Beiträge von Sophie Bonnet

    Ich finde ja, es ist eher eine leidenschaftliche Verteidigung der vom Aussterben bedrohten Blumenfelder und der Warnung vor der Zerstörung einer uralten Kulturlandschaft als ein Krimi.

    Findest Du? Das war bei Pierres letzten drei Fällen doch ähnlich. Wenn man sich näher mit einer Region beschäftigt, dringt man auch automatisch zu den Sorgen der dortigen Bevölkerung vor. Und natürlich fühlt man da mit. Zumal der Schutz alter Kulturlandschaften ja auch hier ein aktuelles Thema ist. Aber das ist ja nur der Rahmen für den eigentlichen Krimi.

    Gerade das direkte Umfeld Pierres ist einfach nur nett, natürlich außer dem Bürgermeister.

    Das mag daran liegen, dass deren Komplexität bereits in den Vorbänden ausgelotet wurde. Immerhin erfährt man jetzt im nächtlichen Telefonat mehr über Charlotte und erahnt die Gründe ihrer Arbeitswut.


    Insgesamt habe ich mich aber gut unterhalten gefühlt.

    Toll, das freut mich. Danke, dass Du dabei warst!


    Ich auch nicht, das hat mich echt überrascht.

    Wie schön, Überraschung gelungen! ;)

    Auf S. 146 hatte ich einen kleinen Hinweis versteckt. Pierre erzählt von dem Verdacht, dass das Gift Anouk galt und nicht dem Archivar. Woraufhin sie erstarrt und ihre Mundwinkel zucken. Eine sogenannte Mikroexpression. Sie fragt sofort, wie er darauf kommt – so, als fürchte sie, er wisse bereits mehr. Also lässt sich sich auf das Gespräch ein. Später erklärt sie ihre Neugierde mit dem Duft, den sie bei ihm gerochen hat. Aber die erste, ungesteuerte Emotion erfolgt direkt nach seiner Aussage zu dem Gift.


    Das habe ich auch gedacht. Entweder der Bürgermeister wird abgesägt oder Pierre wird Privatdetektiv.

    Tja, mal sehen, was mit Pierre passiert. Ich habe da schon eine Idee ...:wave

    Es scheint mir, dass Pierre Personen auch nach Sympathiepunkten als Täter ausschließt.

    Ja, Pierre handelt gerne mal nach Bauchgefühl. Aber der Verstand gibt es ihm meist im Nachhinein recht. ;)


    Vermutlich sind diese auch im Nahrungsbereich unterwegs, nicht nur Backduft sondern vermutlicher Eigenduft des Essens.

    So ist es. Da erwiesen ist, dass ein Geruch entsprechend auch den Geschmack verstärkt, wird seitens des Neuromarketings fleißig geforscht. Am bekanntesten ist wohl das Raucharoma, das oft bei Fleischprodukten beigefügt ist.

    Das mit dem Parfum, das an Pierre hängt, finde ich witzig. Ich habe auch mal einen Duft ausprobiert, der ganze drei Tage an meinem Handgelenk hängen blieb - und ich mochte ihn nicht wirklich ...

    Ich habe mir das Parfüm von Anouk gekauft, um es authentisch beschreiben zu können und es aufgesprüht. Puuuuh! Das war der Zünder für die Duft-Szenen mit Pierre. ^^


    Früher gab es mal eins, von Lagerfeld "KL" hieß das. Mein absoluter Lieblingsduft, der leider nicht mehr hergestellt wird wie auch Ricci-Club von Nina Ricci.

    Bei Lagerfelds KL werden sofort Erinnerungen an meine Jugend wach. Das mochte ich seeehr gerne riechen!

