Beiträge von nicigirl85

    ASIN/ISBN: 3458179011


    Herausgeber : Insel Verlag; 1. Edition (10. Mai 2021)

    Sprache : Deutsch

    Gebundene Ausgabe : 221 Seiten

    ISBN-10 : 3458179011

    ISBN-13 : 978-3458179016

    Originaltitel : Rien n'est noir


    Inhaltsangabe:


    Frida spricht nicht, sie brüllt, sie flucht wie ein Bierkutscher, demonstriert mit den Kommunisten auf den Straßen von Mexiko-Stadt, trinkt literweise Tequila, feiert unzählige Feste – und das alles mit einem von Schmerzen gepeinigten und geschundenen Körper. Und sie malt, revolutioniert mit ihren Selbstporträts die Kunst ihrer Zeit, man sieht ihre Werke in den Galerien von New York und Paris. Frida will kein Leben ohne Sturm. Und sie kann sich kein Leben ohne Diego Rivera vorstellen, den großen mexikanischen Maler, auch wenn die beiden – "der Elefant und die Taube" – ebenso wenig getrennt wie gemeinsam leben können …


    Autoreninfo:


    Claire Berest, geboren 1982 in Paris, veröffentlichte mit 27 Jahren ihren ersten Roman. 2017 schrieb sie zusammen mit ihrer Schwester ein Buch über ihre Großmutter, Gabriële, das in Frankreich rasch zu einem Bestseller wurde. Mit Frida Kahlo beschäftigte sich Berest jahrelang, ehe sie ihren Erfolgsroman schrieb.


    Meine Meinung:


    Titel: Wenn Schmerz zu Leidenschaft führt...


    Als Fan von Frida Kahlo kam ich an diesem Buch definitiv nicht vorbei. Das musste gelesen werden und es hat mich nahezu verzaubert.


    Der Roman beleuchtet die Zeit von 1928 bis zu ihrem Tod 1954 und wir begleiten das Ehepaar Rivera in Mexiko, Amerika und Paris.


    Das Besondere an dem Buch ist ganz klar die Sprachgewalt. Die Beschreibungen sind enorm bildhaft und insensiv. Fast fühlt man sich beim Lesen als würde ein Schleicher aus Worten einen als Leser umhüllen.


    Gut gefallen hat mir, dass viele ihrer Bilder näher beleuchtet und beschrieben werden, was aber verständlicher ist für all jene Leser, die ihre Kunstwerke auch kennen und nicht erst nachsehen müssen, welches gemeint ist.


    Bedrückt haben mich die Eheprobleme und der andauernde Schmerz, dem Frida ausgesetzt war. Das wird so intensiv beschrieben, dass man bald selbst glaubt betroffen zu sein.


    Während der Roman immens stark gestartet war und ich dachte, dass dies auf jeden Fall ein Lesehighlight werden würde, waren die letzten hundert Seiten doch um einiges schwächer, was aber die enorme Sogwirkung des Romans bei mir nicht zerstören konnte.


    Obwohl ich bereits sehr viel über diese Ausnahmekünsterlin weiß, so habe ich hier dennoch Neues erfahren und sie viel intensiver wahrnehmen dürfen als in anderen Geschichten.


    Fazit: Ein Künstlerinnenroman, den man gelesen haben sollte. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Ein Abendspaziergang mit Folgen...


    Mich hat die Thematik des Romans angesprochen, weshalb ich ihn unbedingt lesen wollte. Und was soll ich sagen: Ich wurde immer tiefer in den Strudel der Ereignisse hineingezogen.


    In der Geschichte geht es um die Künstlerin Eve, die gerade einen Abendspaziergang macht und ihr bisheriges Leben Revue passieren lässt. Hat sie alles richtig gemacht oder eher gänzlich falsch? Hätte sie noch die Kurve bekommen? Hat ihr die schicksalhafte Begegnung mit Luka Glück oder Leid gebracht?


    Die große Stärke der Autorin ist zum einen die Sprache, denn sie weiß wie man den Leser mit Worten umgarnt. Sie hat eine so tolle bildhafte Art zu schildern, dass man alles direkt vor Augen hat. Zum anderen führt sie den Leser gekonnt in die Irre und man merkt es selbst erst ganz zum Schluss und bleibt atemlos zurück.


    Eve als Hauptfigur ist alles andere als leicht. Ich würde sie eher als sperrigen und schwierigen Charakter bezeichnen und dennoch mochte ich sie. Man kann nicht immer lieb und nett sein, um etwas im Leben zu erreichen und genau das spiegelt sie wider.


    Luka als der junge Verführer hatte es schon in sich. Er weiß genau was er tut und ich wüsste nicht, ob ich ihm nicht auch in die Falle getappt wäre. So ein sympathischer Kerl denkt man sich zu Beginn, doch dann muss man schnell lernen, dass der Schein nicht unbedingt den Tatsachen entspricht.


    Richtig interessant fand ich zudem, dass man am Schaffensprozess eines Kunstwerkes teilnimmt. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass das so abläuft und wie viel Zeit bestimmte Prozesse einnehmen können.


    Der Roman hat mich in menschliche Abgründe blicken lassen und mich immens fasziniert. Auch Tage nach der Lektüre musste ich immer wieder an das Erzählte denken.


    Fazit: Wer die Härte des Lebens spüren möchte, der sollte zu diesem Buch greifen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Klasse!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Die Liebe eines Außenseiters...


    Da ich mir vorgenommen habe, mal mehr in asiatische Literatur abzutauchen und mir die Aufmachung des Romans ins Auge stach, war meine Neugier geweckt und ich begann gespannt zu lesen.


    In der Geschichte geht es um Yamazaki, der mit seiner Berufswahl alles andere als Erfolg hat. Durch eine körperliche Einschränkung wird er nie da hinkommen, wo er gerne wäre, denn das akzeptiert Japans Gesellschaft nicht. Als er eines Abends ins Karinka stolpert, einer abgeranzten Bar, trifft er auf die Kellnerin Yume. Wird diese Begegnung sein Leben verändern?

    Zunächst einmal muss ich anmerken, dass die nüchterne, prägnante Erzählweise, die von kurzen, knackigen Sätzen geprägt ist, mich sehr angesprochen hat. Die leise, angenehme Art hat nach einem stressigen Arbeitstag etwas sehr entspannendes.


    Ich bin jetzt nicht so der Katzenliebhaber und war daher gänzlich überrascht, dass es so viele unterschiedliche Ausprägungen gibt und was Katzen Menschen geben können, um nicht in ein tiefes Loch zu fallen.

    Die Beschreibung der Bar Karinka und die Charaktere darin, die oft nicht namentlich benannt sind, sondern nach ihrer optischen Erscheinung bezeichnet werden, hatte etwas sehr uriges. Ich glaube gerade in der aktuellen Zeit vermisst man so eine leicht angegammelte Bar schon sehr.


    Der Roman spielt in den 80ern, leider habe ich persönlich davon sehr wenig gemerkt, da der Fokus eher auf den Hauptfiguren liegt und nicht auf dem Setting an sich. Das fand ich etwas schade, denn ich hätte mich gern in mein Geburtsjahrzehnt zurück versetzen lassen.


    Die zahlreichen Gedichte im Buch hatten durchaus Esprit, nur leider kann ich mich nicht wirklich für Lyrik begeistern, weshalb diese in mir wenig Emotionen ausgelöst haben.


    Das letzte Drittel des Buches war gefühlt anders als der Start, der mir so gut gefiel, denn plötzlich ist das Tempo enorm und man wird mit Entwicklungen konfrontiert, die man so schnell gar nicht verarbeiten kann. So als würde man überraschend und unerwartet mit eiskaltem Wasser von hinten übergossen. Der Schluss wirkte auf mich leider irgendwie konstruiert und nicht ganz nachvollziehbar. Das hat für mich dann den guten Gesamteindruck zunichte gemacht.


