Beiträge von nicigirl85

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Eine Freundschaft für immer?


    Als Fan von Büchern mit historischem Hintergrund stieß ich auf dieses Exemplar und begann gespannt zu lesen.


    In der Geschichte geht es um die Mädchen Martha, Clara und Betty, die durch einen Badeunfall im Juli 1956 zu besten Freundinnen werden. Je unterschiedlicher sie sind, desto mehr sind sie sich eine Stütze und genießen die Sommer zusammen im Freibad. Doch wird das immer so sein oder stören die heraufziehenden dunklen Wolken diesen Bund?


    Die Handlung wird von einem beobachtenden Erzähler geschildert, der immer abwechselnd eines der Mädchen und deren Umgebung beleuchtet. Dadurch bekommt man einen guten Überblick über die jeweiligen Figuren und ihre Lebensumstände.


    Der Autorin gelingt es eine tolle Freundschaft vor historischem Hintergrund aufzuzeigen, denn es wird deutlich wie das Leben unter Stasibeobachtung ist, wie die Trennung zwischen Ost- und Westsektor langsam voranschreitet bis der Bau der Mauer startet.


    Die dargestellten Schicksale und Probleme der Mädchen berühren den Leser. Zunächst beginnt alles gemächlich bis das Drama immer mehr seinen Lauf nimmt und der Band regelrecht in einem Showdown endet, der Lust auf den zweiten Band macht.


    Etwas schade fand ich, dass der Autorin einige Schnitzer passiert sind, die beim genauen Leser nicht ganz logisch erscheinen. Es wird so manches erwähnt, was die Geschichte nicht wirklich voranbringt, sowie kaum von Belang sind und eben kleine Logikfehler. Das ist ärgerlich, hat aber den Genuss der Geschichte nur ein wenig geschmälert.


    Die Schreibe vom Julie Heiland lässt sich ansonsten angenehm lesen, dass man nach einem harten Arbeitstag gut abgelenkt wird und sich mal etwas wegträumen kann.


    Fazit: Eine gelungene Geschichte über Freundschaft im Wandel der Zeit. Ich habe das Buch gern gelesen und sehne das Erscheinungsdatum des zweiten Bandes herbei.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3446272933


    Herausgeber ‏ : ‎ Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG; 1. Edition (16. Mai 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 304 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3446272933

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3446272934

    Originaltitel ‏ : ‎ Bi: The Hidden Culture, History and Science of Bisexuality


    Inhaltsangabe:


    Viele Menschen fühlen sich zu mehr als einem Geschlecht hingezogen. Und trotzdem bekennt sich kaum jemand dazu. Julia Shaw widmet sich in ihrem neuen Buch der größten sexuellen Minderheit – bisexuellen Menschen. Sie macht Bisexualität in Geschichte, Kultur und Wissenschaft sichtbar und zeigt anhand ihrer eigenen Identitätssuche, warum Bisexualität nach wie vor gesellschaftlich im Schatten steht. Dabei geht sie von Fragen aus, die sie selbst bewegen: Woher kommt unser Verständnis von Bisexualität? Warum ist es nach wie vor so schwer, sich zu outen? Julia Shaw beantwortet die Frage, wie sexuelle Identität entsteht, neu. Und sie zeigt, warum vielfältige Liebe endlich mehr Raum erhalten muss.


    Autoreninfo:


    Julia Shaw, 1987 in Köln geboren und in Kanada aufgewachsen, ist Bestsellerautorin, internationale Referentin und forscht als promovierte Rechtspsychologin am University College London. Jüngst absolvierte sie den Masterstudiengang Queer History am Goldsmiths College, London. Ihr Buch Das trügerische Gedächtnis wurde 2016 international zum Bestseller und erschien in zwanzig Ländern, 2018 folgte Böse. Die Psychologie unserer Abgründe.


    Meine Meinung:


    Titel: Für mehr Aufklärung zum Thema


    Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, weil ich noch nie eins über Bisexualität in den Händen gehalten habe und einfach zum Thema kaum etwas weiß. Und ich darf gestehen: ich habe reichlich Neues dazugelernt.


    Frau Shaw schildert in gut zugänglichen Worten was Bisexualität ist, die geschichtlichen Hintergründe, was queere Menschen, vor allem Bisexuelle an Diskriminierung aushalten müssen und vieles mehr.


    Ich fand gut, dass eindeutig klar wird, dass Bi-Sein nicht nur was mit Sexualität zu tun hat, sondern so viel mehr bedeutet.


    Am meisten bedrückt haben mich die Schilderungen aus dem Abschnitt "Alles ist politisch". Manchmal meint man ja schon viel erreicht zu haben was Akzeptanz betrifft, aber dies ist vielleicht in Deutschland der Fall, in vielen anderen Ländern jedoch so ganz und gar nicht.


    Über die Sichtbarkeit von Bisexualität hatte ich mir zuvor keine Gedanken gemacht, weil homosexuelle Liebe öffentlich mehr im Fokus steht bzw. präsenter ist. Mir war nicht klar, dass aber gerade die Sichtbarkeit so wichtig ist, damit Menschen sich zugehörig und nicht anders fühlen.


    Zudem war mir die Diskriminierung aus allen Lagern gegen Bi- Menschen so gar nicht bewusst. Irgendwie dachte ich immer, dass gerade sie überall rein passen und akzeptiert werden.


    Fazit: Wichtige Lektüre, die aufklärt und gewiss für den Abbau von Klischees sorgt. Klare Leseempfehlung.


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3257071981


    Herausgeber ‏ : ‎ Diogenes; 1. Edition (27. April 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 752 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3257071981

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3257071986

    Originaltitel ‏ : ‎ El infinito en un junco


    Inhaltsangabe:


    Das Buch ist eine der schönsten Erfindungen der Menschheit. Bücher lassen Worte durch Zeit und Raum reisen und sorgen dafür, dass Ideen und Geschichten Generationen überdauern. Irene Vallejo nimmt uns mit auf eine abenteuerliche Reise durch die faszinierende Geschichte des Buches, von den Anfängen der Bibliothek von Alexandria bis zum Untergang des Römischen Reiches. Dabei treffen wir auf rebellische Nonnen, gewiefte Buchhändler, unermüdliche Geschichtenerzählerinnen und andere Menschen, die sich der Welt der Bücher verschrieben haben.


    Autoreninfo:


    Irene Vallejo, geboren 1979 in Saragossa, studierte klassische Philologie an der Universität von Saragossa und Florenz. Dabei entdeckte sie ihre Leidenschaft für die Antike. "Papyrus", ihr erstes Sachbuch, wurde in Spanien ein Bestseller und mit den wichtigsten Literaturpreisen des Landes ausgezeichnet. Auch in ihren zahlreichen Auftritten als Gastrednerin und wöchentlichen Kolumnen in "El País Semanal" und "Heraldo de Aragón" berichtet sie über ihre Passion für die Antike. Sie ist Autorin von zwei Romanen und einigen Kinderbüchern. Irene Vallejo lebt mit ihrer Familie in Saragossa.


    Meine Meinung:


    Titel: Zeitreise in die Welt der Bücher...


    Als Büchernärrin war eigentlich klar, dass ich über ein Buch stolpern würde, welches die Entstehung des Buches schildert. Was ich geboten bekam war aber nochmal gänzlich anders.


    Die optische Gestaltung wirkt enorm edel mit den goldenen Verzierungen und dass die Papyruspflanze das komplette Cover einnimmt. Ich war vorher noch mit keiner Abbildung einer solchen Pflanze in Berührung gekommen.


    Irene Vallejo schreibt mit einer sehr bildlichen und fesselnden Sprache, so dass sich dieses Sachbuch sehr kurzweilig liest, obwohl es so seitenstark ist. Zudem lässt es sich auch kurz immer mal wieder in kleinen Abschnitten lesen, da man immer wieder rein findet.


    Die Entstehung von der allerersten Bibliothek in Alexandria hat mich doch sehr gefesselt. Heute ist es ja beinahe eine Selbstverständlichkeit an Lesestoff zu kommen, selbst wenn man nur einen kleinen Geldbeutel hat, kann man in die örtliche Bücherei gehen. Dass Bücher damals vor dem Buchdruck so kostbar waren, das wusste ich, aber dass sie so begehrt waren und darum gekämpft wurde, weil Bücher als Reichtum galten, das war mir dann doch nicht so präsent.


