Beiträge von Glücksklee

    Vor ungefähr einem Jahr ist ein Asteroid auf den Mond aufgeschlagen und hat ihn dadurch näher an die Erde herangeschoben. Dies hat seine Anziehungskraft vergrößert und die Erde wurde daraufhin von Tsunamis, Erdbeben und Vulkanausbrüchen heimgesucht. Ein Großteil der Infrastruktur wurde zerstört und die Asche in der Luft sorgt dafür, dass die Sonnenstrahlen nicht mehr zur Erdoberfläche durchdringen.
    In einer Kleinstadt kämpfen Miranda und ihre Familie ums Überleben. Es gibt so gut wie keinen Strom mehr und auch alle damit verbundenen Annehmlichkeiten des Lebens nicht mehr und sämtliche Ressourcen sind langsam aber sicher aufgebraucht. Einmal die Woche kann sich die Familie eine kleine Essensration im Rathaus abholen, die aber kaum zum Leben ausreicht. Miranda und ihre Brüder Matt und Jon sind gezwungen, in leerstehende Häuser einzudringen und zu plündern um sich über Wasser zu halten. Sie leben allein mit ihrer Mom, denn ihr Dad hat eine neue Frau, die ein Kind von ihm erwartete. Die beiden haben sich auf die Suche nach Verwandten aufgemacht. Seitdem gibt es kein Lebenszeichen von ihnen. Das einzige, dass Struktur in Mirandas Leben bringt, sind die erzwungenen Unterrichtseinheiten ihrer Mom und ihr Tagebuch. Hier schreibt sie alles auf, das sie bewegt; nur für sich allein.
    Im Mai brechen ihre Brüder zum Fischfang zu einem entfernt liegenden Fluss auf und kehren nach Tagen mit vielen Fischen zurück, die die Familie eine Weile ernähren können. Doch die beiden haben mehr als Nahrung dabei: Syl, ein junges Mädchen, das Matt aufgegabelt und beschützt hat und das er fortan zu seiner Frau erklärt. Nachdem die Familie den ersten Schock über das neue Familienmitglied überwunden hat, tauchen weitere Gäste auf: Mirandas Dad, seine Frau Lisa mit Baby und drei weitere Reisende. Einer davon ist Alex, ein Junge, wenig älter als Miranda, der schwer an der Last der Verantwortung für seine kleine Schwester Julie trägt. Trotz des großen Hungers der eigenen Familie gewährt Mirandas Mum allen ihre Gastfreundschaft. Und so versuchen alle miteinander auszukommen, was ihnen natürlich nicht immer gelingt. Wird die Familie überleben können? Und warum ist Matt so abweisend zu Miranda, wo doch alle davon überzeugt sind, dass diese ihm so wichtig sei? Werden sie zusammenbleiben?


    Ich muss gestehen, der Roman beginnt sehr bedrückend. Das Szenario, das Susan Beth Pfeffer hier kreiert hat, könnte - im Gegensatz zu denen vieler anderer Dystopien - jederzeit Realität werden. Die Autorin kommt in ihrer Geschichte ganz ohne schrecklich entstellte Menschen, merkwürdige Kreaturen oder fremdartige politische Systeme aus. Sie schildert nur ganz deutlich, was passiert, wenn dem Leben die Energie der Sonne entzogen wird und sämtliche technische Errungenschaften der Gegenwart ausfallen. Und das macht den Roman so erschreckend real.


    Miranda ist ein sehr sympathischer Charakter, das typische, freundliche Highschoolmädchen, hübsch, intelligent und normalerweise beliebt. Aber davon ist Miranda nur noch die Erinnerung geblieben. Ihre Freunde sind entweder tot oder fortgezogen, in der Hoffnung, woanders ein besseres Leben zu finden. Unterricht gibt es nur noch von ihrer Mom und jeder Unfall und jede Krankheit kann lebensbedrohlich werden. Nicht zu vergessen der Hunger, der seitdem ihr ständiger Begleiter ist.


    Der Roman lässt sich flüssig lesen und hat mich durchweg gefesselt. Er ist in der Ich-Form, aus der Sicht von Miranda geschrieben, wodurch ich an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben konnte und oftmals mit ihr mitgelitten habe. Gleichwohl vermittelt die Autorin mit ihrer Schreibweise auch die Hoffnungslosigkeit, die sich bei den Charakteren breitgemacht hat, ihrer Angst vor einer Zukunft, falls sie denn überhaupt noch eine haben.
    Besonder gut gefallen hat mir auch das Cover des Buches, dass sowohl den Mond, der ursächlich für die veränderte Lebensqualität der Charaktere ist, als auch den unfruchtbaren Boden und die ständig mit Asche geschwängerte Luft abbildet.
    Der Roman hat mir außerordentlich gut gefallen und hat mich auch nach seiner Beendigung lange nicht losgelassen und mich gleichzeitig mit tiefer Dankbarkeit erfüllt, für das Leben, das wir haben und meistens gar nicht zu schätzen wissen.

    Lynn ist verzweifelt. Ihre Eltern wollen sie auf ein Internat nach Deutschland schicken, damit sie dort ihren Schulabschluss machen kann. Und das ausgerechnet jetzt, wo es ihr in Italien doch so gut gefällt. Sie muss all ihre Freunde zurücklassen, insbesondere auch Philippe, der sich immer um sie gekümmert und ihr die Anfangszeit in Italien erleichtert hat. Nun ist sie wieder die Neue. Wie sie das hasst! Aber ihre Eltern lassen sich nicht umstimmen und so macht sich Lynn auf den Weg nach Deutschland. Am Flughaben wird sie abgeholt und direkt zum Internat gebracht. Es ist bereits dunkel und da in den Ferien Umbauarbeiten im Internat stattfinden, bekommt sie zunächst ein Einzelzimmer oben unterm Dach.


    Leider stellt sich ihre zukünftige Zimmergenossin als Zicke heraus, die keine Chance ungenutzt lässt, um Lynn bereits jetzt eins auszuwischen. Da sie auch vor Lynns Eigentum keinen Halt macht, versucht diese ihre wichtigsten Dinge zu verstecken. Dabei landet sie letztendlich in einem Raum, gefüllt mit wunderschönen, antiken Möbelstücken. Nach dem Verstauen ihrer liebsten Sachen und einem "Zusammenstoß" mit einem alten Regal begibt sich Lynn zurück in ihr Zimmer. Auf dem Weg begegnet sie Christopher, der sie wahnsinnig fasziniert und völlig aus der Bahn wirft.


    In den nächsten Tagen nimmt Lynn an diversen Unterrichtseinheiten teil, die ihr immer ziemlich merkwürdig vorkommen. Bogenschießen, Lanzen- und Mentaltraining sind nur die harmloseren davon. So langsam schwant Lynn, dass irgendetwas an diesem Internat nicht stimmt. Oder wollen sich alle auf ihre Kosten lustigmachen?
    Ausgerechnet Christopher wird Lynn als Tutor zugeteilt, so dass sie im ständigen Kontakt mit ihm ist und ein Wechselbad ihrer Gefühle erlebt. Doch erst als Christopher ihr seine wahre Gestalt enthüllt, dämmert es Lynn, dass nichts mehr so ist, wie es einmal war. Was ist mit ihr passiert? Und wo zur Hölle befindet sie sich? Wird ihre Liebe zu Christopher stark genug sein?


    "Schloss der Engel" ist das Debüt von Jessica und Diana Itterheim. Dem Mutter-Tochter-Gespann ist ein außergewöhnlicher Jugendfantasyroman gelungen. Die Geschichte ist in der Ich-Form, aus der Sicht von Lynn, geschrieben, und hat mich gleich mitten ins Geschehen gezogen. Aufgrund der starken Verbindung, die man gleich am Anfang zu der Protagonistin hat, verwundert es auch nicht, dass man direkt in ihre Gefühlswelt mit hereingezogen wird. Im ersten Drittel des Buches ist Lynn verwirrt, da sie die merkwürdigen Dinge um sich herum nicht richtig einschätzen kann. Und so ging es mir als Leser auch. In dem Moment, in dem klar wurde, was geschehen ist, war ich so gefesselt von dem Roman, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Eine tolle Idee, die die beiden Autorinnen in einen spannenden und emotionsgeladenen Roman verwandelt haben.