    Fazit: Definitiv mal etwas anderes, aber man muss dieses Spezielle wirklich mögen. Von mir gibt es dennoch eine Leseempfehlung für all jene, die mal etwas gänzlich Neues ausprobieren und nicht immer nur Titel der Bestsellerliste lesen wollen.


    Bewertung: 6/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Der Traum vom Fliegen...


    Da ich Geschichten mit starken Frauenpersönlichkeiten sehr mag, musste ich diesen Roman einfach lesen und ich wurde auf weiter Strecke doch sehr positiv überrascht.


    In der Geschichte, die in den 70er Jahren spielt, geht es um die Frauen Katharina Berner und Rita Maiburg, die nicht dem typischen Rollenklischee der damaligen Zeit entsprechen, sondern ihre beruflichen Träume verwirklichen wollen. Während es Katharina als Rechtsanwältin bereits gelungen ist, will sie der jungen Rita dabei helfen Pilotin zu werden. Aber ist es wirklich gut die Lufthansa zu verklagen?


    Die Kapitel sind in Monat und Jahr untergliedert und in jedem begleiten wir abwechselnd mal Rita und mal Katharina. Ein beobachtender Erzähler beleuchtet die Situationen, in denen sich die Frauen bewegen.


    Mir waren beide Figuren direkt sympathisch, vor allem weil sie trotz allem Gegenwind, der ihnen entgegen bläst, ihr Ziel vor Augen haben und sie versuchen es zu erreichen. Bei Rita mochte ich am meisten ihre fürsorgliche Art ihren Mitmenschen gegenüber, da habe ich mich direkt wiedererkannt. Und Katharina ist so taff, da hätte ich mir gern eine Scheibe von abgeschnitten.


    Richtig klasse fand ich zudem, dass es nicht nur um "Kann eine Frau eine Passagiermaschine fliegen" geht, sondern dass Frau Drews diverse Begebenheiten der damaligen Zeit einflechtet, so dass man sich beim Lesen wirklich so fühlt als würde man in den 70ern wandeln. Als emanzipierte Frau ist es gar nicht so einfach, das Geschilderte zu verdauen, ist man doch in der heutigen Zeit etwas anderes gewöhnt. Dies sollte man sich auch stets vor Augen führen, dass die heutigen Privilegien andere Frauen für uns erreicht haben.


    Während ich fast vom gesamten Buch hin und weg war, hat mich das Ende dann leider bitter enttäuscht. Ich möchte nicht spoilern, aber so ein kitschiges Ende hätte diese tolle Geschichte wirklich nicht gebraucht.


    Fazit: Ein spannender Fall, der auf wahren Begebenheiten beruht und einen die 70er intensiv genießen lässt. Von mir gibt es daher eine Leseempfehlung.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3841907636


    Herausgeber : Edel Books - Ein Verlag der Edel Germany GmbH; 1. Edition (5. März 2021)

    Sprache : Deutsch

    Broschiert : 240 Seiten

    ISBN-10 : 3841907636

    ISBN-13 : 978-3841907639

    Inhaltsangabe:


    Die wenigsten Frauen sind mit ihrem Äußeren zufrieden. Der Grund: Von klein auf wird ihnen suggeriert, dass Schönheit glücklich macht. Dabei fühlen sie sich in der Regel immer unglücklicher. Denn die Annahme Schönheit = Glück geht nicht auf und lähmt nicht nur in privater, sondern auch in beruflicher Hinsicht die eigene Entwicklung. Spiegel-Bestsellerautorin Nena Schink und Schauspielerin Vivien Wulf ist dieses Gefühl wohlbekannt. Sie haben den Glaubenssatz lange gelebt, ohne ihn zu hinterfragen. In ihrem Buch ermutigen sie Frauen, aus dieser Denkfalle auszubrechen, und zeigen durch die Offenbarung ihrer eigenen Unsicherheiten, wie der Drang nach Schönheit mit dem Sein verknüpft ist und warum die Zeit reif ist, etwas dagegen zu unternehmen. Denn eines ist sicher: Wir schulden niemandem Schönheit! Fünf Kilo weniger machen nicht glücklicher und mehr Make-up führt nicht zu größerer Happiness. In ihrem Buch erforschen die beiden Autorinnen gemeinsam mit ihrer Leserin, was wirklich glücklich macht. PRETTY HAPPY ist eine großartige Liebeserklärung – an die Freiheit, Freundschaft und Selbstliebe.


    Autoreninfo:


    Nena Schink, geboren 1992 in Düsseldorf, ist Wirtschaftsjournalistin und Autorin. Nach "Handelsblatt" und "Bunte" ist sie heute als Reporterin und Moderatorin für "Bild" tätig. Ihr Erstlingswerk "UNFOLLOW" schaffte es aus dem Stand in die Spiegel-Bestsellerliste. Privat setzt sie sich für Female Empowerment ein. Vivien Wulf, geboren 1994 in Karlsruhe, stand bereits mit 12 Jahren vor der Kamera und war seitdem in unzähligen TV- und Filmproduktionen zu sehen. Zuletzt im Kinofilm "Misfit" und der TV-Serie "Falkenberg". Berufsbedingt wurde sie schon sehr früh nach ihrem Äußeren beurteilt und musste lernen, sich davon abzugrenzen.


    Meine Meinung:


    Titel: Time to shine with self love...


    Ratgeber für die Generation Y gibt es aktuell wie Sand am Meer und da fühle ich mich beim Lesen enorm wohl, weshalb ich auch zu diesem Exemplar gegriffen habe. Irgendwie hat mich das goldene "Pretty" auf dem Cover so angestrahlt, dass ich mehr wissen wollte.


    Das Autorinnenduo beleuchtet was Schönheit und was Glück ist und was der Unterschied zwischen den beiden ist. Dabei werden viele Aspekte aufgezeigt wie vermeintliche Vorbilder, Filme, Social Media und was uns sonst so im Alltag alles beeinflusst. Hier wird schnell deutlich, dass wir vieles, was uns prägt, gar nicht richtig wahrnehmen und deswegen möglicherweise falsche Entscheidungen treffen.


    Ich mag an dem Buch, dass die Kapitel kurz und knackig sind, so dass man mal länger drin lesen kann oder auch zur Entspannung nur mal einen kurzen Abschnitt liest und dann trotzdem wieder rein findet. Sprachlich ist das Geschriebene einfach locker, flockig, so als würde man sich mit einer guten Freundin unterhalten.


    Ich hatte allerdings an manchen Stellen das Gefühl, dass nicht unbedingt alles, was im Buch beleuchtet wird, mich als Ü30- Frau anspricht. In meinen Augen fühlen sich hier Mädels unter 30 aus der Großstadt gewiss mehr angesprochen als ein Dorfpflänzchen wie ich.


    Richtig gut fand ich, dass jedes Kapitel beim Thema Glück mit einer kurzen Zusammenfassung und einer Art Übung zum Mitmachen endet. So kann man das Gelesene für sich selbst nochmal ganz anders verarbeiten.


    Da ich mich schon länger mit solchen Themen beschäftige, hatte ich an vielen Stellen den Eindruck, dass nur an der Oberfläche gekratzt wird und dem Ganzen etwas Tiefe fehlt. Aus diesem Grund würde ich das Buch eher Menschen empfehlen, die in die Themen "Selbstliebe" und Co erst eintauchen und sich damit noch nicht so ausführlich beschäftigt haben, denn dann gibt es beim Lesen mehr Aha- Momente.


    Fazit: Ich empfehle dieses Buch in erster Linie Frauen, die sich mehr mit Selbstliebe und dem was sie im Leben wollen beschäftigen möchten. Meine persönlichen Erwartungen wurden nur bedingt erfüllt.


