die Mädchen abgesehen zu haben. Diese fühlen sich von allen alleingelassen und lediglich ein Dachbodenfund gibt ihnen zunächst weitere Hinweise.


    Gabe taucht wieder auf und auch er ist verändert. Indie ist hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu ihm und ihrer Aufgabe. Zudem ist sie sich immer noch nicht sicher, ob Gabe es ehrlich mit ihr meint oder sie nur wieder im Auftrag der anderen Engel manipulieren soll. Wird es eine Zukunft für die beiden geben? Und wer oder was ist eigentlich Dusk? Werden die Mädchen Miley finden können?


    Dark Angels`Fall beginnt direkt da, wo Dark Angels's Summer endet, was mir unheimlich gut gefallen hat. Dawna und Indie haben die Szene am Engelsgrab aus dem ersten Band mit gemischten Gefühlen hintersichgelassen. Glücklich über die überstandene Verbannung Samaels und die Tatsache, dass sie beide noch am Leben sind, fürchten sie jedoch das, was noch auf sie zukommen wird, da es Indie nicht gelungen ist, alle Engel zu töten. Beide haben wegen des Verschwindens von Miley Schuldgefühle, doch während Indie versucht, diese auf ihre gewohnte Art an die Seite zu schieben, setzen sie sich in Dawna fest. Dabei riskiert sie immer mehr und immer öfter ihr Leben, um ihn zu finden. Die Vernunft, von der ihr Charakter noch im ersten Teil hauptsächlich geprägt war, lässt sie hierbei immer öfter hinter sich.
    Dadurch wird Indie gezwungen, ihre flapsige, sorglose und impulsive Art, die sie so herrlich sympathisch macht, oftmals abzulegen, um auf ihre Schwester aufzupassen. Ihr Gefühlschaos hinsichtlich ihrer Liebe zu Gabe, dem es bisher noch nicht gelungen ist, ihr Vertrauen vollends zu gewinnen, macht ihr dabei zusätzlich zu schaffen.


    Der zweite Teil der Reihe erschien mir noch spannender und rasanter als der erste Teil. Ich war gleich wieder mittendrin in der Geschichte und habe mit den Mädchen mitgehofft, -gelitten und manchmal auch -gelacht. Dark Angels'Fall hat mich mit seiner außergewöhnlichen Geschichte gefesselt und lässt mich auch nach Beendigung des zweiten Bandes nicht mehr los. Ich hoffe, dass die Autorinnen Kristy und Tabita Lee Spencer bzw. Beate Teresa und Susanne Hanika nicht zu lange auf den dritten Band warten lassen, da ich unbedingt wissen muss, wie die Geschichte endet.

    Vincent ist Künstler und lebt - nur zusammen mit seinem Mitbewohner Paul - relativ von der Außenwelt abgeschottet. Denn immer, wenn seine Gefühle die Oberhand gewinnen, verwandelt er sich in ein Biest, dass er nicht mehr kontrollieren kann und nur noch seinen Instinkten gehorcht. Nachts streift er in seiner verwandelten Gestalt durch Wälder, auf der Suche nach seiner tierischen Beute. Doch manchmal geht er auch unter Menschen, stets mit der Angst, die Kontrolle über sich zu verlieren. Und wäre da nicht Paul, der zu ihm steht, er hätte den Halt längst verloren.


    Während er der festen Überzeugung ist, dass sein Leben nicht viel wert ist, begegnet er eines Tages zufällig Nina und fühlt sich gleich zu ihr hingezogen. Da er der jungen Frau nicht schaden möchte, versucht er, sich von ihr fernzuhalten, was ihm jedoch nicht gelingt. Zu stark ist die gegenseitige Anziehungskraft. Bei einem erneuten Wiedersehen, bei dem seine Gefühle ihn zu überwältigen drohen, setzt seine Verwandlung ein. Doch völlig unerwartet ergreift Nina nicht die Flucht, sondern steht ihm bei und schafft es, seine Verwandlung aufzuhalten.


    Was Vincent nicht weiss, ist, dass Nina aus einer Gestaltwandlerfamilie stammt und er nicht der einzige seiner Art ist. Sie erzählt ihren zahlreichen Brüdern von Vincent, die ihn daraufhin aufsuchen, um zu ergründen, inwieweit Vincent sich beherrschen kann und, ob er für die Todesfälle, die derzeit auftauchen und auf einen Gestaltwandler-Einzelgänger hinweisen, verantwortlich ist. Sie bringen ihn letztendlich zu Nathan, ihrem Anführer, der testen will, ob Vincent ein zukünftiges Mitlglied ihrer Gruppe werden kann oder, ob er eine zu große Gefahr ist und getötet werden soll. Wird Vincent es schaffen sein Biest zu kontrollieren? Und wird Nina ihm beistehen?


    Gleichzeitig kommt es zu Machtkämpfen mit einer anderne Gruppe und auch Nathans ehemaliger Lehrer ist in diese Sache verwickelt. Wird es Krieg geben unter den Gestaltwandlern? Und was hat Vincent mit der ganzen Sache zu tun?


    "Das Biest in ihm" liess sich sehr gut lesen und war von Anfang bis Ende spannend. Swantje Berndt hat sich beim Schreiben mehrerer verschiedener Handlungsstränge bedient, die im Finale zusammenlaufen und die Spannung zusatzlich steigern. Weder bildreiche Action, noch leidenschaftliche Romantik kommen in diesem Roman zu kurz.


    Die Geschichte besticht jedoch nicht nur durch actionreiche oder leidenschaftliche Szenen, sondern vor allem durch seine tollen Charaktere. Neben Vincent, der manchmal ein wenig zu hitzköpfig ist und ein hartes Training, um sein Ziel der Kontrolle seines Biest, zu erreichen, durchläuft und dabei immer wieder von der heissblütigen Nina in Versuchung gerät, haben mir besonders sein schwuler Mitbewohner Paul und dessen Freund Knut gefallen. Herrlich überdreht, aber eine Seele von Mensch, stehen letztendlich beide voll hinter Vincent und "seinen Problemen". Freunde, wie sie sich jeder von uns wünscht. Die Wortgefechte, die sich Vincent und Paul liefern, sind einfach herrlich und lockern die rasante Geschichte zwischendurch immer mal wieder wunderbar auf.


    Swantje Berndts "Das Biest in ihm" ist ein fesselnder Roman, den ich in den Bereich der romantischen Urban-Fantasy einordnen würde und, den ich mit Freuden weiterempfehlen kann.

    Seit Allies Bruder Christopher spurlos verschwunden ist, läuft Allies Leben immer mehr aus der Spur. Während ihre Eltern in Hilflosigkeit ertrinken, schreit Allie immer mehr nach Aufmerksamkeit. Bereits mehrmals wurde sie von der Polizei aufgegriffen, weil sie gegen das Gesetz verstoßen hat. Nachdem sie diesmal wegen Vandalismus in ihrer Schule von der Polizei geschnappt worden ist, sind ihre Eltern zutiefst verletzt und wissen sich nicht mehr anders zu helfen, als Allie in ein Internat zu geben: nach Cimmeria.


