Beiträge von nicigirl85

    ASIN/ISBN: 3764532556


    Herausgeber ‏ : ‎ Penhaligon Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (8. März 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 400 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3764532556

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3764532550

    Originaltitel ‏ : ‎ The Girl in Red


    Inhaltsangabe:


    Geh nicht allein in den tiefen, tiefen Wald. Aber Red hat keine Wahl: Seit die Krise vor drei Monaten über das Land kam, ist sie auf sich allein gestellt. Ihre einzige Hoffnung besteht darin, sich zu ihrer Großmutter durchzukämpfen. Red fürchtet nicht die Unwesen, die nachts durch die Wälder streifen. Die wahre Bedrohung geht von den Menschen aus: von ihren dunklen Sehnsüchten, niederen Beweggründen und bösen Hintergedanken. Am schlimmsten jedoch sind die Männer in Uniform, mit ihren Befehlen und Geheimakten, die auf Reds Spur sind. Sie möchte niemanden töten, aber wer allein in den Wald geht, muss sich verteidigen können...


    Autoreninfo:


    Die Amerikanerin Christina Henry ist als Fantasyautorin bekannt für ihre finsteren Neuerzählungen von literarischen Klassikern wie "Alice im Wunderland", "Peter Pan" oder "Die kleine Meerjungfrau". Im deutschsprachigen Raum wurden diese unter dem Titel "Die Dunklen Chroniken" bekannt und gehören zu den erfolgreichsten Fantasy-Büchern der letzten Jahre. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin liebt Langstreckenläufe, Bücher sowie Samurai- und Zombiefilme. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Chicago.


    Meine Meinung:


    Titel: Märchen meets Zombieapokalypse


    Dies war mein erstes Buch der Autorin und ich erwartete eine Märchenadaption, bekam aber etwas gänzlich anderes, was bei mir für Gänsehautmomente sorgte.


    Zunächst einmal muss ich die unglaublich gelungene Optik des Buches loben. Das Cover ist sehr auffällig und gefiel mir richtig gut mit dem heulenden Wolf im Hintergrund, der hochglänzend sich vom Rest des matten Covers abhebt. Der Buchschnitt ist farbig mit vermeintlichen Blutspuren versehen.


    In der Geschichte geht es um Red, die vor der Bedrohung eines Virus zu ihrer Großmutter flieht. Doch im Wald lauert Schlimmeres als nur der Wolf. Wird sie es schaffen oder wie viele andere sterben müssen?


    Der Roman ist in "Davor" und "Danach" unterteilt. Im "Davor" ist Red noch mit ihrer Familie unterwegs. Diesen Part habe ich als deutlich spannender empfunden, da schlichtweg mehr passiert. Im "Danach" ist sie nahezu auf sich allein gestellt und den Gefahren des Waldes ausgeliefert.


    Die Geschichte las sich auf weiter Strecke eher wie eine Zombieapokalypse und nicht wie ein Märchen, da einfach enorm viele schreckliche Dinge passieren, Menschen kaum noch etwas Humanes haben, an jeder Ecke Gefahren drohen und viel Blut fließt. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen, da ich so etwas schon lange nicht mehr gelesen habe mit diesem Gruselfaktor.


    Ansonsten hat Red recht wenig mit der historischen Vorlage gemein, was ich im Nachhinein nicht schlimm finde. Sie trägt immer einen roten Hoodie, ist körperlich eingeschränkt, weil sie eine Prothese trägt, ist bi und hat dunkle Haut. Mehr Diversität in einer Person geht denke ich nicht und das finde ich wichtig in heutigen Geschichten. Als Figur empfand ich sie als recht anstrengend, da sie alles überdenkt, ständig abwägt und gern andere belehrt. In ihrer Situation hilft ihr das jedoch. Ihr Bruder Adam ist da das komplette Gegenteil. Ihn hätte ich gern öfter mal geschüttelt, dass er einfach mehr aufpassen soll.


    Das Virus und die Umstände drum herum haben mich stark an aktuelle Ereignisse im echten Leben erinnert, denn auch in der Handlung gibt es Maskenverweigerer, Menschen die die Erkrankung unterschätzen und dann elendig daran sterben.


    Gestört haben mich die Äußerungen, die in Klammern geschrieben waren, da sie bei mir den Lesefluss gestört haben. Oft hätten entweder die Klammern wegbleiben können, da die Infos darin gut gepasst haben oder aber der Inhalt in Klammern war nicht wirklich nötig, da sie die Handlung nicht vorangebracht haben.


    Nach Beendigung der Lektüre war ich etwas enttäuscht, da ich mir mehr Auflösungen gewünscht hätte was die Menschen da sterben lässt. Das Ende ist sehr offen gehalten und sagt nicht wirklich aus, ob Red es nun geschafft hat oder nicht und ob die Zukunft rosiger aussehen wird.


    Fazit: Wer es gern gruselig und blutig mag, der wird diese Geschichte lieben. Ich habe mich etwas schwer getan und kann daher nur bedingt eine Empfehlung aussprechen.


    Bewertung: 5/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 345327377X


    Herausgeber ‏ : ‎ Heyne Verlag (21. März 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 336 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 345327377X

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3453273771


    Inhaltsangabe:


    Was wissen wir schon über unsere Eltern? Meistens viel weniger, als wir denken. Und manchmal gar nichts. Die fünfzehnjährige Kim hat ihren Vater noch nie gesehen, als sie von ihrer Mutter über die Sommerferien zu ihm abgeschoben wird. Der fremde Mann erweist sich auf Anhieb nicht nur als ziemlich seltsam, sondern auch als der erfolgloseste Vertreter der Welt. Aber als sie ihm hilft, seine fürchterlichen Markisen im knallharten Haustürgeschäft zu verkaufen, verändert sich das Leben von Vater und Tochter für immer.

    Ein Buch über das Erwachsenwerden und das Altern, über die Geheimnisse in unseren Familien, über Schuld und Verantwortung und das orange-gelbe Flimmern an Sommerabenden.


    Autoreninfo:


    Jan Weiler, 1967 in Düsseldorf geboren, ist Journalist und Schriftsteller. Er war viele Jahre Chefredakteur des SZ Magazins. Sein erstes Buch "Maria, ihm schmeckt's nicht!" gilt als eines der erfolgreichsten Debüts der letzten Jahrzehnte. Es folgten unter anderem "Antonio im Wunderland", "Mein Leben als Mensch", "Das Pubertier", "Die Ältern" und die Kriminalromane um den überforderten Kommissar Martin Kühn. Neben seinen Romanen verfasst Jan Weiler zudem Kolumnen, Drehbücher, Hörspiele und Hörbücher, die er auch selbst spricht. Er lebt in München und Umbrien.


    Meine Meinung:


    Titel: Ruhrpottcharme statt Miami Beach...


    Da ich die Geschichten rund ums Pubertier sehr mag und es hier ebenfalls um ein solches Exemplar geht, begann ich gespannt mit der Lektüre.


    In der Geschichte geht es um Kim, die vor allem mit Wutanfällen, schlechten Noten und noch schlechterem Benehmen glänzt. Als sie etwas Schlimmes anstellt, muss sie zur Strafe die Sommerferien bei ihrem leiblichen Vater verbringen, den sie nicht kennt. Das wird der schlimmste Sommer ihres Lebens oder etwa nicht?


    Während der Schreibstil Weilers es einem leicht macht ins Buch einzutauchen, sind die Figuren erstmal alles andere als liebenswert. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, ist nicht in der Lage sich zu öffnen und Reden wird eiskalt überbewertet. Erst mit dem Abbau von Vorurteilen und Klischees entsteht Verständnis füreinander.


    Kim erzählt als erwachsene Ich- Erzählerin von ihrem damaligen Sommer im Jahr 2005, der alles danach veränderte.


    Im Buch gibt es jedoch nicht nur tolle Vergleiche und sprachliche Bilder, die einen zum Schmunzeln bringen, sondern auch tiefgreifende Geheimnisse, die das Leben aller beeinflussen und die erst ganz zum Schluss für Klarheit und mehr Verständnis sorgen.


