Beiträge von Ilka Stitz

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    Original von Gronik
    Die Beinahe-Vergewaltigung von Lina hätte nicht sein müssen, bestätigt wieder die These, dass kein historischer Roman ohne auskommt ;)


    Lina wiederum hat die Liebe gefunden und segelt mit Karl in den Sonnenuntergang
    Ein bisschen viel Happy End, aber gut!


    Zur Vergewaltigung: ja, das Mittelalter ist eine brutale Zeit. An dieser Stelle sollte die Tat Bussos Charakter zeigen, für ihn war in dieser Situation eine Vergewaltigung folgerichtig. Darum graut Anna auch so vor ihm, und vor ihrem Sohn. Dass sie Luca nun aufgeschlossener gegenüber steht, hängt natürlich zum Teil damit zusammen, dass die Tat gesühnt, Busso tot ist - vom eigenen Sohn erschlagen - , aber auch damit, dass die Lüge nun ein Ende hat. Sie kann glücklich sein, ohne etwas verheimlichen zu müssen. Außerdem spielt sicher eine Rolle, dass sie weiß, dass Luca nach Venedig zurück kehren wird.


    Von einigen Teilnehmerinnen wurde ein Gespräch zwischen Mutter und Sohn vermisst. Ich war nicht davon ausgegangen, dass es ein Gespräch zwischen ihnen gegeben hat. Es ist ja beiden nun alles offensichtlich. - Liebe kann es nicht geben, allenfalls Zuneigung und gegenseitiges Verständnis. Darum denke ich, dass sie (im Moment noch) keine Notwendigkeit gesehen hätten, darüber zu sprechen. Außerdem entspräche das in meinen Augen auch nicht Annas Charakter, die ja eher verschlossen ist.
    Zum dicken Happy End: Tja wer weiß, ob es wirklich so kommt? Noch sind Lina und Karl ja erst auf dem Sprung ...

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    Original von Ilka Stitz


    Das stimmt natürlich. Das kann ich gern für Nachzügler noch spoilern. Ich meinte an dieser Stelle, dass dergleichen bei den folgenden Abschnitten nicht mehr vorkommt.


    So, mein Eintrag ist jetzt verborgen. Allerdings wird der Abschnitt ja auch bei anderen zitiert, auf deren Beiträge habe ich natürlich keinen Zugriff.

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    Original von Nachtgedanken
    Doch, in dem Teil, in dem Du das Cover erklärst.


    Das stimmt natürlich. Das kann ich gern für Nachzügler noch spoilern. Ich meinte an dieser Stelle, dass dergleichen bei den folgenden Abschnitten nicht mehr vorkommt.

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    Original von Nachtgedanken
    Bitte Erklärungen Spoilern! Hätte mir jetzt fast den ganzen Lesespass schon nach dem ersten Abschnitt verdorben :-(


    Wenn ich wüsste, wie man hier spoilert, würde ich das nachholen. Leider habe ich eine derartige Funktion hier noch nicht entdeckt. Wenn Du also Rat weißt, würde ich mich freuen.

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    Original von Sabine Sorg
    Was es mit der Chinareise von Lina auf sich hatte, würde mich auch interessieren. War das damals schon möglich oder üblich? China ist ja schließlich nicht um die Ecke.


    Linas Aufenthalt in China war ja schon einmal angesprochen worden. Da fiel der Name Marco Polos. Der war bereits um 1366 mit seinem Vater bis Peking gekommen und ist ja 68 noch einmal allein dorthin gereist.
    Handelsbeziehungen gibt es allerdings schon sehr viel länger, Delegationen aus China waren schon im Alten Rom zu Gast, ebenso Europäer in China.
    Seit der Antike handelt man zum Beispiel mit Seide und später auch mit Porzellan.

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    Original von Lumos


    Was ist mit Harzblut gemeint? Weil der Harz "ausgeblutet" wird um mit seinen Bodenschätzen den Reichtum Venedigs zu fördern?


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    Original von maikaefer


    Sowohl ein Personenverzeichnis (optimalerweise mit Kennzeichnung der historischen Personen) als auch Landkarten (gern auch nur als Skizze mit den wichtigsten Orten) haben mir gefehlt.


    Da das Fehlen eines Personenverzeichnisses und einer Karte bemängelt wurden: Bei diesem Buch hielt ich ein Personenverzeichnis für verzichtbar, da es sich im Wesentlichen immer um die gleichen Personen handelte und auch die Anzahl der historischen Personen überschaubar war. Und diese sind ja im Nachwort erwähnt.
    Was die Karten betrifft: Natürlich sind Karten immer schön, das finde ich im allgemeinen auch. In diesem Fall wären aber etliche Karten nötig gewesen, um die Reisen darzustellen. Im Zeitalter von z.B. google earth, wo man sich ja schnell nach Bedarf und je nach Interesse einen Überblick verschaffen kann, glaubte ich auf Karten verzichten zu können. Wie es aussieht, habe ich deren Bedeutung offenbar unterschätzt.

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    Original von Findus
    Da siehst Du mal wohin Dein Buch mich bringt :knuddel1


    So sollte es sein.
    Und klar, dass ich den Spruch nicht kannte, schließlich ist der ja auch erst um 1544 angebracht worden. Ich war natürlich ein paar Jährchen früher da ;-)

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    Original von Findus
    Musste das Buch jetzt allerdings entnervt weglegen ...