    Das Internat liegt abgelegen und ist nahezu von der Außenwelt abgeschnitten. Handy, Internet oder Fernsehen sind hier nicht erlaubt. Selbst auf der Fahrt nach Cimmeria sprechen ihre Eltern kaum mit ihrer Tochter und so erfährt Allie erst bei ihrer Ankunft mehr über ihr neues Zuhause. Dort angekommen wird sie zunächst von allen freundlich aufgenommen, doch Allie erfährt, dass diese Schule sehr strenge Regeln hat. So ist es ihr zum Beispiel untersagt, sich an bestimmten Orten in oder außerhalb der Schule aufzuhalten und alles, was mit der sogenannten Night School zutun hat, ist für die nicht beteiligten Schüler wie sie tabu.


    Zum Glück findet Allie relativ schnell neue Freunde und auch der männliche Schulschwarm scheint sich für sie zu interessieren. Lediglich die Diva der Schule, die schon seit ewig ein Auge auf eben besagten Schulschwarm geworfen hat, und der merkwürdig abweisende Carter scheinen nicht mit ihr klarzukommen. Doch im Laufe der Zeit passieren merkwürdige Dinge an der Schule: Schüler werden verletzt, Allie fühlt sich immer häufiger beobachtet und verfolgt und eine Freundin von ihr wird gar ermordet! Wer steckt dahinter? An dieser Schule scheint längst nicht jeder der zu sein, als der er erscheint und langsam aber sicher weiß Allie nicht mehr, wem sie noch vertrauen kann. Wird sie das Geheimnis der Schule lüften können? Welche Schüler sind wirklich ihre Freunde?


    Der Roman von C. J. Daugherty ist leicht und flüssig geschrieben. Die Geschichte ist durchweg spannend und überzeigt durch seine detailreich gezeichneten und zum Großteil sympathischen Charaktere.
    Es handelt sich bei dem Roman um den Auftakt zu einer Reihe, die mit ihrer spannenden Handlung, im Gegensatz zum aktuellen Trend, ganz ohne Fantasyaspekte auskommt. Beginnend mit dem Geheimnis um den Verbleib von ihrem Bruder taucht Allie in eine für sie völlig neue Welt ein, die es zu entdecken gilt. Die sonderbaren Verbote in dieser Schule machen nicht nur Allie, sondern auch den Leser neugierig auf deren Grund. Die Charaktere sind sehr wandlungsfähig und immer wieder für eine Überraschung gut. Die Geheimnisse, die in diesem ersten Band gelüftet wurden, waren in ihrer Auflösung für mich völlig unerwartet. Und doch gibt es derer noch so viele, dass ich schon ganz gespannt auf den nächsten Band bin.


    "Night School - Du darfst keinem trauen" ist der Auftakt einer wirklich spannenden Jugendromanreihe, in der auch die Romantik nicht fehlt und, die ich Freunden dieses Genre nur vollauf empfehlen kann.

    Lucy arbeitet in einem Callcenter in Saarlouis. Der Großteil ihrer studierten Familie ist mit ihrem Lebenswandel und ihrer Berufswahl nicht einverstanden, nur ihre Schwester Kat, die mit ihrer Lebenspartnerin und gleichzeitig Lucys bester Freundin einen Geflügelhof führt, hält zu ihr.
    Sieht man von den Nörgeleien ihrer Familie einmal ab, wäre Lucys Leben eigentlich ganz in Ordnung, wenn es da nicht ihren fiesen Chef geben würde, der sie oftmals piesackt und ihr dann die sogenannte Horrorliste vorlegt. Diese Liste ist eine Sammlung der unangenehmsten Kunden, die sich nicht zu schade sind, die Mitarbeiter des Callcenters stets aufs übelste zu beschimpfen. Nach Abarbeitung dieser Kundenliste ist Lucy meistens dann so fertig, dass sie in Tränen ausbricht.
    Doch plötzlich kommen immer mehr dieser Kunden auf oft skurille Weise zu Tode, just nachdem Lucy wieder einmal von ihnen am Telefon fertiggemacht worden ist. Zunächst als Unfälle abgetan, kommen langsam Zweifel an den Todesursachen auf. Das ruft dann Kommissar Frank Kraus auf den Plan, ein im Privatleben gebeutelter Fußfetischist, in den Lucy sich sofort verguckt und, der auch selbst die Augen von ihr nicht lassen kann. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Mörder. Dabei gerät Lucy jedoch leider immer wieder in Situationen, die Zweifel an ihrer Unschuld aufkommen lassen. Wer hat all die Menschen getötet? Oder ist Lucy verrückt und hat es gar selbst getan?


    "Bei Tränen Mord" ist ein typischer Chicklit-Roman, versetzt mit einer skurillen Kriminalgeschichte. Lucy ist eine hübsche und intelligente Frau, die beruflich nicht sonderlich ambitioniert ist. Da helfen auch nicht die ständigen Spitzfindigkeiten ihrer Familie, die bei Lucy eher das Gegenteil erreichen, nämlich, dass sie sich in ihrem Lebensstil bestätigt sieht. Die Vorliebe für teure Markenschuhe teilt sie sich mit ihrer besten Freundin Susa, die die Lebenspartnerin ihrer Schwester Kat ist. Die beiden sind ihre Ansprechspartner in allen Lebenslagen, auch wenn ihr auf ihrer Arbeit mal wieder übel mitgespielt worden ist. Doch Lucy hat auch das seltene Talent, sich immer wieder in die merkwürdigsten Situationen zu bringen, in denen ihre Mitmenschen, die sich dann gerade in ihrem Umfeld befindet, in eine gefährliche Lage kommen. Besonders gut hat mir hier ein spezielles Erlebnis eines sie ansabbernden Mannes gefallen, der Lucy in die Flucht schlägt und bei der Verfolgung ein unangenehmes Erlebnis mit einer Rolltreppe hatte.....
    Frank Kraus ist meistens mit seinem Beruf verheiratet und stählt in seiner wenigen Freizeit mit Sport seinen Körper. Von seiner Frau lebt er seit einiger Zeit getrennt und ist in den Keller des gemeinsamen Hauses gezogen, nachdem oben der neue Mann von ihr miteingezogen ist. Wider Erwarten verstehen sich die beiden Männer sehr gut und seine Frau nutzt sozusagen die Vorzüge beider. Erst Lucy weckt in Frank wieder ein Gefühl, das er lange nicht mehr hatte....


    Der Schreibstil der Autorin ist sehr ungewöhnlich und zeichnet sich durch viele kurze Sätze aus. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Lucy in der Ich-Form und aus Franks Sicht in der dritten Person erzählt. Dadurch liegt das Hauptaugenmerk auf Lucy, die ja die zentrale Figur in diesem Roman auch ist. Besonders gut gefallen hat mir der saarländische Dialekt, der immer mal wieder in die Geschichte miteinfloss. Auch die Auftritte von Frank waren ganz witzig gestaltet, da dann jedes Mal bei Lucy Hintergrundmusik aus einer bekannten Werbung ablief, was mich ein wenig an die wunderbare "Ally McBeal-Serie" erinnert hat.
    Eher als störend habe ich Lucys innere Zwiegespräche ihrer sogenannten Zwillinge empfunden, die mich vom eigentlichen Geschehen ebenso abgelenkt haben wie auch die zeitweilige direkte Ansprache meiner Person als Leser. Mich persönlich hat das leider davon abgehalten, noch tiefer in die Geschichte abzutauchen, was ich als sehr schade empfunden habe, denn der Roman als solcher hat mir im allgemeinen ganz gut gefallen.
    Ein weiterer Aspekt, der ein wenig mein Lesevergnügen trübte, war die Tatsache, dass der eigentliche Täter oder die Täterin relativ schnell offensichtlich war. Zwar ist die Kriminalgeschichte nur ein begleitender Teil dieses Romans, aber ein wenig mehr Verwirrung ob der Lösung, hätte mir besser gefallen.