    Bewertung: 6/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3426790920


    Herausgeber : Knaur TB; 1. Edition (1. März 2021)

    Sprache : Deutsch

    Broschiert : 256 Seiten

    ISBN-10 : 3426790920

    ISBN-13 : 978-3426790922


    Inhaltsangabe:


    Ein Selbstversuch, der zeigt, wie es klappen kann: Direkte Soforthilfe für Frauen, die auf der Suche nach Mr. Right mit Datingfrust zu kämpfen haben. Lena Lamberti hatte es satt beim Dating von einem Liebesleid ins nächste zu springen und entschied sich für einen Selbstversuch: Ein Jahr lang verzichtete sie auf Dates und Sex, um abseits der üblichen Wege nach Liebe zu suchen. Dieses Dating Detox gab ihr Ruhe, ihr vergangenes Liebesleben aufzuräumen, sich über die Ursachen für ihre Datingprobleme klar zu werden und eine neue Einstellung zur Liebe und zu Partnerschaften zu entwickeln.


    Autoreninfo:


    Lena Lamberti, Jahrgang 1988, entschied sich nach erfolgloser Suche nach Mr. Right für einen Selbstversuch: Ein Jahr lang verzichtete sie auf Dates und Sex, um den wahren Grund für ihr Beziehungspech zu finden. Über ihre Erkenntnisse schrieb sie auf ihrem Blog oneyearnoguy.org. Sie arbeitet als Ärztin im Bereich Psychosomatik und Psychotherapie.


    Meine Meinung:


    Titel: Zuspruch für die Seele...


    Ich kenne Lena bereits durch ihren coolen Blog "One Year No Guy" und gerade deswegen wollte ich ihr Buch lesen. Würde ich neue Anreize bekommen? Gespannt tauchte ich ein und bekam etwas ganz Besonderes.


    Man kann schon sagen, dass es sich bei dem vorliegenden Buch um einen Ratgeber für die Liebe, das Leben und Beziehungen handelt, nur eben anhand Lenas eigenen Erlebnissen berichtet.

    Lena nimmt uns mit auf ihre Reise, wie sie durch Verzicht auf Dates, Sex und Co zu sich selbst gefunden hat und dadurch bessere Entscheidungen treffen kann. Vieles klingt dabei enorm schlüssig und leicht umsetzbar, wenn man das erstmal weiß.


    Als Leser fühlt man sich direkt angesprochen, bekommt selbst Fragen gestellt und kann sich so auch direkt am eigenen Beispiel mit der Thematik beschäftigen. Das Besondere hier ist, dass man sich durch ihre Schilderungen nicht alleine fühlt, denn auch sie hat ähnliche Fehler gemacht, wie ich auch. Dadurch fühlt man sich enorm verstanden und aufgehoben, fast so als hätte man ein "Beste - Freundinnen"- Gespräch.


    Ich habe bei der Lektüre sehr oft feststellen müssen, dass ich bekannte Muster immer wieder bediene ohne dies richtig zu merken und dadurch immer wieder auf die Nase falle. Ich hoffe, dass ich mit dem neu erworbenen Wissen diese Muster zukünftig durchbrechen und neue Wege gehen kann.


    Dieses Buch ist so kurzweilig und spannend geschrieben, dass man es regelrecht in sich aufsaugt.


    Fazit: Klasse Unterhaltung, die vor allem dazu führt, dass man sich selbst besser versteht. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Immens hilfreich!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Freundschaft kennt kein Alter...


    Frauen, die sich einander helfen, das klang für mich ungemein spannend, weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.


    In der Geschichte geht es um Ada und Eliza. Beide fühlen sich einsam, nur aus den unterschiedlichsten Gründen. Werden die Frauen sich unterstützen und zu ihrem Glück zurückfinden können?


    Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung und mal begleiten wir Ada, mal Eliza in ihrem Leben. Die Erzählperspektive war hier richtig gewählt, denn hätte ich Elizas Leben, welches mich immer wieder sehr stark getriggert hat, aus der Ich- Perspektive lesen müssen, dann wüsste ich nicht, ob ich stark genug gewesen wäre, den Roman zu lesen.


    Bei Ada hat mir sehr ihre Selbstreflektion gefallen. Sie merkt nach dem Tod ihres Mannes, dass sie viel mehr für ihn als für sich selbst gemacht hat. Deswegen mus sie erstmal einen neuen Weg im Leben finden, was ihr in meinen Augen mit "Rent-a-Gran" gelingt. Zudem spürte man bei ihr sehr genau das Alter und die damit verbundene Lebensweisheit.


    Eliza ist gefühlt das komplette Gegenteil von Ada. Sie sucht verzweifelt nach dem richtigen Weg im Leben und wird immer wieder durch große Steine auf dem Weg ausgebremst. Ihre Selbstzweifel und Probleme passen aber so ungemein gut in die heutige Gesellschaft und Jugend, dass man diese nicht als lächerlich abtut, sondern sie versteht.


    Etwas verwirrt hat mich, dass die Frauen sich erst spät treffen, denn eigentlich dachte ich darum wird es gehen. Die Autorin lässt sich Zeit uns die beiden Figuren getrennt von einander vorzustellen und zu erleben.


    Während mir Dreiviertel des Buches sehr gut gefielen, verlor die Geschichte am Ende etwas an Glaubwürdigkeit und das unnötig eingestreute Drama hätte in meinen Augen nicht sein müssen.


    Fazit: Ein unterhaltsamer Roman über Freundschaft, die kein Alter kennt. Entspannte Lektüre, die ich gern empfehle.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Auf den Spuren der Großmutter...


    Der Klappentext klang vielversprechend und da ich gern gedanklich in die Vergangenheit reise, musste ich einfach dieses Buch lesen.


    In der Geschichte geht es um Isa, die sich nach einer Trennung ablenkt, indem sie zu ihrer gefürchteten Großmutter Dora recherchiert. Was hat die Frau so verhärmt und gemein werden lassen? Und was lernt Isa dadurch über sich selbst?

    Der Einstieg ins Buch fiel mir immens leicht, denn sprachlich ist der Roman richtig gut, auch wenn dieser ein Debüt ist. Die Autorin verwendet herrlich anschauliche Formulierungen, die die Vorstellungskraft anregen. Im steten Wechsel begleiten wir mal Isa in der Gegenwart und mal Dora in der Vergangenheit.


    Zu Beginn ist die Geschichte wirklich stark und beide Frauenschicksale, sowohl das von Enkelin Isa als auch von Großmutter Dora fesselten mich sehr. Leider geht der Fokus auf die Frauen im weiteren Verlauf schlichtweg verloren. Isa agiert immer mehr als Forscherin und ihre Parts lasen sich mehr wie ein Sachbuch, was ich als nicht sonderlich fesselnd empfand. Und Dora gerät immer mehr in den Hintergrund und ihr Platz wird vom Schicksal ihres Sohnes, Isas Vater, eingenommen.


    Für meinen Geschmack blieben zu viele Fragen offen. Personen werden eingeführt ohne dass man deren Schicksal bis zum Ende mitverfolgen kann. Hatte ich zu Beginn stark das Gefühl Zugang zu den Figuren zu erlangen, so verschwand diese Hoffnung sehr bald, da am Ende doch nur an der Oberfläche gekratzt wird.


    Die Zeitsprünge von 1914 bis letztlich 1943 kamen in meinen Augen oft zu überstürzt und rissen mich als Leser aus der spannenden Handlung, an die nicht wieder angeknüpft wurde. Stets hatte ich das Gefühl, dass mir Wissen fehlt zu den Figuren.


    Am Ende weiß ich leider nicht wirklich was uns die Autorin mit diesem Buch geben wollte. Wollte sie lediglich ihre Familiengeschichte verarbeiten? Für mich ist das Geschriebene weder Fisch noch Fleisch.

    Fazit: Eine solider Roman, der sein Potential leider nicht ausgeschöpft hat. Daher kann ich nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen.


    Bewertung: 5/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Probiere deine Leben aus!


    Matt Haig konnte mich bereits mit einigen Büchern begeistern und so machte mich auch diese besondere Idee neugierig.


    In der Geschichte geht es um Nora, die nicht mehr am Leben bleiben möchte. Zu viele vermeintlich schlechte Entscheidungen in der Vergangenheit machen ihr das Leben schwer. Als ihre Katze stirbt und sie ihren Job verliert, gibt ihr das den Rest. Im Jenseits bekommt sie dann jedoch die Chance über die Mitternachtsbibliothek andere Entscheidungen zu treffen und andere Leben auszuprobieren. Wird sie das glücklicher machen? Gibt es wirklich eine bessere Wahl als die, die sie getroffen hat?