    Es wird immer wieder deutlich wie wichtig das Buch für den Menschen war und ist, hat es doch Wissen auch über die Jahrhunderte weitergegeben und konserviert, damit es nicht verloren geht.

    Ich mochte, dass immer wieder ein Bogen zur heutigen Zeit geschlagen wird, da man so noch mehr am Ball blieb und selbst mehr Bezug zum Erzählten bekommt.


    Für mich war es zudem schön zu lesen wie hart die Menschen gekämpft haben für Bücher und ohne all dem hätten wir heute vielleicht gar nicht den Luxus so einfach an Lektüre zu kommen. Wirklich mal etwas Anderes.


    Fazit: Ein Buch, welches aufklärt und sich in meinen Augen hervorragend als Geschenk für Bücherfreunde eignet.


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 342329020X


    Herausgeber ‏ : ‎ dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 1. Edition (15. Juni 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 864 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 342329020X

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3423290203

    Originaltitel ‏ : ‎ Great Circle


    Inhaltsangabe:


    Marian Graves ist ein Wildfang von Kindesbeinen an. Im heimatlichen Montana sucht sie stets das nächste Abenteuer und scheut keine Gefahr. Besonders angetan hat es ihr das Fliegen – sie träumt davon, über den Wolken zu schweben. Aber um ihr Ziel zu erreichen, muss sie Hindernisse meistern und Opfer bringen. 1950 startet Marian den Versuch, als erste Person die Erde in der Längsachse zu umrunden. Doch in der Antarktis verschwindet sie und lässt nur ein Logbuch zurück.

    2014 verkörpert die skandalerschütterte Hollywoodschauspielerin Hadley Baxter die Rolle der zum Mythos gewordenen Marian Graves und begibt sich auf die ganz eigene Spurensuche dieser ungewöhnlichen Frau.


    Autoreninfo:


    Maggie Shipstead wurde 1983 in Kalifornien geboren und studierte Amerikanische Literatur in Harvard. Anschließend besuchte sie den berühmten Iowa Writers’ Workshop, wo Zadie Smith sie unterrichtete. 2008 schloss sie mit einem Master of Fine Arts ab. Für ihr Debüt "Leichte Turbulenzen bei erhöhter Strömungsgeschwindigkeit" erhielt sie den Dylan Thomas Prize. "Kreiseziehen" ist ihr dritter Roman.


    Meine Meinung:


    Titel: Wenn du deinen Traum lebst...


    Dieses Buch ist mir mehr oder weniger zufällig vor die Füße gefallen und es hat mich einfach mega geflasht. Wenn fast 900 Seiten gern mehr sein dürften, dann weißt du, dass ein Roman dich verzaubert hat.


    In der Geschichte geht es um Marian Graves, die bereits als kleines Mädchen nach Abenteuer und Nervenkitzel sucht. Als sie das erste Mal jemanden mit einem Flugzeug fliegen sieht, ist ihr Traum geboren: sie möchte Pilotin werden. Doch wie soll das gehen, wo keiner Frauen im Fliegen unterrichten will?


    Der Roman besteht aus einem Vergangenheitspart, der eine Zeit von 1909 bis 1950 umfasst, und sich rund um Marian dreht. Im Gegenwartspart, der deutlich weniger Raum einnimmt, begleitet der neugierige Leser die Schauspielerin Hadley Baxter. Während ich mich in der Vergangenheit regelrecht verloren habe, weil mich das Erzählte so gefesselt hat, habe ich mich lange gefragt wozu die Parts um Hadley eigentlich da sind, da sie sehr kurz und für mich nicht greifbar waren.


    Die große Kunst des Romans sind eindeutig die Figuren der Vergangenheit, denn nicht nur Marian wird uns intensiv geschildert, sondern die Autorin nimmt sich auch die Zeit ihren Bruder Jamie, Freund Caleb, Onkel Wallace und viele mehr darzustellen. Die Schicksale der Figuren sind sehr vielfältig und haben mich emotional sehr mitgenommen. Oft fragte ich mich wieviel ein einzelner Mensch ertragen kann und dann warf Maggie Shipstead eine Schippe mehr drauf.


    Normalerweise habe ich sehr großen Respekt und vielleicht auch etwas Angst vor sehr seitenstarken Büchern, aber hier war ich enorm froh, dass die Autorin wortreich erzählt. Gefühlt hätte ich ewig weiterlesen können.


    Das Ende ist schlüssig und dort wird auch klar welche Rolle Hadley einnimmt. Dennoch hätte ich die Erzählstränge rund um sie irgendwie nicht gebraucht, da die Lösung dieselbe hätte sein können ohne ihr vorher überhaupt Raum zu geben, zumindest fühlte es sich für mich so an.


    Fazit: Ein wundervoller Roman, der mich verzaubert hat und der mich trotz des kleinen Makels vollends verzaubert hat. Klare Leseempfehlung!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Schwächerer zweiter Teil...


    Mit großer Begeisterung hatte ich die Geschichte rund um Lehrerin Helene, die aus der DDR geflohen war, genossen und freute mich nun auf die Fortsetzung.


    In der Geschichte sind nun drei Jahre vergangen und Helene zieht es wieder nach Kirchdorf zurück, bekommt sie doch beruflich die Chance ihres Lebens. Doch was wird sein, wenn sie Tobias wieder begegnet und wie werden die anderen Bewohner sie empfangen?


    Der Einstieg in die Handlung fiel enorm leicht, da man direkt auf alte Bekannte trifft und sich sofort wohlfühlt. Zudem gibt es des Öfteren Rückblicke zu Band eins, so dass jedem die vergangene Handlung wieder vor Augen erscheint, der den ersten Teil gelesen hat.


    Mir hat gut gefallen, dass Freundin Isabella etwas mehr im Fokus steht und auch andere Figuren als nur Helene und Tobias beleuchtet werden. Das Schicksal von Isabella hat mich doch sehr berührt und die ausweglose Situation war gut beschrieben und man konnte mitfühlen.


    An Christa kam man hier endlich mal deutlich näher dran und konnte sie besser einschätzen. Ich habe ihr Heimweh nachvollziehen können und ihre Traurigkeit auch.


    Rund um Helene ging es nur um die Schulentwicklung, was ich sehr schade und etwas fad fand, denn ich hätte gern mehr über ihre Unterrichtsmethoden gelesen, aber eben nicht über die Streiterei rund um die neue Schule.


    Generell konnte mich dieser Band nicht so sehr fesseln wie sein Vorgänger und das Ende kam dann doch sehr plötzlich und für meinen Geschmack leider viel zu kitschig und auch teils unglaubwürdig. Die Lösung, die sich Isabella bietet erscheint zwar sinnvoll zur damaligen Zeit, ist aber für das neue Menschlein in meinen Augen ein Schlag ins Gesicht und ich finde diesen Weg moralisch verwerflich, aber viele Möglichkeiten boten sich eben auch nicht.


    Letztlich haben sich alle Spannungsmomente nur dadurch ergeben, weil die handelnden Akteure nicht miteinander gesprochen haben und zum Ende dann wie von Zauberhand eben doch und plötzlich sind alle Lösungen sehr einfach, was schlichtweg nicht dem echten Leben entspricht. Auch den Unfall hätte es nicht gebraucht wie so vieles andere kurz vor Schluss auch nicht, weil das Ende somit einfach zu überfrachtet war. Weniger wäre hier besser gewesen.


    Fazit: Leider eine deutlich schwächere Fortsetzung des starken ersten Bandes. Ich habe mich gefreut liebgewonnene Figuren wieder zu lesen, mehr aber auch nicht.


    Bewertung: 6/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3462002546


    Herausgeber ‏ : ‎ Kiepenheuer&Witsch; 3. Edition (10. März 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 192 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3462002546

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3462002546


    Inhaltsangabe:


    Alexander Bojcan ist 47 Jahre alt, trockener Alkoholiker, alleinerziehender Vater und er war jahrelang depressiv. Auf der Bühne und im Fernsehen spielt er Kurt Krömer. Er will sich nicht länger verstecken. "Du darfst nicht alles glauben, was Du denkst" ist der schonungslos offene und gleichzeitig lustige Lebensbericht eines Künstlers, von dem die Öffentlichkeit bisher nicht viel Privates wusste. Alexander Bojcan bricht ein Tabu und das tut er nicht um des Tabubrechens willen, sondern um Menschen zu helfen, die unter Depressionen leiden oder eine ähnliche jahrelange Ärzteodyssee hinter sich haben wie er selbst.