    Während ich die Kollegen rund um Ronalds Halle ungemein mochte, allen voran Alik, der Kim mal zeigt wie das Leben ohne Überfluss aussieht, mochte ich Kims Stiefvater und das Leben was sie bisher führte so gar nicht. Der Überfluss an allem hat ihre Umgebung doch sehr vergiftet, so dass Missgunst und Häme überwiegen und Freundschaften kaum möglich scheinen.


    Mir haben die zarten Bande zwischen Kim und Alik gefallen, die niemals ins Kitschige gerutscht sind und auch, dass sich Kim so enorm zum Positiven verändert hat, was zeigt dass es immer Möglichkeiten gibt aus sich und seinem Leben noch das Beste zu machen.


    Während ich den Großteil des Romans sehr gern gelesen habe und teils herzhaft lachen musste, so fand ich das Ende etwas drüber. Ich hätte es schöner gefunden, wenn Geld irgendwie mal keine Rolle mehr gespielt hätte.


    Fazit: Mal ein etwas anderer Roman über einen jungen Menschen, der über sich hinauswächst. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Über seinen Schatten springen...


    Mich hat dieses Buch sehr neugierig gemacht, weil ich 1999 in etwa im selben Alter war wie der Protagonist und mir eine Reise in meine Jugend gewünscht habe, die ich dann auch bekam.


    In der Geschichte geht es um Pascal, der sich aufgrund eines Geheimnisses nicht mehr zeigt. Sein liebstes Hobby Schwimmen kann er deswegen nicht mehr ausüben. Warum hat er diesen speziellen Spitznamen und was ist los mit ihm? Als er Jacky begegnet, gerät seine Welt ins Wanken. Wird er tief fallen oder über sich hinaus wachsen?


    Pascal, den alle nur Krüger nennen, agiert als Ich- Erzähler, so dass man nah an ihm dran ist. Man merkt sehr schnell, dass er etwas zu verbergen hat und dass er selbstbewusster ist als er von sich selbst glaubt. Ich mochte ihn als Charakter auf Anhieb, was vielleicht auch etwas mit seiner kontrollierten und bedachten Art zu tun hat, da ich ähnlich ticke. Es braucht schon sehr viel eh ich über meinen Schatten springe und ihm geht es da ähnlich.


    Ansonsten spiegelt der Roman herrlich die Zeit der Neunziger wider mit Musik, Filmen, Klamottenstil und Co, was einen als Leser wirklich in die Vergangenheit abtauchen lässt.


    Es geht um wahre Freundschaft, die erste Liebe und was Mobbing mit einem macht. Das ist sehr augenöffnend geschildert.


    Der Klippensprung hat mich zwar ein wenig an "Hardland" von Benedict Wells erinnert, jedoch weiß ich, dass man nur in diesem Alter zu solchen Taten bereit ist und es in jedem Jahrzehnt eigentlich dieselben "Mutproben" sind, die Jugendliche anstellen.


    Besonders an dem Roman fand ich die Geschichten, die Pascal schreibt, weil er damit am besten seine Gefühle ausdrücken kann und ich glaube, dass viel mehr Jugendliche sich ihre Ängste, Nöte und Sorgen von der Seele schreiben sollten.


    Das Lüften des Geheimnisses lässt lange auf sich warten und ich war in eine ganz andere Richtung unterwegs. Die Erklärungen waren schlüssig und nachvollziehbar und für mich blieb keine Frage offen.


    Fazit: Ein schöner Roman über die Jugend in den 90ern. Ich habe ihn gern gelesen und empfehle ihn auf jeden Fall weiter.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3446269142


    Herausgeber ‏ : ‎ Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG; 2. Edition (14. Februar 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 368 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3446269142

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3446269149


    Inhaltsangabe:


    Dreißig Jahre hat Hüseyin in Deutschland gearbeitet, nun erfüllt er sich endlich seinen Traum: eine Eigentumswohnung in Istanbul. Nur um am Tag des Einzugs an einem Herzinfarkt zu sterben. Zur Beerdigung reist ihm seine Familie aus Deutschland nach. Fatma Aydemirs großer Gesellschaftsroman erzählt von sechs grundverschiedenen Menschen, die zufällig miteinander verwandt sind. Alle haben sie ihr eigenes Gepäck dabei: Geheimnisse, Wünsche, Wunden. Was sie jedoch vereint: das Gefühl, dass sie in Hüseyins Wohnung jemand beobachtet. Voller Wucht und Schönheit fragt „Dschinns“ nach dem Gebilde Familie, den Blick tief hineingerichtet in die Geschichte der vergangenen Jahrzehnte und weit voraus.


    Autoreninfo:


    Fatma Aydemir wurde 1986 in Karlsruhe geboren. Sie lebt in Berlin und ist Kolumnistin und Redakteurin bei der taz. Bei Hanser erschien 2017 ihr Debütroman Ellbogen, für den sie den Klaus-Michael-Kühne-Preis und den Franz-Hessel-Preis erhielt. 2019 war sie gemeinsam mit Hengameh Yaghoobifarah Herausgeberin der Anthologie Eure Heimat ist unser Albtraum. Ihr zweiter Roman "Dschinns" (Hanser, 2022) wurde mit dem Robert-Gernhardt-Preis ausgezeichnet.


    Meine Meinung:


    Titel: Die Geister, die ich rief...


    Von diesem Buch wurde mir mehrfach vorgeschwärmt, so dass ich mir eine eigene Meinung bilden musste. Und was soll ich sagen? Es ist einfach spitze.


    In der Geschichte geht es um vier Geschwister, die zusammen mit ihrer Mutter den toten Vater beerdigen müssen, der kurz nach Erfüllung seines größten Traums stirbt. Es existieren Spannungen in der Familie. Was ist da nur passiert? Gibt es etwa Geheimnisse?


    Jedes Familienmitglied und seine jeweilige Situation werden in einzelnen Abschnitten aufgezeigt und ein beobachtender Erzähler führt uns durch das Geschehen. Auch wenn es keine Ich- Perspektive gibt, so ist das Geschriebene dennoch sehr intensiv, weil man so enorm nah an den Figuren dran ist mit all ihren Problemen.


    Man bekommt Einblicke in eine Migrantenfamilie, die sehr mit ihrem Schicksal des Auswanderns hadert und je mehr man liest, desto besser kann man sie mit all ihren Problemen auch verstehen. Man bekommt ja doch eher selten bis gar nicht solche Einblicke geboten.


    Jedes Schicksal hatte für sich etwas Besonderes und dennoch fühlte ich mich mit Peri wohl am meisten verbunden, weil sie mit ihrer rebellischen Art mir sehr nah ist.


    Im Buch finden so viele Themen Platz, dass ich sie kaum aufzählen kann. Da stehen Kultur und Religion teilweise der Entwicklung Einzelner im Weg. Es gibt rassistische Begebenheiten. Es gibt Fremdheit im eigenen Kulturkreis, sowie Transgender und auch Homosexualität werden angeschnitten. Vor lauter Themenvielfalt hat man das Gefühl mehr als die knapp 370 Seiten zu lesen.


    Das Ende schlägt dem Fass den Boden aus. Lasst euch überraschen, denn viele Wendungen werdet ihr nicht kommen sehen und sie werden euch überrollen.


    Fazit: Ein intensives Leseerlebnis, dass mich rundum begeistert hat. Man muss oft hart schlucken und kann das Gelesene nicht glauben. Klare Leseempfehlung.


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Das Leben nach der Wende authentisch geschildert...


    Ich habe schon einiges von Herrn Goldammer gelesen und war doch recht gespannt was die neue Reihe verspricht. Was soll ich sagen? Meine Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen.


    In der Geschichte geht es um den frisch gebackenen Polizisten Tobias Falck, der nicht nur mit seinem neuen, gefährlichen Job klarkommen muss, sondern auch noch die Umbrüche der Wende miterlebt. Was wird die neue Zeit bringen? Kommt die erhoffte Freiheit oder steigt die Kriminalität in nie geahnte Höhen?


