Beiträge von Twiärsdriever

    Solidarsysteme (interessant, dass Sie "solidar" in Anführungszeichen setzen) sind keine Schneeballsysteme, denn diese funktionieren, weil manche Leutchen ihre Habgier nicht in den Griff bekommen (deshalb hält sich mein Mitleid mit den Idioten, die auf solchge Spiele hereinfallen auch in sehr engen Grenzen)
    Bzgl. des Unterschieds zwischen ges. KV und PKV werfen Sie allerdings Nebelkerzen, denn der Unterschied zwischen beiden liegt eben nicht allein in einer höheren Effizienz der PKV, sondern zum größeren Teil in einer unterschiedlichen Risikostruktur. Natürlich zahlen die PKV pro Fall mehr, als es die ges. KV tut, doch können sie dies, weil sie eben eine günstigere Ausgangslage haben.


    Was die Ausgabenseite anbelangt, so haben wir es eher mit dem Problem zu tun, dass viele, all zu viele glauben, aus diesem System mit einem Gewinn herausgehen zu können, der aus der Saldierung, Einzahlung - erhaltene Leistungen entsteht, wobei dann einfach übersehen wird, dass der eigentlioche Sinn der KV (gleich ob privat oder ges.) darin besteht, sich keine Sorgen bzgl. der med. Versorgung machen zu müssen, so man sie denn braucht.
    Dafür zahle ich gerne - auch wenn ich nicht in den fragwürdigen "Genuss" direkter Leistungen komme; schließlich zünde ich mein Haus auch nicht an, nur um endlich von der Hausratversicherung zu profitieren.
    Die Behauptung, eine zentrale allgemeine Versicherung, etwa gekoppelt an die Staatsbürgerschaft werde der Bürokratisierung nur Vorschub leisten, eine privat marktwirtschaftliche organisierte hingegen seghensreich sein scheint mir sehr gewagt - bislang steht der Beweis noch aus, dass das Streben nach Gewinnmaximierung für eine gesamte Gesellschaft von Nutzen wäre. (Man sehe doch nur einmal an, was aus gesunden Firmen wird, wenn sie in die Fänge von shareholder-value-Vertretern gelangen.

    Ja, ich teile ihre Sicht, dass die KV in die Pleite verwaltet wurde (und wird). Natürlich kann man sich fragen, ob es so vieler Krankenkassen bedarf, oder wozu die überbordende Anzahl von Apotheken gut sein soll, deren Betriebskosten letzlich zum größten Teil über den Medikamentenverkauf abgedeckt werden müssen.
    Da gäbe es also echte Einsparpotentiale.
    Ein weiteres Problem sind diese Managmentprofis, BWLer und anderes ... .
    Man muss sich ja nur mal anschauen, was die sopgenannten Disease-Management-Programme wirklich bewirken - an den Quatsch glauben doch nur ihre eigenen Erfinder, bei stringenter inhaltlicher Prüfung stellt sich vieles, was da läuft doch als "weißer Schimmel" heraus, nur dass sich niemand, auch die hohe Politik nicht, traut, zuzugeben, dass dieser Kaiser keine neue KLeider trägt.
    Alledings ist das Dilemma der KV nicht nur die Ausgaben-, sondern ebenso auch die Einnahmeseite. Die Zunahme nicht sozialversiherungspglichtiger Jobs muss hier genannt werden, die unter anderem entstehen, damit Firmen höhere Gewinne machen können.
    Ebenso macht den KV die Möglichkeit zu schaffen, dass Menschen, die jung sind und erfolgreich (mithin sleten krank) sich aus der Solidargemeinschaft stehlen können, die Segnungen der PKV gnießen, wenn später die Zipperlein kommen oder die Beitäge kommen trickst man eben ein wenig, Zur Not wird man Geschäftsführer (angestellt) in der eigenen Firma, die dann de jure z.B. der Ehefrau gehört.

    :-)
    Danke,
    Auf dem TB-Umschlag waren zwei ISBN angegeben, außerdem darf man meinen Augen sowieso nicht trauen, da kann durchaus noch der eine oder andere Übertragungsfehler mit drinstecken.
    Wie gut, dass es aufmerksame Admins gibt.


    :wave

    Die kurze Geschichte einer Familie, deren MItglieder größtenteils in einer Sturmflut im Dezember 1717 ums Leben kommen.
    Neben der Schilderung des Überlebens nach der Flut und den verzeifelten Versuchen der Wiedereideichung schwingt ein zweites Thema, das der Geschichte der Brüder Joenes und Claus mit.
    Die Autorin versteht es, das Lebensgefühl der Menschen hinter den Deichen, ihr ständiges Schwanken zwischen Verzweiflug und dem Mut, noch einmal von vorn anzufangen nachfühlbar zu machen.
    Dennoch bleibt, im Vergleich zum "Teufelsmoor" (von der gleichen Autorin) eine größere Distanz zu den handelnden Personen, nicht zuletzt wohl auch deshalb, weil die Wechsel in der Erzählperspektive nicht immer geschickt eingefügt werden, man möchte dem Buch ein besseres Lektorat wünschen.
    Denn trotz dieser genannten Schwäche spürt man geradezu die Empathie, mit der die Autorin Leben und Überleben der Menschen an der Nordseeküste beschreibt.
    Bilanz: Nachdem ich vom "Teufelsmoor" begeistert war und jetzt von der "Sturmflut" ein wenig (aber wirklich nur ein wenig) enttäuscht bin haben die anderen Romane von Elke Loewe erst recht einen Platz auf meiner Wunschliste bekommen.