    "Bei Tränen Mord" ist ein skuriller Frauen-Kriminal-Roman, der mich gut unterhalten hat und, der nicht nur durch seinen speziellen Schreibstil aus der Masse dieser Romane heraussticht. Ich bin gespannt auf den nächsten Roman von Angelika Lauriel und würde mich freuen, wenn es eine Fortsetzung mit Lucy und Frank geben würde.

    Ungefähr zwei Jahre sind vergangen seitdem Lara die düstergoldene Welt von Ravinia für sich entdeckt hat. Inzwischen erlernt sie fleißig den Beruf der Schlüsselmacherin und wird hierbei von ihrem Meister Tom Truska vollauf unterstützt. Doch seit einiger Zeit geschehen merkwürdige Dinge in Ravinia. Immer wieder verschwinden Menschen und tauchen einen Tag später mit einer Gedächtnislücke wieder auf. Was passiert mit ihnen in dieser Zeit?
    Zudem kommt es zu Problemen in Epicordia. Hier lebt das Mondvolk, tief unten in den Höhlen unter Ravinia. Auch Francesco lebt dort und berichtet über zahlreiche mechanische Gottesanbeterinnen, die sich in den unteren Höhlen befinden und niemanden durchlassen. Hilfesuchend wendet er sich an Eusebius, den Gildemeister. Zu den nachfolgenden, geplanten Ermittlungen werden neben Geneva und einer bisher noch nicht bekannten Kommissarin, Lara und Tom hinzugezogen; doch es sind Schwierigkeiten zu erwarten. Ravinia und Epicordia sind seit ewig im Clinch miteinander, der von beiderseitiger mangelnder Toleranz geprägt ist. Es wird schwierig sein, die Epicordier dazu zu bringen, in die Nachforschungen einzuwilligen bzw. diese zu unterstützen. Und tatsächlich, gleich am Anfang des Weges werden sie von einem Spinnenwächter, dem epicordischen Äquivalent des Nachtwächters, angegriffen und es ist nur Francescos beherztem Eingreifen zu verdanken, dass diese Begegnung glimpflich abgeht.
    Francesco bringt die Gruppe im Haus seiner Eltern unter, die davon nicht sonderlich angetan sind.
    Und so machen sie sich gemeinsam auf den Weg, das Geheimnis der mechanischen Gottesanbeterinnen zu ergründen und müssen dabei so manche Rückschläge einstecken. Wird es ihnen gelingen, die mechanischen Tiere zu überwältigen? Und wer steckt hinter diesen gefährlichen Konstruktionen? Könnte es sein, dass Roland Winter noch lebt?


    "Epicordia" ist der zweite Band der Reihe aus der Feder von Thilo Corzilius. Band eins führte uns in die wunderbare Welt von Ravinia ein, die geschaffen worden ist, für all die Menschen, die etwas Besonderes, sprich magisch sind. Hier sind sie unter ihresgleichen und sind nicht wie in der realen Welt im sozialen Abseits aufgrund ihrer Andersartigkeit. Dem einen oder anderen scheint diese Welt jedoch bereits zu Kopf gestiegen zu sein, denn ehe man sich versieht, befinden sich genau die Menschen, die einst Außenseiter waren und denen Unrecht getan worden ist, weil sie anders sind, genau an der Stelle der Menschen, die sie einst verabscheut haben. Nun sind sie es, die auf andere herabschauen, sie ausgrenzen und deklassieren. Und ein Teil ihrer Opfer sind das Mondvolk aus Epircordia, die sich stolz in ihren eigenen Lebensbereich zurückgezogen haben und nur allzu menschlich wiederum die Menschen aus Ravinia ausgrenzen und dabei so gut wie nie in ihre Welt Einlass gewähren.
    Doch auch untereinander haben sich die Menschen in Ravinia mit ihren selbstgeschaffenen Regeln und Gesetzen oftmals aneinander schuldig gemacht, und zwar der Engstirnigkeit und Intoleranz. In "Epicordia" wird ein Teil dieser Geschichten erzählt und macht den Leser nachdenklich hinsichtlich der Intoleranz, die vermutlich in jedem von uns wohnt und welche Folgen es haben kann, wenn man sie nicht zügelt.


    Es war sehr schön, viele alte Bekannte aus dem ersten Band wiederzutreffen. Die meisten Charaktere haben sich inzwischen weiterentwickelt oder sind zumindest auf einem guten Weg dorthin. Allen voran natürlich Lara, die fleißig bemüht ist, ihr Talent zu nutzen und von dem Wunsch beseelt ist, die beste Schlüsselmacherin aller Zeiten zu werden. Stets bemüht das Richtige zu tun, ist sie durchweg sympathisch, wenn auch immer noch ein wenig impulsiv.
    Auch Lee hat in seiner Ausbildung zum Wahrsager schon viel gelernt, das im Laufe der Geschichte sehr nützlich ist. Trotz seines eigenen traurigen, familiären Schicksals bleibt er stets optimisch und gibt nahezu alles, um seine Freunde zu beschützen.
    Tom Truska hat sich längst in seine neue Position als Schlüsselmachermeister eingefunden und ist stets bemüht, Lara zu fördern. In "Epicordia" taucht er immer weiter aus seiner selbstgewählten Isolation auf und bleibt dabei doch auch stets ihr Lehrer und Beschützer.
    Doch natürlich kommen auch neue Verbündete und Gegner hinzu, die das Gesamtbild der Charaktere wunderbar abrunden.


    "Epicordia" las sich genauso wie sein Vorgänger förmlich in einem weg. Der Schreibstil ist stets flüssig und durchweg spannend. Ich habe mich unheimlich schnell in der Geschichte wiedergefunden und war gefesselt von den rasanten Geschehnissen. Auch die kleinen, feineren und oftmals nachdenklichen Momente, die die Reihe für mich so besonders machen, kommen nicht zu kurz. Ebensowenig wie die Liebe, die in Laras Welt Einzug gehalten hat, jedoch nicht wild und stürmisch daherkommt, sondern leise und vorsichtig.


    In seinem Nachwort zum Buch deutet Thilo Corzilius an, dass zumindest noch eine weitere Fortsetzung geplant ist und ermöglicht dem Leser einen kleinen Ausblick auf den Inhalt eines eventuellen dritten Bandes. Hierauf hoffe ich sehr, denn mir gefällt die Reihe ausgeprochen gut. Zudem hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass sich der Autor, wenn überhaupt möglich, beim zweiten Band sogar noch gesteigert hat und mich nunmehr vollends in die Welt von Ravinia hineingezogen hat. Ich bin sehr gespannt, ob Thilo Corzilius das in einem weiteren Band noch toppen kann. Freunden von Jugendfantasyromanen, die Wert legen auf Geschichten mit Tiefgang, kann ich "Epicordia" - selbtverständlich erst nach dem Lesen von "Ravinia" - nur uneingeschränkt empfehlen.