    Vorab möchte ich sagen, dass man in einer guten emotionalen Verfassung sein sollte, um dieses Buch zu lesen, denn sonst wird man gegebenenfalls getriggert.


    Die Idee andere Leben, die man hätte haben können, auszuprobieren finde ich richtig klasse. Haig gelingt es dabei sehr gut darzustellen, dass jedes Leben mit Schicksalsschlägen, Glück und Unglück gepflastert ist und es nie die hundert Prozent richtige Wahl gibt. Nur durch die Hürden im Leben wird man geformt und lernt was wirklich zählt im Leben.


    Auch wenn das Geschriebene einen Touch von Ratgeber hat, so liest sich das keineswegs so. Nie wird mit erhobenem Zeigefinger etwas beleuchtet, sondern es wird lediglich festgestellt, was für Optionen man hat.

    Nach der Lektüre hatte ich richtig das Gefühl, dass Zweifel, die ich zuvor hatte, von mir abgefallen sind. Jede Entscheidung, egal ob richtig oder falsch, gehört zu einem dazu.


    In meinen Augen definitiv ein Buch, was keine leichte Kost ist, was in dem Leser selbst aber noch lange nachklingt. Mich hat es sehr nachdenklich gestimmt und es regt dazu an, sich zu überlegen, was einem wirklich wichtig ist im Leben.


    Fazit: Unterhaltung mit Lerneffekt. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Prädikat gut!


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Was zählt wirklich im Leben?


    Nachdem mir der Roman "Rote Kreuze" des Autors so gut gefiel, wollte ich unbedingt wissen wie sein Erstling sich liest und ob es da Unterschiede gibt. Ich kann nur sagen, dass meine Begeisterung nicht verschwunden ist.


    In der Geschichte geht es um Zisk, der unbedingt besser Cello spielen muss, damit er nicht durchfällt und von der Schule fliegt. Als dann bei einer Großveranstaltung eine Panik ausbricht, verletzt er sich so schwer, dass er ins Koma fällt. Wer hält noch zu ihm? Gibt man ihn auf? Lohnt es sich zu kämpfen?

    Mir war vor der Lektüre nicht bewusst, dass mir auch politisch angehauchte Geschichten zusagen könnten.


    Besonders gefallen hat mir, dass Filipenko sich Zeit nimmt für seine Figuren, denn sie sind nicht einfach nur Protagonisten, sondern stehen für eine bestimmte Gruppe in Belarus, seinem Heimatland. Da gibt es Regimegegner, Mit-dem-Strom-Schwimmer, aber auch herzliche Menschen, die zusammen ein eindrückliches Bild der dortigen Gesellschaft abliefern. Auch wenn man als Leser nicht tief in die Figuren eindringen kann, weil der Fokus mehr auf ihrer Rolle liegt als auf ihrer Persönlichkeit, so konnte ich mich doch mit dem ein oder anderen identifizieren und Verständnis aufbringen.


    Über Belarus wusste ich bisher recht wenig, konnte mir durch den Roman aber ein klareres Bild verschaffen.


    Sehr eindrücklich fand ich auch die Zeit im Krankenhaus als kaum jemand richtig Hoffnung auf Besserung hat und die Aufgabe die einzige Lösung zu sein scheint.


    Sprachlich ist dieses Buch eine Wucht, denn der Autor schafft unglaublich tolle Metaphern, die die Fantasie Blüten treiben lässt.


    Hilfreich für das Verständnis waren im Übrigen die Anmerkungen der Übersetzerin zum Schluss. Da kann man auch während des Lesens schon mal rein schauen.


    Fazit: Eine berührende Geschichte mit viel Tiefgang, die nicht nur unterhält, sondern auch bildet. Ich habe sie sehr gern gelesen und spreche daher eine Empfehlung aus. Klasse!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Wo ist meine Südsee?


    Auf diesen Roman hatte ich mich besonders gefreut, weil er der Startband einer Reihe ist, in die Südsee entführt und ich dringend mal leichte Kost brauchte. Leider kam es dann anders als erwartet.


    In der Geschichte geht es um die beiden Kapitäne Simon und Jörgen, die sich in dieselbe Frau verliebt haben. Ein Wettstreit soll regeln, wer die Dame des Herzens bekommt, doch der geht mächtig schief und der "Falsche" bekommt die Frau. Wie beeinflusst dieses Ereignis das Leben der beiden Männer und ihrer Familie?


    Zunächst einmal sei gesagt, dass sich der Roman des Autorenduos selbstverständlich angenehm leicht lesen lässt und die Seiten nur so dahin fliegen. Allerdings bekommt man etwas anderes als der Klappentext vermuten lässt.


    Der Großteil des Buches spielt nämlich nicht in südlichen Gefilden, sondern in Hamburg. Natürlich ist die Besetzung Hamburgs durch die Franzosen sehr eindringlich und interessant beschrieben, allerdings fehlte mir einfach das Abenteurerfeeling mit dem Entdecken anderer Kulturen, Land und Leuten.


    Anders als erwartet, werden bereits in diesem ersten Band drei Generationen der Familien Simonsen und Mensing beleuchtet. Das Autorenpaar nimmt sich leider wenig Zeit für die Ausgestaltung der einzelnen Akteure, sondern legt den Fokus mehr auf Intrigen, Gemeinheiten und Hass. Kaum hatte ich mich an die dargestellten Personen gewöhnt, sind diese schnell gealtert und die Nachfolgegeneration tritt in Erscheinung. Dies macht es schwer mit den Figuren mitfühlen zu können, da man dauernd das Gefühl hat niemanden richtig zu kennen, weil man durch den Roman gehetzt wird.


    Leider ist auch gefühlt nach der ersten Seite klar wer die Bösen und die Guten sind und Iny Lorentz erfreut sich hauptsächlich an diversen Gemeinheiten, die für den Leser nur schwer erträglich sind.


    Irgendwie hatte ich zum Ende noch gehofft, dass es auf große Reise geht, aber dies war nicht der Fall.


    Ein fieser Cliffhanger zum Schluss soll den Leser wohl dazu zwingen am Ball zu bleiben. Ich bin mir nach diesem sehr mäßigem Band immens unschlüssig, ob ich weiterlesen möchte, denn das Duo hat so viel mehr drauf als sie in diesem Buch gezeigt haben.


    Fazit: Zum ersten Mal war ich nicht gefesselt und habe das Buch doch recht enttäuscht zur Seite gelegt. Ich kann hier leider keine Leseempfehlung aussprechen, was ich sehr schade finde.


    Bewertung: 3/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3746637929


    Herausgeber : Aufbau Taschenbuch; 1. Edition (15. März 2021)

    Sprache : Deutsch

    Taschenbuch : 477 Seiten

    ISBN-10 : 3746637929

    ISBN-13 : 978-3746637921

    Originaltitel : The Letter


    Inhaltsangabe:


    Wahre Liebe dauert ein Leben lang an – und darüber hinaus. Nach einem Schicksalsschlag zieht die Künstlerin Chloe nach Cornwall, um sich in einem Cottage an den Klippen ein Atelier einzurichten. Der malerische Küstenort ist geprägt von dem charismatischen Dichter Kit Rivers, dessen Geschichte die Bewohner noch immer in Bann hält. Auch Chloe ist fasziniert von seinem Werk. Zusammen mit dem Historiker Matt beginnt sie nachzuforschen, was mit dem jungen Dichter in den Wirren des Ersten Weltkriegs geschah. Dann entdeckt Chloe das alte Tagebuch einer jungen Frau namens Daisy und findet heraus, dass Daisy und Kit ein düsteres Geheimnis verband – das plötzlich auch Chloes Leben zu verändern droht.


