Beiträge von Wonnchen

    Hallo!


    Im Laufe der letzten Tage habe ich es immerhin geschafft mal hier ein paar Seiten, mal da ein paar Seiten zu lesen. Irgendwie habe ich bisher das Gefühl noch nicht wirklich die Zusammenhänge zusammen zu bekommen - kein Wunder, ich komme auch nicht kontinuierlich zum Lesen...


    Inzwischen bin ich in Kapitel 4 angekommen und ich muss sagen: ein Glück, dass es keine "Geruchs-Bücher" gibt :yikes - da bekommt man wirklich einen Wasch-Parfümierungs- und Reinigungszwang!


    Bisher finde ich alles sehr, sehr eindrücklich geschrieben und bin schon immer am Schnuppern, habe sogar zu Duft-Teelichtern gegriffen ;-) . Die beschriebenen Kämpfe, in denen Hunde Ratten töten finde ich grausig -aber so waren die Zeiten damals und es soll so etwas (illegal) auch noch heute irgendwo geben. Mein Hund würde entweder sofort die Flucht ergreifen oder mit den Ratten spielen :lache ...


    Jetzt geht es weiter und ich hoffe, dass ich jetzt am Wochenende trotz der Lernerei und dem Haushalt ein bisschen mehr zum Lesen komme.


    Liebe Grüße, Wonnchen :wave

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    Irgendwie habe ich immer auf eine Auflösung der dunklen Wolken in seinem Kopf gewartet. Leider erfährt man nicht, wann und wie und ob sie verschwanden.


    Das Bild von den "dunklen Wolken im Kopf" fand ich von Beginn an toll, schade, dass wir als Leser nicht erfahren, ob und wann diese evtl. verschwanden. Vielleicht sind sie ihm auch geblieben, die Wolken. Manche dunkle Wolken wird man nicht mehr los oder es ziehen bald neue auf... . Bei allem was Frank durchgemacht hat würde mich das nicht wundern.


    Das Buch ist über weite Teile sehr nüchtern, bericht-artig geschrieben es hinterlässt bei mir aber auch den Eindruck, dass es sich lohnt immer weiter zu machen und dass man zumindest einen Teil seiner Träume auf eine gewisse Art verwirklichen kann. Man muss eben am Ball bleiben.


    Amerika ist eben kein "rundherum" tolles Land - ebenso wie das Leben nicht "rundherum" toll ist.

    Guten Morgen ihr alle und einen schönen Sonntag wünsche ich euch!


    Phuuu... ich habe es geschafft "Ein rundherum tolles Land" zu beenden und habe dann sogar im Bett noch das erste Kapitel von "Mit Opa am Canal Grande" gelesen.


    Der reinste Kulturschock :yikes, denn die Biographie hatte mich doch in eine etwas traurig-resignierte Stimmung versetzt und das "Umschalten" auf leichte Familienlektüre fiel zunächst schwer. Jetzt bin ich beim 3. Kapitel angekommen auf Seite 32 und der Lesesonntag kann richtig losgehen! :lesend

    Gestern habe ich die Lektüre beendet. Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen, auch wenn es stark begonnen und dann mehr und mehr nachgelassen hat. Kam es nur mir so vor als hätte Frank zum Ende hin die Ereignisse so stark "gerafft" und nur noch "Ausschnitte" erzählt? - so als ob das Buch jetzt endlich mal zu Ende sein müsse??


    Das Frank nach Amerika ging hat sich für ihn nur bedingt ausgezahlt. Amerika ist nicht das Land der Träume, wie viele denken und auch Frank beginnt ja diesen Band mit seinem Traum.


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    Der ironische Beigeschmack des Titels, den ich schon von Anfang an hatte, wird durch den Inhalt bestätigt. Amerika ist nur für ganz wenige ein rundherum tolles Land. Am wenigsten für arme Einwanderer, Schwarze oder andere Mitglieder der Unterschicht. Die Herkunft spielt eine große Rolle und ein sozialer Aufstieg nur schwer möglich.


    made, damit triffst du genau meine Meinung! Das Traurige ist, das dies auch heute noch so ist und nicht nur auf Amerika zutrifft. Zwar haben sich die Zeiten geändert - aber es ist und bleibt schwer für alle die irgendwie nicht "dazu gehören".