    Die Ereignisse geschehen im Frühjahr 1988 und im Herbst 1989, eine der wohl spannendsten Zeiten innerdeutscher Geschichte. Mir hat vor allem gefallen, dass es ein Mix aus spannend und witzig ist und eben gefühlt nebenbei echte Geschichte beleuchtet wird. Und der Autor bekommt dies hin ohne mit Klischees zu spielen, denn so wie es dargestellt wird, so war es auch.


    Die dargestellten Polizisten mochte ich alle ungemein gern, denn auch wenn Tobias noch jung und unerfahren ist und sein Chef Schmidt mehr Dienstjahre auf dem Buckel hat, so haben sie doch alle eins gemeinsam: Sie haben mit den vielen Veränderungen zu kämpfen. Jeder ist auf seine Art verunsichert und versucht mit dem klarzukommen, was passiert, denn das bisher Bekannte ist dann einfach mal Vergangenheit. Durch Falck kommt zudem sehr gut rüber was die Gesellschaft bereits in frühen Jahren von einem erwartete, nämlich Heirat, Kinder, fleißig arbeiten und wenn man da aus der Norm fiel, dann wurde das gesehen.


    Cool fand ich, dass auf kleine Gegebenheiten geachtet wird, wo die Unterschiede liegen zwischen Ost und West. Da geht es eben nicht nur um die besseren Autos oder die tolleren Klamotten, denn selbst Zahnpasta und Co waren komplett anders.


    Dieser erste Band bietet mehr als nur einen Fall, der aufgeklärt werden muss. Man tappt wirklich lange im Dunkeln, rätselt mit, kommt aber dennoch nicht so richtig drauf. Auf den letzten 70 Seiten kommt dann alles Knall auf Fall, die Ereignisse überschlagen sich und die überraschenden Lösungen liegen einem als Leser zu Füßen. Das hatte schon was von einem Actionfilm.


    Ich muss gestehen, dass ich unseren Trupp in Dresden nur zu gern weiter begleitet hätte und ich hoffe sehr, dass da noch einige Bände auf uns warten werden. Das offene Ende im Bezug auf die Figuren zeigt jedenfalls, dass es noch viel zu erzählen gibt.


    Fazit: Toller Startband, der enorm Lust auf mehr macht. Klare Leseempfehlung!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Mit dem Drachenmädchen fing alles an...


    Da mir die ersten beiden Romane der Autorin so gut gefielen, kam ich nicht umhin auch diesen zu lesen. Optisch passt er schon mal perfekt zu den vorherigen. Er hat direkt einen Wiedererkennungswert.


    In der Geschichte geht es um Léna, die nach einem tragischen Schicksalsschlag Ablenkung in Indien sucht. Das Elend der armen Bevölkerung, allen voran den weiblichen Dalits, den Unberührbaren, nimmt sie sehr mit. Es kann doch nicht sein, dass man kein Recht auf eine Zukunft hat nur weil man als Mädchen geboren wird. Wird ihre Idee Früchte tragen oder wird man ihr zu viele Steine in den Weg legen?


    Anders als bei ihren anderen Büchern benötigte ich hier etwas länger Zeit zum Reinlesen, da es sich zu Beginn eher sachbuchartig für mich anfühlte.


    Die Szene als Lalita und Léna sich das erste Mal so richtig nah begegnen, da war ich dann voll drin und gefesselt.


    Die Autorin gibt wieder tiefe Einblicke in das Leben indischer Frauen und bei deren Rechtslosigkeit wird man als Westeuropäer einfach nur wütend über diese Ungerechtigkeit in deren Kultur, aber gleichzeitig weiß man auch all das was man selbst als Privilegien genießt noch viel mehr zu schätzen.


    Das Geheimnis um Léna, was mit ihr eigentlich nicht stimmt, bleibt sehr lange verborgen und die Offenbarung hat mich überrascht, denn ich habe mit etwas anderem gerechnet.


    Ganz toll fand ich, wie die jungen Menschen immer mehr Vertrauen zu Léna fassen und dass es eben nicht unbedingt immer eine gemeinsame Sprache braucht, um sich zu verstehen.


    Die Entwicklung von Preeti als Figur hat mir gefallen. Hatte ich anfangs noch enorm Angst vor ihr und dass durch ihre Gewalt was richtig Schlimmes passiert, so wird sie durch Lénas Hilfe doch deutlich zahmer.


    Fremde Begrifflichkeiten werden im Text mittels Fußnoten direkt erklärt, so dass man nicht zu einem Glossar blättern muss, was ich gut fand.


    Fazit: Berührend, unterhaltsam, mal etwas anderes. Nicht ganz so fesselnd wie ihre ersten Werke und dennoch lesenswert.


    Bewertung: 6/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3827014336


    Herausgeber ‏ : ‎ Berlin Verlag; 2. Edition (29. Juli 2021)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 224 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3827014336

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3827014337


    Inhaltsangabe:


    Die Eltern sterben binnen weniger Monate. Leben und Selbstbild des 35-jährigen Erzählers wirbeln durcheinander. Wie alles unter einen Hut bringen: Abschied, Arbeit, Liebe, Freundschaft und das Schreiben? Doch trotz der Überforderung sprudeln Rührung, Traurigkeit, Witz und großes Glück in ungeahnter Intensität. Christian Dittloff spürt dem Trauerjahr nach, verwebt bewegend, klug und humorvoll Autobiographisches, reflektierende Betrachtung und eine große Lust am Erzählen zu einem autofiktionalen Meisterwerk.


    Autoreninfo:


    Christian Dittloff, geboren 1983 in Hamburg, studierte Germanistik und Anglistik in Hamburg sowie Literarisches Schreiben in Hildesheim, arbeitete in einer Psychiatrie, als Kulturjournalist und Experte für Kulturmarketing. 2018 erschien sein Romandebüt "Das Weiße Schloss". Er lebt und schreibt in Berlin.


    Meine Meinung:


    Titel: Der Tod gehört zum Leben dazu...


    Ich gebe es ungern zu, aber auf dieses Buch bin ich nur durch Social Media gestoßen. Und ja ich bin sehr dankbar dafür.


    Der Autor Christian Dittloff hat kurz hintereinander Vater und Mutter verloren und schildert in diesem Werk seine Erlebnisse mit den Eltern, seine Trauer und wie es ist plötzlich "allein" zu sein.


    Das Besondere ist in jedem Fall, dass man selbst sofort zu grübeln beginnt und wie sehr es einen selbst treffen würde, wenn die eigenen Eltern nicht mehr wären.


    Ich fand spannend, dass ich bei der Lektüre auch immer mehr das Gefühl hatte meine Eltern wirklich nur zu kennen ab dem Zeitpunkt als es mich gab, aber das Davor einfach nur Rauchschwaden sind, die ich nur erahnen, aber nicht sehen kann.


    Das Geschriebene ist traurig, lustig, mitnehmend, unterhaltsam und einfach so real, dass man jedes Wort glaubt, denn ab einem gewissen Alter hat wohl jeder schon mal Schlimmes erlebt und einen liebgewonnen Menschen verloren. Man fühlt mit und kann sich sehr gut einfühlen.


    Für mich definitiv ein besonderes Buch mit Tiefgang, welches nicht jede Durchschnittsbuchhandlung oder Buchkette auf Vorrat liegen hat.


    Fazit: Ein Werk, das in mir noch lange nachklingen wird. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Klasse!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Die Magie der Schlüssel Akt eins...


    Ich lese eher selten Romantasy und dies ist mein erstes Buch des Autorenduos, weshalb ich gespannt zu lesen begann.


    In der Geschichte geht es um Kela, die nur noch ihren Bruder hat, denn alle anderen sind tot. Gerade erst ist ihr mürrischer Großvater gestorben, der wenig später als Geist auftaucht. Was geht vor in ihrem Haus? Als sie wegen Geldproblemen drei Mitbewohner aufnehmen, wird es richtig kurios. Mit den Dreien stimmt doch etwas nicht, oder?


    Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um eher seichte Lektüre, was auch manchmal sein muss im Leben, um sich entspannt abzulenken.


    Vieles ist nicht neu und hat man ähnlich schon gelesen oder gehört und dennoch mochte ich die Idee mit den Clans und den Verbindungen zu Blumen. Die gesonderten Schilderungen zu den Bedeutungen der einzelnen Blumen fand ich spannend.