    Autoreninfo:


    Ruth Saberton wurde in London geboren und lebt heute mit ihrer Familie in Cornwall. Obwohl sie weit gereist ist, gibt es für sie keinen Ort, der sich mit der rauen Schönheit dieser Küstenlandschaft messen kann. Hier findet sie immer wieder neue Inspiration für ihre Romane. In England gilt sie als absolute Bestsellerautorin.


    Meine Meinung:


    Titel: Liebe, ein starkes Band...


    Eine großes Liebesgeschichte im wunderschönen Cornwall und dann dieses tolle Cover, da war mein Interesse geweckt. Neugierig begann ich zu lesen und wurde mehr als belohnt.


    In der Geschichte geht es um Chloe, die einen schmerzvollen Verlust erlitten hat. Sie braucht dringend einen Tapetenwechsel und zieht von London ins beschauliche Rosecraddick, um dort wieder zu sich zu finden. Das alte Pfarrhaus, in dem es wie Hechtsuppe zieht, fordert ihr einiges ab. Doch dann findet sie nicht nur ein altes Tagebuch, sondern stolpert in die Arme eines Mannes. Was hat das Schicksal mit ihr vor?


    Der Roman ist so unterteilt, dass wir anfänglich Chloe in der Gegenwart begleiten, in der Mitte dann Daisy in der Vergangenheit und zum Schluss wieder Chloe. Diese Erzählweise war mal etwas anderes, da bei solchen Romanen sonst im steten Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit gesprungen wird. So wurde mehr Spannung aufgebaut.


    Richtig gut haben mir die Landschaftbeschreibungen gefallen, da konnte man sich herrlich wegträumen, wo Reisen gerade nicht geht.


    Mit Chloe bin ich direkt warm geworden, weil ich etwas ähnliches erlebt habe. Verlust, egal in welcher Form, ist nie einfach zu verkraften. Ich mochte, dass sie nach vorn schaut und nicht aufgibt. Man fühlte mit ihr den Schmerz und genoss wie sie langsam aber sicher wieder zu sich findet.


    Daisy und Kit hingegen haben mein Herz regelrecht aufblühen lassen. Ihre zart entstehende Liebe las sich als etwas sehr Besonderes. Manchmal kann ein einziger Sommer alles bedeuten. Ihr Schicksal hat mich zu Tränen gerührt und ihr Rätsel zu lüften war eine Freude.


    Ich mochte, dass mal nicht der Krieg an sich thematisiert wird, sondern wie es denjenigen geht, die zu Hause geblieben sind.


    Das Ende ist schlüssig, so dass keine Fragen offen bleiben. Allerdings sollte man Taschentücher bereit halten, nur für alle Fälle.


    Fazit: Ein wahrer Lesegenuss, denn ich so schnell nicht vergessen werde. Leichte Kost, die das Herz erwärmt. Klare Leseempfehlung!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:

    Titel: Wenn lesen sich wie Meditation anfühlt...


    Mich hat die ruhige Ausstrahlung des Romans angesprochen, weshalb ich mehr erfahren wollte. Gespannt begann ich zu lesen.


    In der Geschichte geht es um den jungen Mönch Lukas, dessen Mitbruder Andreas gerade das Kloster verlassen hat. Was macht das mit ihm? Bekommt er Zweifel, ob seine damalige Entscheidung richtig war? Und dann taucht plötzlich eine Frau auf, die seine Welt auf den Kopf stellt.


    Das Besondere an dem Roman ist seine enorme Ruhe, die er ausstrahlt. Da kann man gut bei runterkommen und sich vom stressigen Alltag ablenken. Allerdings sorgte dies gleichzeitig dafür, dass kein richtiger Lesefluss aufkommen wollte. Auch die ständigen Gedankensprünge trugen nicht dazu bei, dass man im Flow bleibt.


    Zu Lukas fand ich nur bedingt Zugang. Lange lässt er den Leser im Dunklen bezüglich seiner Gefühle. Natürlich hat er dadurch etwas Mysteriöses, aber mich konnte das nicht so recht catchen.



    Mein persönliches Highlight war das Auftauchen von Sarah. Sie bringt endlich Schwung in das ruhige Klosterleben und Lukas mächtig ins Wanken. Ich mochte sehr wie sie durch ihre Natürlichkeit und ihre kecke Art den Mönch um den Finger wickelt.


    Besonders empfand ich die Zeit am See. Nur zu gern würde man selbst ins kühle Nass abtauchen. Und mir ist es auch sehr oft so ergangen, dass ich beim Schwimmen gut abschalten und entspannen konnte.


    Fazit: Ein Roman, der auf sehr leisen Sohlen daher kommt. Das muss man mögen, sonst liest es sich schnell langweilig oder etwas fad. Ich kann daher nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen.


    Bewertung: 6/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3751200533


    Herausgeber : Verlagsgruppe Oetinger Service GmbH - First Order; 2. Edition (6. Februar 2021)

    Sprache : Deutsch

    Gebundene Ausgabe : 112 Seiten

    ISBN-10 : 3751200533

    ISBN-13 : 978-3751200530

    Lesealter : 15 Jahre und älter


    Inhaltsangabe:


    „Weil auch in diesen Zeiten irgendwer das Richtige tun muss, einfach, weil es richtig ist.“ April, 1945. Alle spüren, dass der Krieg und die fürchterliche Ideologie der Nationalsozialisten kurz vor dem Ende stehen. Doch in der Nacht vom 28. auf den 29. April 1945, zwei Tage vor Hitlers Selbstmord, ereignet sich das dunkelste Kapitel der damals noch jungen Stadt Penzberg in Bayern. Denn während der einst von den Nazis abgesetzte Bürgermeister zurück ins Rathaus zieht, erlässt die Wehrmacht den Befehl, alle Widerständler sofort hinzurichten. Und zwischen allen Fronten stehen die Jugendlichen Marie, Schorsch und Gustl.


    Autoreninfo:


    Kirsten Boie ist eine der renommiertesten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für ihr Gesamtwerk, das Bundesverdienstkreuz und die Hamburger Ehrenbürgerwürde.


    Meine Meinung:


    Titel: Ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte...


    Da ich mich sehr häufig mit den Weltkriegen beschäftige, wollte ich sehen wie die Thematik in einem Jugendbuch verarbeitet worden ist und begann zu lesen. Nie im Leben habe ich gedacht, dass das Leseerlebnis so intensiv sein würde.


    In der Geschichte geht es um Marie, Schorsch und Gustl. Beide Jungen mögen das Mädchen und möchten es für sich gewinnen, aber geht das in so einer Zeit überhaupt, wo der Krieg noch nicht vorbei ist? Doch dann passieren schreckliche Dinge im Ort. Auf welcher Seite stehen die jungen Leute?


    Ich möchte gleich vorab sagen, dass es in jedem Fall besser ist sich an die Altersempfehlun des Verlages zu halten. Auch wenn die Aufmachung fast einem Kinderbuch gleich kommt, so habe ich doch Schwierigkeiten mir vorzustellen, dass 10- Jährige das Geschriebene verstehen könnten.


    Die Kapitel sind mit dem jeweiligen Datum, Uhrzeit, Ort und handelnden Figuren versehen, so dass der Leser immer weiß bei wem er gerade ist. Zudem fühlte es sich dadurch wie ein Countdown an.


    Durch die gesamte Handlung führt ein beobachtender Erzähler und es wird eher distanziert berichtet. Anfänglich fand ich das etwas seltsam, aber bei den geschilderten Ereignissen war es dann doch besser, dass der Leser von oben drauf schaut und nicht mittendrin ist.


    Der nüchterne und reduzierte Schreibstil der Autorin trägt zusätzlich dazu bei, dass eine dunkle Grundstimmung herrscht. Ahnlich fühlt sich das Herrannahen eines Gewitters an. Man muss sich an die Art der Schreibe erst einmal gewöhnen, da man es einfach nicht erwartet, dass doch so erwachsen alles dargestellt wird.


    Mir hat gefallen, dass durch diese Geschichte mal andere Taten als die üblich bekannten angesprochen werden, denn von Penzberg hatte ich bis dato noch nie gehört. Nur wenn wir uns immer daran erinnern, werden die grausamen Taten nicht in Vergessenheit geraten.