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    Der Besuch des Vaters begann zumindest für die Mutter hoffnungsvoll aber endete ernüchternd wobei sie ganz einfach Frank die Schuld in die Schuhe schob.


    Ja, ernüchternd und enttäuschend verläuft der Besuch des Vaters, der einfach nicht den Absprung von der Alkoholabhängigkeit schafft. Traurig. Auch Frank ist ja in dem in diesem Buch erzählten Lebensabschnitt mehrmals kurz davor, seinem schlechten Vorbild nachzueifern.


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    Was mich jetzt eher ja schockiert ist das falsche Wort, das Verhalten der Schulverantwortlichen. Kaum hat Frank ja so etwas wie Interesse am Unterricht und Mitarbeit aufgebaut wird er entlassen. Da muss man sich über mangelnde Bildung nicht wundern.


    Das finde ich auch wirklich schade, Frank gibt sich sehr viel Mühe um auf die Schüler einzugehen, sie an die Lektüren/Literatur und Themen heranzuführen. Belohnt wird sein Engagement nie, es hagelt Kritik und endet mit der Entlassung.


    Der Tod seiner Mutter nimmt Frank sehr mit, er hat sie sehr geliebt und wollte immer ein besseres Leben für sie. Dafür hat er auch tatkräftig gearbeitet und sie so sehr er konnte unterstützt. Dennoch ist es ihm meiner Meinung nach nicht gelungen ihr Leben zu einem glücklicherem Leben zu wenden. Sie stirbt krank und verbittert.


    Frank weiß nicht, ob er zur Beerdigung seines Vaters gehen soll. Da seine Beziehung zu ihm immer schwierig war und die Wut auf seinen Vater Frank wohl immer bleiben wird ist es nachvollziehbar, wie er denkt. Dennoch geht Frank zur Beerdigung.


    Insgesamt fand ich das sich die Lektüre gelohnt hat, auch wenn mich das Buch etwas resigniert zurücklässt. In Franks Leben hat sich einfach nicht wirklich etwas zum Guten gewendet - zumindest nicht auf Dauer.

    Hallo ihr Lesewochenendler!


    Darf ich mich jetzt noch anschließen? Bisher habe ich durch den Haushalt gewühlt, jede Menge für die kommende Woche vorgekocht und der Hund ist nun auch müde und zufrieden.


    Draußen ist es kalt, es regnet und es ist grau-grau-grau...


    Um mich rum sind Teelichter eine Kerze und heißer Tee in der Kanne :) - jetzt schnappe ich mir mein Leserunden-Buch "Ein rundherum tolles Land" von Frank McCourt, das versuche ich bis morgen zu beenden. Danach habe ich schon ein Buch aus der Bib, dass mich irrsinnig anspricht "Mit Opa am Canal Grande".


    Also, los geht´s! :wave

    Da scheint ja der Vorgängerband wesentlich besser gewesen zu sein. Da ich "Die Asche meiner Mutter" nicht gelesen habe, liest sich für mich dieses Buch etwas anders als für euch.


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    Ich wage es kaum zu hoffen, dass diese buch mal zu Ende geht. Seit mehreren Kapiteln denke ich daran einfach aufzuhören, weil es mich seitenweise anödet. Ohne Leserunde hätte ich es schon in die Ecke geschmissen.


    Den Gedanken, das Buch beiseite zu legen hatte ich im letzten Abschnitt zwischendurch auch - da gab es zu Beginn viel mehr Stellen, die mir gefallen haben.


    Dieser Abschnitt, in dem er die erste Lehrerstelle antritt gefällt mir wieder besser. Die Schilderung welche Gedanken er sich macht um seine Unterrichtsgestaltung sowie über seine fehlenden Kenntnisse des für ihn neuen Fachs, welches er unterrichten soll, finde ich gut.


    Wie ihr schreibt scheint das erste Buch aus kindlicherer Sicht geschrieben worden zu sein - nun ist Frank in diesem Buch 19 und älter, kann es sein, dass er seine Art die Ereignisse zu sehen, zu beschreiben einfach durch die andauernde Härte seines Lebens so sehr geändert hat? Klar besteht ein Unterschied zwischen dem, was ein Kind/Jugendlicher beschreibt und dem, wie es ein Erwachsener sieht- aber so große Unterschiede?