    Das Cover finde ich wunderschön; ein echter Eyecatcher, an dem man nicht so einfach vorbeigehen kann.


    Gut gefallen hat mir auch, dass das Ende des Buches kein Cliffhanger war, der mich nach einer fesselnden Geschichte im freien Fall in die Realität abstürzen lässt, sondern - zunächst einmal - ein befriedigendes Ende hinterlässt, jedoch mit der Option auf eine geplante Fortsetzung, auf die ich mich heute schon freue.

    Charlie, Lu und Sunshine sind Freundinnen und hängen zusammen 'rum. So auch eines Abends am Marktplatz. Plötzlich erhält Lu einen Anruf ihrer Mutter und stürmt nach Hause. Ihr Bruder Jakob ist tot. Ein Autounfall. Doch Jakob hatte seinen Tod bereits vorher geträumt. Viele Nächte zuvor hat er hierüber mit Charlie gesprochen, doch da hielten beide es noch für einen verstörenden Alptraum, der jetzt jedoch in einem ganz anderen Licht erscheint. Wieso ist Jakob gestorben? Und warum hat er bereits vorher hiervon geträumt?


    Später haben auch die drei Mädchen eine Vision ihres bevorstehenden Todes. Spätestens dann müßte klar sein, dass die Träume und Visionen keine Zufälle sind. Und gleichzeitig fragt man sich unwillkürlich beim Lesen: Wie würde ich reagieren, wenn ich von meinem eigenen Tod träumen würde und wüßte, dass dies ein reeller Blick in meine kurzfristige Zukunft ist? Ein wirklich spannendes Thema.


    Der Autorin ist es gelungen, einen Jugendfantasyroman zu schreiben, der durchweg spannend ist und zu begeistern weiss. Dabei erhält der Leser eine Eindruck der Gefühlswelt der sympathischen Protagonisten, die jede auf ihre Art mit dem Thema umgeht. Eine tolle Idee, die mit flüssiger und spritziger Schreibweise umgesetzt worden ist. Ein schöner Auftakt einer Trilogie, die mich gespannt auf den nächsten Band warten lässt.

    Ein Serienmörder ist unterwegs. Junge Frauen werden auf mysteriöse Weise ermordet. Bei ihren Leichen finden sich Nachrichten, die an eine der ermittelnden Lieutenants des New York Police Departments gerichtet sind - Serena Love Baltimore. Da ihr Freund, Top-Profiler Jason LaFavre und seines Zeichens Vampir, sich sorgen um sie macht, schaltet er sich in die Ermittlungen mit ein. Doch anfangs fällt es den beiden schwer, Hinweisen zu folgen, da der Mörder gekonnt alle Personen oder Indizien eleminiert, die auch nur ansatzweise auf seine Spur führen könnten. Die Nachrichten an Serena werden immer persönlicher und auch sonst wird der Mörder immer aggressiver. Lansam stellt sich hierbei heraus, dass er von ihrem Geheimnis Kenntnis hat. Denn Serena ist nicht nur eine ausgezeichnete Polizistin und eine wunderschöne und durchtrainierte Frau, sondern sie ist auch eine Werwölfin, und zwar von Geburt an, was sehr selten ist.
    Natürlich kommt es auch auf privater Ebene immer wieder zu Zwischenfällen und Unstimmigkeiten, da Serenas Famiie nicht mit der Wahl ihres Freundes einverstanden ist. Zum einen sind Vampire und Werwölfe schon von Natur aus eigentlich keine Freunde, zum anderen gibt es da persönliche Gründe aus der Vergangenheit der Familie. Und während die beiden noch verzweifelt nach dem Mörder suchen, geraten Serena, ihre Freunde und Familie immer mehr in Gefahr. Werden Sie den Mörder noch rechtzeitig finden? Und wird ihre Liebe stark genug sein?


    Janin Klingers Debüt ist ein gelungener Urban-Fantasy-Roman. Durch den Wechsel einzelner Erzählstränge schafft sie es stets die Spannung beim Lesen aufrechtzuerhalten, die sie von Anfang an kreiert. Lange habe ich hinsichtlich der Identität des Mörders im Dunkeln getappt, was meine Spannung weiterhin angeheizt hat. Die Charaktere der Geschichte sind durchweg sympathisch und detailreich gezeichnet; Serena und Jason verkörpern sowohl charakterlich, als auch optisch das Ideal einer Frau und eines Mannes. Serena habe ich bewundert und beneidet und Jason wurde von mir gnadenlos angehimmelt. Der Roman ist so flüssig und spannend geschrieben, dass ich gar nicht anders konnte, als ihn in einem Rutsch durchzulesen. Dabei habe ich die ganze Zeit mit Serena und Jason mitgefiebert. Ein wahrhaft gelungenes Debüt, das hoffentlich bald mit einer Fortsetzung gekrönt wird. Ich bin auf jeden Fall wieder mit dabei.

    Pipeline Praetorius ist wieder da. Nachdem sie sich mit ihrem Freund Leon sozusagen in letzter Sekunde versöhnt hat, weilt dieser nunmehr beruflich in China. Das einzige, was ihr von ihm geblieben ist, ist regelmäßiges Skypen zu ungewöhnlichen Zeiten aufgrund der Zeitverschiebung. Zum Glück hat sie einen neuen Job in einer Werbeagentur gefunden, der sie tagsüber ablenkt. Und zu Hause warten ja auch noch immer ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Lila, deren Freund Harald und sein Hund Wutzky. Letzterer neigt in Glücksmomenten leider zu übelriechenden Windabgängen.


    Vor Sehnsucht ganz krank setzt Line ihre ganze Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Leon zu Weihnachten. Doch beim letzten Skypen erklärt er ihr, dass er arbeitsbedingt nicht kommen kann. Line ist am Boden zerstört. Finanziell am Limit ist sie nicht in der Lage Leon in China zu besuchen. Zudem rät ihr dieser davon ab, da er die meiste Zeit eh arbeiten müsste. Bedrückt stimmt ihm Lina zu. Doch schon nagen Zweifel an ihr. Wird sie es schaffen, so lange auf Leon zu warten? In ihren Alpträumen sieht sie ihn bereits mit einer niedlichen Chinesin verbandelt. Dann taucht auch noch diese merkwürdige Frau auf, die ungefragt ihre Küche putzt und wie eine Mischung aus Fee und Avon-Beraterin für Putzmittel erscheint. Langsam wird alles zuviel. Wird Line ihr Glück halten können?


    Spätzleblues ist der neuste Teil einer schwäbischen Frauenroman-Reihe mit Standort Stuttgart. Elisabeth Kabatek entführt den Leser auf eine Reise mit vielen skurillen Typen und Szenen. Da ist Harald, der Freund von Lina, bei dessen Dialekt man eigentlich Untertitel benötigen würde und zum Glück des öfteren auch bekommt, sein Wochenendhund mit krankhafter Flatulenz und nicht zuletzt Line, die Chaos und Katatrophen einfach anzieht. Eine herrliche Mischung, die keine Langeweile aufkommen lässt und einen tiefen Einblick in die weibliche Psyche gewährt. Ein lustiger Frauenroman für unterhaltsame Stunden.