    Auch im letzten Abschnitt gibt es noch interessante Infos über Düfte. Überrascht war ich darüber, dass sie unter Wasser ihren Duft ändern und manchmal nach über 100 Jahren besser riechen als vorher

    Ob das wirklich so ist, weiß man noch nicht. Bislang gibt es nur einen Fund in der Karibik, der roch nahezu wie der ursprüngliche Duft. Flaschen waren früher ja selten verkorkt oder versiegelt, der Inhalt löste sich im Wasser. Aber bei Weinen und Champagner kennt man das Phänomen. Sie erhalten durch die anhaltende Bewegung des Wassers ein neues Aroma, das man ganz physikalisch betrachtet auf die Schwingung der Moleküle zurückführt. Daher gibt es schon erste Unterwasserfarmen, in deren Strömung der Wein reifen soll. ^^


    Das Ganze war die Idee eines Parfümeurs, mit dem ich lange über das Thema gesprochen habe. Er arbeitet in der Chefetage eines der größten globalen Produzenten von Duftölen, Essenzen und Aromen und erzählte von der irrwitzigen Suche der Branche nach einem neuen Duft. Dabei geht es nicht nur um Wohlgerüche, sondern um neue Nuancen, die man mit einem synthetischen Zusatz mit der gewünschten Dufteigenschaft versehen kann – in meinem Buch ist dies das synthetische Calone. Der letzte Hype ist übrigens ein Duftöl namens Oud, das aus dem Harz eines pilzbefallenen Adlerbaumes stammt und das pur eher nach einer Mischung aus Rauch und Schweiß riecht. <X


    Das Interessante bei der Recherche war, dass das Calone eigentlich eine Zufallsentdeckung war. Die Forscher eines Pharmaunternehmens waren auf der Suche nach neuen Tranquilizern und brachten es zuerst als eine Art Valium auf den Markt. Alleine der Duftstoff löst also ein Wohlbefinden aus (wie beim Blick auf das Meer) und ist dabei so stark, dass man es in konzentrierter Form medizinisch verwerten kann. Dazu dann eine in der Molekülstruktur veränderte Rose, der man ja ebenfalls eine stimmungsaufhellende Wirkung nachsagt – et voilà! :wave

    Beim Wetter bin ich zweigeteilt. Ein wenig des Regens hätte es bis zum Niederrhein schaffen können. Bei uns fehlte mehr als ein Drittel des Durchschnittswertes. Und wenn man schon im Frühjahr die höchste Waldbrandgefahrenstufe ausrufen muss wie im Osten Deutschlands, dann sehe ich dem Sommer mit Besorgnis entgegen.

    Ja, das ist tatsächlich ein großes Problem. In der Provence war das Jahr zuvor ebenfalls extrem heiß. Die Brunnen waren zum Großteil ausgetrocknet und die Küstenorte hatten mit heftigen Waldbränden zu kämpfen. So war der nicht enden wollende Regen ein Segen für die Natur. Nur nicht fürs Gemüt. ^^


    Als Neueinsteiger gefällt mir die Mischung der Themen zusammen mit der südfranzösischen Atmosphäre sehr gut.

    Das freut mich. Herzlich willkommen an Bord! :wave


    Irgendwie seltsam, dass so viele Commisaires aus Paris in die Provence aussteigen, oder in die Bretagne.

    Das war auch für mich sehr lustig. Hätte ich damals gewusst, wie viele ehemalige Kommissare plötzlich aus Paris sind, ich hätte Pierre aus Marseille kommen lassen oder aus Lyon. Allerdings war das wichtig für den ersten Band. In "Provenzalische Verwicklungen" ist das zentralistische System und der "lange Arm", der von Paris bis ins hinterletzte Dorf reicht, plotentscheidend.

    Wie immer gibt es gleich was leckeres zu essen, jam jam, Kartoffel-Ziegenkäse-Gratin. Das werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren. Hört sich total lecker an.

    Das Gratin werde ich auf jeden Fall auch Nachkochen, die Rezepte als Anhang finde ich klasse.

    Wie schön! :-) Dieses Gratin ist eine typisch provenzalische Hausmannskost. Nehmt am besten einen milden Ziegenkäse, sonst wird es zu intensiv. Lasst es Euch schmecken!

    Auch der Aufgabenbereich der Polizei ist überraschend breit gefächert. Kennen die Franzosen kein Ordnungsamt?

    Doch, die Formalitäten übernimmt das Bürgermeisteramt, die mairie. Aber die police municipale ist dafür zuständig, die Einhaltung der Vorschriften bei Wochenmärkten zu überprüfen. Größere Kommunen haben hierfür einen gesonderten Aufseher bei der Polizei.