    Die Figuren präsentieren sich in erster Linie durch Optik und natürlich stehen die Liebesgefühle im Vordergrund, aber mich störte das nicht. Da es sich um ein Jugendbuch handelt, ist auch klar, dass Kela kaum Erfahrungen hat und die Liebe erst kennenlernen muss. Das fand ich sogar eher süß, erinnert es einen doch an die eigene Jugend.


    Die mysteriösen Schatten und die einzelnen Clanmitglieder, die da auftauchen, bringen Spannung in die Handlung. Es ist schon interessant wer sich alles als unsterblich herausstellt, obwohl sie einige schon sehr lange kennt. Auch mit vielen witzigen Momenten dient das Buch.


    Fazit: Ein solider Startband, der genug offen lässt, um den zweiten Band lesen zu wollen. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Alte Sage im neuen Gewand...


    Nachdem mir "Kalmann" so unglaublich gut gefiel, musste ich auch zum neuen Buch von Joachim B. Schmidt greifen. Gespannt begann ich mit der Lektüre.


    In der Geschichte geht es um den Bergbauern Wilhelm Tell, in dessen Heimatort die Habsburger ihr Unwesen treiben und die Bevölkerung terrorisieren. Aufgrund eines kleinen Fehlverhaltens folgt der berühmte Apfelschuss, aber das ist erst der Anfang von so viel mehr. Wer wird überleben und wer wird es nicht schaffen?


    Zu Beginn brauchte ich etwas, um in die Handlung zu finden, da mich die vielen Akteure, die alle aus der Ich- Perspektive berichten, etwas verwirrt haben. Man sieht erst nach und nach wer zu wem gehört und wer letztlich wer ist.


    Die insgesamt zehn Kapitel sind nochmals in Sequenzen unterteilt, die recht kurz sind, was für einen enormen Speed in der Handlung sorgt. Ich fühlte mich regelrecht durch die Ereignisse getrieben, weil alles Knall auf Fall geht. Das hat mir gut gefallen, sorgt es doch dafür, dass man nicht mehr aufhören kann zu lesen.


    Ich kannte die Tell- Sage nur wage und kann daher wenig Vergleiche ziehen, was aber absolut nicht nötig ist, da diese Geschichte für sich steht. Was mich besonders berührt hat waren die Geschehnisse bei Vater Loser, weil es einen Bezug zur aktuellen Realität hat, obwohl diese Geschichte ja einige Jahrhunderte vor uns spielt.


    Auch das Leid der Frauen hat mich mitgenommen, sind sie doch oft der Willkür der Männer ausgesetzt und können ihr Schicksal nur hinnehmen.


    Meine absolute Hassfigur und ich denke das war auch so gewollt, war Harras. Wie verbittert muss man sein vom Leben, dass man von allen Menschen nur schlecht denkt und jedem nur Schlechtes wünscht? Die dusseligen Soldaten hingegen fand ich dazu köstlich amüsant.


    Fazit: Ein spannender Roman, der mit hartem Stoff daherkommt, aber eben auch einige witzige Momente zu bieten hat. Klare Leseempfehlung!


    Fazit: 8/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Der Krieg ist vorbei und nun?


    Nachdem ich letztes Jahr "Dunkelnacht" mit großer Begeisterung gelesen habe und mich der Jugendroman zu Tränen rührte, war ich auf diesen hier mehr als gespannt.


    In der Geschichte geht es um Traute, Herrmann und Jakob, deren Kindheit nahezu nur aus Krieg bestand. Nun ist dieser vorbei. Doch was bedeutet das für ihr Leben? Wird nun alles schlagartig besser? Aber wie soll das gehen, wo doch ihre Heimatstadt Hamburg in Schutt und Asche liegt?


    Der Jugendroman bildet die Tage 22.06.1945 bis 29.06.1945 ab, also recht kurz nach der Kapitulation und wir begleiten die Kinder im steten Wechsel, denn zu Beginn der Geschichte kennen sich nicht gleich alle.


    Jedes Schicksal für sich ist sehr bewegend und dennoch hat mich am meisten Herrmann fasziniert und das nicht unbedingt aufgrund des verletzten Soldatenvaters, sondern weil er im Verlauf begreift, dass die Ideologie rein gar nichts gebracht hat, die ihm all die Jahre eingebläut worden ist. Wie er mit dieser Erkenntnis umgeht, das hat mich beeindruckt.


    Auch wenn die Geschichte nur gut 180 Seiten mit großer Schrift belegt, so lässt sich das nicht in einem Rutsch lesen, denn das Erzählte berührt und lässt einen immer wieder schlucken. Gerade in der aktuellen Zeit kann man die Schicksale von damals mit denen von heute vergleichen.


    Bei dem vorliegenden Buch sollte man sich meines Erachtens an die Altersangabe ab 14 Jahren halten, denn Jüngere könnten zum Einen Verständnisprobleme haben und zum Anderen zu sehr überrumpelt werden von der Härte der Geschichte.


    Begriffe und Ereignisse werden am Ende des Buches näher erläutert, was ich immer sehr hilfreich finde.


    Fazit: Ein enorm wichtiges Buch, was mit dafür sorgen wird, dass das Schreckliche von damals nie vergessen wird, auf dass dies nie wieder passieren mag. Ich habe es gern gelesen und empfehle es nur zu gern weiter.


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Freiheit ist ein hohes Gut...


    Voller Vorfreude begann ich mit der Lektüre, hatte ich doch noch die ergreifende Handlung vom Vorgängerband "Die Zeit der Birken" in guter Erinnerung.


    In der Geschichte geht es um zwei starke Frauen, die beide versuchen Neues zu wagen. Luise reist 1914 in das ihr unbekannte Estland, um einen neuen Job anzunehmen und Merike schließt sich 1989 der Unabhängigkeitsbewegung an. Wie wird das Leben der Frauen verlaufen? Werden sie ihr Glück finden oder kläglich scheitern?


    Im steten Wechsel begleiten wir mal die eine, mal die andere Protagonistin und ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung. Die Kapitel sind mit der jeweiligen Jahreszahl versehen, so dass man direkt weiß bei welcher Figur man ist.


    Während ich bei Merike etwas brauchte, um sie zu mögen, so hatte ich Luise direkt in mein Herz geschlossen, da sie einfach eine gute Seele ist und immer nur etwas tut, wo alle etwas Positives von haben. Merike hingegen war mir zu Beginn etwas zu schüchtern und zurückhaltend, aber das verändert sich ja im Verlauf der Handlung. Sie macht in jedem Fall die größte Entwicklung durch.


    Das Besondere an dem Roman ist jedenfalls, dass man sehr viel geschichtliches Wissen geboten bekommt, sprich man beim Lesen nicht nur unterhalten wird, sondern auch etwas dazu lernt. Vieles war mir vorher gar nicht so bewusst, daher habe ich die Informationen als Bereicherung empfunden. Die politischen Umwälzungen sind auf jeder Seite intensiv zu spüren und man denkt beim Lesen oft an das was gerade aktuell los ist.


    Die von mir heiß ersehnte Liebesgeschichte startet erst ab der Mitte des Buches. Man sollte sich daher erstmal auf die toll beschriebene Umgebung und die einzelnen Figuren einlassen. Ich habe jedenfalls beide Handlungsstränge gleichermaßen inhaliert und gemocht. Ist die Liebesgeschichte dann erstmal da, dann überwältigt sie den Leser mit voller Wucht. Auch wenn das kitschig klingt, so hab ich mich in Julius auf den ersten Blick verliebt. Er passt einfach unglaublich gut zu Luise.


    Auf den letzten hundert Seiten passiert dann so viel, dass einem teilweise der Atem stockt. Ereignisse überschlagen sich und Geheimnisse werden gelüftet. Hier hat die Autorin doch einige Überraschungen für den Leser parat. Ich habe jedenfalls nichts davon kommen sehen.