    Es ist schon 10 Jahre her, dass Kati zuletzt in ihrem alten Zuhause war. Doch ihr Vater ist zusammengebrochen und wird im ansässigen Krankenhaus notoperiert. Aus diesem Grunde versucht sie gerade dorthin zu gelangen, an den Ort, an dem die Vergangenheit sie wiedereinholt und alles die schmerzenden Erinnerungen heraufbeschwört.
    Ihre Familie führt einen Hof, zu dem nicht nur ein Hotelbetrieb gehört, sondern auch Gastronomie. Durch den akuten Ausfall ihres Vaters, der stets für die Küche zuständig war, herrscht dort arge Verzweiflung und so springt Kati in die Bresche und versucht gemeinsam mit ihrer Oma und ihrer Stiefmutter, mit der sie bisher nie richtig warm geworden ist, den Betrieb zu retten, der seit Jahren arg überholungsbedürftig ist. Durch Zufall gelangen sie an einen fähigen und unterhaltsamen Aushilfskoch und zum Glück gibt es da ja auch noch ihre Freundin Flo, die ihr stetig zur Seite steht.
    Ihre Beziehung zu ihrem Langzeitfreund Simon befindet sich kurz vor dem Aus und auch die Arbeit erfüllt sie schon lange nicht mehr. Während ihres Aufenthalts in der Heide begegnen ihr wie erwartet die Schatten der Vergangenheit und Kati muss nun überlegen, wohin ihr Lebensweg in Zukunft führen soll. Wird sie ihr Glück finden? Und werden sie den Heidehof retten können?


    Sofie Cramers Roman "Der Himmel über Heide" lässt sich leicht und flüssig lesen und ist ununterbrochen unterhaltsam. Die Geschichte wird in der dritten Form aus der Sicht von Kati geschildert, die mir sofort sympathisch war. Sie ist ein hübsche, hilfsbereite und liebenswerte Frau, die noch nicht im Leben das gefunden hat, wonach sie sucht. Das liegt natürlich auch daran, dass sie bisher stets vor ihrer Vergangenheit geflohen ist, ohne sich ernsthaft mit den damaligen Geschehnissen und den daraus resultierenden Gefühlen auseinanderzusetzten. Durch den Zusammenbruch ihres Vaters wird sie hierzu jedoch quasi gezwungen, auch wenn sie sich vehement dagegen wehrt. Es war sehr schön, die Entwicklung ihres Charakters im Laufe der Geschichte zu betrachten, von der ich mich ausgeprochen gut unterhalten fühlte. Auch die anderen Charaktere kommen sehr authentisch 'rüber und die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen gaben mir das Gefühl, mich direkt in der Heide zu befinden. Ein schöner Roman, der sicherlich nicht der letzte sein wird, den ich von der Autorin lesen werde.

    Der zweite Weltkrieg nähert sich seinem Ende. Berlin ist stellenweise total ausgebombt und die verbliebenen Einwohner warten auf den Einmarsch der Alliierten. Auch Wilhelm und Leo leben hier in einem teilweise zerstörten Haus, seitdem Wilhelm Leo vor den Nationalsozialisten gerettet hat. Leos Eltern sind tot und als Jude ist es für ihn lebensgefährlich, entdeckt zu werden. Wilhelm geht hier ein großes Risiko auch für seine eigene Sicherheit ein.
    Bei einem erneuten Luftangriff wird das Haus erneut beschädigt. Als Leo nach einer kurzen Bewusstlosigkeit wieder erwacht, sucht er Wilhelm jedoch vergebens. Von ihm ist keine Spur zu finden. Im Keller wird Leo von zwei Soldaten überrascht und Hals über Kopf flüchtet er durch die benachbarten Keller aus dem Haus. Mühevoll schlägt er sich bis außerhalb von Berlin durch und wird auf einem abgelegenen Hof heimlich Zeuge eines Doppelmords durch einen gewissen Sommerbier. Erneut rennt Leo davon und wird nach einem erschöpften Schlaf in einer Feuerwache von russischen Soldaten aufgegriffen. Den Tod schon vor Augen wird der Junge jedoch durch die erkennbaren Überreste seines entfernten Davidsterns gerettet und mutiert zum Maskottchen der Einheit, das sie zurück in die Stadt führen soll. Wird Leo überleben und wird er Wilhelm jemals wiedersehen?


    Parallel dazu lebt Friedrich relativ behütet mit seiner Mutter und seiner blinden Schwester in einer Villa in einem noch relativ gut erhaltenen Stadtteil Berlins. Die Vortäuschung von Taubheit hat ihn bis jetzt davor bewahrt in die Fänge des Miitärs zu geraten. Doch dann erreicht ihn die Nachricht, dass sein Vater, der sich bereits vor Jahren von seiner Familie abgewendet hat, gefallen ist. Dabei erfährt er, dass sein Vater irgendetwas für seine Familie in einer Grabstätte versteckt hat. In der Nacht macht er sich heimlich auf den Weg, das Geheimnis zu ergründen. Er wird fündig und bringt den Gegenstand seines Suchens zurück nach Hause. Hier entdeckt er gemeinsam mit seiner Mutter, um was es sich bei dem vermeintlichen "Schatz" handelt.


    Währenddessen Sommerbier, ein aktiver Nationalsozialist, Armeemitglied und von Seiten der Allierten gesuchter Verbrecher, sich ebenfalls auf dem Weg nach Berlin befindet. Mit dabei hat er 28 geheimnisvolle Kisten, die er verstecken will, um von deren Inhalt später zu profitieren. Hierbei macht er vor nichts und niemanden halt und verfolgt skrupellos seinen Weg. Was befindet sich wohl in den Kisten?


    War es zum Anfang hin noch ein wenig schwer, den diversen Handlungssträngen zu folgen und die einzelnen Charaktere auseinanderzuhalten, schlug dies beim weiteren Lesen in Begeisterung um, wie wunderbar und kunstvoll Michael Römling genau diese Handlungsstränge immer wieder miteinander verbunden hat. Dabei ist das zentrale Ziel aller Beteiligten die Suche nach den 28 Kisten. Wer wird sie zuerst entdecken?


    Die Auswirkungen des Krieges auf Land und Leute fand ich wirklich gut beschrieben. Die Zerstörungen von Berlin, die Übergriffe der einziehenden Soldaten gegenüber den deutschen Frauen und die teilweise vorherrschende Wertlosigkeit eines einzelnen Menschen wurden vom Autor sehr schön erklärt. Die Bilder sind zum Teil direkt vor meinem geistigen Auge entstanden und haben mich auch lange danach nicht wieder losgelassen. Immer wieder hat Michael Römling Stücke der deutschen Geschichte gekonnt mit einfließen lassen und verdeutlicht dabei, wie schlimm das Leben zu der damaligen Zeit war. Und doch gab es auch damals immer wieder Menschen, die sich in dieser furchtbaren Zeit ihre Menschlichkeit bewahrt haben und zum Teil auch kleine oder große Helden waren. Und obwohl manche Sequenzen des Buches heftige Momente der Vergangenheit widerspiegeln, sind die Beschreibungen so gehalten, dass nicht nur Erwachsene, sondern auch Jugendliche sie noch lesen können, mit dem Blick, auf das, was war und hoffentlich nie wieder sein wird, ohne dass die Beschreibungen sie in Angst versetzen. Das finde ich wirklich gelungen.