    Ich finde es natürlich schade, wenn einigen von Euch die Detailfreude zuviel ist. Andererseits haben mir viele Leser zurückgemeldet, dass sie das Buch gerade deswegen gern gelesen haben.
    Nun, wie heißt es so schön, über Geschmack lässt sich nicht streiten. Da hat eben jeder seine Vorlieben.

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    Original von bauerngarten


    Was ist der Unterschied zum Ebook ?


    Bei manchen ebooks gibt es wohl keine Seitenzahlen, und in dem Roman gibt es keine Kapitelnummerierung. Somit war die einzige Möglichkeit, die Abschnitte anhand der handelnden Personen der jeweiligen Kapitel einzuteilen.


    Bei manchen ebooks gibt es wohl keine Seitenzahlen, und in dem Roman gibt es keine Kapitelnummerierung. Somit war die einzige Möglichkeit, die Abschnitte anhand der handelnden Personen der jeweiligen Kapitel einzuteilen.

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    Original von Richie


    M. E. ein Tippfehler auf Seite 128 Mitte
    Dass wisse nur ihr Oberhaupt - müßte es nicht "das" heißen?


    Ja, muss es. Es ist furchtbar, achtmal Korrektur gelesen und immer findet man was ... :-(

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    Original von maikaefer


    Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen, zumal es m. E. damals auch Gebote gegen Bildnisse/Abbildungen Gottes gegeben haben soll und ich es halt bisher nur in Zusammenhang mit dem Propheten kannte...
    :wave


    Das Bildnisverbot wurde eigentlich nur im Islam richtig umgesetzt (und auch da nicht hundertprozentig). Und das Gebot "Du sollst Dir kein Bildnis machen" wurde meines Wissens auch nur von den Wiedertäufern eingefordert.
    Schon im frühen Mittelalter wurde Gott als alter Mann mit Bart dargestellt. Wobei der Bart nur dazu dient, den Mann als alt zu kennzeichnen, und hohes Alter wurde eben mit Weisheit gleichgesetzt.

    Ich lese gerade sehr gespannt mit.
    Offenbar haben sich die meisten inzwischen in den Roman hineingefunden, das freut mich.
    Gerade kommt ja die Frage nach dem Barte des Herrn und dergleichen auf. Es gibt ein sehr schönes Buch über den Alltag des Mittelalters, in dem solche Redensarten, Flüche und dergleichen zu finden sind. Bei Jesus Lockenpracht und dem Bart des Herrn seien demnach durchaus gebräuchliche Redensarten gewesen. Ein sehr beliebtes Schimpfwort bei Männern und Frauen war z. B. auch der Pfaffenbastard.

    Zuerst einmal ein herzliches Willkommen zur Harzblut-Leserunde! Ich freue mich, dass Euch das Buch interessiert und bin schon sehr gespannt auf Eure Beiträge!


    Für die, die es interessiert, oder sozusagen als Einstimmung :-) , möchte ich als erstes einfach mal erzählen, wie ich überhaupt auf die Idee zu diesem Roman gekommen bin. In diesem Fall kam das Thema nämlich auf einem ganz banalen Weg zu mir: Ich sah eine Dokumentation im Fernsehen. Sie hieß „Woher die Zwerge kommen“ und handelte von kleinwüchsigen Südländern, die im Auftrag Venedigs in Deutschland Erze stehlen und auch vor Mord nicht zurückschreckten. Das klang großartig, Zwerge, Diebe, Mörder! Der richtige Stoff für einen Roman ... Während der Recherche musste ich allerdings feststellen, dass man nicht alles glauben darf, was man im Fernsehen hört und sieht.
    Immerhin fand ich die Venezianer-Sagen. Darin stieß ich auf allerlei Interessantes, nur leider auf keine Zwerge. Doch dass geheimnisvolle Schatzsucher aus südlichen Landen, unter anderem Venedig, in Deutschland unterwegs waren, um Erze zu stehlen, das bestätigten auch die Sagen. Und diesen Schatzsuchern wurden Zauberkräfte zu gesprochen: Sie konnten mit ihrem Bergspiegel in Berge sehen, sie konnten Blumen in Gold verwandeln, sie konnten Einheimische nach Venedig und wieder zurück zaubern.
    Das war zwar eine andere Geschichte als gedacht, aber ich fand sie auch nicht schlecht.
    Wie immer bei Legenden haben auch die Venezianer-Sagen einen wahren Kern. Mittlerweile besteht kein Zweifel mehr daran, dass solche Erzsucher tatsächlich in Deutschland unterwegs waren. Überall wo Erze zu finden sind, in den Alpen, im Schwarzwald, im Erzgebirge und im Harz, haben sie Spuren hinterlassen. Weil ich aus Niedersachsen komme und den Harz gut kenne, wählte ich ihn als Schauplatz meines Romans.
    Und auch dort gibt es noch Zeugnisse der Venediger, wie die Venezianer im Harz genannt wurden: Gravierte Steine, die den Südländern den Weg zu ihren Erzen wiesen. Ein eindrucksvolles Beispiel eines sogenannten Venediger-Steins ist der Mönchsstein bei Schierke im Harz.
    Bei der Lektüre der Sagen und Berichte über die südländischen Erzdiebe fragte ich mich die ganze Zeit, was wohl tatsächlich geschehen sein könnte, damit es zu einer solchen sagenhaften Ausschmückung kam – und welche Rolle Zwerge dabei spielen.
    Harzblut ist die Antwort auf diese Fragen.