    Autoreninfo:


    Kurt Krömer, alias Alexander Bojcan, wurde 1974 geboren und ist Komiker und Schauspieler. Er ist vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem Grimme-Preis. Seine Sendung "Chez Krömer" läuft im rbb und auf YouTube und wird millionenfach geguckt. Zuletzt war er in der Comedy-Show "LOL – Last one laughing" zu sehen.


    Meine Meinung:


    Titel: Man kann nicht immer lustig sein...


    Ich habe das Buch teils gelesen, teils als Hörbuch gehört und das nicht weil ich großer Krömer Fan bin, sondern weil mich die Thematik "Depression" gereizt hat, da ich bereits selbst betroffen war und ich auch einige kenne, die es auch getroffen hat.


    Anders als im Comedybereich beschreibt Kurt Krömer zwar auch in launiger Manier, aber nicht so derbe und heftig, wie man es aus dem TV kennt, was ich gut finde, da mir der "normale" Krömer Humor zu heftig ist.


    Das Geschilderte hat mir nicht nur eine Gänsehaut verschafft, weil es so viele Aha- Momente des Wiedererkennens gab (ja genauso hab ich auch gefühlt), sondern auch noch viel mehr für Verständnis gesorgt, denn Depression funktioniert nicht nach Schema F. Das was bei einem selbst so und so war, kann bei dem Nächsten sich schon wieder ganz anders zeigen und dennoch wird klar: jeder Betroffene leidet und du bist nicht alleine.


    Da ich eine Kombination aus selber lesen und Hören gemacht habe, war das Erlebnis für mich noch intensiver irgendwie, weil ich die Stimme des Autors so immer im Kopf hatte.


    Das Geschilderte hat mich berührt, mir Mut gemacht und mich eher aufgebaut als runtergezogen, denn meist muss man bei Themen, die einen triggern ja doll aufpassen, dass sie einen nicht in ein dunkles Loch ziehen, aber hier war das nicht der Fall.


    Nach der Lektüre war mir klar warum der Titel seit Wochen auf der Bestsellerliste steht: Weil das Thema nicht länger Tabu sein sollte, sondern in den Fokus gehört.


    Gut gefallen hat mir zudem, dass man durch die Erzählungen aus Krömers Alltag auch nochmal recherchiert nach alten Folgen "Chez Krömer" und Co und mit dem im Buch erworbenen Wissen schaut man die Folgen mit ganz anderen Augen.


    Fazit: Für mich war dieses ehrliche Sachbuch eine Achterbahnfahrt der Gefühle und ich bin Alexander Bojcan sehr dankbar dafür, dass er die Hosen runtergelassen hat. Klare Lese- und/ oder Hörempfehlung. Spitzenklasse!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Zauberhaftes Zürich, kulinarische Genüsse und ein Hauch Krimi...


    Der Klappentext des Zürich- Krimis klang so spannend, dass ich unbedingt mal reinlesen musste, um mehr zu erfahren.


    In der Geschichte geht es um einen toten Frauenarzt, der offenbar von mehreren Seiten nicht gemocht wurde. Als Rosa Zambrano zu ermitteln beginnt, tauchen immer mehr Verdächtige auf. Warum hat der Arzt so viele Feinde und wer ist ihm zu Leibe gerückt?


    Die ganz große Kunst dieses Buches ist in jedem Fall, dass man ganz große Sehnsucht nach Zürich bekommt, egal ob man schon einmal dort war oder nicht. Man verspürt eine Art Urlaubsflair und die ruhige Art der Beschreibungen bringt einen runter und entspannt. Ich war noch nie in Zürich, konnte mir die Stadt mit all ihren Vorzügen sehr gut vorstellen und habe nach der Lektüre enorme Lust bekommen dort auch mal eine Zeit zu verweilen.


    Ebenfalls richtig klasse fand ich die geschilderten Kochkünste und was Rosa und ihre Freunde alles so zaubern können. Das klang nicht nur kreativ und nachhaltig, sondern auch enorm lecker.


    Was den Kriminalfall anbelangt, so bleibt dieser sehr lange im Hintergrund. Es geht viel mehr um die handelnden Figuren. Der Fall an sich ist aktueller denn je und ich fand auch, dass alles gut aufgelöst wurde. Allerdings fehlten mir persönlich die richtigen Spannungsmomente. Diese waren zwar da, aber sehr sehr rar.


    Die dargestellten Figuren, allen voran natürlich Rosa als Seepolizistin, waren mir sympathisch und ich denke jeder Leser wird so seine Lieblingsfigur finden oder jemanden, mit dem er sich identifizieren kann. Ich mochte am meisten Richi.


    Fazit: Ein solider Startband einer Reihe mit Luft nach oben. Eher die chillige Urlaubslektüre als der gänsehautverursachende Krimi.


    Bewertung: 6/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Ein Sommer der Aufarbeitung...


    Ich wollte etwas Frisches, Sommerliches lesen und ich bekam sogar etwas mehr.


    In der Geschichte geht es um die vier Schwestern Doro, Yella, Helen und Amelie, deren Mutter Henriette sie zu einem wichtigen Treffen beordert und das ausgerechnet an den Urlaubsort, an dem einst der Vater starb. Was hat die Mutter vor? Was kann so wichtig sein, dass sie so kurzfristig ihre Kinder sehen will?


    Zunächst einmal muss ich sagen hat Frau Peetz den Urlaubsort Bergen so unglaublich toll beschrieben, dass man dort selbst gerne mal Urlaub machen möchte. Es hatte wirklich etwas Entspanntes und Ruhiges, so wie man sich das in den Ferien wünscht.


    Die Schwestern sind so unterschiedlich wie Feuer und Wasser. Ich fand alle gleichermaßen interessant, konnte mich aber mit keiner so ganz identifizieren, was ich persönlich aber auch nicht schlimm fand. Spannend und wichtig fand ich jedoch, dass aufgezeigt wird, dass zwischen Geschwistern eben nicht immer eitel Sonnenschein herrscht, sondern es auch mal knatscht. Gerade die Eifersüchteleien fand ich gut, zeigt es doch, dass sie auch nur Menschen mit Problemen sind.


    Das Geheimnis wird erst recht spät gelüftet und die ganz große Überraschung war es nicht. Ich hatte schon in eine ähnliche Richtung gedeutet. Ich mochte, dass sie ihre Mutter ihren Weg gehen lassen, auch wenn diese ihnen das Leben nicht immer leicht gemacht hat.


    Durch die Gespräche untereinander wird klar, dass es eben keinen richtigen Liebling in der Familie gibt, sondern dass sich die Schwestern das eingeredet haben, weil sie bestimmte Situationen so interpretiert und nicht weiter nachgefragt haben.


    Fazit: Gelungene Lektüre für Zwischendurch, auf der Sonnenliege, in der Hängematte oder wo es sich sonst gut entspannen lässt.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3328108807


    Herausgeber ‏ : ‎ Penguin Verlag; Originalausgabe Edition (11. April 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Taschenbuch ‏ : ‎ 560 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3328108807

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3328108801


    Inhaltsangabe:


    Isabella Woodford hat ein Problem: Nach einer leidenschaftlichen, verbotenen Liebesnacht mit einem Offizier ist ihr Ruf als tugendhafte junge Adlige in Gefahr. Nun gilt es, den Skandal zu vertuschen und sich schnellstmöglich einen Ehemann zu sichern. Mit einer List mietet sie sich bei ihrer Tante im mondänen Bath ein, wo die englische High Society auf rauschenden Bällen die Nacht zum Tag macht. Ein erster Verehrer ist bald gefunden. Aber dann macht Isabella die Bekanntschaft des reichen, unnahbaren Tuchhändlers Alexander, der ihr Herz auf bisher nie gekannte Weise zum Glühen bringt. Doch Alexander ist ein Lebemann, der niemals heiraten will. Als schließlich der Offizier wieder auftaucht, um sie mit dem Wissen um die gemeinsame Nacht zu erpressen, muss Isabella sich entscheiden, was ihr wirklich wichtig ist: ihr Ruf oder die Liebe …


    Autoreninfo:


    Emma Hunter ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Autorin, die Kaffee über alles liebt – genau wie ihre Protagonistin Isabella. Emma muss mindestens einmal am Tag an die frische Luft (am besten ins Grüne), und ihre größte Schwäche ist vermutlich Sahnetorte, zu der sie quasi nie nein sagen kann. Filme und Serien, die sie mag, schaut sie so oft, dass sie die Dialoge auswendig mitsprechen kann. Ihr Lieblingsbuch ist "Jane Eyre", und wenn sie Urlaub macht, fährt sie am liebsten nach England.