    "Bild der Jahrhunderte" ist eine Sammlung von Bänden zur Geschichte. Schon vor langer Zeit erschienen (60er Jahre) und meines Wissens heute nur noch antiquarisch zu bekommen. (meist recht preiswert)
    Schön daran ist, dass die Geschichte erzählend dargestellt wird, die Konflikte, die etwa einen Cicero bewegt haben werden lebendig und nachvollziehbar. In das ganze eingeflochten sind immer wieder Hinweise auf Originalquellen, die dann entsprechend zitiert werden.
    Insgesamt eine kurzweilige Art, etwas über Geschichte zu erfahren.
    So, jetzt muss ich zu meinem Buch zurück - die Vandalen bedrohen gerade das Römische Reich

    @ Batcat (gute Miene zum bösen Spiel)
    das mit der guten Miene ... wollte ich zunächst auch. Doch seit ich mitbekomme, dass da weniger ein Sporterreignis vor der Tür steht als ein offenbar riesiges Problem für Sichereitsleutchen sehe ich das etwas anders.
    Es nervt mich einfach, wieviel Geld Vater Staat für dieses Spektakel ausgibt, wo doch jeder weiß, dass sportliche Großereignisse (wie z.B. auch Olympiaden) für das Ausrichterland keinen Gewinn abwerfen. Und von Sport, wie er sein sollte ist auch nicht viel zu spüren.
    Nur Abzocke allerorten - und öffentliche Präsentation schlechten Benehmens (wie anders soll man z.B. die Spuckerei auf dem Spielfeld beschreiben)

    Gerade die Vorzüge der Langsamkeit fand ich hier sehr gut dargestellt. Ich meine hier eine Textstelle, in der Fran´klin von Indianern deshalb als der "Anführer" seiner Gruppe erkannt wird, weil er langsamer als alle anderen reagiert.
    Sich zurücklehnen, Zeit in Anspruch nehmen, um eine Entscheidung zu treffen, das nenne ich Souveränität. :learn :learn :learn

    Insgesamt kommt dieses Buch hier im Forum ja ganz gut weg. Dem möchte ich mich nicht so uneingeschränkt anschließen.
    Ein gelungener Plot, mehrschichtig etc. - soweit gut und Grund genug, sich damit zu beschäftigen, wenn man mal mit Grippe oder so im Bette liegt.
    Weniger gut gelungen finde ich allerdings, dass der historische Hintergfrund nur als Kulisse dient Denkweisen, Nöte und Alltagshandlungen der Menschen des MA werden nicht wirklich lebendig oder unterliegen einem einfachen Schwarz-Weiß Muster, wie Arlette (s. weiter oben) beschrieb.
    Fazit: Man muss sich nicht ärgern, dieses Buch gelesen zu haben, aber man hat auch ncihts verpasst, wenn es nur als seitliche Stütze für andere Bücher iim Regal dient

    Kurzbeschreibung:


    In einer Regennacht des Jahres 1765 wird im Hamburger Hafen der Schreiber des Großkaufmanns Claes Herrmanns ermordet. Der Täter, da sind sich die Hamburger sicher, ist Jean Becker, der Prinzipal eines Wandertheaters. Schließlich hat die Wache ihn volltrunken neben der Leiche gefunden.



    Der erste Roman einer Reihe von Kriminalromanen, in deren Mittelpunkt die Komödiantin Rosina steht.
    Mehr als in der obigen Kurzbeschreibung angegeben möchte ich nicht zur Handlung sagen, denn das verbietet sich bei einem Krimii eigentlich von selbst.
    Was diesen Roman (und zumindest die Teile der Reihe, die ich schon gelesen habe) so interessant macht ist das Eintauchen in die Welt Hamburgs und seiner Bürger im 18. Jhd. Dabei dient der Hintergrund dient nicht nur als Kulisse, sondern die Gedanken und Handlungen der Akteure ergeben sich aus ihrer Zeit. Hilfreich für das Textverständnis ist dabei auch ein angehängtes Glossar, in dem Begriffe aus dem Text etwas ausführlicher beschrieben werden.
    Wer historische Krimis mit Niveau sucht wird hier fündig.

    Hallo Jeanne,
    wer träumt und weiß, dass er träumt ist alles mögliche, aber bestimmt kein Spinner.
    NUr, was sollte dagegen sprechen, Träume auch mal zu verwirklichen oder es zumindest zu versuchen. Auch ich habe diesen Traum immer wieder, ohne mich allerdings bislang auf ein Genre festlegen zu können (Krimi oder doch "klassischer" Roman?)
    Für meine Familie hab' ich schon mal Märchen geschrieben (so bis max. 100 Seiten) Einen Verlag für die Veröffenbtlichung habe ich bislang nicht gefunden, doch was niemand nehmen kann ist die Freude beim Schreiben und auch die Freude, wenn man merkt, dass andere es ganz toll finden, dass man genau für sie geschrieben hat.
    Twiärsdriever

    Ja, vor kurzem hat mein kleiner Sohn den "König von Narnia" als Lektüre im Deutschunterricht gelesen, hab' mich da gleich drangehängt. Der Autor versteht es, seine Leser in eine phantastische Welt zu entführen, ohne ständig gegen alle Regeln der Logik verstoßen zu müssen, was das Lesen von Fantasy-Literatur manchmnal unerquicklich macht. :wave