    Die Charaktere der Geschichte sind, meiner Meinung nach, jeder für sich etwas Besonderes. Angefangen mit dem tapferen Leo, der trotz aller Geschehnisse, seinen Mut und Lebenswillen nicht verloren hat, über die blinde Marlene, die die Welt auf ihre eigene Art wahrnimmt und dabei soviel mehr als andere sieht, bis zum russischen Oberst Sirinow, der sich trotz der Kriegsschrecken eine zeitweilige Feinfühligkeit und Anteilnahme bewahrt hat. Mit diesen Aufzählungen könnte ich noch lange weitermachen, denn jeder Charakter des Buches zeichnet sich durch irgendetwas aus, selbst der verachtenswerte Sommerbier, der die Kriegswirren dreist und gewitzt für sich ausnutzt.
    Und nicht nur die Personen der Geschichte sind so beachtenswert, sondern auch viele kleine Momente der Handlung, die man nicht gedankenlos an sich vorbeiziehen lassen sollte. An einer Stelle zum Beispiel bekommt der Davidsstern, der üblicherweise als Zeichen der Wertlosigkeit der Juden und deren drohenden Untergangs gilt, eine völlig neue und rettende Bedeutung. Bei einer anderen erweist sich die blinde Marlene als einzig Sehende.


    "Schattenspieler" ist einer spannender Jugendabenteuerroman, der mich durchgehend gefesselt und mich auch später nicht mehr losgelassen hat. Ich kann ihn nur jedem empfehlen und würde dabei dem Leser nahelegen, sich ausreichnend Zeit für diesen wahren Lesegenuss zu nehmen, damit all die schönen Momente, die ich angesprochen habe und von denen es noch viel mehr gibt, nicht unbeachtet an einem vorbeiziehen, sondern ausreichend beachtet werden.


    Das Cover des Buches ist ebenfalls etwas Besonderes. Während das eigentliche Buchcover eine Straßenkarte des alten Berlins ist, wird es von einer leicht durchsichtigen Schutzhülle umgeben, die wunderschön gestaltet ist und nun ein absoluter Hingucker in meinem Bücherregal ist.
    Erwähnenswert ist auch das dem Buch angehängte Glossar, das all jenen, die keine tiefergehenden Kenntnisse aus der damaligen Zeit besitzen, die gängigen Begriffe erklärt.


    Ich für meinen Teil war begeistert von "Schattenspieler" und ich bin mir ganz sicher, dass dies nicht der letzte Roman war, den ich von Michael Römling lesen werde.

    In ihrem neuesten Fall ermittelt das Team um Markus Neumann gegen einen Anlageberater, der vermutlich brisante Daten gestohlen hat und diese nun im Austausch gegen den Erlass seiner immensen Spielschulden an einen zwielichtigen Deutschrussen weitergeben will.
    Wie es der Zufall so will, ist ausgerechnet Janna Berg mit ihrem selbständigen Büroservice für diesen Mann tätig. Da der Geheimdienst in zeitlichen Schwierigkeiten steckt, wird Janna gebeten, den Anlageberater kurzzeitig aus seinem Haus und seinem Büro zu locken, damit der Geheimdienst in der Zwischenzeit selbige durchsuchen kann. Da sie dabei jedoch nicht fündig werden, muss Janna erneut einspringen, damit der Fall geklärt werden kann. Dabei gerät sie in Schwierigkeiten von ernstzunehmenden Ausmaß. Wird sie heil aus diesem Fall herauskommen?


    Mila Roths Roman ist, wie schon von seinem Vorgänger gewohnt, rasant und spannend. Janna Berg hatte ich schon beim ersten Band der Action-Romance-Reihe in mein Herz geschlossen. Sie ist sehr klug, sympathisch und kümmert sich liebevoll um ihre Pflegekinder. Und immer wenn sie aufgeregt ist, dann redet sie ohne Punkt und Komma, eine liebgewonnene Eigenart, die absoluten Wiedererkennungswert hat.
    Auf privater Ebene scheinen sich die beiden Protagonisten auch in dieser Folge nicht weiterentwickelt zu haben, aber ich gebe nicht auf, und hoffe in dieser Hinsicht ganz stark auf weitere Teile der sogenannten "Vorabendserie". Es war auf jeden Fall wieder ein unterhaltsames Vergnügen, beim Aufeinanderprallen von Janna Bergs und Markus Neumanns beider gegensätzlicher Welten dabeisein zu dürfen und ich freue mich schon auf den nächsten Fall.

    Band 2 der Vango-Reihe von Timothée de Fombelle wirft seine Leser ebenso wie der Vorgängerband direkt in die Handlung. Der Roman beginnt mit einem Rückblick, der die besondere Beziehung von Vango und Ethel erklärt und wie sie sich einst im Zeppelin von Hugo Eckener kennengelernt haben.
    Zurück im aktuellen Handlungsstrang befindet sich Vango in New York. Nachdem er sich von Ethel in London verabschiedet hat, bleibt eine gemeinsame Zukunft der beiden ungewiss. Mit dem Schiff hatte sich Vango nach New York begeben, in der Absicht, sich mit Hugo Eckener zu treffen. Doch plötzlich entdeckt er in der Menge ein bekanntes Gesicht: Zefiro! Endlich taucht der Pater wieder auf. Vango hängt sich an seine Fährte und wird dabei Zeuge einer Autoexplosion und eines Attentats auf einen Zugschaffner. Bevor er begreift, was gespielt wird, wird er bei laufender Fahrt aus dem Zug gestoßen! Nach einer unbeschadeten Landung erkennt Vango seinen vermeintlichen Angreifer: Zefiro. Dieser hatte sich seit seinem Untertauchen an die Fersen von Voloi Viktor geheftet in dem Bestreben, diesen auszulöschen. Dieses Vorhaben wurde jedoch durch Vangos unbedachtes Auftauchen vereitelt. Gemeinsam tüfteln die beiden einen Plan aus, wie sie ihrem Ziel näherkommen können. Wird es ihnen gelingen Viktor unschädlich zu machen? Und wird Vango endlich die Wahrheit seiner Herkunft erfahren und mit Ethel zusammenkommen?


    Vango - Prinz ohne Königreich ist gewohnt actionlastig. Timothée de Fombelle bedient sich weiterhin zahlreicher paralleler Erzählstränge, sowie diverser Rückblicke in die Vergangenheit, die die Spannung stets aufrechterhalten. Der zweite und letzte Band der Reihe ist fesselnd und nichts für Leser der seichten Unterhaltung. Vielmehr erfordert das Buch die volle Aufmerksamkeit des Lesers, damit dieser den Überblick über die zahlreichen Charaktere und die diversen Zeitstränge behält. Dabei bedient sich der Autor zudem historischer Fakten, die er geschickt mit in sein Buch einwebt. Da es sich hier um den zweiten und finalen Band einer Reihe handelt, würde ich empfehlen, zunächst den ersten Band zu lesen, da viele Zusammenhänge sonst nicht verstanden werden. Zwar enthält das Buch zu Beginn eine kleine Zusammenfassung des Vorgängers, diese ist jedoch eher eine Erinnerung für die erfolgreichen Leser des ersten Bandes als eine ausreichende Einführung für Neuleser.


    Vango - Prinz ohne Königreich ist durch und durch spannend und ich kann die Reihe nur jedem wärmstens empfehlen.