    Meine Meinung:


    Titel: Amüsante, leichte Unterhaltung für Zwischendurch...


    Diesen Roman wollte ich lesen, um mit leichter Kost in eine andere Zeit abzutauchen und das ist mir auch gelungen.


    In der Geschichte geht es um Isabella Woodford. Sie hat leider im letzten Jahr ihre Unschuld verloren und der damalige Übeltäter will ihr Geheimnis preisgeben, wenn sie ihn nicht für sein Schweigen bezahlt. Um schleunigst einen Ehegatten zu finden, flieht sie heimlich nach Bath, um an der dortigen Ballsaison teilzunehmen. Wird ihr Unterhaben gelingen oder wird alles auffliegen?


    Trotz des Skandals gelingt es der Autorin beschwingt in die Geschichte zu starten. Man saugt die Umgebung von Bath regelrecht auf und bekommt Sommergefühle und auch Schmetterlinge im Bauch.


    Isabellas Notlage ist verständlich, ihr Weg sich daraus zu befreien eher etwas speziell.


    An Isabella mochte ich, dass sie nicht die typischen Interessen ihrer gesellschaftlichen Schicht hat wie Sticken, Musizieren oder ähnliches, sondern dass Medizin ihr Steckenpferd ist und sie sich da vor nichts gruselt und gerne hilft. Nicht so sehr mochte ich an ihr, dass sie sich zu viel einredet, was gar nicht real ist. Dadurch wird vieles unnötig schwierig in der Handlung, was mich als Leser eher genervt hat, als dass das für Spannung gesorgt hat.


    Alexander ist in jedem Fall ein Mann, der heraussticht und man versteht warum Frauenherzen bei ihm höher schlagen. Seine Bindungsprobleme sind verständlich und stets nachvollziehbar. Seine leicht abweisende Art mochte ich, hatte fast etwas von Mr. Darcy.


    Total amüsant fand ich die Figur des Shakleton, denn bereits bei den ersten Erwähnungen von ihm hat er mich angewidert. Der Autorin gelingt es also sehr gut einen komplett gegenteiligen Mann zu Alexander ins Rennen zu werfen.


    Am meisten mochte ich Betty, die ehemalige Bauerntochter, weil aus dem schüchternen Mädchen eine Frau wird, die weiß was sie möchte und was sie braucht. Zudem ist sie herzensgut und hilfsbereit.


    Durch die Figur der Rebecca Seagrave wurde gut klar wie die Stellungen von Frauen sind, ob unverheiratet, verheiratet oder verwitwet, da ist das was erlaubt ist doch sehr vielfältig.


    Das andauernde Hin und Her zwischen den Liebenden hat mir anfänglich gut gefallen, wirkte mit der Zeit aber zu aufgesetzt.


    Auf weiten Teilen hat mich der Roman enorm begeistern können, nur leider verhaspelte sich Emma Hunter dann beim Schluss, denn dieser wirkte so als müsste man unbedingt zum Ende kommen, egal ob nachvollziehbar oder nicht und mir war es persönlich auch zu kitschig. Das hat leider ein wenig den Genuss des gesamten Romans geschmälert.


    Fazit: Eine gute Geschichte, die mich lange mitgerissen, deren Schluss mich aber etwas verärgert hat. Ich spreche dennoch eine Leseempfehlung aus, da sich der Großteil der Geschichte angenehm las.


    Bewertung: 6/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3743209365


    Herausgeber ‏ : ‎ Loewe; 1. Edition (12. Januar 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 288 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3743209365

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3743209367

    Lesealter ‏ : ‎ 12 Jahre und älter


    Inhaltsangabe:


    Dass Charlie schwul ist, weiß die ganze Schule. Dagegen ist Nick, der Star der Rugbymannschaft, so straight wie eine Goalline. Glaubt Charlie. Aber dann entwickelt sich eine intensive Freundschaft zwischen den beiden unterschiedlichen Jungen. Charlie weiß sofort, dass er in Nick verknallt ist. Nick braucht ein bisschen länger, bis ihm klar wird, dass er Jungen genauso heiß findet wie Mädchen – besonders Charlie.


    Autoreninfo:


    Alice Oseman veröffentlichte den ersten Roman mit 19 Jahren. Inzwischen sind drei weitere Jugendromane erschienen sowie die erfolgreiche Webcomicserie Heartstopper. Alice starrt am liebsten stundenlang auf einen Computerbildschirm, stellt dabei die menschliche Existenz in Frage und tut alles Mögliche, um einen ordentlichen Bürojob zu vermeiden.


    Meine Meinung:


    Titel: Verliebt in die Liebe...


    Ich zähle zu all jenen, die die Netflixserie geliebt haben und sich nun ein Bild machen wollten, woraus sie entstanden ist. Und was soll ich sagen? Ich bin verliebt.


    In der Geschichte geht es um Charlie, der auf eine Jungenschule geht und im frisch gestarteten Schuljahr einen neuen Sitznachbarn bekommt: Nick. Irgendwie ist Nick so anders als all die anderen Jungs, die ihn immer ärgern und hänseln. Aber er kann unmöglich schwul sein, deswegen darf Charlie sich keineswegs verknallen. Aber wie soll das gehen bei den süßen Blicken, die Nick ihm immer zuwirft?


    Ich bin eher der Romanleser und hatte in meiner Jugend (vor mehr als 20 Jahren) mal Berührung mit Mangas, aber nie mit Graphic Novels und ich muss gestehen, dass die Geschichte mit wenigen Worten auskommt und dennoch so viel Gefühl transportiert. Das habe ich so absolut nicht erwartet.


    Den Zeichenstil mochte ich sehr, da er realitätsnah und nicht zu gekünstelt ist, da die Protagonisten nicht perfekt aussehen, sondern eher wie du und ich.


    Gut getroffen sind auch die heutigen Kommunikationswege der Jugendlichen, dass eben mittels Smartphone in Kontakt geblieben wird, man Fotos anschmachtet und sich über das Internet informiert.


    Das Besondere für mich war wohl, dass feindliche Äußerungen zu Homosexualität zwar vorkommen, aber direkt angesprochen wird, dass so etwas gar nicht geht. Gerade in unserer modernen Gesellschaft sollte eben immer wieder und wieder darauf aufmerksam gemacht werden und bereits in jungen Jahren dafür sensibilisiert werden.


    Klasse finde ich zudem, dass es ein sehr stabiles Hardcover ist und das Buch sehr dicke Seiten hat, so dass es auch nach mehrmaligem Lesen nicht zerlesen ist. Ich lese selten zwei Mal ein Buch, aber hier kann man denke ich immer wieder mal reinblättern und sich ein gutes Gefühl holen, denn genau das vermag die Geschichte.


    Fazit: Ich wurde enorm berührt und freue mich schon auf die anderen Bände. Man ist nie zu alt für diese besondere Geschichte. Ganz klar spreche ich eine Empfehlung aus für alle Altersgruppen. Spitze!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3453292634


    Herausgeber ‏ : ‎ Diana Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (11. April 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 528 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3453292634

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3453292635

    Originaltitel ‏ : ‎ The Dictionary of Lost Words


    Inhaltsangabe:


    Oxford, Ende des 19. Jahrhunderts. Esme wächst in einer Welt der Wörter auf. Unter dem Schreibtisch ihres Vaters, der als Lexikograph am ersten Oxford English Dictionary arbeitet, liest sie neugierig heruntergefallene Papiere auf. Nach und nach erkennt sie, was die männlichen Gelehrten oft achtlos verwerfen und nicht in das Wörterbuch aufnehmen: Es sind allesamt Begriffe, die Frauen betreffen. Entschlossen legt Esme ihre eigene Sammlung an, will die Wörter festhalten, die fern der Universität wirklich gesprochen werden. Sie stürzt sich ins Leben, findet Verbündete, entdeckt die Liebe und beginnt für die Rechte der Frauen zu kämpfen.