    Fazit: Eine zauberhafte Geschichte, die berührt und zeitgleich Wissen vermittelt. Ich habe sie sehr gern gelesen und werde sie wohl so schnell auch nicht vergessen. Von mir ganz klar eine Leseempfehlung.


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3446272690


    Herausgeber ‏ : ‎ Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG; 1. Edition (24. Januar 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 192 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3446272690

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3446272699


    Inhaltsangabe:


    Monika Helfer erinnert sich an ihren Bruder Richard. Seit dem Tod der Mutter wachsen sie und ihre Schwestern getrennt vom kleinen Bruder auf. Sie sehen sich selten, verlieren die Verbindung. Es ist die Zeit des Deutschen Herbstes. Richard ist da bereits ein junger Mann, von Beruf Schriftsetzer. Er ist ein Sonderling, das Leben scheint ihm wenig wichtig. Verantwortung übernimmt er nur, wenn sie ihm angetragen wird. So auch, als ihm auf merkwürdige Weise eine verflossene Liebe ein Kind überlässt, von dem er nur den Spitznamen kennt. Die unfreiwillige Vaterrolle gibt ihm neuen Halt, zumindest für eine Zeit. Ein inniges Portrait, eine Geschichte über Fürsorge, Schuldgefühle und Familienbande.


    Autoreninfo:


    Monika Helfer, geboren 1947 in Au/Bregenzerwald, lebt als Schriftstellerin mit ihrer Familie in Vorarlberg. Sie hat zahlreiche Romane, Erzählungen und Kinderbücher veröffentlicht. Für ihre Arbeiten wurde sie unter anderem mit dem Robert-Musil-Stipendium, dem Österreichischen Würdigungspreis für Literatur und dem Solothurner Literaturpreis ausgezeichnet. Mit ihrem Roman "Schau mich an, wenn ich mit dir rede" (2017) war sie für den Deutschen Buchpreis nominiert. Für "Die Bagage" (Roman, 2020) erhielt sie den Schubart-Literaturpreis 2021 der Stadt Aalen. Zuletzt erschien von ihr bei Hanser der Roman "Vati" (2021), mit dem sie erneut für den Deutschen Buchpreis nominiert war.


    Meine Meinung:


    Titel: Der Lieblingssohn...


    Ich kann es nicht anders sagen, aber mit ihrer Reihe rund um ihre Familie hat mich Frau Helfer so verzaubert, dass ich nun natürlich auch als eine der Ersten alles über ihren Bruder lesen wollte.


    Der Roman ist in fünf Abschnitte gegliedert, die den Werdegang von Richard schildern vom Kleinkind bis zum Tod.


    Mir hat gefallen, dass es zum Einen die Erzählung rund um den Bruder ist, zum Anderen wie sich Monika Helfer mit ihrem Mann Michael austauscht und man so Teil des Schreibprozesses ist.


    Und immer wieder wird abgeschweift zu anderen Themen, so dass wir auch wieder über alte Bekannte stolpern wie die Tante mit dem großen, blinden Ehemann, Vati und den anderen Geschwistern. Gerade der Verfall vom Vati nach dem Tod seiner Frau hat mich doch sehr berührt.


    Am meisten fasziniert hat mich die Verbindung zwischen Schamasch, Putzi und Richard. Das ist für mich mehr als Freundschaft, sondern eher tief verbundene Liebe.


    Auch mit diesem Buch ist es der Autorin nicht nur gelungen zu unterhalten, sondern auch tief zu berühren. Ich hatte mich die ganze Zeit gewundert, warum der Bruder nicht sehr alt geworden ist und das schockierende Ende des Romans lässt einen dann nochmal kräftig schlucken.


    Fazit: Ich habe mich wieder unglaublich gut unterhalten gefühlt und kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Kann auf jeden Fall auch separat zu den anderen Büchern gelesen werden, aber dann würde man etwas verpassen.


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 377244976X


    Herausgeber ‏ : ‎ Frech; 1. Edition (28. Oktober 2019)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Taschenbuch ‏ : ‎ 320 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 377244976X

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3772449765

    Lesealter ‏ : ‎ 12 Jahre und älter


    Inhaltsangabe:


    Wie geht das eigentlich - nachhaltiger im Alltag zu leben? Dieses Buch zeigt es dir. Vom umweltbewussten Einkauf über die Lagerung von Lebensmitteln, vom Energiesparen zuhause bis zur Müllvermeidung schneidet "Trick 17 Nachhaltig leben" alle wichtigen Themen rund um Zero Waste, Upcycling & Co an. Die 222 Lifehacks helfen dir, deinen Alltag nachhaltiger zu gestalten - und dabei sogar noch zu sparen.


    Autoreninfo:


    Als freie Journalistin kennt sich Ina Volkmer in vielen Themengebieten bestens aus. Ob Medizin, Kochen, Wohnen, Musik oder Fußball – das Leben hält immer wieder neue, spannende Geschichten bereit. Ihre Leidenschaft ist jedoch die Natur und alles, was man damit anstellen kann. Von selbst gemachten Cremes bis zu frisch gebrauten Kräutertees und Aufgüssen – alles, was Körper und Seele guttut, aber der Umwelt nicht schadet. Wenn sie nicht gerade für eine Reisegeschichte im Ausland ist, befindet sich Inas Lebensmittelpunkt im Herzen Hamburgs, mitten im Leben, mitten auf St. Pauli.


    Meine Meinung:


    Titel: Für Anfänger leicht und verständlich...


    Ich bin aktuell dabei meinen Haushalt zu minimieren und nur noch Dinge zu haben, die ich wirklich brauche und nicht mehr so viel zu konsumieren. Da kam mir das Sachbuch zur richtigen Zeit in die Hand.


    Das Positive an dem Buch ist die freche Aufmachung und dass mit wenigen Worten und vielen Bildern reichlich Infos übermittelt werden. Zudem findet sich nach jedem Kapitel Platz für eigene Notizen.


    Die Tipps und Tricks sind in meinen Augen Großteils sinnvoll, allerdings kannte ich das Meiste bereits, weil ich es einfach intuitiv mache und einiges ist für Menschen in ländlichen Regionen nicht umsetzbar. Daher ist das Buch wohl eher was für Leute, die sich bisher noch nie Gedanken um Geld, Energie sparen und Co gemacht haben.


    Das was ich sehr schade fand war, dass sich einige Aussagen widersprechen und damit unlogisch erscheinen. Man soll keine Sojaprodukte kaufen, bei fleischlos leben werden einem dann aber diverse Sojaprodukte als Alternative empfohlen. Plastik soll man vermeiden und dann wird dauernd was aus Plastik als Alltagshelfer gebastelt, was dann auch nicht wirklich schön aussieht. Man möchte seine Wohnung ja nicht mit Müll dekorieren. Dann kauf ich eben lieber nichts in Plastik Verpacktes.


    Gut gefallen haben mir die Bastelideen für die Kids und die Tipps für Reinigungsmittel.


    Nicht gut finde ich zudem die Art wie die Tipps rüber gebracht werden, denn es wird nach meinem Empfinden mit erhobenen Zeigefinger vermittelt, was einem dem Spaß am lesen und ausprobieren nimmt.


    Fazit: Wenig Neues und daher nur für Neulinge bei dem Thema geeignet.


    Bewertung: 3/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3546100514


    Herausgeber ‏ : ‎ Claassen; 2. Edition (11. Januar 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 896 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3546100514

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3546100519

    Originaltitel ‏ : ‎ To Paradise


    Inhaltsangabe:


    1893, in einem Amerika, das anders ist, als wir es aus den Geschichtsbüchern kennen: New York gehört zu den Free States, in denen die Menschen so leben und so lieben, wie sie es möchten – so jedenfalls scheint es. Ein junger Mann, Spross einer der angesehensten und wohlhabendsten Familien, entzieht sich der Verlobung mit einem standesgemäßen Verehrer und folgt einem charmanten, mittellosen Musiklehrer.

    1993, in einem Manhattan im Bann der AIDS-Epidemie: Ein junger Hawaiianer teilt sein Leben mit einem deutlich älteren, reichen Mann, doch er verschweigt ihm die Erschütterungen seiner Kindheit und das Schicksal seines Vaters.

