Beiträge von Schriftbar

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    Original von Jessamy
    @ xexos


    Bei mir ist es ehr umgedreht. :lache Allerdings finde ich die politischen Zusammenhänge interessant geschildert und ich lerne noch das eine oder andere dazu. Das gefällt mir.


    Genauso geht´s mir auch, Jessamy :write


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    Original von SamtpfoteXL
    Besonders gefällt mir, dass das Buch in einer Epoche spielt, über die ich nicht viel weiß - aus dem Geschichtsunterricht ist da nicht viel hängen geblieben. Aber ich denke, über einen historischen Roman nimmt man das ohnehin anders auf, weil da eben auch die menschliche Ebene eine Rolle spielt, und nicht nur Daten und Fakten.


    In diesem Abschnitt gab es zwei Personen, die mir richtig unsympathisch waren: Bea und Lew. Diese Szene mit Bea bei der Fabrikbesichtigung, wie sie dieses Kind schlägt, hat mich richtig wütend gemacht. Und die Erinnerung von Grigori an die Hinrichtung seines Vaters - weil er das Gras der Fürstin stiehlt :pille


    Genau, das ist anschaulicher und auch noch unterhaltender Geschichtsunterricht mit Rundrum-Story. :-]


    Bea ist wirklich charakterlich unterste Schublade :fetch


    Grigoris Erlebnisse sind leider bestimmt kein Einzelfall. Es gab und gibt Menschen, die sowas von vom anderen Stern sind :pille Und da geht es ja nicht um das Gras o.ä., sondern allein nur um Macht. Wie krank!

    In Russland treffen wir Fitz und seine unsympathische Frau bei einer Fabrikbesichtigung. So lernen wir auch Grigori kennen, den ich gleich sehr mag. Bei seinem Bruder hab ich irgendwie ein mulmiges Gefühl. Er scheint irgendwie nur so in den Tag hinein zu leben und sich immer und überall auf Grigori zu verlassen Und Katherina verliebt sich ausgerechnet in ihn. Hoffentlich nimmt er die Beziehung zu ihr ernst; sie scheint eher der hilfsbedürftige, sensible Typ zu sein.


    Der russische Arbeiterklasse, und den Juden sowieso, ergeht es in ihrem Land schlecht. In England werden die Witwen aus ihren Häuser geworfen. Als Reaktion streiken die Bergarbeiter und müssen daraufhin die Mietshäuser räumen. Man spürt regelrecht, wie sich etwas anbahnt.


    Und das auch politisch: Deutschland, Mexiko und die USA treten auf die Bühne.


    Die Beziehung von Walter und Maud steht unter keinem guten Stern. Ich hoffe aber, dass beide die Kraft haben, dafür zu kämpfen. Und die Szene in der Oper...holla :yikes


    Ich finde die geschichtlichen Hintergründe auch sehr interessant, vor allem weil es so gut in die Handlung eingebunden ist. Oder die Handlung in die Geschichte, je nachdem :lache


    Aus meiner Schulzeit richtig hängengeblieben ist bei mir auch nichts über den 1. Weltkrieg. Und ich finde, grade Geschichte ist doch ein Fach, dass man sehr interessant gestalten kann. Selbst bei meinen Kindern heute ist es einfach nur langweilig. Schade, schade.

    "Sturz der Titanen" liegt ja schon seit dem Erscheinungsdatum auf meinem SuB und ich überlege grad, warum ich damals nach 2 Kapiteln aufgehört habe :gruebel


    Bestimmt weil ich damals davon ausgegangen bin, es ist eine Fortsetzung von "Die Säulen der Erde" und "Die Tore der Welt". Und dann war ich wohl enttäuscht, als sich herausgestellt hat, dass Ken Follett hier was ganz anderes beginnt. Ich fand "Die Säulen der Erde" nämlich richtig gut *rotwerd.


    Nun ja, auf jeden Fall bin ich froh, dass ich dank euch noch einen zweiten Anlauf genommen habe, denn das Buch hat mich schon eingesogen ;-)
    Und der dicke Wälzer macht mir auch gar keine Angst mehr, da es sich richtig gut weglesen lässt. Follett kann´s einfach.