    Autoreninfo:


    Pip Williams, geboren in London, aufgewachsen in Sydney, lebt mit ihrer Familie in Südaustralien. Sie ist Sozialwissenschaftlerin und neben ihrer Forschung leidenschaftliche Autorin eines Reisememoirs, von Artikeln, Buchrezensionen, Flash Fiction und Gedichten. Ihre Faszination für Sprache und ihre Recherchen in den Archiven des Oxford English Dictionary inspirierten ihren ersten Roman »Die Sammlerin der verlorenen Wörter«, der ein Nr.-1-Sensationserfolg in Pips australischer Heimat wurde. Mehrfach preisgekrönt, stand dieser Roman auf der Shortlist für den Walter Scott Prize for Historical Fiction.


    Meine Meinung:


    Titel: Auf den Spuren der Wörter und ihrer Bedeutung...


    Ein Buch über die Entstehung und Bedeutung von Wörtern, das klingt nach perfekter Unterhaltung für Leseratten, oder?


    In der Geschichte geht es um Esme, deren Vater Lexikograph ist. Da sie keine Mutter mehr hat, verbringt sie viel Zeit bei ihrem Vater und seiner Arbeit. Die Faszination für Wörter wächst, doch haben sie dieselbe Bedeutung für Männer und Frauen oder gibt es da Unterschiede?


    Die Geschichte braucht ein wenig, um so richtig in die Gänge zu kommen, daher sollte man sich davon nicht direkt abschrecken lassen. Der Stil der Autorin hat etwas Ruhiges und Geerdetes an sich, daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Hat man die ersten 150 Seiten geschafft, lässt einen der Roman dann auch wirklich nicht mehr los.


    Gut gefallen haben mir die zahlreichen Erklärungen zu Wörtern und ihrer Bedeutung und vor allem, dass dies im englischen Original geschieht und dann auch nochmal übersetzt auftaucht.


    Für die Figuren brauchte ich etwas Zeit, um mich in sie einzufühlen. Bei Esme hat man mit der Zeit wirklich gemerkt, dass das weibliche Pendant in ihrem Leben fehlt. Zum Glück gibt es Lizzie, ein Dienstmädchen, die immer an ihrer Seite ist. Ich mochte Lizzie als Charakter ungemein, da sie so fürsorglich ist und obwohl der Altersunterschied zwischen beiden Mädchen nicht sonderlich groß ist, strahlte Lizzie etwas enorm Mütterliches aus.


    Mich hat wirklich sehr erstaunt wie aufwendig es gewesen ist all die Worte zusammenzutragen, um dann ein mehrbändiges Wörterbuch zu erstellen. Irgendwie hatte ich mir das einfacher vorgestellt und daher sehr gut, dass der Roman hier für erhellende Momente sorgt.


    Zudem mochte ich, dass auch die Frauenrechtsbewegung beleuchtet wird und was Wörter in diesem Zusammenhang für eine Bedeutung haben. Es wurde in der Geschichte doch sehr deutlich wie eingeschränkt die Entwicklung für Frauen war, um sich zu bilden und mitbestimmen zu können.


    Fazit: Ein Roman, der etwas braucht eh er dann mit Emotionen und Charme überzeugen kann. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und Neues dazu gelernt und spreche daher gern eine Empfehlung aus. Klasse!


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3518430629


    Herausgeber ‏ : ‎ Suhrkamp Verlag; 1. Edition (11. April 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 189 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3518430629

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3518430620


    Inhaltsangabe:


    Jetzt hütet Noa also Schafe. Um ihren Angstattacken in der Großstadt zu entfliehen und aus Sehnsucht nach dem einfachen Leben, ist sie als freiwillige Helferin auf einen Hof nach Südfrankreich gekommen. Hier leben Ella, Gregor und ihre elfjährige Tochter Jade von ihrer Herde und dem, was sie auf den Äckern anbauen. Doch das wird immer beschwerlicher, die Sommer werden heißer. Auch Noa bemerkt die Risse im Boden und wie wenig Wasser der Fluss führt. Das Landleben zeigt sich nicht weniger aufreibend als Noas früheres Leben. Und in der Abgeschiedenheit der Berge holen sie auch die Ängste und inneren Widersprüche ein, mit denen sie bereits zuhause zu kämpfen hatte.


    Autoreninfo:

    Mirjam Wittig, geboren 1996, hat u. a. Literarisches Schreiben und Lektorieren in Hildesheim studiert. Sie war Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift BELLA triste und Teil der Künstlerischen Leitung des PROSANOVA-Festivals 2020. Für Auszüge aus ihrem Debütroman "An der Grasnarbe" erhielt sie 2019 den Förderpreis der Gesellschaft für Westfälische Kulturarbeit NRW und 2021 das Stipendium des Literarischen Zentrums Göttingen.


    Meine Meinung:


    Titel: Die Enge in deiner Brust...


    Ich wollte diesen Roman so gern lesen, um mehr über Panikattacken zu erfahren und wie man gegen diese und Angst vorgehen kann. Leider bekam ich dazu wenig.


    In der Geschichte geht es um Noa, die sich in der Großstadt schon lange nicht mehr wohlfühlt. In den südfranzösischen Bergen hofft sie Ruhe und einen Weg raus aus ihren Ängsten zu finden. Wird ihr dies gelingen?


    Der Roman kommt mit sehr leisen Tönen daher und ist düster von der Stimmung, da der Großteil der Protagonisten offenbar mit enormen Problemen zu kämpfen hat.


    Gut gefallen hat mir wie die Autorin ganz nebenbei aufzeigt wo die Natur angegriffen ist und wie Klimawandel aussehen kann. Dafür findet man viele Beispiele im Buch, die nicht nur Dürre oder Hochwasser heißen.


    Die Figuren, allen voran Noa, blieben mir leider enorm fremd. Man lernt sie nur an der Oberfläche kennen, richtig eintauchen kann man leider nicht. Die Einzige, deren Emotionen ich verstehen und mit der ich mitfühlen konnte war Jade. Trotz der kargen Umgebung ist sie ein typischer Teenager mit allen Problemen, die das mit sich bringt.


    Während mich der Roman bis zur Mitte noch fesseln konnte, nimmt das im Verlauf immer mehr ab. Ich hatte das Gefühl, dass Frau Wittig sich mit der Zeit an der Vielzahl der Themen, die angeschnitten, aber nicht vollendet werden, verloren hat.


    Generell bleibe ich nach der Lektüre eher ratlos zurück, da ich so viele Fragen im Kopf habe und nicht eine davon beantwortet worden ist. Einzig klar macht der Roman, das Weglaufen und Flüchten eben keine Lösungen sind und schon gar nicht für psychische Probleme.


    Fazit: Spannende Grundidee, die sich auf den wenigen Seiten nicht richtig entfalten konnte. Von mir gibt es daher nur bedingt eine Leseempfehlung.


    Bewertung: 5/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Liebe ist eine chemische Reaktion...


    Wie kann man einem so unglaublich starkem Buch ein so gewöhnliches Cover geben? Fast hätte ich diesen Schatz übersehen und das nur, weil die Optik so nichtssagend ist.


    In der Geschichte geht es um Elizabeth Zott, die Chemikerin werden und als Forscherin arbeiten möchte. Leider lebt sie in den 60er Jahren, in denen Frauen nicht ernst genommen werden und sich doch besser um Kinder und Haushalt kümmern sollten als um Männerthemen. Oder etwa nicht?


    Auch wenn die Herren im Buch sehr schlecht wegkommen, so ist es keinesfalls ein Buch, das Männer schlecht macht, sondern es zeigt lediglich eine Zeit, in der Religion viel Bedeutung hatte und Emanzipation für die meisten Menschen ein Fremdwort war.


    Selten habe ich im Roman eine so starke Frauenfigur erlebt wie hier und Miss Zott hat mich mit ihrer sehr nerdigen Art in ihren Bann gezogen. Auch wenn das Schicksal ihr oft Steine in den Weg gelegt hat, richtet sie ihre Schutzbrille und startet neu durch und sieht nach vorn. Mir hat vor allem gefallen, dass sie nicht nur für sich kämpft, sondern andere Frauen ermutigt auch ihren Weg zu gehen. Und beim Kaffeekochen denke ich jetzt nur noch daran wie sie Kaffee zubereitet.