    Ansonsten möchte ich noch die tolle Gestaltung des Buches hervorheben. Mir gefällt die raue Oberfläche und dass man auf einen Schutzumschlag verzichtet hat. Dass die Seiten am oberen Ende wie angekokelt aussehen, macht auch optisch etwas her beim Lesen selbst.


    Im Anhang befinden sich übrigens Begirffserklärungen, was ich zwar nicht benötigt habe, aber den jüngeren Lesern sicher helfen wird zu verstehen.


    Fazit: Ein ungemein wichtiges Buch, welches mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. So etwas sollte Schullektüre sein. Klasse!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3552072004


    Herausgeber : Paul Zsolnay Verlag (15. Februar 2021)

    Sprache : Deutsch

    Gebundene Ausgabe : 304 Seiten

    ISBN-10 : 3552072004

    ISBN-13 : 978-3552072008

    Originaltitel : La straniera


    Inhaltsangabe:


    Claudia Durastanti erzählt in ihrem von der Kritik gefeierten Roman eine ganz besondere Familiengeschichte. Es ist ihre eigene. Beide Eltern sind gehörlos. In den sechziger Jahren sind sie nach New York ausgewandert. Claudia kommt in Brooklyn zur Welt und als kleines Mädchen zurück in ein abgelegenes Dorf in Italien. Mit Büchern bringt sie sich selbst die Sprache bei, die ihr die Eltern nicht geben können. Aus allen Facetten dieses Andersseins hat Claudia Durastanti einen außergewöhnlichen Roman gemacht. Von den euphorischen Geschichten einer wilden italoamerikanischen Familie in den Sechzigern bis ins gegenwärtige London. Dieser Roman lässt einen keine Zeile lang unberührt.


    Autoreninfo:


    Claudia Durastanti, 1984 in Brooklyn geboren, ist Schriftstellerin und Übersetzerin. Sie war Fellow für Literaturwissenschaft an der American Academy in Rom und gehört zu den Gründern des Italian Festival of Literature in London. Sie schreibt für La Repubblica und lebt in London. Sie erhielt bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen. „Die Fremde“ war auf der Shortlist für den Premio Strega und wird gerade in viele Sprachen übersetzt.


    Meine Meinung:


    Titel: Ab wann ist man fremd?


    Dieses Buch habe ich so oft auf Social Media gesehen und da ich über Gehörlose doch sehr wenig weiß, dachte ich das könnte doch spannend werden und begann gebannt zu lesen.

    Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um Autofiktion, in der die Autorin ihr Leben mit ihren gehörlosen Eltern beschreibt. Wie haben ihre Eltern zueinander gefunden? Was hat das andauernde Emigrieren mit der Familie gemacht?


    Der Einstieg in die Geschichte fiel mir noch recht leicht, da ich so voller Vorfreude war und die Sprache mir sehr zusagte. Leider nahm die Lesefreude immer mehr ab.


    Die Geschichte liest sich in etwa wie ein nicht chronologisches Tagebuch, bei dem jeder Gedankensprung und jede Idee aufgezeichnet werden. Je mehr ich las, desto mehr habe ich den roten Faden vermisst und desto weniger interessierte mich auch das Geschriebene.


    Man bekommt Einblicke in das Leben von Gehörlosen, allerdings von jenen, die ihr Schicksal nicht wirklich akzeptiert haben, weshalb diese Einschränkung für den Leser als eine Unerträglichkeit rüberkommt. Sicherlich ist jede Art der Behinderung schwer verkraftbar und es kostet Mühe und Engagement damit dennoch ein lebenswertes Leben zu führen. Die beschriebenen Eltern tun jedenfalls alles dafür, um eben nicht in der Welt klar zu kommen, was beim Lesen wehtat.


    Für mich fühlte sich der Roman als Aufarbeitung eines Schicksals an, was Frau Durastanti sicher geholfen hat im weiteren Leben, aber sich leider nicht wirklich angenehm lesen lässt.

    Die letzten hundert Seiten habe ich mich dann nur noch durchgekämpft und war froh als das Buch dann vorbei war.


    Fazit: Schwere Kost, die man mögen muss. Ich kann leider keine Empfehlung aussprechen. Das Einzige, was es mir gebracht hat, dass ich aufgrund der Lektüre zu Gehörlosen recherchiert habe und deswegen mehr darüber weiß.


    Bewertung: 3/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3462053612


    Herausgeber : Kiepenheuer&Witsch; 3. Edition (4. März 2021)

    Sprache : Deutsch

    Gebundene Ausgabe : 192 Seiten

    ISBN-10 : 3462053612

    ISBN-13 : 978-3462053616

    Originaltitel : Komplett Gänsehaut


    Inhaltsangabe:


    Nach ihrem vieldiskutierten Bestseller "Alte, weiße Männer" entlarvt Sophie Passmann in ihrem neuen Werk den unerträglichen Habitus einer Bürgerlichkeit, durch die sie selbst geprägt wurde. Eine Passmannsche Suada at its best. Bloß nicht so werden, wie alle anderen um sich herum. Bloß nicht so werden, wie man schon längst ist. Bloß schnell erwachsen werden, um in die transzendentale Form des Verklärens eintauchen zu dürfen, die Jugend als "die beste Zeit des Lebens" zu feiern. Sophie Passmann teilt aus gegen alle, am verheerendsten aber gegen sich selbst und ihresgleichen. Zornig und böse, sanft und lustig zugleich zieht sie uns mit rein ins tiefe Tal der bürgerlichen Langeweile im westdeutschen Mittelstand. Sie geht vehement vor gegen die hedonistische Haltung einer wohlgemerkt nicht homogenen Generation, die ihr selbst nur allzu bekannt ist. Dies ist kein Memoir, kein Roman, keine Biographie, es ist: literarischer Selbsthass. Das finden Sie anmaßend? Genau das ist es und genau das will Sophie Passmann: sich anmaßen, das zu tun, was sie tun möchte. Komplett Gänsehaut einfach!


    Autoreninfo:


    Sophie Passmann, 1994 geboren, ist Satirikerin, Autorin und Moderatorin. Ihr Buch „Alte weiße Männer“ stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste, sie schreibt eine monatliche Kolumne im ZEIT Magazin und war Ensemble-Mitglied beim Neo Magazin Royale. Sie twittert mehrmals täglich, ohne, dass sie jemand darum bittet.


    Meine Meinung:


    Titel: Hi I am the Mittelstands Girl...


    Sehnsüchtig habe ich auf "Komplett Gänsehaut" gewartet und was ich las war so viel mehr als ich erwartet hatte.


    In der Geschichte geht es um eine namenlose, 27-jährige Ich- Erzählerin, die ihr Leben reflektiert. Ist sie wirklich so individuell wie sie sich fühlt? Was braucht man im Leben wirklich? Und ist man nun endlich erwachsen oder wann kommt das?


    Auch wenn ich die Dreißig schon überschritten habe, so fühlte sich das Geschriebene an, als würde es eins zu eins aus meinem Leben stammen. Ich konnte mich mit dem Dargestellten identifizieren wie schon lange bei keinem anderen Buch.


    Egal ob man wie die Ich- Erzählerin in der Großstadt lebt oder aber eher im Ländlichen, man erkennt sich als Millennial in jedem Fall wieder.


    Schonungslos haut uns Frau Passmann den Selbsthass der Hauptfigur um die Ohren und beschönigt nichts, was so ehrlich und real daher kommt, dass man einfach keine Zweifel zu dem Gesagten bekommt.


    Auch sprachlich hat mich dieses Buch überzeugt, der perfekte Mix aus Alltagssprache und Feuilletonsprech. Die unfassbar langen Sätze ließen mich oft an Émile Zola denken, nur dass mir diese hier deutlich besser gefallen haben.


    Fazit: Rotzfrech, ehrlich, unterhaltsam und auch witzig. Was will man mehr? Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert. Von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung, kaufen und sofort lesen, egal wie alt ihr seid!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Magie und Mystik in London...