    2093, in einer von Seuchen zerrissenen, autoritär kontrollierten Welt: Die durch eine Medikation versehrte Enkelin eines mächtigen Wissenschaftlers versucht ohne ihn ihr Leben zu bewältigen – und herauszufinden, wohin ihr Ehemann regelmäßig an einem Abend in jeder Woche verschwindet.


    Autoreninfo:


    Hanya Yanagihara wurde 1974 in Los Angeles geboren und wuchs unter anderem in Hawaii auf. Ihr zweiter Roman Ein wenig Leben war für den Man Booker Prize und den National Book Award nominiert. Ihr erster Roman Das Volk der Bäume wurde 2019 ins Deutsche übersetzt. Hanya Yanagihara lebt in New York.


    Meine Meinung:


    Titel: Ich wollte es lieben, aber ich konnte nicht...


    Da man über dieses Buch eigentlich nur noch stolpert, egal ob auf Social Media, in der Werbung oder sonst wo und ich über den Erstling der Autorin so viel Gutes gehört hatte, wollte ich mich dann auch mal an die fast 900 Seiten wagen.


    Gleich vorweg: Ich lese, um mich nach einem stressigen Arbeitstag zu unterhalten und zu entspannen. Das war bei diesem Werk leider nicht möglich, denn das Lesen fühlte sich hier eher wie ein Hochschulstudium an: langweilig, in die Länge gezogen und oft zu viel gewollt.


    Bei diesem Roman bekommt man eigentlich drei Bücher in einem und ich muss leider gestehen, dass ich die Zusammenhänge unter einander nicht verstanden habe. Ja alles spielt an ein und denselben Ort, nur eben in anderen Zeiten, aber das reichte mir nicht als Verbindung.


    Las sich die erste Geschichte um David, der sich in einen armen Musikleser verliebt noch ganz putzig und schon fast wie ein Groschenromanheft, weil doch recht viel Kitsch enthalten ist, so mochte ich diese noch verhältnismäßig gern. Man muss zwar damit zurechtkommen, dass die Gegebenheiten andere sind als die wir von 1893 kennen, aber man gewöhnt sich schnell ein.


    Im zweiten Part in den 90ern mit der AIDS Katastrophe begann ich bereits quer zu lesen und auch ganze Seitenblöcke zu überspringen ohne tatsächlich zu merken, dass mir Wissen fehlen würde. Hier war der Lesefluss einfach nicht gegeben, weil es in meinen Augen keinen anständigen roten Faden gab. Es wird nur fröhlich in der Zeit hin und her gesprungen, was man selbst beim quer lesen extrem spürte.


    Der dritte Teil ist der umfangreichste und spielt in einer nicht mehr allzu fernen Zukunft. Ich muss gestehen, dass ich schon die Pandemienachrichten, die uns täglich begleiten, kaum noch aushalten kann, aber jetzt noch über ein von Pandemien geplagte Welt zu lesen, die noch auf einen zukommen kann, das muss ich derzeit dann wirklich nicht haben. Natürlich ist das Geschilderte enorm realistisch beschrieben und dadurch umso beängstigender, aber eben auch nichts in das ich mich so richtig rein denken möchte.


    Sprachlich kann man bei Yanagihara wirklich nicht meckern, denn sie benutzt Worte, die einfach verzaubern, aber das hat bei mir allein nicht gereicht, um mich bei der Stange zu halten. Ohne quer lesen und überspringen hätte ich spätestens ab der Mitte wahrscheinlich sogar abgebrochen.


    Fazit: Meinen Geschmack hat es nicht getroffen. Es wird all jene Leser ansprechen, die eine literarische Herausforderung suchen und sich gern auch beim Lesen etwas quälen. Ich kann leider keine Empfehlung aussprechen.


    Bewertung: 4/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3423282916


    Herausgeber ‏ : ‎ dtv Verlagsgesellschaft (12. Januar 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 256 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3423282916

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3423282918


    Inhaltsangabe:


    Hella, 69, will sterben. In der Schweiz, in einem Krankenhaus. Also macht sie sich auf den Weg. Diese letzte Fahrt wird ihr alter Passat schon noch schaffen. Doch kaum auf der Autobahn, fällt etwas Schweres auf die Motorhaube ihres Wagens. Juli, 15, wollte sich von der Autobahnbrücke in den Tod stürzen. Jetzt ist sie nur leicht verletzt – und steigt zu Hella ins Auto. Zwei Frauen mit dem Wunsch zu sterben – doch wollen sie zusammen noch, was ihnen einzeln als letzte Möglichkeit erschien? Tieftraurig, elegant und lakonisch erzählt Ronja von Rönne von zwei Frauen, denen der Tod als letzter Ausweg erscheint: ein unvorhersehbares, dramatisches, unangemessen komisches Lesevergnügen.


    Autoreninfo:


    Ronja von Rönne, geboren 1992, ist Schriftstellerin, Journalistin und Moderatorin. 2015 las sie beim Ingeborg-Bachmann-Preis. Seit 2017 moderiert sie auf ›Arte‹ die Sendung "Streetphilosophy" und schreibt für die "DIE ZEIT" und "ZEIT ONLINE".


    Meine Meinung:


    Titel: Hängst du am Leben oder nicht?


    Die Schnecke mit der Discokugel auf dem Rücken und der Klappentext haben mich neugierig aufs Buch gemacht und gebannt begann ich zu lesen.


    In der Geschichte geht es um Hella, 69 Jahre und Juli, 15 Jahre alt, die beide dasselbe Ziel haben. Sie wollen sterben. Doch als sie sich begegnen kommt alles anders. Oder doch nicht?


    Zunächst einmal fand ich den rotzigen Schreibstil sehr erfrischend. Vor allem Juli spricht als Jugendliche wie ihr der Mund gewachsen ist, aber auch Hella passt sich da sehr schnell an.


    Ich hatte ehrlich gesagt etwas anderes erwartet als das was ich bekam, aber irgendwie sind Überraschungen ja auch gut. Eigentlich glaubte ich, dass sie nicht durch Deutschland irren, sondern schlichtweg gemeinsam in die Schweiz fahren, aber das war ein Irrglaube.


    Bei beiden Figuren brauchte ich doch so meine Zeit um sie zu mögen, denn man möchte sie die ganze Zeit schütteln, dass sie endlich mit der Sprache rausrücken, was sie denn nun so bewegt. Für mich hat es sich so angefühlt als würde die beiden Hassliebe verbinden, denn eigentlich nerven sie sich, aber andererseits tut ihnen die Aufmerksamkeit der jeweils anderen richtig gut.


    Der Autorin ist es gelungen das Thema Depression mal etwas anders zu verpacken. Man denkt viel drüber nach warum die beiden nicht mehr leben wollen. Jeder hat mal einen schlechten Tag, aber gleich so viele, dass man von einer Brücke springt?


    Ich las den Roman mit einem lachenden und einem weinenden Auge, da viel Lustiges, aber eben auch oft ernste Szenen dabei sind.


    Das Ende hat mich richtig geschockt und ich hatte einen Kloss im Hals. Das kann doch nicht wahr sein. Da war ich Frau von Rönne aber ordentlich auf den Leim gegangen.


    Fazit: Erfrischend, wachrüttelnd und unterhaltsam noch dazu. Gern spreche ich eine Empfehlung aus. Gelungen!


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3446272321


    Herausgeber ‏ : ‎ Hanser Berlin; 1. Edition (24. Januar 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 176 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3446272321

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3446272323


    Inhaltsangabe:


    Seit Jahren teilen Mutter und Tochter wenig mehr als ein wortkarges Mittagessen pro Woche. Zwischen ihren Nudelschalen türmt sich ein Berg aus Ungesagtem. Die Mutter, Pflegerin im Seniorenheim, führt ein unauffälliges, bescheidenes Leben. Ihre Tochter Green hat einen anderen Weg gewählt: Sie hat keinen Mann, kaum Einkommen und liebt eine Frau. Als das Paar bei der Mutter einziehen muss, prallen die radikal verschiedenen Lebensentwürfe aufeinander.