    Die geschilderte Liebesgeschichte zwischen ihr und Calvin hat mich berührt und ich habe sie als etwas sehr Besonderes wahrgenommen. Man kann die Funken beim Lesen ungemein spüren und bekommt ein Kribbeln im Bauch.


    Die dargestellte Fernsehshow würde mir auch heute noch gefallen, denn sie wäre auch jetzt noch etwas Einzigartiges unter all den bestehenden Kochshows.


    Doch nicht nur die Hauptfigur Elizabeth hat Charme, denn auch ihre Tochter Mad, Nachbarin Harriet, Produzent Walter oder Reverend Wakely wissen zu begeistern und jeder Leser wird seinen eigenen Favoriten haben. Mein Liebling ist ganz klar Hund Halbsieben, der versucht seine Liebsten immer vor dem großen Unglück zu schützen.


    Für mich ein unglaublich intensives Leseerlebnis, das mich in seinen Bann gezogen und einfach nicht mehr los gelassen hat. Die Geschichte wird noch lange in meinem Kopf bleiben.


    Fazit: Lesehighlight im Jahr 2022 und ganz klare Leseempfehlung von mir. Spitzenklasse!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3736315473


    Herausgeber ‏ : ‎ LYX; 3. Aufl. 2022 Edition (17. März 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Broschiert ‏ : ‎ 416 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3736315473

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3736315471

    Lesealter ‏ : ‎ 16 Jahre und älter


    Inhaltsangabe:


    Laura Collins hat es geschafft! Ihr größter Wunsch geht in Erfüllung, als sie eine Stelle an einer der angesehensten Kliniken des Landes ergattert. Am Whitestone Hospital in Phoenix ist Laura eine der neuen Assistenzärzte und -ärztinnen und erkennt schnell, dass sie für ihren Traumjob an ihre Grenzen gehen und alles geben muss. Die langen Arbeitszeiten, der Schlafmangel, die schweren Entscheidungen und bewegenden Schicksale verlangen ihr viel ab. Und als wäre das nicht Herausforderung genug, ist da noch Dr. Nash Brooks, der junge Stationsarzt der Herzchirurgie. Nash ist kompetent, attraktiv, ihr Betreuer - und damit absolut verboten!


    Autoreninfo:


    Ava Reed wird schon immer von Büchern begleitet. Das Haus ohne etwas zu lesen verlassen? Unvorstellbar. Schließlich entdeckte sie auch das Schreiben und Bloggen für sich und kann sich nicht vorstellen, je wieder damit aufzuhören. Ava Reed lebt in der Nähe von Frankfurt am Main.


    Meine Meinung:


    Titel: Lassen Sie mich durch ich bin Arzt!


    Meine Hoffnung war groß, dass ich hier leichte Unterhaltung bekomme, die hart nach Grey's Anatomy schreit und genau das tat es dann auch.


    In der Geschichte geht es um Laura, die frisch mit ihrem Medizinstudium fertig geworden ist und unbedingt nach Phoenix ans Whitestone Hospital möchte. Als ihr Traum wahr wird, kann sie es kaum fassen. Aber wird sie den harten Job packen? Und vor allem: Warum nur muss ihr Vorgesetzter so unglaublich süß sein, das kann doch nur gefährlich werden, oder?


    Die Handlung wird uns aus den Perspektiven von Laura Collins und Nash Brooks näher gebracht und ich fand es richtig gut, dass wir in beide Köpfe schauen können.


    Mit Laura als Figur musste ich erst warm werden, da sie für mich erstmal das arme Mädchen ohne Eltern und die Streberin war. Erst im Verlauf merkte ich, dass da doch noch mehr dahinter steckt. Dennoch war sie mir oft zu perfekt, aber das erklärt natürlich gut warum andere auf sie eifersüchtig sind.


    Nash hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Ich mochte, dass er so gar nicht an sich denkt, sondern nur an das Wohl von Laura und natürlich den Patienten des Krankenhauses. Dennoch fand ich Ian als Charakter einfach noch witziger und anziehender. Hier hatte ich dauernd Mac Dreamy und Mac Sexy im Kopf.


    Das hin und her zwischen den beiden Hauptfiguren war absolut nötig und wichtig, sonst wäre es ja keine ordentliche Liebesgeschichte. Die Themen wie schwere Verletzungen, Tod, Verlust, Versagensängste und Co fand ich gut umgesetzt.


    Mir hat gut gefallen, dass die Handlung in Amerika spielt, da so mehr Spannungspotential bleibt, weil dort einfach doch mehr passiert als im Landkrankenhaus in Deutschland. Ob nun Phoenix oder eine andere Stadt, davon hat man jetzt nicht wirklich etwas gemerkt, weil alle Beteiligten ja eh ausschließlich im Krankenhaus sind und selten frei haben.


    Den Krankenhausalltag habe ich als sehr realistisch empfunden und ich war froh, dass bei Verletzungen oder OPs nicht zu sehr ins Detail gegangen wird. Es wird so beschrieben, dass es spannend ist, einen aber nicht überfordert.


    Das was mir richtig gut gefallen und mir viel Freude bereitet hat, waren die diversen coolen Sprüche und witzigen Szenen.


    Das mega fiese Cliffhanger Ende wird mich in jedem Fall zwingen weiterzulesen. Da bin ich ehrlich gesagt auch leicht sauer, denn gerade atmet man als Leser durch und freut sich und dann kommt dieser fiese Twist.


    Ich habe von Ava bereits "Truly" gelesen und muss gestehen, dass mich das deutlich mehr fesseln und begeistern konnte, aber einfach weil mir die Figuren näher waren.


    Fazit: Guter Auftakt einer Reihe, der Lust auf mehr macht. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Endspurt für Herrn Babylon...


    Auf das Erscheinen dieses Thrillers hatte ich lange hin gefiebert, wollte ich doch endlich das Geheimnis rund um Viola erfahren und Herr Raabe macht es mehr als spannend.


    In der Geschichte ist Tom Babylon natürlich immer noch auf der Suche nach seiner kleinen Schwester. Er hat ein Foto gefunden, wo sie als erwachsene Frau zu sehen ist. Das kann sie doch nur sein, oder?


    Vorweg möchte ich sagen, dass es meines Erachtens auf jeden Fall von Vorteil ist, wenn man die anderen drei Teile auch kennt, denn dann erkennt man die Zusammenhänge einfach viel besser.


    Das Besondere hier ist wohl, dass im Gegensatz zu seinen Vorgängern alles in der Gegenwart spielt und ein Wechsel zwischen Tom und Sita stattfindet, jedoch nicht zwischen damals und heute. Und die Story spielt auch mal nicht im heißgeliebten Berlin, sondern in London und einer psychiatrischen Klinik.


    Zu den Figuren brauche ich denke ich nichts sagen, denn wir haben sie mittlerweile mehr als nur lieb gewonnen. Bei Tom wundert man sich einfach nur wie viel er noch alles aushalten kann und ob er sieben Leben hat wie eine Katze. Sita ist so knallhart wie wir sie bisher kennengelernt haben. Ich liebe einfach ihren Mut. Sie steht Tom in nichts nach, wenn es gilt die eigenen Ziele zu verfolgen, zu unterstützen und zu helfen.


    Mit den über 600 Seiten hat uns der Autor ein echtes Geschenk gemacht, von dem man einfach süchtig wird und mir ging es beim Lesen oft so, dass ich laut aufgestöhnt, mich erschreckt oder einfach geschockt war, denn die Ereignisse, die geschildert werden sind nichts für schwache Nerven.


    Die Auflösung wie alles zusammenhängt kommt erst ganz zum Schluss. Und einen Knalleffekt gibt es natürlich auch noch, der einen staunen lässt. Ich war jedenfalls völlig baff und musste erstmal alles sacken lassen. Danach kann man so schnell kein anderes Buch anfangen.


    Für mich blieben keine Fragen offen und ich fand alles schlüssig erläutert. Die Danksagung des Autors macht Hoffnung, dass es vielleicht noch nicht vorbei ist. Ich hätte kein Problem damit Sita und Tom nochmal wieder zu lesen.


    Fazit: Überzeugender Abschluss der Reihe, der Spannung und knallharte Action abliefert. Klare Leseempfehlung.


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Unterschätze niemals ein Zimmermädchen!