    Der Anfang ist sehr anschaulich und zeigt mal wieder, dass die Schere zwischen Arm und Reich und die extrem verschiedenen Lebensumstände in jeder Zeit und an jedem Ort einfach viel zu krass sind.


    Billy scheint ein mutiger und intelligenter Mensch zu sein, der hoffentlich im Laufe der Geschichte seinen Weg gehen wird. Genau wie seine Schwester Ethel. Ich hoffe nur, dass ihre Affäre mit Fitz sie nicht ins Unglück stürzt.


    Obwohl es schon sehr viele Personen sind, hatte ich überhaupt keine Probleme mich zurechtzufinden. Das finde ich schon mal super :-]

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    Original von kuschelhundchen
    Ja Schriftbar, ich bin deine Schrottelmama. Entschuldige bitte nochmal das ich nicht da war. Fritzi bist du meine Schrottelmama? Ich freu mich jedenfalls über das Buch. Entschuldigung :grin Ich werde es mal als Urlaubslektüre zur Seite legen.


    Dann mal schrotteligen Dank :knuddel1
    Vielleicht kann ich das gut eintauschen :lache
    :wave LeseBär ;-)

    Lausige Liebe – Linda Conrads & Alexandra Richter


    Kurzbeschreibung:
    (Quelle: Amazon)
    Nach »Dreck muss weg« der zweite Teil aus der Reihe »Mord im hohen Norden«.


    In Ostfriesland steckt Kommissarin Marga Terbeek mitten in den Ermittlungen zum Mord an dem Frührentner Fokko Endjer. Der so genannte Eismann, der mit seiner über alles geliebten Schwester Ada in den alten Zollblocks des Emder Außenhafens zusammenlebt, könnte Marga einen entscheidenden Tipp geben. Aber Marga muss erst einmal ihren Vater und Onkel Alli in die Schranken weisen. Denn der Einbruch in Ahlerich Freeksens Fischereibetrieb rangiert bei Marga unter Z wie Zahncreme. Zur selben Zeit müssen Kalle Bärwolff und seine neue Kollegin Yeshi Nielsen den Tod von zwei Neugeborenen aufklären, die in der Babyklappe eines Geburtshauses in Hamburg Volksdorf aufgefunden worden sind. Seine väterlichen Pflichten vernachlässigt Kalle sträflich. Prompt wird seine Teenagertochter Eliza auf St. Pauli festgenommen. Um Eliza aus der Hamburger Schusslinie zu bringen, schickt Kalle sie zu Marga aufs platte Land, wo Eliza erneut in Schwierigkeiten gerät.


    Zwei Autorinnen, zwei Mordermittlungen, ein Kriminalroman.


    Über Linda Conrads & Alexandra Richter:
    Linda Conrads lebt mit ihrer Familie direkt an der ostfriesischen Nordseeküste. Obwohl sie schon immer einen Hang zu wilden Geschichten hatte, begann sie erst im neuen Jahrtausend mit der Schreiberei und hätte sie dies nicht getan, wäre sie bestimmt geplatzt.


    Alexandra Richter ist Diplom-Ingenieurin für Verfahrenstechnik und weiß, wie aus Erdöl Benzin gemacht wird oder Antifaltencreme. Mit ihrem Mann und ihren Söhnen lebt sie im buntesten Viertel Hamburgs und ist immer mit Stift und Notizblock unterwegs.


    Meine Meinung:
    Ich habe bei diesem 2-in-1-Krimi zuerst den Hamburg-Teil und danach den Ostfriesland-Teil gelesen, was sich für mich im Nachhinein als gut erwiesen hat.


    Zum Hamburg-Teil:
    Die Charaktere sind gut gezeichnet und auch wenn einige nicht sympathisch sind, so sind sie aber doch mit ihren Eigenheiten und in ihren Funktionen sehr real. Auch Skepsis und Abneigung gegenüber einigen Figuren wurde schnell erzeugt.