    Autoreninfo:


    Kim Hye-jin, geboren 1983 in Daegu, ist eine koreanische Schriftstellerin. Für ihre Romane wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2020 mit dem Daesan Literaturpreis, dem wichtigsten seiner Art in Südkorea. Mit Die Tochter erscheint erstmals ein Roman von Kim Hye-jin auf Deutsch.


    Meine Meinung:


    Titel: Das Dilemma mit der Realität...


    Kultur aus Südkorea ist ja gerade mega in und nachdem mich bereits südkoreanische Lektüre gut unterhalten hatte und so besonders war, wollte ich auch dieses Buch unbedingt lesen.


    In der Geschichte geht es um ein Mutter- Tochter- Verhältnis. Aus Geldmangel muss die Tochter wieder bei der Mutter einziehen, was die andere mit Zähneknirschen hinnimmt. Doch außer Green zieht auch deren Partnerin mit ein. Was sollen die Leute denken?


    Die Handlung wird uns über die Mutter als Ich- Erzählerin nahe gebracht, die dauerhaft namenlos bleibt. Durch diese Perspektivwahl bekommen wir ihre Gedanken und Emotionen hautnah mit. Sie ist gefangen in dem was sie von der Gesellschaft gelernt hat und das was jetzt neu auf sie zu kommt, nämlich dass sie eine Tochter hat, die wohl nicht mit Mann und Kindern leben wird. Dieser Zwiespalt ist enorm gut heraus gearbeitet.


    Zudem versteckt sich im Buch an vielen Stellen Gesellschaftskritik. So wird deutlich, dass man immer mehr für weniger arbeiten muss und wie die Zustände in der Gesellschaft, in Pflegeeinrichtungen und ähnliches sind.


    Green und Rain haben in meinen Augen eher Gastrollen gespielt. Man bekommt nur durch den Blick der Mutter deren Beziehung mit, aber eben eingefärbt durch Vorurteile und Klischees, aber nie die Realität. Die beiden waren mir durchaus sympathisch, da hätte ich zu gern auch mal deren Perspektiven erlebt.


    Für mich war besonders, dass die Mutter eine enorme Entwicklung durchmacht und dann doch mehr auf den Bauch hört, was ich als gut und richtig empfand.


    Etwas schade fand ich, dass die letzten fünfzig Seiten nicht mehr ganz so gut waren wie der Rest. Ich glaube 80 Prozent der Menschen würden das was die Mutter auf sich nimmt einfach nicht tun. So gutherzig ist leider kaum jemand und deswegen war das Ende für mich nicht ganz glaubwürdig.


    Fazit: Eine intensive Geschichte über ein Thema, das immer mehr in den Fokus rücken sollte. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und viel über Südkorea gelernt.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Durchhalten wird am Ende belohnt...


    Gleich vorweg: Dieser Thriller hat es mir wirklich schwer gemacht, denn zwischendurch hatte ich öfter mal Lust abzubrechen, aber dann war der Reiz doch zu groß mehr zu erfahren und jetzt bin ich auch froh darüber.


    In der Geschichte geht es um Ann, die sich auf Spurensuche begibt, denn sie will beweisen, dass ihr Vater kein Mörder ist. Doch wie soll ihr das gelingen, wenn alle gegen sie sind und die Indizien eindeutig für ihren Vater als Täter sprechen? Doch sie ist der festen Überzeugung, dass Glaube Berge versetzen kann.


    Das Buch beginnt spannend mit der Festnahme des Vaters und der Verwirrung von Ann, da dieses Ereignis sie derbe erschüttert. Wer ist sie, wenn sie so etwas über ihren Vater nicht mitbekommen hat?


    Und hier sind wir schon bei der Schwierigkeit, die ich mit dem Thriller hatte: Ann ist einfach eine anstrengende Figur, die mich oft verwirrt und genervt hat. Sie ist so im Wahn das Ganze aufzuklären, dass sie quasi über Leichen geht und alles und jeden in Gefahr bringt. Das erschien mir oft so kopflos, dass ich am liebsten das Buch in die Ecke geschleudert oder gern Ann geschüttelt hätte.


    Auch muss ich leider gestehen, dass sich der Mittelteil ganz schön zog, denn es passiert zwar richtig viel, aber eben nur zahlreiche lose Fäden und kein Funken von Aufklärung.


    Erst auf den letzten hundert Seiten kommt es dann nach und nach zur Auflösung und für mich war das Ende schlüssig und nachvollziehbar, während es der Mittelteil nicht unbedingt war.


    Was ich als besonders empfunden habe waren die Texteinschübe von Ann wie sie Begriffe wie Schreck, Wut, Liebe, Verzweiflung und ähnliches erklärt. Am Anfang hat das etwas meinen Lesefluss gestört, aber irgendwie hat es sie menschlicher wirken lassen und es passte zu den vorherigen Ereignissen. Auch die Protokolle eines Verhörs und die Wir- Szenen sorgen für Abwechslung.


    Fazit: Mit ordentlich Durchhaltevermögen lösen sich alle losen Fäden und der Fall endet spannend. Daher kann ich bedingt eine Leseempfehlung aussprechen.


    Bewertung: 6/ 10 Eulenpunkte

    ASIN/ISBN: 347358598X


    Herausgeber ‏ : ‎ Ravensburger Verlag GmbH; 1. Edition (1. Juli 2021)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Taschenbuch ‏ : ‎ 480 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 347358598X

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3473585984

    Lesealter ‏ : ‎ 16 Jahre und älter


    Inhaltsangabe:


    Irgendwo ankommen, nicht mehr weglaufen und vor allem: nie wieder in ihrem alten Auto schlafen. Nichts wünscht sich Sibyl, genannt Billy, mehr, als endlich ein Zuhause zu finden. Was sie gar nicht braucht, ist noch mehr Chaos in ihrem Leben – bis sie Cedric buchstäblich in die Arme läuft. Mit dem schiefen Lächeln, dem trockenen Humor und der entwaffnenden Ehrlichkeit berührt er etwas in Billy, das sie verloren glaubte. Doch die Gerüchte, die man auf dem Liverpooler Uni-Campus über ihn erzählt, entsprechen der Wahrheit: Cedric verbringt nie mehr als eine Nacht mit einer Frau. Als Billy den Grund erfährt, weiß sie, dass sie sich von ihm und seiner Dunkelheit fernhalten sollte. Nicht nur zu ihrem Schutz, sondern auch zu seinem …


    Autoreninfo:


    Jennifer Benkau, Jahrgang 1980, ist erfolgreiche Autorin und schreibt Fantasy- und Jugendromane sowie psychologische Thriller. 2013 erhielt sie den DELIA- sowie den UH!-Literaturpreis. Sie ist Mitglied des Autorenlabels INK REBELS (ink-rebels.de). Jennifer Benkau lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und vielen Tieren im Rheinland.


    Meine Meinung:


    Titel: Die beste Liebesgeschichte überhaupt...


    Ich bin schon lange kein Fan mehr von Romance oder Liebesromanen, einfach weil mir das echte Leben gezeigt hat, dass es nie so ist wie in den Büchern, die ich einst sehr geliebt habe. Doch nun belehrt mich Jenny Benkau, dass es doch Autoren gibt, die echte, glaubwürdige Liebesgeschichten schreiben können.


    In der Geschichte geht es um Billy, die endlich nur ankommen und den langersehnten Museumsjob ergattern möchte. Doch dann läuft sie Cedric in die Arme, der mit seinem Viertellächeln eine Art hat, die sie nicht kalt lässt. Aber sie kann gerade keine Beziehung brauchen. Wird sie ihren Weg dennoch gehen können?


    Die Handlung wird uns über Cedric und Billy, abwechselnd und jeweils als Ich- Erzähler nahe gebracht.


    Das Besondere an dem Buch ist wohl, dass es hier endlich mal Protagonisten gibt, die nicht in allem perfekt sind, sondern Narben vom Leben davon getragen haben und nun versuchen damit zu leben. Gerade die Verletzlichkeit der Akteure hat mich so mitfühlen lassen.


    Das Thema Depressionen wird sehr feinfühlig angesprochen und in meinen Augen hatte das Geschilderte aufklärenden Charakter. Die Botschaft ist klar: niemand muss sich schämen und es gibt immer Hilfe.