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    Vor lauter Kampf ums Überleben ging das normale Leben an ihm vorbei.


    Ist da vielleicht auch Resignation dabei?, schließlich hat Franks Situation über weite Strecken nichts oder nicht viel an Härte und Kampf ums Überleben verloren. Da fällt es mitunter schwer die Unverkrampftheit für Humor/Leichtigkeit in der Beschreibung der Erinnerungen zu behalten...


    Ich bin gespannt, wie das Buch insgesamt wirkt. Noch habe ich einige Seiten vor mir.

    So, diesen Abschnitt habe ich nun auch durchgelesen. Was mir aufgefallen ist, dass es viel "Aufregung" um nichts gibt ;) - wirklich niedlich Sex so zu umschreiben.
    Die Affäre/Beziehung mit Alberta ist schwierig, denn beide haben einen völlig unterschiedlichen Hintergrund. Zwei Welten treffen aufeinander - aber wie lange wird das halten?


    Frank hat endlich die Möglichkeit zu studieren, aber die Arbeit zwingt in dazu quasi "nur nebenher" zu studieren. Auch bleibt die Außenseiterposition, die Frank von Beginn an hat bestehen - er ist Ire und traut sich wegen seines Akzents und seines fehlenden High-School-Abschlusses nicht sich zu melden. Ein weiterer Faktor ist, dass sein Studienfach wohl auch eher als "Außenseiter-Fach" angesehen wird.


    Traurig, dass Frank keine Zeit + Kraft findet (und auch durch seinen Außenseiterstatus nicht den Mut) sich an den Gesprächen über Camus zu beteiligen. Frank muss noch zu sehr schuften und hat den Kopf nicht frei.

    Meine Stimmen sind auch bereits vergeben, nach nochmaligem Durchlesen habe ich 3 Favoriten gefunden :-) .


    Jetzt bin ich einfach gespannt, welches Buch wird wohl das Rennen machen? Jostein Gaader´s Buch kenne ich schon, aber bei fast jedem anderen Buch bin ich ab Nikolaus dabei.


    Vielen Dank und liebe Grüße!


    Wonnchen :wave

    Wieder ein einfach wunderbar erzählter Abschnitt ist der Abschnitt am Ende von Kapitel 22. Frank schaut zurück, erinnert sich daran wie er in New York ankam und denkt an die, die vor ihm dort schon angekommen sind.


    Franks Situation relativiert sich für ihn, wenn er an die Flüchtlinge denkt - einfach großartig.


    Inzwischen bin ich kurz davor den 3. Leseabschnitt der Einteilung zu beenden, aber dieser Rückblick Franks, nachdem er den Versicherungsjob aufgab - der hat mich so gefangen genommen, dass ich ihn immer mal nachlese.

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    Frank hat in seiner Erinnerung sicher einiges verdrängt und durch die Schilderungen über die verbesserten Wohnverhältnisse sich alles rosiger ausgemalt.


    Das man sich seine Vergangenheit manchmal ein Stück schöner malt, als sie wirklich war, ist doch normal. Jeder von uns macht das, denke ich. Wenn man etwas überstanden hat, das nicht schön war, sieht es vom Zeitpunkt des "danach" immer nicht so arg aus wie währenddessen oder davor.


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    Ich erlebe das immer wieder, dass Menschen, die seit Generationen in sehr armen Verhältnissen leben, nur selten ihre Wohnung und ihr Viertel verlassen. Auch wenn es ihnen wirtschaftlich besser geht. Auch höre ich immer wieder, dass es unvorstellbar ist unter den feinen Leuten zu leben, wo doch jeder sieht, wo man herkommt. So ähnlich stelle ich mir das bei Franks Mutter auch vor.


    Damit liegst du -denke ich- richtig. Da ich in sehr bescheidenen Verhältnissen lebe (zwar nicht seit Generationen) kann ich das gut nachvollziehen. Es ist nicht so einfach auch heute noch bestehende Klassenunterschiede zu überwinden. Im Falle von Franks Mutter wäre ich froh (aus meiner Sicht) umzuziehen, aber ich könnte mir aus meiner Sicht jetzt auch nicht vorstellen in eine Villa zu ziehen und mich in höheren Kreisen der Gesellschaft zu bewegen - ohne mich als unpassend, unangemessen und so weiter zu empfinden...