    Pippa Bolles vierzigster Geburtstag steht an - und sie will flüchten. Nicht nur aus der liebgewonnenen und stetig lärmenden Wohngemeinschaft mit ihren Freunden und Verwandten, sondern auch vor Leonardo, ihrem Nochehemann, dessen Reaktion auf ihren Scheidungsantrag sie fürchtet. Deshalb hat sie das Angebot ihrer Freundin Pia gerne angenommen, die Aufsicht über die Renovierung ihres Ferienhauses in Frankreich zu führen. Dort will sie ein wenig zur Ruhe kommen und an einem neuen Übersetzungsauftrag arbeiten.
    Auf der Fahrt dorthin kreuzt sich ihr Weg mit den "Kiemenkerlen", einem Anglerverein mit gleichem Reiseziel wie Pippa. Während der Fahrt gesteht ihr ihre Freundin Pia, dass es noch einen weiteren Grund gibt, weshalb sie Pippa die Aufsicht über die Renovierung des Hauses übertragen hat. In dem Haus ist ein Verbrechen geschehen. Und da Pippa bereits Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt hat, bittet Pia sie, den Fall zu klären. Pippa ist zunächst wenig begeistert hierüber, fügt sich aber in ihr Schicksal.
    Angekommen am Ziel, trifft sie auch die Kiemenkerle wieder und mit ihnen - Kommissar Wolfgang Schmidt, den sie bereits bei anderen Ermittlungen kennengelernt hat. Besondere Umstände sorgen dafür, dass dieser ihr nicht mehr von der Seite weicht und auch der Maler Alexandre und Koch Pascal scheinen ein Auge auf Pippa geworfen zu haben. Wird sie sich für einen von ihnen entscheiden? Und wird es ihr gelingen, das Geheimnis des Verbrechens in Pias Haus zu lösen?


    Das neuste Werk von Auerbach und Keller glänzt in gewohnter Unterhaltsamkeit. Nicht nur die sympathische Protagonistin Pippa ist wie immer aufgeweckt und unternehmungslustig, sondern auch ihre zahlreichen Freunde und Verwandten sind wieder mit an Bord, allesamt liebevoll und ein wenig skurril gezeichnet. Ergänzt wird das Ganze durch die Charaktere des Anglervereins, die durch die Bank ein wenig verschroben wirken. Auch andere alte Bekannte sind wieder mit dabei - ebenso das Autorenduo mit einem kurzen Auftritt. Pippa kann sich in diesem Band vor Männern und ihren Angeboten kaum retten. Doch wer meint es ehrlich mit ihr? Der Roman war unterhaltsam und spannend bis zum Schluss mit einem für mich unerwartetem Ende. Ich kann "Tote fischen beißen nicht" nur jedem empfehlen.

    Calum ist fort und Emma ist am Boden zerstört. Um sie zu schützen hat er sich Elin ausgeliefert, der unbedingt König der Shellycoats werden will. Niemand weiß, ob Calum noch lebt. Emma vegetiert nur noch dahin und erst Sophie gelingt es, sie wieder ein bisschen wachzurütteln. Dann die Erlösung: ein Brief! Calum lebt, ist aber gefangen, und irgendwie ist es ihm gelungen, einen Brief herauszuschmuggeln. Er bittet darin um Emmas Schutz, denn Elin ist nach wie vor hinter ihr her. Fortan geht Emma nirgends mehr alleine hin - bis sie es nicht mehr erträgt und sich heimlich davonstiehlt. Dabei wird sie angegriffen und kann nur im letzten Moment von Peter und Ethan gerettet werden.
    Da die Familie nicht in der Lage ist, Emma vollends zu schützen, wird sie nach Avallach geschickt. Hier lebt sie in einer Art Internat und lernt gemeinsam mit verschiedenen anderen Wesen nicht nur Mathematik, sondern auch andere wichtige Dinge aus dem magischen Bereich. An diesem Ort trifft sie auch Amia, Calums versprochene Braut. Hat sie anfangs noch Berührungsängste, freunden sich die beiden jedoch nach kurzer Zeit an. Gemeinsam mit Freunden schmieden sie Pläne, wie sie Calum befreien wollen. Können Emma und Amia Calum rechtzeitig retten? Und können sie auch wirklich allen Freunden trauen?


    MondSilberZauber ist der zweite Band der MondSilber-Reihe und konnte mich vollends überzeugen. Ich war so sehr gefesselt von der Geschichte, dass es mir schwerfiel, zwischendurch beim Lesen eine Pause einzulegen. Ich habe die Charaktere bereits beim ersten Band liebgewonnen und mich emotional mit ihrem Schicksal verbunden. Das führte dazu, dass ich während des Lesens auf das ein oder andere Taschentuch zurückgreifen musste, was dem Lesegenuss aber keinen Abbruch tat, ihn sogar noch vertiefte. Die Beschreibungen waren sehr bildreich und so hatte ich das Gefühl die ganze Zeit bei Emma in Avallach zu sein. Der Wunsch, Schottland einen Besuch abzustatten, wird dank der Autorin immer stärker. Ich persönlich fand es sehr gelungen, dass in diesem Band die Liebe von Emma und Calum nicht dauerpräsent war, da es den Teil des Buches, der sie thematisierte, nur intensiver gemacht hat. Ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe.

    Trixi hat bislang immer auf Kosten ihrer Eltern gelebt. Nun haben die sich spontan entschlossen in die Mongolei überzusiedeln. Aus diesem Grund wollen sie nicht mehr Trixis Mietanteil für das Zimmer in der gemeinsamen Wohnung mit ihrer Schwester und ihrer Nichte übernehmen. Trixis ist in der Klemme, hat ihre Schwester doch bereits eine neue - und zahlende - Mitbewohnerin ins Auge gefasst. Also sieht sich Trixi genötigt, auf Empfehlung ihrer Freundin Edith, mit ihren stattlichen dreißig Jahren einen Job in einem Reisebücherverlag anzunehmen, um sich über Wasser zu halten. Leider ist Trixi Arbeit nicht gewohnt, ebensowenig wie langes Stillsitzen oder Konzentration über einen längeren Zeitraum. Das Chaos ist also vorprogrammiert. Zudem ist der Verlag voll von skurillen Typen. Wäre da nicht der schnuckelige Alan, der ihr schöne Augen macht, wäre sie vollends verloren.
    Doch dann kommt sie hinter diverse merkwürdige Todesfälle innerhalb des Verlags und gemeinsam mit ihrer Vermieterin Florence und ihrer Nichte Rahel, beginnt Trixi zu ermitteln. Dabei bringt sie nicht nur sich in Gefahr. Wird sie den Täter finden? Und wie geht es mit Alan weiter?


    Cheffe versenken ist ein unterhaltsamer Frauenroman mit eingebauter Kriminalgeschichte. Der Roman lässt sich flüssig lesen und ist gespickt mit skurillen Charakteren. Leider konnte ich mit der Protagonistin nicht richtig warmwerden, da es mir, so sympathisch sie auch ist, unverständlich ist, wie man sich dreißig Jahre auf Kosten anderer durchs Leben schnorren kann. Es hätte mir besser gefallen, wenn sie sich mühsam selbständig über Wasser gehalten hätte. Auch ihre Schwester, die es irgendwie geschafft hat, eine sympathische und kluge Tochter zu bekommen, schon lange auf eigenen Füßen steht und ihre Schwester lange Zeit toleriert hat, kommt recht farblos 'rüber. Nun will sie Trixi loswerden und von beiden Seiten fehlt mir da die Kommunikation zu der Thematik, auf welche Art auch immer. Über den schnuckeligen Alan erfährt man eigentlich auch recht wenig. Er wird lediglich auf sein Äußeres und sein Flirttalent reduziert. Lediglich Trixis Nichte Rahel und das Vermieterehepaar Florence und Gerd sind nicht nur sympathisch, sondern haben auch Wiedererkennungswert.


    Das Cover ist ziemlich witzig mit dem Hasen auf dem knalligen Hintergrund; die Signalfarben schreien geradezu "Kauf mich".
    Cheffe versenken ist trotz allem eine unterhaltsame Erzählung für zwischendurch, von der ich mir allerdings eigentlich etwas mehr erwartet habe.

    Das Team Zero mit seinen paranormalen Ermittlern hat eine neue Aufgabe: Die Tochter eines wichtigen Mannes ist vor einiger Zeit verschwunden und nun hat man ihre übel zugerichtete Leiche unweit des Hauses eines bekannten und angesehenen Herzchirurgens gefunden. Dies ist nicht das erste Verbrechen, mit dem der Mann in Verbindung gebracht wird, doch bisher konnte man ihm nie etwas beweisen. Wie auch hier. Das Team tritt auf der Stelle, zusätzlich ausgebremst durch die hochrangigen Freunde des Arztes.


    Währenddessen dieser Paige und ihren Sohn Dean von allen unbemerkt schon seit Jahren in seinem Haus einsperrt und Paige immer wieder misshandelt. Dass sie bei ihm bleibt, ist die erzwungene Gegenleistung dafür, dass der Arzt vor Jahren ihrem Sohn kostenlos das Leben gerettet hat. Nun sieht sich Paige in seiner Schuld, obwohl sie längst am Ende des Erträglichen angekommen ist. Selbst das Haus, in dem sie leben, scheint verflucht und ständig meint Paige hier Stimmen zu hören. Da bietet sich ihr die Gelegenheit zu fliehen. Ein verdeckter Ermittler, der im Fall des toten Mädchens recherchiert, hat sich das Vertrauen des Arztes erschlichen, Paiges Notlage erkannt und will ihr nun helfen. Als sie jedoch nächtens das Haus verlässt, läuft alles schief und sie kann nur mit Müh und Not gemeinsam mit Dean fliehen. Auf dem Weg zu einem alten Freund trifft sie Lieutenant Chogan Stafford, der sich in die Einsamkeit zurückgezogen hat und hier mit seinem persönlichen Dämon kämpft. Während er Paige aus einer akuten Zwangslage hilft, verfällt er immer mehr und mehr ihrem Charme und ihrer übernatürlichen Begabung, von der Paige selbst bisher nichts weiss. Langsam bekommt der Schutzpanzer des Lieutenants Risse. Kann er Paige und Dean beschützen? Und wird er dabei seinen Dämon im Zaum halten können? Wird das Team Zero den Fall letztendlich lösen können?


    Heisskaltes Geheimnis ist der dritte Band der Team-Zero-Reihe und ungeheuer spannend. Die beiden Vorgängerromane kenne ich bisher noch nicht, doch war dies auch nicht nötig, da die Geschichte in sich abgeschlossen ist und nur wenige Hinweise auf die Bücher davor enthält. Gleich von Anfang an habe ich mit den Protagonisten, die beide körperliche und seelische Verletzungen von ungeheurem Ausmaß erlitten haben, mitgefühlt, gelitten und gehofft und konnte das Buch gar nicht mehr zur Seite legen. Es war eine Freude, Paige und Chogan bei ihren Annäherungsversuchen zuzusehen und gleichzeitig auf den guten Ausgang der Geschichte zu hoffen. Eva Isebella Leitold ist mit Heisskaltes Verlangen ein wunderbarer Romanticthriller gelungen, den ich in vollen Zügen genossen habe und nur wärmstens jedem Freund dieses Genres empfehlen kann.

    Schon wieder muss Daisy umziehen! Hatte sie sich doch gerade an ihren neuen Wohnort gewöhnt, muss sie auch schon wieder weg. Eine andere Wahl hat Daisy nicht, denn sie ist in diesem Ort gestorben. An einem allergischen Bienenstich, wenn man es genau nimmt. Doch Daisy ist nicht wirklich tot, denn Mason und Cassie, die sich als ihre Eltern ausgeben, konnten sie wieder ins Leben zurückholen - mit Revive, einem neuartigen Medikament, dass sich noch in der Testphase befindet und zur Geheimsache erklärt worden ist. Und das ist nicht Daisys erster Tod. Der fand statt als sie vier Jahre alt war und gemeinsam mit vielen anderen Kindern bei einem Busunglück ums Leben kam. Die meisten der anderen Kinder konnten auch gerettet werden und auch sie wurden "umgesiedelt", damit niemand hinter ihr Geheimnis kommen kann. Da Daisy keine Eltern hat, wächst sie bei Agenten auf - bei Mason, der so etwas wie ein Vater für sie ist. Zur Zeit steht ihm Cassie zur Seite, die die Agentin davor abgelöst hat, da diese schwanger wurde. Und so ziehen die drei nach Omaha und fangen dort von vorne an. Und zum ersten Mal lässt Daisy Gefühle und Bindungen zu und freundet sich mit Audrey und ihrem Bruder Matt an. Daisy ist glücklich, doch schon bald ziehen Wolken an ihrem Horizont auf. Denn plötzlich trifft sie auf Nora, ein Mädchen aus dem vorherigen Wohnort. Hat sie sie erkannt? Was wird nun geschehen? Auch Audrey benimmt sich immer merkwürdiger und Daisy ahnt, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Wird sie ihr helfen können? Und was ist mit Matt, Audreys gut aussehenden Bruder, in den sich Daisy Hals über Kopf verliebt hat?


    Die fünf Leben der Daisy West beginnt wie viele andere Jugendfantasyromane und ist flüssig und ansprechend geschrieben. Die Autorin erzählt die Geschichte aus der Sicht der Protagonistin in der Ich-Form und lässt uns an Daisys Gedanken und Gefühlen teilhaben. Doch spätestens nach dem ersten Drittel des Romans fällt dem Leser auf, dass das Buch etwas ganz Besonderes ist. Ich war von Daisy und ihrem Leben emotional so stark berührt, dass ich mich beim Lesen schniefend wiederfand, unfähig, das Buch an die Seite zu legen. Eine tolle Idee, die die Autorin in diesem Buch verarbeitet hat und, die in mir die Frage hinterlässt, wie weit unsere Realität wohl von dieser Geschichte entfernt ist. Ganz so unrealistisch und fantastisch fand ich den Roman gar nicht. Wer weiss, was inzwischen alles möglich ist, von dem wir "Normalbürger" nichts wissen.
    "Die fünf Leben der Daisy West" ist ein außergewöhnlicher Jugendroman mit Fantasyaspekten, der mich von Anfang bis Ende gefesselt und berührt hat. Wenn ich nicht schon seit "Forgotten" ein Fan von Cat Patrick wäre, spätestens jetzt würde ich einer werden. Ich kann den nächsten Roman der Autorin kaum noch erwarten.

    Angel ist noch ein Kind und mit ihrer Mutter Laura mitten in Ostafrika allein auf Kamelen unterwegs. Als sie Rast machen, wird Laura von einer Schlange gebissen. In dem Wissen, dass sie sterben wird, versucht sie ihre Tochter alleine weiterzuschicken, doch diese weigert sich standhaft. Angel bleibt bei ihr bis zum letzten Moment und versucht dann ihre Mutter angemessen zu bestatten, damit der Leichnam geschützt ist.
    Doch schon tauchen die ersten Geier auf und lassen sich nur schwer auf Abstand halten. Als wäre das nicht schon genug, muss sich das Kind auch noch gegen ein Rudel Hyänen wehren! Völlig verzweifelt schreit das Kind nach der Hilfe seiner Mutter, obwohl sie genau weiss, dass diese ihr nun nicht mehr helfen kann. Den eigenen Tod vor Augen ist auch Angel bereit zu gehen, doch plötzlich vernimmt sie den lauten Ruf eines weiteren Raubtiers. Eine Löwin taucht mit ihren Jungen auf und vertreibt die Hyänen. Ängstlich weicht Angel immer mehr und mehr zurück bis sie nicht mehr weiter kann. Als sie bereits mit dem Schlimmsten rechnet, erkennt sie auf einmal, dass die Löwin sie gar nicht angreifen will. Immer noch ängstlich und vermeintliche Selbstsicherheit demonstrierend machen Angel und die Löwenfamilie sich schließlich gemeinsam auf den Weg.


    Zur gleichen Zeit erreicht Dr. Emma Lindberg die Forschungsstation zur Olambo-Fieber-Bekämpfung, in der ihre Mutter Susan vor vielen Jahren gestorben ist. Hier will sie mit der Vergangenheit abschließen und sich anschließend auf eine Touristensafari begeben. Hatte sie stets versucht auf den Spuren ihrer Mutter zu wandeln, endet hier ihr Weg. Susan war damals in demselben Alter wie Emma jetzt als sie starb. Inzwischen wird die Station von Dr. Daniel Oldeani geleitet, einem gutaussehenden und freundlichen Veterinär. Er ist sehr verständnisvoll Emma gegenüber und gibt ihr die nötige Zeit, die sie braucht, um sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Da er die Station kurz verlassen muss, bleibt Emma für eine Weile allein dort. Plötzlich entdeckt sie zwei Kamele, die sich zur Station verirrt haben. Bepackt mit Satteltaschen scheinen sie einen langen Weg hintersichgebracht zu haben. Von dem Besitzer der Kamele fehlt jedoch jegliche Spur. Als Daniel zurückkehrt machen sie sich gemeinsam auf die Suche. Werden sie Angel rechtzeitig finden?


    Katherine Scholes schreibt sehr flüssig und angenehm. Die wunderbaren Landschaftsbeschreibungen haben ein sehr detailliertes Bild in meinem Kopf entstehen lassen. Man kann förmlich heraushören, dass die Autorin selbst dort war und von diesem Land fasziniert ist. Zudem hat mich die Geschichte sofort für sich gefangengenommen. Ich habe Laura und Angel gleich von Anfang an in mein Herz geschlossen und war zutiefst berührt von dem Tod der Mutter und dem Umgang des Kindes mit dieser Situation. Auch die Rettung und die Akzeptanz des Kindes durch die Löwin war nicht nur nahezu mystisch, sondern auch sehr emotionsgeladen. Katherine Scholes schafft es gekonnt, den Leser in ihren Bann zu ziehen.
    Die Charaktere sind sehr sympathisch und ich fand es sehr schön, wie Emmas Wandlung hin zu den wichtigen Dingen des Lebens beschrieben worden ist.
    Ich muss gestehen, dass Afrika-Romane bisher nicht zu meinem Lese-Beuteschema gehörten; diese Einschätzung muss ich jedoch revidieren. Das Buch war nicht nur absolut fesselnd, sondern auch leider viel zu kurz. Katherine Scholes hat eine wunderbare Art zu schreiben, die mich tief berührt hat.

    Clara ist eigentlich ein ganz normaler Teenager an einer amerikanischen Highschool. Sie lebt zusammen mit ihrer Mom und ihrem jüngeren Bruder. Ihr Vater hat die Familie verlassen als Clara noch klein war und lebt weit entfernt in New York. Also, eigentlich alles ganz normal, wäre da nicht eine Kleinigkeit: Clara und ihre Familie haben Engelsblut in sich. Und jedem Engel wird neben besonderen Fähigkeiten auch eine Aufgabe zugewiesen. Diese erfährt Clara durch eine immerwiederkehrende Vision, bei der sie einen fremden Jungen inmitten eines Waldbrandes sieht. Von Mal zu Mal konkretisieren sich ihre Visionen und sie bekommt mehr über ihre Mission heraus. Als klar ist, wo sich dieser Junge aufhält, zieht kurzerhand die komplette Familie um: nach Jackson in Wyoming. Hier starten alle ganz von vorne, immer mit Blick auf Claras mögliche Aufgabe. In der Schule dauert es dann auch nicht lange und Clara lernt ihren Schützling kennen: Christian. Sie fühlt sich sofort von ihm angezogen und das nicht nur wegen ihrer Mission. Aber Christian ist bereits vergeben an das beliebteste Mädchen der Schule, das sich Clara durch ihre Kontaktaufnahme zu Christian nicht gerade zur Freundin macht. Zum Glück lernt sie Wendy kennen und freundet sich schnell mit ihr an. Wendys Zwillingsbruder Tucker jedoch, scheint nicht gewillt, sich mit ihr anzufreunden. Immer wieder neckt er Clara und reizt sie bis zum Äußersten. Doch nach und nach kriegt seine Schale Risse und er erweckt den Eindruck, dass Clara ihm doch nicht ganz gleichgültig ist. Für wen von den beiden wird Clara sich entscheiden? Und wird sie ihren Auftrag erfüllen können?


    Cynthia Hand wirft ihre Leser gleich mitten ins Geschehen. Die Geschichte beginnt mit einer Vision von Clara: ihr Auftrag. Und auch ihr eigentliches Wesen wird ziemlich schnell erklärt. Clara hat Engelsblut und ist ein zukünftiger Schutzengel; muss sich aber erst durch ihren allerersten Auftrag beweisen. Und das scheint gar nicht so einfach, denn zunächst muss sie erst einmal herausbekommen, was ihr eigentlicher Auftrag ist und wo sie ihn erledigen soll. Natürlich hat sie auch nicht damit gerechnet, dass ihre eigene Gefühlswelt bei diesem Auftrag völlig durcheinander gerät. Sowohl Christian, als auch Tucker üben auf Clara, jeder auf seine ganz eigene Art, eine spezielle Anziehung aus. Wird sie auch ihr persönliches Glück finden oder muss sie dies ihrem Auftrag opfern?


    Die Charaktere sind allesamt durchweg sympathisch und ziehen mich mit in die Geschichte hinein. Ich habe die ganze Zeit mit Clara gebangt und gehofft, ob sie ihren Auftrag erfüllen kann. Durch das Auftauchen alter Bekannter ihrer Mutter befindet sich Clara zusätzlich in Gefahr, was die Geschichte noch viel spannender macht.


    Cynthia Hand hat einen aufregenden Fantasy-Jugendroman kreiert, der mehrere Bände umfassen soll. Der erste Teil von Band 1 liess sich leicht und flüssig lesen, war durchweg fesselnd und ist mit einem wunderschönen Cover ausgestattet, ebenso wie der bereits angekündigte Nachfolgeband, der bereits im Oktober erscheint, so dass ich zum Glück nicht allzu lange warten muss. "Unearthly - Dunkle Flammen" war mehr als lesenswert und ich freue mich schon auf Band 2, der gleich auf meiner Wunschliste gelandet ist.