    Die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte hat nichts Kitschiges und ist auch nicht von Klischees behaftet, sondern so intensiv und real beschrieben, dass all jene, die das nicht haben, es sich beim Lesen so sehr wünschen.


    Ich mochte sowohl Billy als auch Cedric als Figuren sehr, da sie für mich enorm greifbar waren und sie ähnliche Probleme haben, die ich auch schon mal hatte oder teilweise noch habe. Man fühlt sich in ihrer Gegenwart enorm geborgen und verstanden. Man hat keinen Fehler, sondern der Fehler ist, wenn das Außen nicht zuhört und nicht hinsieht.


    Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, was mich emotional so sehr mitgenommen hat und wo ich lachen und auch weinen musste. Das bedeutet mir enorm viel. Ich hatte eine ganz andere Erwartung an die Geschichte, eher leichte Kost für Zwischendurch. Das was ich bekam war dann so viel mehr und übertraf meine Erwartungen bei Weitem.


    Fazit: Liebe auf Augenhöhe und ganz viel Gefühl bekommt man in diesem Schatz. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ich bin hin und weg. Spitzenklasse!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 325707154X


    Herausgeber ‏ : ‎ Diogenes; 3. Edition (9. Dezember 2020)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 272 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 325707154X

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3257071542

    Originaltitel ‏ : ‎ Alle sind so ernst geworden


    Inhaltsangabe:


    Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre unterhalten sich über: Badehosen, Glitzer, Äähm, Hochzeiten, LSD, Teufel, Gott, Madonna, Arbeit, Ibiza, Kochen, Rechnungen, Siri, Fotos, Mundharmonika, Geldscheine, Verliebtheit, Wiedersehen.


    Autoreninfo:


    Martin Suter, geboren 1948 in Zürich, ist für seine Romane (darunter "Elefant" und die "Allmen"-Serie) sowie für seine Business Class international bekannt. Benjamin von Stuckrad-Barre, geboren 1975 in Bremen, hat seinerseits ein großes Publikum u. a. mit "Soloalbum" und "Panikherz" erobert.


    Meine Meinung:


    Titel: Wenn zwei Jungs am Plaudern sind...


    Ich glaube der großen Werbekampagne des Verlages konnte man auf Social Media nicht entgehen und meine Neugier war dadurch auch direkt gepackt. Zwei coole Autoren, was werden die sich wohl zu erzählen haben?


    Und so sind die Themen, über die sich die Herren dann unterhalten, auch sehr vielfältig. Da finden Kochen, Arbeit, Drogen und viel mehr einen Platz.


    Liest man immer mal wieder kapitelweise und nicht an einem Stück, so entfaltet sich der Charme des Buches am besten, denn dann fühlt es sich an als würde man ein Kneipengespräch von zwei launigen Kerlen belauschen. Das ist ja im echten Leben durch Lockdowns und Co ja eher selten noch möglich, also sowohl das Zuhören als auch der Kneipenbesuch. Liest man jedoch am Stück, so fühlt es sich manchmal etwas belanglos und in die Länge gezogen an, da einen eben doch nicht jedes Thema so wirklich interessiert.


    Gut fand ich, dass ich durch die Lektüre einige Schweizer Begriffe gelernt habe, die ich vorher nicht kannte. Ist schon spannend wie man ein und dasselbe so unterschiedlich ausdrücken kann.


    Klar sollte jedem sein, dass es sich nicht um Geschichten handelt, sondern um reine Dialoge zwischen dem Autorenduo.


    Vielleicht waren meine Erwartungen etwas zu hoch, aber ich hatte die Hoffnung mehr private Einblicke zu bekommen, aber die Gespräche sind dann doch eher oberflächlicher Natur.


    Fazit: Gut als Lektüre für zwischendurch. Ich kann nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen, da ich persönlich etwas anderes erwartet, aber nicht ganz bekommen habe.


    Bewertung: 6/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3423263083

    Herausgeber ‏ : ‎ dtv Verlagsgesellschaft (20. Oktober 2021)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Broschiert ‏ : ‎ 384 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3423263083

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3423263085

    Originaltitel ‏ : ‎ Layla


    Inhaltsangabe:


    Auf der Hochzeit von Laylas Schwester lernen sie sich kennen und lieben: Leeds, der seinen Lebensunterhalt als Musiker verdient, und Layla. Es ist eine Amour fou – bis zu dem Tag, an dem Leeds eifersüchtige Exfreundin versucht, Layla zu erschießen. Danach ist Layla nicht mehr sie selbst. Um die Beziehung zu retten und Layla zu stabilisieren, mietet Leeds das Haus, in dem sie sich kennengelernt haben. Doch dort scheint nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen...


    Autoreninfo:


    Colleen Hoover ist nichts so wichtig wie ihre Leserinnen. Weltweit hat sie eine riesige Fangemeinde. Colleen Hoover lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Texas.


    Meine Meinung:


    Titel: Puh dieses Buch hat es mir sehr schwer gemacht...


    Nachdem ich "Verity" und "All das Ungesagte zwischen uns" so richtig geliebt habe, wollte ich natürlich auch wieder etwas von der Autorin lesen, aber das hier ist etwas ganz anderes als die Bücher, die ich kenne. Immer wieder wollte ich abbrechen und habe es dann doch nicht getan, weil der Roman wie ein Autounfall ist, bei dem man nicht hinsehen möchte, es dann aber doch tut. In jedem Fall sollte der Verlag nach meinem Geschmack eine Triggerwarnung in zukünftigen Ausgaben voranstellen, denn ich hätte schon gern gewusst was ich da zu lesen bekomme.


    In der Geschichte geht es um Layla und Leeds, die sich Hals über Kopf in einander verlieben. Nach einigen Monaten passiert etwas Schreckliches und danach ist nichts mehr wie es war. Kann ihre Liebe das überstehen oder werden sie getrennte Wege gehen?


    Die Geschichte wird uns über Leeds als Ich- Erzähler präsentiert und ich muss sagen, dass ich selten einen Protagonisten so gehasst habe wie ihn. Ich weiß nicht, ob das von der Autorin beabsichtigt war, aber die Misshandlungen, die er verübt, um seinen Willen zu bekommen, das hat mir in der Seele wehgetan.


    Die Darstellung von Depression, Essstörung und Co hat mir auch nicht so recht gefallen, da die Person, die diese Probleme hat nicht reflektiert dargestellt wird, sondern schlichtweg die Böse in der ganzen Handlung ist. Das könnte bei Betroffenen, die das lesen, nicht gerade zu positiven Gefühlen führen.


    Den Weg ins Paranormale hatte ich nicht kommen sehen, aber das hat mich gar nicht gestört, sondern war recht interessant dargestellt. Die Auflösung am Ende war durchaus schlüssig und sorgte bei mir für mehr Verständnis für die Ereignisse. Die Taten von Leeds sind aber dennoch unentschuldbar und seine Schuldgefühle habe ich ihm zu keiner Zeit abgekauft.


    Das Gute an dem Roman ist aber in jedem Fall, dass er aufzeigt, dass man in erster Linie auf sein Bauchgefühl hören muss und nicht auf das was einem gesagt wird, denn selbst der Liebste könnte lügen und versuchen einen zu manipulieren.


    Keine leichte Kost, die einen wahnsinnig macht, da man lange im Dunkeln tappt wo das Ganze hingehen soll. Zwischen dem Buch und mir ist irgendwie eine Hassliebe entstanden. Ich mochte es nicht so wirklich, konnte aber dennoch einfach nicht aufhören zu lesen. Hoovers Schreibstil ist einfach sehr fesselnd und man liest beinahe wie im Rausch, weil man endlich das Geheimnis lüften will.


    Fazit: Wer auf paranormale Phänomene steht und die Schilderungen von psychischen Störungen aushält, dem wird das Buch richtig gut gefallen. Ich kann nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen, da die Thematik zwar interessant war, es mir bei den Figuren aber an Tiefe gefehlt hat.


    Bewertung: 6/ 10 Eulenpunkten