    Eva ist schon spät dran, will sie sich doch wie jeden ersten Dienstag mit ihren Freundinnen beim Franzosen treffen. Dabei muss sie vorher noch so viel erledigen. Und natürlich klingelt es ausgerechnet jetzt auch noch an der Haustür: ihre Mutter Regine. Völlig ignorierend, dass ihre Tochter wie schon seit Jahren an diesem einem Tag ausgehen möchte, nimmt sie sie in Beschlag. Während Eva sich umzieht, bringt Regine die Wäsche in den Keller, als Eva plötzlich ein furchtbares Geräusch hört: Ihre Mutter ist die Kellertreppe heruntergestürzt und hat sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen.
    Währenddessen sitzt Judith als einzige der fünf Freundinnen im Restaurant "Le Jardin" und wartet auf die anderen - vergeblich. Schließlich reift in ihr der Schluss, dass es Zeit ist, mal wieder miteinander zu verreisen.
    Kurze Zeit danach nutzt Eva die Abwesenheit ihrer Mutter und durchstöbert deren Dachboden nach Hinweisen auf ihren Vater, von dem sie nichts weiss und dessen Name ihr Regine auch nicht verraten will. Der einzige Hinweis, den sie finden kann, ist die Burg Achenkirch, wo ihre Mutter früher eine Ausbildung in einem Kindererholungsheim begonnen hat, bis man sie wegen ihrer Schwangerschaft mit 16 entlassen hatte. Heute befindet sich dort ein Hotel. Kurzerhand beschließt Eva, dass der jährliche Ausflug der Dienstagsfrauen dorthin stattfinden soll, damit sie die Gelegenheit nutzen kann, um nach ihrem Vater weiterzuforschen. Und ehe sich die fünf Freundinnen versehen, befinden sie sich auf dem Weg zum siebentägigen Heilfasten.


    Monika Peetz hat einen leichten und lockeren Schreibstil, so dass man gar nicht aufhören kann zu lesen und ehe man es sich versieht, bereits am Ende ist. Besonders gefiel mir der trockene Humor hinsichtlich der Mutter-Tochter-Beziehung von Eva und Regine. Selbst als Nichtkenner des Vorgängerbandes "Die Dienstagsfrauen" fällt es einem leicht, dem Geschehen zu folgen, zumal die wichtigsten Dinge immer wieder kurz erklärt werden. Die fünf Frauen unterscheiden sich stark voneinander und doch sind alle auf ihre Art sympathisch. Egal was passiert, sie halten letzten Endes zusammen. Ein unterhaltsamer Roman, der für Kurzweil sorgt und das ein oder andere Mal einen tiefen Blick in die weibliche Psyche erlaubt. Ich bin gespannt auf den nächsten Band.

    Endlich hat Evie das, was sie sich immer gewünscht hat: Ein ganz normales Leben. Doch leider hat auch das seine Tücken, denn ihr jetztiges Highschool-Leben hat nicht viel gemein mit ihrer liebsten Highschoolfernsehserie. So hat sie nur wenig Kontakt zu ihren Mitschülern und ihre Sportlehrerin hasst sie abgrundtief - was übrigens auf Gegenseitigkeit beruht. Und während ihr heißgeliebter Freund Lend aufs College geht und nur am Wochenende vorbeikommt, lebt Evie mit einer Vampirin zusammen und jobbt im Paranormalen-Café von Lends Dad. So hatte sie sich das normale Leben eigentlich nicht vorgestellt.
    Mitten in ihrem Frust taucht auf einmal Raquel wieder auf und bietet ihr an, wieder für die IBKP zu arbeiten. Während Lend und sein Dad dies unumwunden ablehnen, zögert Evie noch. Zu gerne würde sie Raquel, die für sie einer Mutter noch am nächsten kommt, gerne öfter sehen und ab und an aus ihrem Normalbürgerleben ausbrechen. Gleichzeitig lernt sie auch noch Jack kennen, der als Mensch bei den Feen aufgewachsen ist und nun für die IBKP arbeitet, wo er unter anderem die Feenpfade beschreitet. Letztendlich entscheidet sich Evie dafür, in dem ein oder anderen Fall wieder aktiv zu werden. Damit sind merkwürdige, paranormale Zwischenfälle wieder vorprogrammiert - und Ärger mit dem Liebsten auch..... Und warum tauchen auf einmal so viele Paranormale gleichzeitig auf? Und wo zur Hölle sind all die Elementarwesen hin?


    Kiersten White hat auch im zweiten Band ihrer Reihe ihren gewohnten, lockerleichten und flapsigen Erzählstil mit dabei. Evie wäre nicht Evie, wenn sie nicht alles und jeden kommentieren würde auf ihre flippige und verrückte Teenieart. Auch das bekannte "Piep" statt eines deftigen Fluchs darf hier nicht fehlen. Doch das scheint nur Evies Schutzschild zu sein, damit sie niemanden an ihre Gefühle und ihn Innerstes heranlassen muss. Noch immer grübelt sie über ihre Herkunft nach und auch die Sache mit Vivian und den Toten in der Zentrale macht ihr noch schwer zu schaffen. Zudem fällt es ihr schwer, sich in ein "normales" Familienleben einzufügen, hat sie doch nie eines gekannt und war immer mehr oder weniger auf sich alleingestellt. Und da wäre ja auch noch diese eine Sache, die sie Lend immer noch nicht gesagt hat.....
    Dreams 'n'Whispers ist ein kurzweiliger Jugendfantasyroman, der gekonnt zu unterhalten weiss. Ich muss sagen, der zweite Band der Reihe hat mir noch besser gefallen als der erste, da hier eindeutig ein bisschen mehr Tiefgang in der Geschichte war. Ich würde jedoch jedem empfehlen, zunächst den ersten Band zu lesen, da der zweite dann eindeutig besser verstanden werden kann. Ich bin gespannt, was der nächste bringt und wie sich das Geheimnis um Evie auflöst.

    Emma verliert durch einen tragischen Autounfall ihre Mutter. Da sie in den Vereinigten Staaten keine Verwandten hat, muss sie nach Schottland ziehen, zur Familie ihres Onkels, den sie nie kennengelernt hat. Nur unwillig kommt sie dem Umzug nach und ist bei ihrer Ankunft überrascht über den herzlichen Empfang der Familie, die sie gleich in ihre Mitte aufnimmt.
    Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit muss Emma natürlich auch in Schottland wieder in die Schule gehen. Zum Glück ist ihre Cousine Amelie nur wenig älter als sie und mit ihr in der gleichen Stufe. Doch bevor der Unterricht für Emma beginnen kann, herrscht im Ort Ausnahmezustand. Wale sind an der Küste gestrandet und finden nicht allein wieder zurück. Viele Einwohner sind bereit zu helfen - so auch die Familie ihres Onkels. Sie versuchen, die Tiere nicht austrocknen zu lassen, doch leider können sie nicht alle retten. Die Überlebenden werden vorsichtig wieder ins Meer gezogen. Bei dieser Rettungsaktion trifft Emma zum ersten Mal auf ihn: Calum. Er ist der Ziehsohn eines mit der Familie befreundeten Professors und der heimliche Schwarm aller Mädchen. Sie tauschen Blicke aus und als Emma im Wasser einer Panikattacke nahe ist, kümmert er sich liebevoll um sie, während er ihr bei der nächsten Gelegenheit in der Schule wiederum die kalte Schulter zeigt. Emma ist völlig verwirrt und kann an nichts anderes mehr als an ihn denken. Doch warum ist er auf einmal so abweisend zu ihr? Und welches Geheimnis umgibt ihn?


