Beiträge von Swansea

    "Grabesgrün" fand ich besser als "Geheimer Ort" - aber ich mag den Stil von Tana French sehr (gerade auch das sich-kappeln der Ermittler :-) "Gefrorener Schrei" steht noch auf meiner Leseliste! Interessante Rezis hier dazu, vielen Dank! :wave

    das habe ich auch seit Kurzem hier liegen und freue mich drauf (ich mag die Reihe) - bin aber erst bei Möwenschrei, das ich heute begonnen hab' - "immer hübsch der Reihe nach"... ;):wave Dir viel Spaß in den "eisigen Fluten"!

    Bücherdrache :

    Die ca. 45 Paar Socken hab ich auch in ca. 5 Jahren gestrickt.... - seit letzten Winter wurde es aber weniger. Tücher möchte ich unbedingt auch mal stricken, bisher aber noch nicht umgesetzt..

    Dann sind wir ja beide bei rav :)


    Ich habe noch Window Color Farben, Muster - das hat mir viel Spaß gemacht, ist jetzt aber wohl nicht mehr so "in" - habe sogar in der Seniorenarbeit damit gearbeitet, das war sehr schön, da sich die lieben Damen dann die Bilder an ihr Zimmerfenster hängen konnten :-)

    Ein Onkel von mir hat sich mal meine Gipsgießerei (und dann anmalen) abgeguckt, das war toll! Er war sehr kreativ (früher Maurer, als Rentner dann Gipsbilder-Bemaler ;) im Bad meiner Tante wimmelte es von bunten Fischen....:-]


    Ich häkele ab und an (Sommer), aber andere Techniken übe ich derzeit nicht aus (als Hobbyrezensentin fehlt mir die Zeit dazu... Seidenmalerei fand ich auch mal spannend - habe ich in einer Mutter-Kind-Kur mal ausprobiert; aber auf Flohmärkten bin ich mit Seidentüchern gut eingedeckt (hab immer gerne was am Hals ;) - in Tuch- oder Schalform, versteht sich ^^

    Hey, ihr seid ja total kreativ hier - klasse: Die Decke (besonders die pinkfarbene) finde ich auch grandios - 2 Jahresprojekt? Wahnsinn! Welch eine Ausdauer!

    Ich habe früher gerne gestrickt, gehäkelt, gebastelt, getöpfert...... - Makramee, Hinterglasmalerei, Window Color etc. gewerkelt - und nach 20 jähriger "Enthaltsamkeit" (kam einfach nicht mehr dazu, aber natürlich immer zum LESEN :)) bin ich vor ca. 5 Jahren wieder eingestiegen.

    Meine Projekte dauern aber meist nur ein paar Wochen: Habe ca. 50 Paar Strümpfe gestrickt (weshalb ich auch die neuen gebogenen Nadeln kenne, sie aber noch nicht ausprobiert hab) - und mit Holz KnitPro nadele (ich häng also gewöhnlich an 4 Nadeln). Ein längeres Projekt Pullunder und Armstulpen (Pullunder unfertig, Stulpen fertig) mit Opalis sind seit Kurzem wieder "in der Mache" - ich stricke sehr gerne. Im Sommer auch mal häkeln, Filethäkelei war auch mal eine kleine "Spezialität".... - will ich auch mal wieder machen - ist jemand zufällig bei "ravelry"?? :wave

    "Serverland" von Josefine Rieks erschien als HC, gebunden im Hanser-Verlag, 2018. Es handelt sich um eine fiktive und futuristische Geschichte, die in den nachfolgenden Jahrzehnten spielt, in Berlin und den Niederlanden verortet ist und seinen LeserInnen eine Post-Internetära beschreibt, da das Internet seit Langem abgeschaltet wurde....


    Inhalt:


    Reiner, der Mitte 20 ist und bei der Post arbeitet, sammelt alte Laptops und versucht, sie wieder zum Laufen zu bringen. Er lädt sich am liebsten Spiele herunter wie "Grand Theft Auto" (das ich kenne und gräßlich finde), Lara Croft u.a. Jedoch stürzen alle downloads nach einigen Minuten ab und so versucht er, der ein durchaus technisches Geschick aufweist, nach Verbesserungsmöglichkeiten. Ein Freund aus Schulzeiten, Meyer, kommt auf ihn zu und lädt ihn ein, mit nach Holland zu fahren, da es dort wohl in stillgelegten Industriebrachen alte Serverhallen gibt und er Reiner durchaus zutraut, jene wieder zum Laufen zu bringen. Dort angekommen, treffen beide auf einige Jugendliche, die ebenfalls an der Idee interessiert sind, alte Videos von YouTube wieder zum Leben zu erwecken und vor allem eine Welt, in der virtuell alles "geteilt" wird. Es entwickeln sich Gruppen, man schafft ein Plenum und es gibt Konkurrenzdenken und Beziehungen untereinander, die das ganze Vorhaben nicht eben vereinfachen. Jede Menge Haschisch und 6packs werden konsumiert und Reiner nimmt sich eine berufliche Auszeit, um den Servern zuleibe zu rücken und das technische Material aufzutreiben. Er lanciert durch seine Fachkenntnis durchaus zu einem Leader, fühlt sich jedoch im Grunde einsam....


    Meine Meinung:



    Anfangs hatte ich Mühe, überhaupt in diese skurrile Geschichte hineinzukommen. Vieles ist sehr vage - und bleibt es auch. Auch die Figuren wie Reiner oder Meyer empfand ich als bruchstückhaft, da die nüchterne Sprache nicht darauf angelegt ist, viel von den Protagonisten preiszugeben. Der Ich-Erzähler Reiner spricht im Roman immer von "den Jugendlichen", was ich als sehr distanziert empfand, da er ja im gleichen Alter ist und kaum der Adoleszenz entwachsen sein dürfte. Er und die Gruppe ist auf jeden Fall auf der Suche nach der Idee des Teilens, den Werten einer gerechteren, globalisierten Welt, was als Maxime deklariert wird. Andererseits wird nicht erklärt, weshalb das Internet von der Regierung abgeschaltet wurde - ob es ein Energieproblem gab? In Holland und den USA scheint dieses Problem jedenfalls nicht zu existieren oder nicht in dem Maße, denn dort gibt es Jugendbewegungen, "Rebellen", die das gleiche Interesse haben und sich daher zusammenschließen, um das Internet wieder herzustellen. "Niemand musste sich einsam fühlen" heißt es im Roman: Gab es demzufolge nach dem Abschalgten eine Vereinzelung, ja Vereinsamung der Gesellschaft? All diese Fragen muss man sich als LeserIn selbst beantworten. Der Roman lässt dies offen. Zeitweise hatte ich das Gefühl, dass Reiner emotionale Probleme hatte, sich fürchtete, dass die revolutionäre Idee in der uninteressierten Masse untergeht und unter einem Gefühlschaos litt, das auch seine Beziehung zu Frauen miteinschloss.


    Fazit:



    Eine faszinierende, interessante Romanidee, die für mich leider viel zu konturlos blieb und viele Fragen offen lässt, die den Leser ratlos zurücklassen. 2,5 Sterne
    Interessieren würde mich dennoch, wie Programmierer und Experten aus der IT-Branche diesen Roman lesen - und bewerten. Womöglich ganz anders?

    Inzwischen bin ich dabei, gemeinsam mit Eva, der Enkeltochter der alten und netten Patientin von mir, den Dachboden auszumisten - auf der Suche nach Spuren, die zur Lösung des Rätsels führen....