    Nachdem ich "Der verbotene Fluss" vor Jahren verschlungen hatte, wollte ich natürlich wissen wie es mit den Figuren weitergeht. Ihr müsst euch aber keine Sorgen machen, man kann diesen Roman auch ohne Vorkenntnis des ersten lesen.


    In der Geschichte geht es um das frisch verheiratete Paar Charlotte und Tom. Ihre Ehe steht auf der Kippe, denn Kinder haben sich bisher nicht eingestellt, ein echtes Problem im Jahr 1894. Doch als Journalist Tom ein Buchprojekt angeboten bekommt, blüht das Paar auf. Bei der Recherche stolpern sie unverhofft über eine Leiche. Was hat das zu bedeuten? Wo sind sie da rein geraten? Schweben sie jetzt selbst in Lebensgefahr?


    Es war unglaublich schön die beiden Hauptfiguren wiederzusehen. Charlotte ist so eine starke Frau, die Probleme offen anspricht, bevor sie sich lange quält. Und auch Tom ist sehr verständnisvoll. Wer möchte nicht gern einen Mann, der anhand der Augenbrauenbewegungen seiner Frau weiß was sie denkt und möchte?


    Ein besonderer Nebencharakter war für mich der junge Strandsucher Alfie. Ich mochte wie mutig er ist und dass er nicht den Komfort sucht, sondern seinen eigenen Weg geht, auch wenn dieser steiniger ist.


    Die Mysterien Londons haben sich unfassbar spannend lesen lassen. Gefühlt ist man mehr am online recherchieren, als das man zum Lesen kommt, weil man all die beschriebenen Orte entdecken möchte.


    Der dargestellte Kriminalfall hat mir gefallen. Man kann herrlich miträtseln. Die Auflösung, was hinter all dem steckt, war schlüssig und nachvollziehbar.


    Das sensible Thema Kinderlosigkeit hat die Autorin mit sehr viel Feingefühl beschrieben. Man kann die Ängste, Gedanken und Emotionen des Paares verstehen. Ich als Betroffene mochte die Art der Darstellung jedenfalls sehr. Dennoch könnte es für andere Leser ein Trigger sein, also überlegt euch bitte vor dem Lesen, ob ihr damit umgehen könnt oder nicht!


    Die Schreibe von Frau Goga ist so mitreißend, dass man den Roman inhaliert. So müssen Page Turner geschrieben sein.


    Fazit: Unterhaltsam und spannend. Perfekt um sich einfach mal in eine andere Zeit und an einen anderen Ort zu träumen. Ich kann nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen und hoffe nun auf ein Wiedersehen mit den beiden Hauptfiguren.


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

    Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Zwei Frauen und das besondere Foto...


    Die im Klappentext angedeutete Thematik klang spannend und das pfiffige Cover hat mich angesprochen, weshalb ich gebannt zu lesen begann. Und ich wurde überrascht.


    In der Geschichte geht es um zwei junge Frauen, die gar nicht so viel unterscheidet, nur eins: eine lebt in der frisch gegründeten BRD, die andere in der DDR. Während die eine von der Fotografie fasziniert ist, lebt die andere für Kunstturnen. Wird es eine Zeit geben, in der die Frauen sich jemals begegnen?


    Ein beobachtender Erzähler führt durch die Handlung und lässt uns mal Angelika, das Mädel aus Kassel, und mal Christine, das Mädel aus Ostberlin, begleiten.


    Mir hat sehr gefallen, dass es der Autorin gelingt die jeweiligen Leidenschaften der Mädchen authentisch rüber zu bringen, denn bei den Beschreibungen zu Fotografie und zum Kunstturnen hätte man meinen können, dass Frau Fuchs beides selbst mit großer Leidenschaft praktiziert. Mich hat besonders das Kunstturnen begeistert im Roman, da es sehr majestätisch beschrieben wurde. Dort vereinen sich Leichtigkeit und Schmerz.


    Die beiden jungen Frauen waren mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte, dass Katharina Fuchs eher die Gemeinsamkeiten beschreibt und nicht die Unterschiede. Während man um Angelika Angst hat, weil diese etwas Schlimmes erleben muss und als Frau ohne Schulabschluss nicht ernst genommen wird, hat man bei Christine bei jeder Trainingseinheit mitgelitten.


    Der Autorin gelingt es sehr feinfühlig und realistisch die damalige Zeit und die dort herrschenden Systeme zu beleuchten, ohne etwas zu beschönigen. Man glaubt das Geschriebene und kann sich damit identifizieren.


    Einzig musste ich über bestimmte Begrifflichkeiten schmunzeln. Das sind eben die Schnitzer, die einer westdeutschen Autorin passieren können. Ich kenne nicht einen DDR- Bürger, der jemals "Jahresendfigur" gesagt hätte und bei der Betrachtung einer NVA- Uniform würde jeder diese auch genauso benennen, keiner davon hätte Ost- Uniform gesagt. Dabei wäre es wirklich cool gewesen, in den Ost- Berlin- Parts von Nickis, Manchesterhosen, Polylux, Kollektiv, Kaufhalle und Co zu lesen


    Fazit: Ein toller Roman mit geschichtlichem Einschlag, der mich gut unterhalten hat. Nur zu gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3841907393


    Herausgeber : Edel Books - Ein Verlag der Edel Germany GmbH; 1. Edition (5. Februar 2021)

    Sprache : Deutsch

    Broschiert : 304 Seiten

    ISBN-10 : 3841907393

    ISBN-13 : 978-3841907394



    Inhaltsangabe:


    Michael Nast hat neue Nachrichten für seine Leserschaft: Den Traumpartner unserer Vorstellungen, der unseren mannigfaltigen Anforderungen entspricht, gibt es nicht! Die Gründe für das ständige Scheitern unserer Dates und Beziehungen sind unsere falschen Idealvorstellungen, gepaart mit dem eigenen Selbstoptimierungswahn und unserer Darstellungswut in den sozialen Medien. Dem Ganzen setzt die Oberflächlichkeit und Unverbindlichkeit der heutigen Dating-Apps Tinder und Co. dann noch die Krone auf. In seinem neuen Buch „Generation Beziehungsunfähig: Die Lösungen“ zeigt der Berliner, wie wir unser Verhalten ändern können – denn wir selbst ziehen uns die „Nieten“ an Land. Um das zu vermeiden, müssen wir an uns arbeiten – aber eben nicht im Sinne der selbstdarstellerischen Selbstoptimierung! Sondern, indem wir uns selbst besser kennenlernen und verstehen. Michael Nast zeigt seinen Lesern und Leserinnen, dass sie mit ihren Problemen einen Partner zu finden nicht allein sind – und was Lösungswege aus dem Dilemma sein können.


    Autoreninfo:


    Michael Nast, geboren 1975, landete mit "Generation Beziehungsunfähig" den Bestseller des Jahres 2016 und wurde zum Sprachrohr einer ganzen Generation. Mit seiner außergewöhnlichen Beobachtungsgabe ergründet er Situationen und Tatsachen wie kein anderer. 2018 erschien mit "#EGOLAND" sein erster Roman, 2019 das Sachbuch "Vom Sinn unseres Lebens". Michael Nast lebt und arbeitet in Berlin als freier Kolumnist, Buch- und Drehbuchautor.


    Meine Meinung:


    Titel: Wie geht Beziehung Herr Nast?


    Da habe ich lange auf die Fortsetzung gewartet, mich gefreut es in den Händen zu halten und dann inhaliere ich es weg...


    In diesem zweiten Teil (man darf den ersten kennen, ist aber kein Muss) geht es nicht nur um Dates, sondern was hat Einfluss auf unsere Entscheidungen im Leben und auch in der Beziehung und woher weiß ich, ob ich gerade eine Beziehung möchte oder nur Aufmerksamkeit?


    Gerade weil Dating derzeit komplett anders abläuft als gewohnt oder teilweise ganz ausfällt, genießt man die Date- Beschreibungen des Autors sehr. Ich fühlte mich oft an eigene Erfahrungen erinnert. Zudem ist es spannend ähnlich Erlebtes aus der Sicht eines Mannes zu hören.


    Auch wenn es nicht erstaunlich und nicht erfreulich ist, so fühlt man sich in gewisser Weise bestätigt, dass komplizierte Beziehungen, Freundschaften mit Bonusleistungen und ähnlichem auch der Gesellschaft geschuldet sind und nicht nur einem selbst.


    Ich habe beim Lesen sehr oft in mich hinein gelauscht und festgestellt, dass meine Gedanken und Gefühle komplett anders sind als in meinen Zwanzigern, als es Dating-Apps noch nicht gab. Leider ist es wirklich so, dass Liebe ein Konsumgut geworden ist. Aufgrund der vielen Möglichkeiten bleibt stets das Gefühl etwas zu verpassen.


    Über die Geschichten von Michaels Kumpels und ihm selbst, konnte man sich gut amüsieren und anders als im ersten Teil fallen die Kommentare über Frauen nicht ganz so gemein aus. Beim ersten Band musste ich als Frau Ü30 schon etwas schlucken, was hier nicht der Fall war.


    Die Schreibe ist wieder frisch und flott zu lesen, so dass man dieses Sachbuch in kleinen Dosen über mehrere Wochen oder auch an einem Stück genießen kann.


    Etwas gestört hat mich nur, dass ich doch recht viel bereits vorher kannte, weil ich seinen Podcast höre und seine Social Media Kanäle konsumiere, was ich etwas schade fand.


    Fazit: Wem seine anderen Bücher gefallen haben, der wird auch hier seine Freude haben. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

    ASIN/ISBN: 3785727291


    Herausgeber : Lübbe; 1. Aufl. 2021 Edition (26. Februar 2021)

    Sprache : Deutsch

    Broschiert : 448 Seiten

    ISBN-10 : 3785727291

    ISBN-13 : 978-3785727294

    Lesealter : 16 Jahre und älter


    Inhaltsangabe:


    Eine junge Frau zwischen zwei Familien, zwischen Ost und West - ein großer DDR-Familienroman um das Glück im Kleinen und Existenzkämpfe im Großen Berlin, 1992: Erst als junge Frau erfährt Ingke, dass sie als Säugling zu DDR-Zeiten adoptiert wurde. Wer sind ihre wahren Eltern? Warum haben sie sie einst weggegeben? Und was bedeutet das für ihr Leben heute? Sie macht sich auf die Suche und stößt auf die Geschichte ihrer Herkunftsfamilie, die nach einem gescheiterten Fluchtversuch ihre Tochter verlor. Auf einmal hat die junge Frau zwei Familien, die um sie ringen: Ihre leibliche Mutter, die irgendwann von der BRD freigekauft wurde und bisher nichts über Ingkes Verbleib weiß. Und ihre vermeintlichen Eltern, bei denen sie behütet und geliebt aufgewachsen ist. Doch muss sie sich tatsächlich entscheiden? Ulla Mothes wirft in ihrem Debütroman einen intimen Blick auf die unterschiedlichen Facetten des Lebens in der DDR - respektvoll und authentisch.


    Autoreninfo:


    Ulla Mothes begann als Kulturjournalistin, weil aber Bücher ihre Leidenschaft sind, wurde sie Lektorin. Eines Tages beschloss sie, ihren beiden Kindern eine eigene Geschichte zu schreiben, um ihnen zu zeigen, was Mama am Schreibtisch so macht. Daraus wurden mehrere Bücher und der erste Schulunterricht in Kreativem Schreiben. Es entwickelten sich Autorenberatung, Lehrtätigkeit an Universitäten und Bücher zum Kreativen Schreiben.


    Meine Meinung:


    Titel: Meine Familie in der Vergangenheit...


    Auf dieses Buch hatte ich mich besonders gefreut, da es eine dramatische Familiengeschichte in der DDR behandelt. Gespannt begann ich zu lesen, um dann schnell zu merken, dass genau das auch mein Problem werden wird. Ich wollte diesen Roman so gern mögen und konnte es dann leider nicht.


    In der Geschichte geht es um Ingke, deren Mutter an Krebs erkrankt ist. Sie will ihr helfen und lässt sich testen, ob sie als Spender in Frage kommt. Dabei kommt heraus, dass die Frau, die sie jahrelang Mutti genannt hat, nicht mit ihr blutsverwandt ist. Wie kann das sein? Wird sie das Geheimnis lüften können?


    Der Roman ist vom Schreibstil schon sehr ungewöhnlich, weil die eigentliche Hauptfigur gar nicht im Fokus steht, sondern ihre Verwandtschaft. Und die Vergangenheit wird dem Leser nicht über Rückblenden vermittelt, sondern jeder erzählt seine Geschichte. Das fand ich in soweit sehr merkwürdig, dass dies wirklich jeder in der Familie bei ihr tut, obwohl sie vorher nie darüber gesprochen haben und nun das junge 18-jährige Küken genau die Richtige wäre, um das eigene Herz auszuschütten.


    Ansonsten erfahren wir zu Beginn wie das Leben nach dem zweiten Weltkrieg war und Deutschland geteilt wurde, was ich als sehr spannend empfand. Ich finde die Thematik generell sehr faszinierend.



    Nun kommen wir jedoch zum Problem des gesamten Romans. Die Autorin hat alles Schlechte, was hätte passieren können in der DDR in dieses Buch gepackt und präsentiert dem Leser dies als absolute Wahrheit, so dass man ohne dort selbst gelebt zu haben oder sich damit bereits befasst hat, annimmt, dass jeder verfolgt, jeder abgehört und jeder schlecht behandelt wurde, was schlichtweg nicht so gewesen ist. Auch die Kinderbetreuung hat wie im Buch beschrieben so nicht stattgefunden und ich habe dies als Kind selbst erlebt und weiß wovon ich spreche.


    Immer wenn es um besonders schlimme Ereignisse geht, dann wird ein reißerischer Ton verwendet, der mich an die Bild- Zeitung erinnert hat. Frei nach dem Motto: "Seht alle her, dass war Diktatur und allen Menschen dort ging es furchtbar schlecht." Das Interessante dabei ist, dass Straftaten teils runtergespielt wurden, als wäre es eine Kleinigkeit und kein Grund dafür bestraft zu werden. Nach meiner Kenntnis bekommt man auch heute noch Ärger, wenn man seinen Arbeitgeber bestiehlt.


    Die große Kunst dieses Buches war wirklich, dass es mich immens beschäftigt hat und ich mich daran emotional reiben konnte, was selten ein Buch schafft, dass ich mich so sehr darüber echauffieren kann. Ich habe meine Erfahrungen mit anderen Lesern (Ost und West) und auch anderen ehemaligen DDR- Bürgern geteilt, um das Geschriebene besser nachvollziehen zu können und dennoch blieb bei mir am Ende kein Verständnis, warum man dies so reißerisch und in meinen Augen verfälscht darstellen muss. Sicher ist vieles genau so geschehen, aber eben einem Bruchteil der Bevölkerung und nicht allen.


    Aufgrund der Erzählweise fiel es mir im übrigen schwer mich überhaupt in eine Figur einfühlen zu können und das heißt schon etwas, denn Charaktere gibt es reichlich. Hätten die Figuren miteinander gesprochen, dann wäre es gar nicht erst zu den vielen Missverständnissen und Katastrophen gekommen, die beschrieben werden.


    Vielleicht war auch mein größter Fehler parallel den Roman "Lebenssekunden" zu lesen, welcher in derselben Zeit spielt, aber so viel besser, gefühl- und rücksichtsvoller das Thema beleuchtet als dieser hier.


    Das Happy End kam mir persönlich zu überstürzt und nicht ganz schlüssig daher.


    Fazit: Während mir die Familiengeschichte gut gefiel und auch interessant war, empfand ich die Erzählweise als wenig gelungen, weshalb ich hier keine Empfehlung aussprechen möchte.


    Bewertung: 3/ 10 Eulenpunkten