    Gute Frage! Ich bin seit Langem quasi duftlos und habe erst mit den Recherchen zum Buch wieder begonnen, mich näher mit Parfüms zu befassen. Ich mag vor allem die stilleren, unaufdringlicheren Düfte. Sie dürfen auch etwas pudrig sein, aber nicht zu verstaubt. Früher liebte ich das "Chanel No 5" oder das "Sun" von Jil Sander. Auch das neue "Eau du Levant" von Geza Schön riecht toll, es ist aber eher einer der Düfte, über die sich der Parfümeur im Prolog mokiert. Meer mit Schiffsplanken und einem Hauch Sonnencreme ... ;-)

    Ach, wie schön, dann kann es ja losgehen! :-) Viel Spaß mit Pierres 6. Fall! :strahl

    Eure Sophie


    P.S.: Ich bin bis Samstag auf Lesereise und melde von unterwegs. Wenn eine Antwort mal etwas länger dauert, dann befinde ich mich entweder auf der Autobahn oder auf einer Veranstaltung.

    P.P.S.: Findus : Fang einfach an, wenn es für Dich passt. Ich lese hier mit, bis alle durch sind. Weiterhin gute Erholung!

    little sparrow : Oh, so viele schöne Rückmeldungen auf einmal. Ganz lieben Dank dafür, ich freue mich, dass Du so viel Spaß daran hattest! :kiss

    Ich finde so toll, dass Nanette wieder zu Hause ist und ihr Mann, der ehemalige Bürgermeister, endlich kapiert hat, was er zu Hause eigentlich für einen Schatz hat. Das ist schon ein großer Schritt, sein geliebtes Amt "an den Nagel zu hängen", und dennoch: er macht es. Hoffentlich engt er sie dann nicht ein mit den Worten: "Guck mal Schatz, ich habe doch auch auf mein Amt verzichtet..."

    Haha, das wäre eine Option! Ich glaube fast, dass wir (entgegen meiner Planung) doch noch so einiges von Rozier zu hören bekommen ... 8)


    Dein Kochbuch habe ich übrigens schon lange komplett durchgeblättert und immer wieder gejuchzt und gerufen "guck mal!! - das ist toll! Das sieht lecker aus!" Und beim Lesen von Provenzalische Schuld hatte ich dann natürlich auch immer gleich "Bilder in Farbe" in meinem Kopf - und fast schon den Duft in der Nase.

    Schön, dass es Dir trotz Magenverstimmung Appetit machen konnte. Viel Freude beim Nachkochen!

    Das zweite Mal Stirnrunzeln gab es beim anrühren der Füllung. Durch den Zitronensaft ist das ganze geronnen und sah sehr unappetitlich aus. Ist das bei euch auch passiert?

    Das mit der Butter kann ich mir auch nicht erklären, das ist mir so auch noch nicht passiert. Aber der Zitronensaft kann eigentlich nur gerinnen, wenn er samt der Füllung kocht. Daher wird (wie im Rezept beschrieben) der Saft eingerührt, bevor dann die zerlassene Butter untergehoben wird.


    Die Tarte im Kochbuch sieht irgendwie anders aus.


    Hmmm. Die Tarte habe ich direkt nach dem Backen fotografiert. Aber es gibt natürlich Unterschiede im Aussehen, je nachdem, auf welcher Höhe man das Blech einlegt. Bei vier Schienen (ich habe fünf) gibt es keine richtige Mitte, da verwendet man in dem Fall am besten die 2. von unten.


    Deiner Tarte sieht man das alles aber nicht an. Sie schaut gut aus...

    :wave

    Finde ich auch! :wave

    Zur Feigenmarmelade:


    Da hier einige schrieben, ihnen sei die Ziegenkäsetarte wegen der Feigenmarmelade etwas zu süß, habe ich mir einmal die Werte angesehen.

    Meine Lieblings-Feigenmarmelade von St. Dalfour (erhältlich z.B. bei Edeka) enthält 45,9 g Zucker. Die hier oft verwendete von Bonne Maman enthält 59 g Zucker. Wer diese nimmt, sollte die Menge tatsächlich etwas reduzieren. :wave

    Zum Ziegenkäse: Am besten sind die schmalen, milden Rollen. Ich habe festgestellt, dass sich gerade die Eigenmarken wie "gut und günstig" prima eignen, weil sie schön cremig sind. Auch der "Sainte Maure" von Président ist sehr lecker, den gibt es in fast jedem Supermarkt.


    Eskalina : Ja, den Rand unbedingt mitessen. :wave