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    Die Zeit in der Army find ich jetzt nicht so toll. Ist gar nicht meins.


    Das kann ich gut verstehen und auch, dass dich das Buch zu diesem Zeitpunkt runter zieht.

    Der Heimaturlaub ist wirklich gründlich schief gelaufen, das hat sich sicher auch Frank damals anders vorgestellt. ;-(


    Sicher ist Frank immer auch von Menschen umgeben, die ihn/seine Bildung fördern wollen - aber noch schafft er den "Absprung" nicht. Zwar liegt die Zeit in der Armee (samt der Eindrücke, die er aus Dachau mitnimmt :yikes ... es hat auch mich schlucken lassen- wieder sehr gut geschildert), aber er muss/ will so gut wie möglich Geld verdienen und rackert sich am Hafen ab. Die Wohnverhältnisse sind weiter elend - man denke sich wie viele Leute sich das Handtuch über 14 Tage teilen müssen. Dass erst so spät der Groschen fällt und jeder sich ein Handtuch anschafft, unglaublich! Träume sind lange, manchmal für immer eben nur Träume. Traurig.


    Endlich sucht und findet Frank dann doch noch einen Arbeitsplatz im Büro :write und landet prompt vom Regen in der Traufe... :bonk


    Beim Lesen denkt man immer wieder es geht aufwärts und dann kommt´s ganz dicke. Schließlich zerstört er durch sein Trinken und sein Verhalten auch seine Beziehung zu Emer. Schade.


    Ach, Frank. :cry


    Die Darstellung der damaligen Zeit ist so eindrücklich, dass ich mich in der Zeit zurück versetzt fühle.

    Nachdem ich diesen ersten Abschnitt abgeschlossen habe beeindruckt mich vor allem welche innere Stärke Frank besitzt. Am Ende dieses Leseabschnitts kann man deutlich erkennen, dass sich Frank seit er nach New York kam persönlich weiter entwickelt hat - er befolgt nicht einfach ohne Sinn und Verstand einen Befehl.


    Auch, dass er Emer gefunden hat freut mich für Frank. Das Telefonat aus dem PX nachdem er zum Küchendienst verdonnert wurde hat mich sehr angerührt.


    Eines von McCourt´s Talenten ist es wirklich Emotionen für den Leser fühlbar, verständlich und doch unaufdringlich zu schildern.

    Herrlich - jetzt regt mich dieses Buch auch noch zu Recherchen an. :gruebel Da habe ich mir doch erst einmal Informationen zu De Valera, Joe Louis und Boss Flynn aus der Bronx herausgesucht im Netz.


    Wirklich toll finde ich auch, das Frank von Beginn an einen Traum hat und den auch trotz seines schlechten Jobs nicht aufgibt - er sieht sich einfach nicht nur auf einem höheren Posten im Hotel (das ist deutlich herauszu-"hören" in seinen Schilderungen, finde ich).


    Wirklich, ich hätte nicht gedacht, dass mich eine Biographie so in den Bann ziehen kann. Durch den Erzählstil (der auch ein bisschen zum Schnelllesen verführt...) und dadurch, dass ich seine Außenseiterposition ganz gut nachfühlen kann bin ich schon fast "gefühlt" ganz dicht bei Frank.


    Das Buch kann man problemlos bisher auch lesen, wenn man den Vorgänger nicht gelesen hat. :lesend

    Da ich den ersten Teil "Die Asche meiner Mutter" nicht kenne, war ich total gespannt auf dieses Buch. Weiterhin ist es das 1. Mal, dass ich etwas biographisches lese. Bisher bin ich sehr zufrieden mit der Lektüre.


    Was mir besonders gefällt ist, dass es eine Mischung aus traurigen und lustigen Abschnitten gibt (es gibt ja in jedem Leben ein stetiges Auf und Ab). Klasse finde ich auch, dass Literatur auch im Leben von Frank McCourt eine Rolle spielt.


    Mal sehen, wie es weiter geht.


    LG Wonnchen :wave