    Stilistisch war der Hamburg-Krimi Neuland für mich. Durch die vielen Szenensprünge, Rückblenden und die vielen privaten Einblicke in das Leben des Ermittlers konnte ich mich stellenweise schwer auf das Gesamte konzentrieren und hab mir so beim Lesen wenig eigene Gedanken gemacht. Das kam erst im Nachhinein. Ich war beim Lesen mehr damit beschäftigt, allem folgen zu können und alles sortiert zu bekommen. Der Fall in Hamburg behandelt ein gesellschaftskritisch sehr brisantes Thema. Der Charakter und die Art des Ermittlers Kalle Bärwolff waren für mich in diesem Zusammenhang teilweise schwer zusammenzubringen. Auch das Ende hat mich ziemlich überrascht. Hier war meine persönliche Erwartungshaltung einfach eine andere.


    Man merkt auf jeden Fall, dass viel Herzblut in diesem Roman steckt: die Liebe der Autorin zu Hamburg, ihr "Baby" Kalle und vielleicht auch, stilistisch einfach mal aus der Rolle zu fallen und nicht mit dem Mainstream zu schwimmen.


    Das Lesen von "Lausige Liebe" war rückblickend jedenfalls keine Zeitverschwendung! Auch wenn mich einige wenige Stellen irritiert haben, haben mich die Geschichte und ihre Figuren doch erreicht. Und ich hab mich öfter beim Schmunzeln und Augenrollen ertappt.


    Zum Ostfriesland-Teil:
    Den Fall für Marga Terbeek stufe ich als klassischer Krimi ein. Er ließ sich flüssig lesen und nahm im Fortlauf der Geschichte immer mehr Fahrt auf.


    Die Ermittlerin und ihr Team waren mir gleich sehr sympathisch. Es war auch zu spüren, wie sie versucht Job und Privatleben unter einen Hut zu bekommen, aber dass immer irgendwas auf der Strecke bleibt. Das können sicherlich sehr viele Leser nachempfinden.


    Linda Conrads hat Marga und den Leser stellenweise ganz schön in die Irre laufen lassen, so dass der Weg zum Mörder, die Auflösung des Falls und die Abgründe, die ans Licht kamen, mich auch hier überrascht haben.


    Es bleibt außerdem viel Spielraum für den Leser, sich über die nur kurz angeschnittenen Entwicklungen Gedanken zu machen. Ich mag es, wenn der eigenen Fantasie noch Freiraum gelassen wird und man nicht alle Antworten vorgekaut bekommt. Aber ich glaube, dass ist auch wieder eine Gratwanderung: dem Leser Raum zum Denken zu lassen, aber auch nicht zu viele offene Fragen zu hinterlassen. Dann ist der Leser schnell enttäuscht und unbefriedigt. Für mich war das in diesem Fall vollkommen okay.


    Summa summarum:
    Da ich die Figuren aus dem vorherigen Band noch nicht kannte, hatte ich vor allem im Hamburg-Teil anfangs ziemliche Probleme mit den ganzen Personen und ihren Beziehungen zueinander zurechtzukommen.


    Im Hamburg-Teil wird viel zwischen den Szenen gesprungen, insofern war es für mich die richtige Entscheidung, einen Teil nach dem anderen zu lesen. Wäre ich auch noch zwischen Hamburg und Ostfriesland springen müssen, hätte ich sicherlich einige „Sortier-Schwierigkeiten“ bekommen. Die Links der einzelnen Teile auf dem Kindle haben einwandfrei funktioniert.


    Die Schnittpunkte zwischen Hamburg und Ostfriesland waren gut gelegt und nachvollziehbar.


    Das Ende der Geschichten lässt außerdem auf eine Fortsetzung hoffen, da nicht alle Fragen beantwortet wurden und es auch Cliffhanger gab. Ich bin gespannt, wie sich die Autorinnen und ihre Figuren weiterentwickeln. Ich wünsche Ihnen dabei viel Kraft und Ausdauer, eine Portion Glück und Menschen, die Ihnen einfach mal eine Chance geben.


    Für mich 7 von 10 Eulenpunkten.


    Ich durfte das Buch "Lausige Liebe" im Rahmen der Leserunde bei den Büchereulen lesen. An dieser Stelle vielen lieben Dank an Alex für die intensive Begleitung und natürlich auch an Wolke und den Knaur-Verlag. Eine Fortsetzung würde ich gerne wieder mitlesen.