    Einen Cosy Crime hatte ich bisher noch nie gelesen und so war ich doch mächtig gespannt auf die Geschichte. Der Klappentext ist etwas irreführend in meinen Augen, denn so richtig selbstständig und andauernd ermittelt Molly nicht im Buch.


    In der Geschichte geht es um Molly Maid, die ihren Beruf als Zimmermädchen ungemein gern macht, weil sie Ordnung und Sauberkeit liebt. Als sie bei ihrem Job im Regency Grand Hotel jedoch einen Toten findet, bringt sie das in enorme Schwierigkeiten, denn sie gerät unter Verdacht. Wie kann sie ihre Unschuld beweisen?


    Molly macht es einem als Figur nicht leicht sie zu mögen, denn sie verhält sich enorm speziell und als Leser braucht man doch einige Zeit, um zu merken, dass sie vom Verstand her etwas eingeschränkt ist. Ich hätte sie gern in die richtige Richtung geleitet, denn sie versteht vieles falsch und stürzt sich dadurch immer mehr ins Unglück.


    Die eigentlichen Ermittlungen und die Spannung starten in meinen Augen erst so richtig ab Mitte des Romans. Da sieht man auch eine enorme Entwicklung bei Molly und es hat auch Spaß gemacht zu lesen. Man muss aber schon sehr lange am Ball bleiben, um belohnt zu werden.


    Die Schilderungen im Hotel habe ich als sehr authentisch empfunden, man hatte die ganze Zeit ein prunkvolles Hotel vor Augen, in dem eben doch nicht alles glänzt.


    Der Fall, der eher am Rande behandelt wird, ist durchaus spannend. Etwas störend fand ich, dass Mollys Beobachtungen diverse Male wiederholt werden. Natürlich weiß ich, dass das mit Mollys Verhalten zu tun hat und nicht mit Nita Prose, die sich dauernd wiederholen möchte, aber zwei bis drei Wiederholungen hätten auch gereicht, um das zu verdeutlichen oder so etwas wie: und wieder schilderte sie ihre Beobachtungen als alles nochmal genau im Detail aufzuzeigen.


    Die Auflösung zum Schluss hat sogar eine überraschende Wende parat, mit der ich so gar nicht gerechnet habe und die mich positiv überrascht hat.


    Das etwas ins Kitschige rutschende Ende hatte ich erwartet und mochte es auch gern, da es zum gesamten Wohlfühlkonzept passt.


    Fazit: In meinen Augen als Urlaubslektüre oder leichte Kost für Zwischendurch geeignet.


    Bewertung: 6/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3550201370


    Herausgeber ‏ : ‎ Ullstein Hardcover; 3. Edition (31. März 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 448 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3550201370

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3550201370

    Originaltitel ‏ : ‎ The Paper Palace


    Inhaltsangabe:


    Elle geht hinunter zum See. Alle Sommer ihres Lebens hat sie im Papierpalast verbracht, dem Ferienhaus ihrer Familie. Hier kam ihre Familie zusammen, brach auseinander, fand sich neu. Inzwischen ist Elle fünfzig, hat Kinder und einen liebevollen Ehemann. Und doch ist eine Erinnerung in ihr lebendig, die sie gut gehütet glaubte. Seit der Mann, den sie schon ihr ganzes Leben lang liebt, gestern auf sie zukam. Elle springt ins Wasser, sie muss sich entscheiden: Gehen oder bleiben?


    Autoreninfo:


    Miranda Cowley Heller war Senior Vice President und Head of Drama Series bei HBO. Sie hat Serien entwickelt und verantwortet, u.a. Die Sopranos, Six Feet Under, The Wire, Deadwood, Big Love. Als Heranwachsende hat sie jeden Sommer auf Cape Cod verbracht, inzwischen lebt sie in Kalifornien.


    Meine Meinung:


    Titel: Alte oder neue Liebe?


    Der Klappentext des Buches klang so mysteriös, dass ich nur zu gern mehr erfahren wollte. Was ich dann geboten bekam war so viel mehr als ich jemals zu erwarten gewagt habe.


    In der Geschichte geht es um Elle Bishop, die drei Kinder hat und eine glückliche Ehe mit ihrem Mann Peter führt. Jedes Jahr, und das schon seit ihrer Kindheit, verlebt sie ihre Sommer in den Back Wood von Cape Code. Doch in diesem Jahr sieht sie nach langer Zeit ihren Jugendfreund Jonas wieder und alles fühlt sich an wie damals. Was hat das Leben für sie parat?


    Der Roman besticht vor allem durch diesen idyllischen Ort, an dem man nur zu gern selbst Urlaub machen würde und durch starke Charaktere bis in die letzte Nebenfigur hinein.


    Im Großteil des Romans geht es um die schwierigen Familienverhältnisse, in denen Elle groß wird, denn ihre Kindheit ist von den wechselnden Männern der Mutter und ständigen Umzügen geprägt. Und dann schlägt immer wieder das Schicksal zu.


    Es ist ganz klar keine Geschichte, die man in einem Rutsch liest, denn es passiert so viel Dramatisches, teils Verstörendes, dass man die Luft anhält, schlucken muss oder einem die Tränen in die Augen steigen. Daher kann ich nur jedem Leser raten in guter emotionaler Verfassung zu sein, da einen sonst die Geschichte in ihr schwarzes Loch mit hineinzieht.


    Viele Leser mögen Elle als distanzierte Person wahrnehmen, aber ich konnte mich enorm gut mit ihr identifizieren und verstand ihr Handeln zu jedem Zeitpunkt. Sie hat so viel durchmachen müssen und dennoch ist sie so stark und lebensfroh, das habe ich sehr bewundert.


    Die beiden Männer Jonas und Peter in ihrem Leben haben jeder ihr Gutes für sich und man kann nachempfinden wie schwer es ist so enorm zwischen den Stühlen zu stehen und sich nicht entscheiden zu können.


    Die Stimmung im Buch ist teils sehr bedrückend und dennoch schafft es die Autorin mit ihrem Stil den Leser jederzeit mitzureißen und zu fesseln.


    Die unterschiedlichen Zeiten, in denen die Handlung spielt, verdeutlichen sehr intensiv, was die gesamte Familie geprägt hat und warum die Figuren so sind wie sie sich geben.


    Das offene Ende sorgt dafür, dass man als Leser noch lange grübelt, wie es ausgehen könnte, denn alles scheint möglich.


    Fazit: Ich habe diesen Roman mit großer Faszination gelesen und kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ein absoluter Knaller.


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3764507756


    Herausgeber ‏ : ‎ Blanvalet Verlag; Originalausgabe Edition (14. März 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 448 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3764507756

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3764507756


    Inhaltsangabe:


    Heike lebt zurückgezogen mit Mann und Kindern in Bonn, manchmal hilft sie im Schreibwarenladen mit. Von ihr aus könnte es immer so weitergehen. Doch eines Tages steht ihr alter Uni-Professor im Laden, der Leiter des Instituts für Graphologie. Er möchte sich Heikes enorme Begabung zunutze machen: Niemand kann so viel aus einer Handschrift herauslesen wie sie. Nur will sie mit der Graphologie nichts mehr zu tun haben – aus gutem Grund. Außerdem vertraut sie dem Professor nicht. Tatsächlich ist er in den Aufbau der Ständigen Vertretung der DDR in Bonn verstrickt, und Heike gerät in den Strudel dramatischer Begebenheiten...


    Autoreninfo:


    Annette Wieners ist Schriftstellerin und Journalistin. Sie wurde in Paderborn geboren. Nach Stationen in Münster, München und Hannover lebt sie seit vielen Jahren in Köln.

    Meine Meinung:


    Titel: Von Agenten umzingelt..


    Eher zufällig bin ich über den Roman gestolpert und ich bin froh darüber, denn hier habe ich über ein Thema gelesen, was mir nahezu unbekannt war.


    In der Geschichte geht es um Heike, die einst Graphologie studiert, ihr Studium aber nach einem Zerwürfnis abgebrochen hat, obwohl sie die Beste war. Lieber arbeitet sie im Schreibwarenladen und ist glücklich mit Mann und Kindern. Als plötzlich ihr alter Uniprofessor in ihr Leben stolpert ist nichts wie zuvor. Was will er von ihr? Als die ersten Gefahren drohen, hadert Heike an ihren Entscheidungen. Werden sie und ihre Familie das überleben?