    MondSilberLicht ist das Debüt von Marah Woolf und der Auftakt zur MondLicht-Reihe. Es ist ein flüssig geschriebener Jugendfantasyroman, der, eh ich mich's versah, leider flugs zu Ende war. Die Charaktere sind nahezu durchweg sympathisch und ich fühlte mich gleich von Anfang mit in die Geschichte einbezogen. Emma hat einen schweren Schicksalsschlag zu verzeichnen, was mein Mitgefühl sofort geweckt hat. Als wäre dies nicht schon genug, wird sie aus ihrer gewohnten Umgebung und fort von ihren Freunden gerissen und muss am anderen Ende der Welt neu anfangen. Glücklicherweise wird sie von der Familie ihres Onkels mehr als freundlich empfangen. Sie ist ein liebes Mädchen, dass man gerne als beste Freundin hätte.
    Währenddessen Calum zunächst als der arrogante Schönling 'rüberkommt, dessen Verhalten erst im Laufe des Romans erklärt wird und es ehrt ihn, dass er zumindest versucht, das Wohl eines ganzen Volkes über seine Liebe zu stellen. Im Laufe der Geschichte mutiert er immer mehr zum ritterlichen Schnuckel, der schwer an seiner Last zu tragen hat. Hinsichtlich des Geheimnisses seiner Herkunft hat die Autorin mir eine bisher unbekannte Idee im Fantasybereich entwickelt und ich war angenehm überrascht, dass sich der Roman nicht nur hierdurch von der breiten Masse abhebt.


    Das Cover ist einfach nur ein Knaller und vermittelt schlichte Eleganz. Der leuchtende Vollmond im Zentrum wird zum zentralen Ereignis des Romans, der unter anderem auch durch seine wunderschönen Beschreibungen der Isle of Skye besticht und in mir den Wunsch weckt, die Koffer zu packen und Schottland einen Besuch abzustatten.
    MondSilberLicht ist ein überaus gelungener Jugendfantasyroman, der mich von Anfang an gefesselt hat und bei mir das Bedürfnis hinterlässt, sogleich den zweiten Band anschließen zu lassen.

    Ein geheimnisvoller Zirkus taucht unangekündigt in einer Stadt auf, denn seine Route ist nicht vorhersehbar. Die Karten sind schnell ausverkauft; die Vorstellung ist magisch und findet nur nachts statt. 1873 arbeitet hier der Zauberer Prospero und zieht das Publikum in seinen Bann. Im Februar wird er von einem Anwalt aufgesucht, der ihm seine Tochter Celia überbringt. Ihre Mutter ist gestorben. Zufällig entdeckt Prospero, dass Celia ebenso wie er magische Kräfte hat. Er unterrichtet sie und vereinbart ein Treffen mit einem Mann, der sich Alexander nennt. Nach einer Vorführung von Celias Kräften wetten die beiden Männer gegeneinander. Alexander will sich einen eigenen Schüler suchen und ihn ausbilden. Dann sollen beide Schüler gegeneinander antreten. In einem Waisenhaus findet Alexander seinen Auserwählten: Marco. Der Kampf auf Leben und Tod kann beginnen. Doch die beiden Schüler sind nahezu unwissend hinsichtlich der Details ihrer Aufgabe. Sie werden von ihren Lehrern in den Nachtzirkus eingeführt, jeder auf seine Art. Und im Laufe der Zeit sind beide immer mehr mit dem Zirkus verbunden. Doch sehr zum Leidwesen von Prospero und Alexander lernen sich Marco und Celia kennen und fühlen sich zueinander hingezogen. Wird ihre Liebe siegen oder muss einer von ihnen sterben um das Spiel zu beenden?


    Der Schreibstil von Erin Morgenstern ist ungewöhnlich. Er ist sehr sachlich und neutral gehalten. Und doch passt dieser Stil genau zum Geschehen, denn auch Prospero und Alexander sind emotional sehr distanziert von ihren Schützlingen. Prospero hat gar einen Hang zum Sadismus, denn er ist bereit, seine Tochter sogar zu verletzen, damit sie lernt, sich selbst zu heilen. Auch hier ist bei ihm weder Mitgefühl, noch Bösartigkeit zu finden. Sein Handeln ist nur ein notwendiges Mittel zu seinem Erfolg. Auch im weiteren Verlauf wird dieser Schreibstil beibehalten, der nur bei den wunderschönen Beschreibungen des Zirkus unterbrochen wird. Trotzdem springt der Funke über, als Marco und Celia sich näherkommen. Beide sind sehr sympathische Charaktere und sind sehr schön beschrieben.


    Ein wenig anstrengend fand ich die ständigen Wechsel der Zeit. Zwischendurch wusste ich gar nicht, wann und wo ich eigentlich war. Aber gegen Ende des Buches hatte ich den Dreh dann 'raus. Leider ein wenig zu spät in meinen Augen. Das Ende war für mich unvorhersehbar und hinterlässt bei mir die Frage: Was ist nun Realität und was ist Fiktion?
    Der Nachtzirkus ist ein außergewöhnliches Buch, dass sich aus dem Boom der allgemeinen Fantasymasse angenehm abhebt.

    Markus Neumann ist Geheimagent und wird von Terroristen verfolgt, die ihm eine DVD mit geheimen Informationen abnehmen wollen. Mangels eines besseren Auswegs übergibt er sie, kurz bevor ihn seine Verfolger einholen, am Flughafen an Janna Berg, die dort ihre Schwester abholen will. Markus nennt ihr den Namen eines Kontaktmannes und bittet sie, die DVD dort abzugeben. Dann verschwindet er. Janna, völlig perplex, ist bereit, die DVD an Axel Wolhagen zu übergeben. Angekommen bei dessen Wohnung trifft sie jedoch bereits auf weitere Terrroristen. Diese werden auf sie aufmerksam, doch Janna redet sich geschickt heraus. Schnell macht sie sich aus dem Staub, unwissend, dass sie verfolgt wird. Währenddessen erhält Markus Neumann Kenntnis davon, dass Axel Wolhagen erschossen worden ist und begibt sich auf die Suche nach Janna. Wird er sie vor den Terroristen finden? Und können sie die DVD rechtzeitig in Sicherheit bringen?


    Das Buch beginnt mit einem rasanten Einstieg. Die Spannung ist augenblicklich da. Die Charaktere sind sehr sympathisch und bestechen mit ihren liebenswerten Eigenheiten. Janna zieht die Zwillinge ihrer verstorbenen Cousine alleine groß; ausschließlich unterstützt durch ihre Eltern, die auf demselben Grundstück leben wie sie. Sie ist liebevoll und fürsorglich und immer, wenn sie aufgeregt ist, plappert sie ohne Punkt und Komma. Markus ist überzeugter Single und Einzelkämpfer und versteckt seine Persönlichkeit hinter einer perfekten charmanten und zuweilen auch kühlen Fassade. Janna ist ihm zunächst lästig. Leider ist ihr Beitrag zur Lösung des Falls jedoch für ihn von enormer Wichtigkeit, so dass er sich notgedrungen damit abfindet. Ein herrlicher verbaler Schlagabtausch der beiden ist die Folge.


    Spionin wider Willen ist ein gelungenes, kurzweiliges Debüt einer neuen sog. Vorabendserie, einer Reihe relativ kurzer Action-Romance Romanen, das mich von Anfang an überzeugt hat. Das Ende ist offen gehalten und macht neugierig auf mehr. Ich für meinen Teil, werde meiner Neugier auf jeden Fall nachgeben.

    Finn lebt im 23. Jahrhundert und ist Junghistoriker bei der Europäischen Universität. Sein Spezialgebiet ist die tote Sprache Deutsch in der Periode kurz vor dem Dark Winter. Diesem ist es zu verdanken, dass ein Großteil der Bevölkerung im 21. Jahrhundert dahingerafft worden ist. Der überlebende Teil hat sich mittlerweile wissenschaftlich weit entwickelt, emotional ist er jedoch arg zurückgeblieben. Mithilfe von Implantaten sind die Menschen in der Lage, jederzeit auf Datenbanken zuzugreifen und miteinander zu kommunizieren. Auch das Ersetzen von Körperteilen ist inzwischen Routine - der Mensch ist nahezu unsterblich. Da die Menschheit nach der Katastrophe nur als Einheit überleben konnte, ist die einzelne Person mit ihren Wünschen, Bedürfnissen und Gefühlen immer mehr in der Hintergrund gerückt; nur das Wohl der Allgemeinheit zählt. Als Zeichen hierfür sind Wörter wie "ich", "mein" oder "mir" aus dem allgemeinen Sprachgebrauch verschwunden. Leider auch die romantische Liebe, Leidenschaft und Co. Körperliche Liebe dient nur noch der notwendigen Fortpflanzung. Nur wenige Bevölkerungsgruppen haben sich von dieser Lebensweise distanziert.


    Nachdem Finns komplette Familie bei einem Raumflug ums Leben gekommen ist, zieht er sich immer mehr zurück. Dann überrascht ihn seine Freundin Rouge, eine junge Quantenphyiskerin, mit dem Fund mehrerer deutscher Tagebücher aus dem anfänglichen 21. Jahrhundert. Finn wird für die Übersetzung beauftragt und erhält Stück für Stück die Tagebücher. Unter Vortäuschung einer edukativen Spielentwicklung wird Finn in ein Zeitreiseprojekt geschleust, bei dem er ausgerechnet auf die Tagebuchschreiberin, Eliana, trifft. Als er dann letztendlich von dieser Begegnung in einem der Tagebücher liest, erkennt Finn, auf was er sich eingelassen hat. Da er bereits große Zuneigung für Eliana empfindet, will Finn trotz des Verrats an ihm weiter an dem Projekt teilnehmen. Aus Zuneigung wird mehr und Finn ist hin und hergerissen zwischen den Welten. Plötzlich häufen sich seltsame Zufälle und Finn beginnt an der Intention des Projekts und seiner Teilnehmer zu zweifeln. Was wird hier gespielt? Und wem kann er noch vertrauen? Wird Finn und Elianas Liebe am Ende siegen? Und wer ist Lucia?


    Ein toller Roman. Holly-Jane Rahlens schafft es, mich von Anfang an zu fesseln. Die Charaktere sind sympathisch und mit der nötigen Tiefe ausgestattet und man kommt beim Lesen nicht umhin, mit Finn mitzufiebern und zu hoffen, dass er sein Glück findet. Ein spannender Fantasyroman, der nicht nur überzeugen konnte, sondern den ich auch mit Freuden bereits weiterempfehle. Am Ende bleiben viele Fragen offen und ich hoffe sehr, dass Holly-Jane Rahlens eine Fortsetzung schreibt.

    Die Welt besteht aus vier unterschiedlichen Reichen, die je einem Element zugeordnet sind: Wasser, Feuer, Erde und Luft. Ana-ha lebt im Wasserland. Als sie als kleines Kind ihre Mutter verlor, hat der Akademieleiter Antares sie zu sich genommen und sie aufgezogen. Hier, an der Akademie in Thuraliz, wo sie lernen soll, ihr Element, das Wasser, zu beherrschen, wächst sie gemeinsam mit ihrem besten Freund Seiso-me auf. Während Seiso-me, geradlinig und strebsam, sich seit jeher seinem Land verschrieben hat, ist Ana-ha zwar äußerlich eine schöne, junge Frau, die ihr Element ausgezeichnet beherrscht, innerlich aber ist sie zerrissen und stets auf der Suche nach dem Sinn ihrer Existenz.
    Und da gibt es ja auch noch Iciclos, der unangepasste Außenseiter, dem nichts wirklich wichtig erscheint und, der Ana-has Nähe sucht und von ihr unterrichtet wird. Er und Seiso-me könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch buhlen beide um Ana-has Aufmerksamkeit. Diese fühlt sich dadurch in die Enge gedrängt, kann sich jedoch für keinen entscheiden, da sie den anderen nicht verlieren und vor den Kopf stoßen möchte.
    Dann bekommt Ana-ha den Auftrag, gemeinsam mit Iciclos ins Feuerland zu reisen. Eine ungute Vorahnung macht sich in ihr breit, doch sie kann die Reise nicht verhindern. Dort trifft sie erneut auf Fiuros, den sie einst bei den Elementas, einem jährlich stattfindenden Wettkampf der verschiedenen Reiche, im Finale besiegt hat. Fiuros ist inzwischen stärker geworden und Ana-ha fürchtet, dass er sich rächen will. Doch als Fiuros an Ana-ha ein seltenes und kostbares Familienerbstück entdeckt, steigt sein Hass ins Unermessliche. Mit diesem Erbstück verbindet Fiuros seine ganz persönliche Hölle und er lässt fortan nichts unversucht, sich Ana-has zu bemächtigen.
    Gleichzeitig verschwinden nach und nach die heiligen Symbole der verschiedenen Reiche. Die jeweiligen oberen Ratsmitglieder befürchten das Schlimmste und alles deutet auf die Wiederholung eines fürchterlichen Ereignisses von vor vielen Jahren hin. Seiso-me und Ana-ha versuchen das Geheimnis zu lüften und die Diebe zu erwischen. Hierbei sind sie in sämtlichen, wunderbar beschriebenen Reichen im Einsatz. Doch, auf wessen Seite steht Iciclos? Und was sind Fiuros wirkliche Absichten? Werden sie das Geheimnis des rätselhaften Erbstückes lüften können?


    Uta Maiers Fantasydebüt lässt sich leicht und flüssig lesen. Durch ihre wundervollen Beschreibungen der einzelnen Reiche sind diese während des Lesens quasi vor meinen Augen zum Leben erweckt worden. Die Charktere sind tiefgründig und sympathisch und selbst den dunkleren von ihnen kann man das Mitgefühl nicht entziehen. Sie sind für mich förmlich lebendig geworden und haben mich mit ins Geschehen hereingezogen. Triklin ist ein spannender Fantasyroman, der nicht nur mit seiner wundervollen blumigen Sprache bezaubert, sondern auch ansonsten ausgesprochen empfehlenswert ist.

    Im April 1934 steht Vango kurz vor seiner Priesterweihe in Paris. Alle Kandidaten liegen ausgestreckt auf dem Boden vor der Kathedrale Notre-Dame und warten auf ihre Einführung. Sie sind umringt von der Pariser Bevölkerung, die an diesem Ereignis teilhaben wollen. Ein junges Mädchen mit wunderschönen grünen Augen schaut jedoch ganz allein auf ihn. Plötzlich taucht die Polizei auf. Schüsse fallen. Vango wird wegen eines Verbrechens gesucht, das er nicht begangen hat, kann jedoch dank seiner grandiosen Kletterkünste in letzter Sekunde fliehen. Wieder fallen Schüsse; sie wurden aber nicht von der Polizei abgegeben. Jemand versucht ihn zu töten. Wer hat es auf ihn abgesehen?


    Er flieht zu seinem alten Freund Eckener, der ihn heimlich in seinem Zeppelin mitfliegen lässt. Vor einigen Jahren hatte er ihn schon einmal auf einer Reise begleitet. Damals hatte ihn ein gemeinsamer Freund, Zefiro, geschickt, damit Vango Lebenserfahrung sammeln konnte. Doch Eckener und Zefiro verbindet vielmehr als jahrelange Freundschaft. Während dieser Zeit ist Vango nicht nur Eckener ans Herz gewachsen, sondern er hat auch Ethel, das Mädchen mit den grünen Augen, kennengelernt, die ihm seitdem nicht mehr aus dem Kopf geht.
    Doch kurz vorm Abflug betritt die Gestapo das Luftschiff. Sie sind auf der Suche nach einem Flüchtigen. Eckener ist in tausend Nöten, hat er es doch nicht leicht unter dem Naziregime und steht selbst immer kurz vor einer Verhaftung. Gerade bevor sie Vango entdecken können, verlässt dieser in einer gewagten Aktion den Zeppelin und schlägt sich durch zu der Insel, auf der er mehrere Jahre seiner Kindheit verbracht hat. Hier, wo alles begann, lebt auch Mademoiselle, seine Amme, die gemeinsam mit ihm ein Schiffsunglück überlebt hat und sich fortan um ihn gekümmert hat. Doch das Unglück selbst liegt für Vango im Dunkeln, ebenso wie seine eigentliche Herkunft. Er scheint ständig auf der Flucht, ohne genau zu wissen, vor wem. Wird er die Geheimnisse seiner Herkunft lüften können? Und wird es ihm gelingen, Ethel wiederzusehen und ihre Zuneigung zu gewinnen?


    Timothée de Fombelle versteht es wie kein anderer, die Spannung während des gesamten Romans aufrechtzuerhalten ohne, dass der Leser die eigentlichen Zusammenhänge erfährt. Für jedes Geheimnis, dass der Autor aufdeckt, tuen sich an anderer Stelle wieder neue auf. Er nimmt den Leser mit auf eine rasante Reise quer durch ganz Europa. Die Handlung besticht nicht nur durch seinen geheimnisvollen Protagonisten, sondern auch durch die liebevoll gezeichneten Nebendarsteller. Vango ist ein spannender Jugendroman, den ich vollauf empfehlen kann. Ich kann es kaum erwarten, bis der abschließende zweite Band erscheint und hoffentlich alle Geheimnisse gelüftet werden.

    Morrighan Cavanaugh ist Pathologin in Boston und steht vor den Trümmern ihres Lebens. Nach dem Unfalltod ihrer emotional unterkühlten Eltern und vieler gescheiterter Beziehungsansätze wurde nunmehr bei ihr ein Gehirntumor diagnostiziert. Unfähig dagegegen zu kämpfen, kündigt sie ihren Job und begibt sich kopflos nach Irland, wo sie sich auf den Weg macht zu einem ihr seit Jahren bekannten Hotel, in dem ein Klassentreffen stattfindet. Plötzlich, mitten im dunklen Nirgendwo, rennt ihr ein Fremder vors Auto. Sie steigt aus und versucht ihm zu helfen. Hierbei überfällt sie eine erneute Schmerzattacke ihres Tumors. Gemeinsam schleppen das männliche Opfer und sie sich zu ihrem Wagen und begeben sich zum Hotel. Zweifelnd ob der fragwürdigen schnellen Genesung des Mannes und seines merkwürdigen Aufzugs nimmt sie ihn immer noch schuldbewußt wegen des Unfalls und mangels eines weiteren freien Zimmers mit auf ihres.


    Quinn, ihr "Opfer", entpuppt sich als äußerst attraktiv und auch er findet Gefallen an Morrhigan. Dieser ist bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, dass Quinn alles andere als ein Mensch ist. Er ist ein Rugadh, ein sehr alter, vampirähnlicher Krieger, der aufgrund einer Prophezeiung auf der Suche nach dem menschlichen Gefäß für die Sceathrach, dem absolut Bösen, ist, um es zu töten. Doch er ist nicht allein auf der Suche. Auch Nathair, ein Dämon ist hinter ihr her. Dieser will die Sceathrach jedoch an sich binden, um ihre Kräfte zu erlangen und für sich zu nutzen. Kurz zuvor war Quinn in seine Fänge geraten und wurde gefoltert, damit er Informationen preisgibt. Mit Hilfe von druidischer Magie wurden ihm Runen auf den Rücken geschlitzt, um ihn zu unterwerfen. Er konnte sich befreien und war gerade auf der Flucht, als er vor Morrighans Auto rannte. Verzweifelt versucht er, Nathair zuvorzukommen.


    Durch Zufall entdeckt er auf Morrighans Rücken das Machail, das Zeichen, dass sie als Gefäß der Sceathrach ausweist. Zunächst abgestoßen ist er nicht mehr in der Lage seine eigentliche Mission zu erfüllen. Trotz mehrmaliger Versuche sind seine Gefühle bereits zu stark, als dass er sie einfach töten könnte. Im Laufe der Geschichte erkennen Morrighan und Quinn zudem, dass sie noch eine weitere alte Seele in sich trägt. Verzweifelt sucht er nach einem Ausweg. Doch die Feinde sind ihnen bereits auf den Fersen. Es kommt zu diversen Morden und immer mehr fantastische Wesen, angefangen bei einem Inkubus, bis zu Werwölfen oder Wendigos tauchen im Hotel auf und trachten ihnen nach dem Leben. Wird es Quinn gelingen seine Liebe zu retten? Oder wird das Böse siegen? Und wer ist die andere Seele, die Morrighan beherbergt?


    Beth Cilian ist es gelungen, gleich mit ihrem Erstlingswerk einen actionreichen Romantasyroman zu kreieren, der sich vor der Konkurrenz nicht verstecken muss. Die Handlung ist durchweg spannend und hat mich von Anfang an gefesselt. Gleichzeitig spart die Autorin auch nicht mit romantischen Momenten innerhalb der Handlung. Die Charaktere sind detailreich gezeichnet, insbesondere der Lykaner Cinaed, der erst im letzten Drittel der Geschichte auftaucht, hat es mir mit seinen ironischen Bemerkungen angetan. In diversen, geschickt eingeflochtenen Rückblicken erfährt der Leser Näheres zum Vorleben von Morrighans Seelen. Einzig die vielen gälischen Begriffe, die zwar wunderschön sind, aber gelegentlich für meinen Geschmack zu viele auf einmal präsentiert wurden, haben mich zuweilen verwirrt. Geliebte der Ewigkeit ist eine zunächst abgeschlossene Geschichte, die trotz allem eine Menge offener Fragen und Potential für mehrere Folgebände in sich trägt. Ich hoffe sehr, bald noch mehr von Quinn, Cinaed, Morrgihan und ihren Schwestern zu hören.

    Ein Unbekannter hat eine 50-jährige Lehrerin entführt und in einem fensterlosen Raum an einen hohen Stuhl gefesselt. Sie ist geknebelt und verliert sehr viel Blut. Doch das reicht dem Täter nicht und so beginnt er sie stundenlang zu misshandeln bevor er sie endlich sterben lässt.
    Nachdem der Tatort und Tage später auch die Leiche entdeckt worden sind, wird überraschenderweise Kriminalhauptkommissar Claudius Zorn mit der Lösung dieses Falls beauftragt. Allgemein als arbeitsunlustig, unfähig und arrogant bekannt hätte nicht einmal Claudius selbst sich den Fall übertragen. Doch so will es Staatsanwalt Sauer, ein geschniegelter Emporkömmling mit nichts als seiner eigenen Karriere vor Augen. Missmutig macht sich Zorn gemeinsam mit seinem schwerfällig erscheinenden Kollegen Schröder an den Fall. Trotz Druck von oben kommen die beiden jedoch nicht voran bis sie zufällig entdecken, dass ein Teil der forensischen Unterlagen fehlt. Als einziger möglicher Verdächtiger dieser Unterschlagung kommt nur der Staatsanwalt in Betracht. Aber warum sollte er dies tun?
    Zorn macht sich an Hannah, die Sekretärin des Staatsanwalts heran, um in dieser Angelegenheit nachzuforschen. Da Hannah schon länger ein Auge auf Zorn geworfen hat, bietet sie an, Sauers Tresor zu untersuchen. Und tatsächlich findet sie hier die fehlenden Unterlagen. Zorn bittet sie, diese schleunigst zurückzulegen, ahnt er doch, dass Hannah sich mit ihren Nachforschungen in Gefahr gebracht hat. Nachdem sie nunmehr durch die fehlenden Unterlagen das Opfer identifizieren können, ist Zorn durch die Ermittlungen abgelenkt. Plötzlich ist Hannah verschwunden. Wo ist sie? Ist sie dem Mörder in die Falle gegangen? Welches Ziel verfolgt dieser und werden Zorn und Schröder Hannnah retten können? Und was hat der Staatsanwalt mit der ganzen Sache zu tun?


    Stephan Ludwigs spannendes Krimidebüt beginnt gleich unvermittelt im Geschehen. Der Autor bedient sich immer wieder verschiedener Handlungsstränge, wodurch der Spannungsbogen niemals abreißt. Das Ermittlerduo Zorn und Schröder ist ein interessantes Gespann. Während Zorn mit seinem selbstgefälligem Verhalten polarisiert, entwickelt man als Leser klare Sympathien für Schröder. Äußerlich optisch benachteiligt ist er jedoch sowohl geistig, als auch körperlich topfit. Stets ist er bemüht die Wünsche seines Chefs Zorn zu erfüllen und erledigt geduldig die Hauptarbeit ohne hierfür Dank oder Anerkennung zu erwarten. Obendrein verfügt er über einen herrlichen trockenen Humor, den ich ganz besonders liebe. Ich bin sehr gespannt, wie der nächste Fall der beiden aussieht, der bereits im Oktober herauskommen soll.

    Magnolia Steel ist dreizehn Jahre alt und lebt zusammen mit ihrer Mutter, die beruflich immer sehr stark eingespannt ist. Als diese plötzlich die Gelegenheit bekommt für ein Jahr nach Amerika zu gehen, ergreift sie sie beim Schopf und setzt ihre Tochter kurzerhand bei ihrer Tante Linette ab. Dort angekommen ist Magnolia zunächst einmal entsetzt über das altertümliche Haus und die merkwürdige Tante. Und war das wirklich ein Kobold da auf dem Gartentisch?
    Manchmal verschwindet Tante Linette in einem Schrank oder Gegenstände bewegen sich von ganz alleine. Selbst ihr Fahrrad scheint irgendwie einen versteckten Elektromotor zu haben.
    Doch das alles ist keine Einbildung von Magnolia - es passiert tatsächlich. Nachdem die Merkwürdigkeiten sich häufen und Linette mit einer Erklärung nicht mehr länger hinter dem Berg halten kann, verkündet sie ihrer Großnichte, dass sie eine Hexe sei und Magnolia auch. Anfänglich etwas ungläubig findet sich Magnolia schnell in die neue Situation ein. Ab sofort erhält sie Unterricht im Hexen von ihrer Großtante, denn Magnolias Aufnahmeprüfung in den Kreis der Hexen steht an.


    Gleichzeitig beginnt auch die Schule für Magnolia wieder und sie legt sich gleich am ersten Tag mit der wunderschönen, aber eingebildeten Samantha an. Außerdem ist da ja auch noch Leander, ein Junge aus der Oberstufe, hinter dem alle Mädchen her sind. Doch woher kennt dieser ausgerechnet ihren Namen?


    Aber das ist noch nicht alles. Lange schon hatte Magnolia ein merkwürdiges Gefühl, von finsteren Gestalten beobachtet zu werden und tatsächlich - sie ist in Gefahr! Immer wieder verschwinden aus dem naheliegenden Dorf urplötzlich Menschen und waren fortan nicht mehr gesehen. Steckt da der schwarze Magier Raptus dahinter, der plötzlich wieder aufgetaucht ist? Der böse Zauberer weiß von Magnolias Existenz und versucht ihrer habhaft zu werden, um sich zu rächen. Denn einst wurde er fast von Magnolias Großmutter, einer Banshee, vernichtet. Auch Magnolia besitzt den Kuss der Banshee, das Mal, dass sie als eine solche auszeichnet. Wird es den Hexen gelingen, Raptus aufzuhalten? Und wo sind all die Verschwundenen; können sie sie retten?


    Sabine Städings Romandebüt hat einfach alles, was ich mir von einem guten Buch wünsche: eine spannende Geschichte, die mich zu fesseln weiß, schön beschriebene und sympathische Charaktere, die mich in die Geschichte hineinziehen und mich mitfiebern lassen und letzten Endes auch ein wunderschönes Cover, dass sofort mit seinen tollen Farben und den liebevollen Details ins Auge fällt. Gleichzeitig versteht es die Autorin, das Auge des Lesers auf die Schönheiten der Natur zu lenken und ganz nebenbei deren Achtung zu vermitteln.
    Hexendämmerung hat mir unheimlich gut gefallen, insbesondere der Schreibstil und die detailreichen Beschreibungen, sowie das Ideenreichtum der Autorin bezüglich der einzelnen Lebewesen, die das Buch füllen und es einfach unbeschreiblich schön machen. Ich freue mich schon auf den nächsten Band, den ich mir auf jeden Fall zulegen werde, denn Hexendämmerungs einziger Makel war, dass ich es viel zu schnell durchgelesen hatte. Ich kann es kaum erwarten, bis der nächste Band herauskommt und ich endlich erfahre, wie es weitergeht.

    Simona, genannt Sim, trägt gerne flippige, selbstgenähte Klamotten. Sie hat eine rote, punkige Igelfrisur und hängt gerne mit ihren Freunden ab. Dabei ist sie dem Alkohol leider nicht abgeneigt und macht unter seinem Einfluss viele Dinge, für die sich hinterher schämt. An ihrem siebzehnten Geburtstag schafft sie es bis zur Alkoholvergiftung und landet im Krankenhaus. Ihre Eltern stellen sie nunmehr vor die Wahl: Entzug oder ein Aufenthalt bei Tante Johanna im Pine-Ridge-Indianerreservat. Also fliegt Sim in die Staaten. Dort angekommen fällt sie mit ihrem Aufzug natürlich sofort auf.


    Im Reservat ist Alkohol strengstens verboten. Dies war auch der Grund für die Entscheidung ihrer Eltern. Diese konnten jedoch nicht wissen, wie die tägliche Realität hier aussieht. Und so ist es ein immer wiederkehrender Kampf für Sim gegen ihre Sucht, die sie des öfteren auch verliert. Sie lernt die Freunde Jimi und Lukas kennen. Jimi ist ein cooler Schönling, der gerne fünf auch mal gerade sein lässt, während der blinde Lukas Sim nach und nach die Augen öffnet. Sim ist hin und her gerissen zwischen den beiden und kann sich nicht entscheiden. Gleichzeitig spitzt sich die Situation immer mehr zu.


    Dies war mein erstes Buch von Antje Babendererde und ich bin absolut begeistert. Die Geschichte lässt sich nicht nur leicht und flüssig lesen, sondern sie fesselt mich geradezu an sich. Die Autorin versteht es, ihre Charaktere für den Leser lebendig werden zu lassen und erzählt die Geschichte wunderbar emotional berührend. Ein tolles Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle.

    1888 schreibt Victoria ihrer Schwester Grace einen Brief. Irgendetwas Schlimmes ist zwischen den beiden vorgefallen und, wie es scheint, haben sie den Kontakt zueinander abgebrochen. In diesem Brief entschuldigt sich Victoria und avisiert Grace die Ankunft eines Mannes. Sie verspricht, immer für sie und ihre Familie dazusein...
    Zwei Generationen später treffen ihrer beider Nachkommen während des zweiten Weltkriegs aufeinander. Beatrice, die Enkelin von Grace, hat nicht nur ihr Zuhause, sondern auch ihre Mutter und ihren Mann verloren. Sie ist schwanger und steht plötzlich vor der Tür von Deirdre und Emmily, der Tochter und der Enkelin von Victoria. In der Hand hält sie einen Brief und bittet um Zuflucht. Die beiden Frauen nehmen sie zunächst in ihr Heim auf; Deirdre hat jedoch Zweifel, ob es sich wirklich um die Tochter ihrer Cousine handelt, während Emmily hiervon fest überzeugt ist. Die beiden haben in dem großen Familiensitz viele Flüchtlinge aufgenommen und betreiben dort notdürftig eine Art Hospital.
    Weitere zwei Generationen später steht Diana, die Enkelin von Beatrice, vor den Trümmern ihrer Ehe. Nach einer Nacht rasenden Zorns erhält sie vom Butler von Emmily die Nachricht, dass diese im Sterben liegt. Er bittet sie umgehend nach London zu kommen. Diana macht sich sofort auf den Weg. Dort angekommen deutet Emmily an ihrem Krankenbett an, dass auf ihrem Familienzweig eine Schuld liegt, die Teil eines Geheimnisses ist. Sie bittet Diana dieses zu lüften und alles dafür zu tun, um die vielen losen Fäden der Geschichte wieder zu einem Ganzen zusammenzufügen. Dies verspricht Diana ihr.


    Eine tolle Geschichte. Einzig die Entwirrung der Familienverhältnisse war ein wenig schwierig und somit etwas störend. Ansonsten ist "Die Schmetterlingsinsel" eine emotional sehr berührende und spannende Geschichte. Eigentlich gehört dieses Buch nicht zu dem Genre, dass ich zur Zeit gerne lese, aber das wunderschöne Cover und die Anspielung auf das Familiengeheimnis im Klappentext haben mich dazu verlockt, es zu lesen. Ich war echt überrascht. Bisher kannte ich noch nichts von Corina Bomann, aber die Autorin hat es geschafft, mich gleich vom ersten Augenblick an zu fesseln. Die Geschichte der Frauen hat mich unheimlich berührt.

    Das Cover ist sehr ansprechend, vermittelt jedoch keinen echten Eindruck des eigentlichen Inhalts. Die Beschreibung der Katzenmenschen und auch von Laisa stimmt nicht mit dem Bild überein und könnte eventuell einen falschen Eindruck über den Buchinhalt vermitteln.


    Bevor ich angefangen habe zu lesen, sah ich mich zunächst gezwungen hinter das Geheimnis des Autorenpaares zu kommen. Der Name Sandra Melli sagte mir überhaupt nichts und die Beschreibung des Autorenehepaars, das dahinterstecken sollte, machte mich neugierig. Wenn ich mich bei meinen Recherchen nicht vertan habe, dann verbergen sich dahinter Iny Klocke und Elmar Wohlrath, die unter dem Pseudonym "Iny Lorentz" wohl am bekanntesten sind. Wahrscheinlich bin ich eine der wenigen, die bisher von den beiden noch nichts gelesen hatte. Das hat sich nun geändert!


    Die Geschichte beginnt mit einer Sequenz um den Erzmagier Wassarghan, der durch eine Intrige zum Kommandanten der Schwarzen Festung am Rande der Dämmerlande ernannt wird. Dies hat er angestrebt, da er sich erhofft somit in den Besitz eines lang gesuchten und sehr machtvollen Artefakts zu gelangen.


    Im zweiten Kapitel wird von einer anderen Welt erzählt, in der neben Menschen auch Katzenmenschen leben. Diese werden von den Menschen als niederrangig betrachtet, obwohl sie den Menschen körperlich überlegen sind und aus diesem Grunde oft zu deren Schutz beschäftigt werden. Hier lernt man Laisa kennen, die den Katzenmenschen ähnelt, jedoch schneller, geschickter und scheinbar auch klüger als diese ist. Sie wurde als Findelkind vom Anführer und seiner Schwester aufgezogen, und gilt seit jeher als Heißsporn.


    Auch Laisa möchte wie die anderen Katzenmenschen auch gern ein Karawanenwächter sein und die Menschen und deren Besitz beschützen, damit sie mehr sehen kann von der Welt. Obwohl ihre Wahl hierzu eher unwahrscheinlich ist, wird sie auf Geheiß einer verschleierten Frau, die eben jenes Artefakt aus dem ersten Kapitel trägt und Laisa magisch anzieht, mitgenommen. Laisa kommt jedoch bei der erstbesten Gelegenheit vom Weg ab, da sie dem Duft jener Frau hinterherläuft und anstelle dieser auf einer Lichtung das Artefakt findet. Als sie dieses an sich nimmt, scheint sie zwischen den Welten zu reisen und findet sich in unbekannter Umgebung allein wieder.


    Der Schreibstil ist flüssig und die Autoren schaffen es, aufgrund ständiger Hinweise auf das Artefakt und der damit verbundenen Geheimnisse, konstant Spannung aufzubauen und auch beizubehalten. Sehr zu empfehlen.

    Im Band 1 der City-of-Angels-Reihe hat Kains Vater den gefallenen Engel Asâêl befreit. Dies hat dazu geführt, dass der Nazgarth, ein uraltes Übel, aus seinem Schlaf gerissen wurde. Einst war es des Nazgarths Aufgabe, die gefallenen Engel, ihre Nachkommen - die Schattenläufer - und alles was diese geschaffen hatten, zu vernichten. Als bemerkt wurde, dass dies unweigerlich auch zur Vernichtung eines Großteils der Menschheit führen würde, wurde er mit sieben Siegeln in einen Schlaf gebannt. Nun - im dritten Band - ist jemand hinter den Siegeln her und die Bedrohung, dass der Nazgarth entfesselt wird, steigt.
    Aus diesem Grunde heuert der Orden der Raphaeliten, dessen eigentliche Intention die Vernichtung der Schattenläufer ist, den Killer Kain an. Dieser wird immer noch geqält von dem Blutfluch zu Eve, der Gefährtin seines Halbbruders Alan. Da er süchtig nach Blut ist, ist er gezwungen, seine Opfer zu töten, da er sonst dem Blutfluch - eine Mischung aus unerfüllter Liebe und Beschützerinstinkt - erliegt. Im ersten Band hatte er den Auftrag, Eve zu töten, wurde dabei aber von Alan unterbrochen. Seitdem bekommt er Eve nicht mehr aus dem Kopf. Auf der einen Seite kann er sie nicht haben, da sie Alan liebt, auf der anderen Seite ist er auch nicht mehr in der Lage sie zu töten. Die letzte Zeit hat er damit verbracht, sie verzweifelt aus dem Kopf zu bekommen.
    Nun soll er den Jünger des Nazgarth aufhalten und die Siegel sichern. Ihm zur Seite steht Anna, eine junge, hochintelligente Bibliothekarin, die bei den Raphaeliten aufgewachsen ist und sich besonders gut mit den alten Schriften auskennt. Anna war bisher immer schüchtern und zurückhaltend und hat mit Menschen außerhalb des Klosters selten gute Erfahrung gemacht. Einzig dem Prior des Klosters, Bartolo, der sie aufgezogen hat, vertraut sie bedingungslos.
    Anna und Kain sind folglich wie Feuer und Wasser und keiner möchte mit dem anderen zusammenarbeiten. Es ist Annas Aufgabe anhand der Cerencia-Tagebüchern die Standorte der Siegel zu bestimmen, aber leider kommen sie immer zu spät. Kain ist immer wieder in Versuchung, sich Annas einfach zu entledigen, doch als beide in einem Labyrinth unter L.A. schon fast verloren scheinen, geschieht etwas Seltsames mit Kain: Er entdeckt Gefühle für Anna. Diese beharrlich verleugnend und der Gefahr entkommend, begeben die beiden sich weiter auf die Suche nach den Siegeln. Hierbei gibt es immer wieder Momente, in denen die beiden sich näherkommen. Gleichzeitig lüften sie auch langsam das Geheimnis ihres Auftrags.


    Andrea Gunschera ist es in ihrem dritten Band der Reihe abermals gelungen den Leser zu fesseln. Ich habe den Roman förmlich in einem Rutsch verschlungen und wurde auf eine wilde Reise um den halben Globus mitgenommen. Die Geschichte ist eine gelungene Mischung aus Mystik, stets anhaltender Spannung und Romantik. Seit Band 1 bin ich ein Fan der City-of-Angels-Reihe und bin der Meinung, dass Engelsdämmerung der bisher beste und spannendste ist. Ich hoffe, Andrea Gunschera lässt ihre Fans nicht zu lange auf den nächsten Band warten und kann die Reihe nur jedem wärmstens empfehlen.