    Der Roman spielt in der Zeit vom 05. Februar 1974 bis 06. Mai 1974 und obwohl es nur wenigen Wochen sind, verliert man das Zeitgefühl und glaubt die Protagonisten sind deutlich länger in das ganze Drama involviert.


    Von der Graphologie habe ich schon mal gehört, aber was genau damit alles möglich ist, das war mir nicht bekannt. Die kleinen Einschübe von Erklärungen zu Buchstabenformen und ihren Bedeutungen waren interessant.


    Heike ist als Figur nicht ganz so einfach, weil sie ihrer Umgebung gegenüber oft unnahbar ist. Im Verlauf der Handlung erfährt man immer mehr und versteht dann auch warum sie so agiert. Ich konnte mich gut in sie einfühlen. Ihre Ängste habe ich nicht so gern ausgehalten, denn was sie alles ertragen muss, das ist zwar spannend, aber auch hart.


    Ehemann Peter tat mir aufgrund seiner Selbstzweifel leid, dabei ist er so ein toller Mensch. Er ergänzt Heike perfekt und akzeptiert wie sie ist, das hat man doch eher selten. Auch fand ich klasse wie sehr sie sich mögen und dass die Ehe auf Augenhöhe stattfindet, was für die damalige Zeit ja eher selten war.


    Mit Bonn hatte ich mich zuvor noch nie beschäftigt und so war ich doch sehr erstaunt wer sich alles in der Bundesrepublik aufhielt und wie viele Spione es von allen Seiten gab. Dauernd abgehört zu werden würde mich wahnsinnig machen.


    War der Großteil des Romans immens fesselnd, so fand ich den Schluss etwas übertrieben, da die rohe Gewalt teils zu viel und teils zu konstruiert rüberkam. Insgesamt habe ich mich jedoch gut unterhalten gefühlt und auf jeden Fall Neues gelernt.


    Fazit: Unterhaltsamer Einblick in den kalten Krieg und deutsch- deutsche Geschichte. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Covergirl statt Landmädchen?


    Maserati fällt in ihrem Dorf nicht nur aufgrund ihres Namens auf, sondern weil sie nahezu das einzige junge weibliche Wesen in der Umgebung ist. In der Gaststätte der Großmutter kellnert sie, doch hat sie das überhaupt nötig? Was ist ihr Geheimnis?


    Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung, so dass wir als Leser einen guten Überblick über die Figuren haben.


    Mir haben am Roman vor allem die Schilderungen von Sommer, Ferien und Idylle gefallen, auf die man beim Lesen einfach Lust bekommt. Zudem werden Themen wie erste Liebe, Freundschaft, Pflege von Angehörigen und mehr beleuchtet, was fast ein wenig viel für dieses schmale Buch ist. Und immer kommt alles mit leisen Tönen und eher zwischen den Zeilen.


    Maserati als Hauptfigur fand ich einfach klasse, da sie trotz allem für das bisschen Familie, was ihr geblieben ist, alles gibt. Ihre leicht schnoddrige Art symbolisiert hervorragend den Teenager, der mitten in der Findungsphase steckt.


    Mein liebster Charakter war jedoch die Oma, die manchmal doch mehr mitbekommt als man glauben mag. Und ihre Kochkünste, sowie ihr Eifer und Fleiß sind legendär.


    Von den drei Jungen hat mir persönlich am besten Georg gefallen, weil er ohne wenn und aber für andere da ist. Die anderen beiden haben natürlich ihre Päckchen zu tragen und dennoch habe ich sie so ein wenig als verwöhnte Jungs empfunden, die zu sehr in Watte gepackt werden. Caspers Spitznamen für Maserati hingegen sind einfach nur herrlich lustig.


    Fazit: Gelungene Lektüre vor allem für junge Leute in der Entwicklungsphase. Unterhaltsam, aber nicht unbedingt ihr bestes Buch.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3608984984


    Herausgeber ‏ : ‎ Klett-Cotta; 2. Druckaufl., 2022 Edition (19. März 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 592 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3608984984

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3608984989

    Originaltitel ‏ : ‎ Love Marriage


    Inhaltsangabe:


    Yasmin und Joe haben große Pläne für die Zukunft. Doch bevor es für die beiden angehenden Ärzte ans Heiraten geht, steht das erste Kennenlernen ihrer Familien an. Und das hat es in sich. Denn während Yasmins traditionsbewusste Eltern schon bei einem Zungenkuss empört den Fernseher ausschalten, eilt Joes Mutter ein Ruf als feministische Ikone voraus. Und tatsächlich hält das Abendessen im noblen Primrose Hill überraschende Entwicklungen bereit. Jedoch völlig anders als gedacht, denn zwischen den beiden Müttern des Brautpaars entsteht eine Freundschaft, die mit althergebrachten Gewohnheiten bricht. Schon bald stehen Yasmin und Joe nicht nur vor der Herausforderung, ihre eigene Beziehung neu zu bewerten, sondern auch die Beziehungen zu ihren Eltern auf den Prüfstand zu stellen.


    Autoreninfo:


    Monica Ali wurde in Dhaka, Bangladesh, geboren und wuchs in England auf. Sie ist die Autorin von "Untold Story", "In The Kitchen", "Alentejo Blue"und "Brick Lane", der auf der Shortlist für den Booker Prize, den George Orwell Prize for political writing und den Commonwealth Writers' Prize stand.

    Meine Meinung:


    Titel: Was bedeutet Liebe?


    Auf dieses Buch war ich so unglaublich gespannt, weil ich gern etwas über komplizierte Beziehungen lese und auch Kulturunterschiede mich begeistern können.


    In der Geschichte geht es um Joe und Yasmin, die gern heiraten wollen. Die Eltern sollen sich kennenlernen, doch davor haben beide große Angst, denn während Joes Mutter Harriet sehr offen ist, sind Yasmins Eltern regelrecht verklemmt und sehr religiös noch dazu. Wird das gut gehen?


    Im Buch gibt es sehr viele Personen, wo man gut aufpassen muss wer zu wem gehört und in welcher Verbindung sie zueinander stehen. Meine persönliche Lieblingsfigur waren die alte Zlata im Krankenhaus, die trotz allem Stärke beweist und immer einen guten Rat parat hat. Und natürlich hat mich Pepperdine mit seinem Charme verzaubert.


    Die Hauptfiguren sind mit enormen Problemen und Geheimnissen behaftet. Jeder möchte den Schein wahren und macht es dadurch noch schlimmer. Man wartet regelrecht auf den großen Knall, der entweder wieder alles ins Lot bringt oder alles zerstört.


    An den Figuren Yasmin und Harriet habe ich mich emotional enorm gerieben, denn sie haben mir einiges abgefordert. Zwar habe ich Yasmin mit ihren Problemen gut verstehen können, aber ich hätte ihr gern öfter einen Schubs in die richtige Richtung geben wollen. Nachdem sie vieles verdirbt, gelingt ihr zum Ende hin der Wandel und sie macht enorme Fortschritte. Harriet, die Schwiegermutter in spe, liebt es Grenzen zu überschreiten und zu provozieren. Oft denkt man, dass sie das jetzt nicht wirklich macht und dann kommt es noch viel schlimmer.


    Monica Alis Schreibe hat mich sehr in ihren Bann gezogen, denn sie weiß mit besonderer Wortwahl und interessanten Figuren zu bezaubern. Man blickt in die Abgründe der Menschlichkeit und wenn man ehrlich zu sich selbst ist, dann weiß man dass das eigene Umfeld auch oft so tickt.


    Das einzige Manko an der Handlung waren die Szenen, in denen es um medizinische Details und die Klärung von Krankheiten geht. Das fand ich persönlich etwas fad. Zum Glück gibt es das nicht zu oft.

    Das Ende war für mich schlüssig und nachvollziehbar. Es wird nicht alles geklärt, man kann weiter fantasieren, was den Figuren noch passieren könnte und es gibt kein kitschiges Happyend, wo ich sehr froh drüber war.

    Fazit: Tiefe Einblicke in menschliche Beziehungen, die teils kompliziert sind wie verknotete Wollknäule und dennoch rettbar, wenn man sich einfach ausführlich damit beschäftigt. Ich habe mich enorm gut unterhalten gefühlt und spreche gern eine Empfehlung aus. Gelungen!

    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten