Beiträge von buchregal123

    Martha hatte Depressionen. Ich habe habe auch Familienmitglieder mit dieser Krankheit und um ehrlich zu sein - ich verstehe die Krankheit nicht, sehe aber, dass es eine ebensolche ist (ich verstehe ja auch Krebs nicht ... oder Parkinson ...oder oder oder)
    So eine Karnkheit kommt ganz plötzlich, oft auch unerwartet (ihr/ihm geht es eigentlich doch gut, anderen geht es viel schlechter) - es hat eben nichts mit den äußeren Umständen zu tun, sondern mit den inneren, warum auch immer.

    Es ist auch für mich eine Krankheit, die ich nicht so wirklich fassen kann. Ich erkenne, dass es den Menschen nicht gut geht und kann doch so schlecht damit umgehen. Das bedauere ich zwar, aber irgendwie geht es nicht so, wie ich mir das wünschen würde.

    Auf der Fähre trifft Ruth eine Frau, die Fragen stellt, aber sie ist inzwischen so misstrauisch, dass die liebe freundliche Ruth etwas schroff wird.


    Die Augen von Mr. Sanderson hätte ich gerne gesehen, wie ihm klar wird, welch ein Gepäck Ruth da hat. Aber er ist vom ersten Moment an sympathisch und hilfsbereit. Leider ist seine Frau so anders als er. Das ist nicht einfach für Ruth, aber sie kämpft sich durch. Obwohl Olivia sie ausnutzt, akzeptiert Ruth sie so wie sie ist. Das ändert sich nur, wenn es um Ruths Familie geht. Dann kämpft sie für ihre freie Zeit, um zu erledigen, was wichtig ist. Unterstützt wird sie dabei von Edith Nebel, der Frau von der Fähre.


    Der Briefwechsel wird immer trauriger. Es gibt einfach nichts Positives zu berichten. Der Anwalt von Karl tut was er kann, aber am Ende wird Karl natürlich verurteilt. Es droht dann doch Dachau. Doch Ruth kämpft wie eine Löwin. Ich finde es klasse, wie sie sich weigert wegzugehen. Aber der Mann war auch wirklich unmöglich. Er weiß doch, was daran hängt, aber es berührte ihn nicht. Zumindest der Kollege war dann freundlicher. Werden die Papiere rechtzeitig ankommen? Und wird dem Antrag stattgegeben?


    Ich hätte jetzt gerne weitergelesen.

    Ich wünsche Ruth eine nette und freundliche englischeFamilie, ein behütetes neues Zuhause und sich rasch öffnende Türen und Ohrenfür ihr Anliegen, die Familie nachzuholen, den Vater aus der U-Haft zubefreien.

    Das dürfte aber alles trotzdem nicht so einfach sein.

    Leider kommt jetzt nur noch ein Leseabschnitt und dann heißtes geduldiges Warten auf den Abschlussband.

    Ich finde dieses Warten immer so fürchterlich

    Ich weiss nicht ob ich meine Kinder so einfach ins Ausland gehen lassen könnte.

    Man muss seine Kinder auch loslassen können. Es ist nicht einfach, aber dennoch musss man sie gehen lassen und wenn das wie hier auch noch Chancen bietet, dann erst recht.

    Und auch der Mann an der Fähre, der ihren Pass prüft und nur etwas von deutscher ungründlichkeit murmelt. Der wusste genau, was er getan hat. Für ihn war es ja nicht viel, bei einem ein Auge zuzudrücken, für Ruth hat es das Leben bedeutet.

    Ruth hat so viele hilfsbereite Menschen getroffen. Sie hatte wirklich ein riesiges Glück.

    Vor allem schätze ich Martha nicht so ein, dass sie die Formailtäten hätte erledigen können.

    Warum nicht? Das dürfte ja nicht so schwierig sein und es gibt immer noch Menschen die helfen.

    Ausgerechnet jetzt, wo die Familie zusammenhalten muss, da Karl nicht da ist, bekommt Ruth ihre Zusage. Martha reagiert für mich ziemlich unerwartet, aber auch sehr stark. Hoffentlich bricht sie n8icht später zusammen, wenn Ruth weg ist. Doch ich habe den Eindruck, als wenn sie an ihrer Aufgabe wächst. Auch Karl reagiert anders, als Ruth befürchtet hat. Ihrer Eltern lassen sie ziehen, obwohl sie Ruth natürlich am liebsten nicht loslassen würden.


    Bei Ruth spürt man deutlich Angst, Zweifel, Traurigkeit und – Hoffnung. Martha verbringt die letzten Tage damit, die Wäsche zu machen, die Ruth mitnehmen soll. Für Martha ist das wohl ein Ziel, das ihr helfen soll weiterzumachen. Sie gibt die vielen Koffer mit der Wäsche mit und will sie irgendwann wieder in Empfang nehmen.


    Es ist rührend, was Aretz alles auf die Beine gestellt hat. Er bringt Ruth zum Bahnhof, hat erkundet, wie sie eventuell an der Kontrolle durch die Nazis vorbeikommt, hat ihr in Holland Begleitung verschafft und dafür gesorgt, dass die Familie Nachricht bekommt.


    Mich hat sehr berührt, wie viel Hilfe und Freundlichkeit Ruth erfahren hat auf ihrer Reise.

    In diesemFall allerdings, wurde der empfohlene Schmuggler erwischt, dem Karl zum ersten Mal Silberbesteck undBargeld mitgegeben hat. Dieser hatte Wertsachen diversen Juden und sie daher mit in Klarschrift geschriebenen Zetteln dem Besitzer zugeordnet. Warum trug Karl bei seiner Verhaftung Anzug mit Weste, Krawatte und das nachts in seinem Zuhause? Wollte er noch einmalweg?

    Vielleicht hatte Karl schon eine Ahnung, dass es schief gegangen ist, oder er hatte einen Tipp bekommen.

    Warum meldet sich Hans Vater aus Palästina nicht?

    Vielleicht ist er nie angekommen oder seine Briefe sind einfach abgefangen worden.

    Ob ein Anwalt Karl wirklich helfen kann? Den Nazis waren die geltenden Gesetze ja völlig gleichgültig, denn ging es zunächst ja nur um Psychoterror und Quälerei.

    Die Gesetze waren ihnen zwar gleichgültig und sie handelt nicht danach, aber diese Gesetze waren immer noch in Kraft. Mit der Zeit verschärfte sich das Beugen natürlich immer mehr, aber Anwälte die den Mumm hatten, konnten manchmal auch etwas ausrichten.

    Trotz aller Repressalien und Schwierigkeiten versucht die Familie sich schöne Momente zu verschaffen. Sie feiern gemeinsam Chanukka. Die Großeltern sind überzeugt, dass man sie unbehelligt lässt, weil sie so alt sind. Welche ein Irrtum. Weder Geschlecht noch Alter noch Beruf schützen.


    Karl versucht alles außer Landes zu schaffen. Dabei ist er ziemlich leichtsinnig. Die Aretz sollen geschützt werden und dafür nimmt er dann jemand Wildfremdes. Es musste schief gehen. Nun ist er verhaftet und Martha bricht wieder zusammen. Ruth muss wirklich vieles tragen, dabei ist sie noch so jung.

    Allerdings kann ich verstehen, dass sich das wie aus dem Staub machen anfühlt.

    Viele Überlebende, die so eine Chance genutzt haben, hatten ja nach dem Krieg schwer damit zu kämpfen, dass sie es geschafft haben und so viele andere nicht.

    Es ist ein aus dem Staub machen, aber durchaus berechtigt, denn es zeichnet sich doch immer mehr ab, wie ernst die Lage ist.

    Irgendwie ist das unbegreiflich, dass der Ernst der Lage immer noch nicht so richtig erkannt, sondern teilweise klein geredet wird. Mehrere Bekannte wurden nun schon getötet und immer noch weigern sich einige, alle Chancen zu nutzen. Ilse nach England zu schicken klingt doch eigentlich sehr gut.

    Natürlich ist es schwer, alles zurückzulassen und in der Fremde neu anzufangen. Aber diese Haltung "der Spuk ist bald vorbei" ist doch ziemlich blauäugig, dafür hat sich das über die Zeit zu sehr aufgebaut.

    Allerdings war damals ja keinem klar, wie weit die Nazis tatsächlich gehen würden und dass es sicherer gewesen wäre jeden, der auch nur irgendwie die Möglichkeit hat, ins Ausland zu kommen so schnell wie möglich ausser Landes zu schicken.

    Sicher wissen konnten sie das natürlich nicht, aber sie hätte aufgrund der bisherigen Erfahrungen, damit rechnen müssen und durften nicht einfach die Augen verschließen.

    Natürlich kann ich verstehen, wenn man seine Eltern nicht zurücklassen will. Doch die sind erwachsen und für sich selbst verantwortlich. Anders sieht das aus, wenn man Kinder hat. Dann sollte man doch wohl in erster Linie an die Kinder denken.

    Ruth hat alle in Aufregung versetzt, als sie zu spät von dem Treffen zurückkam. Sie sind sich sicher, dass die Vorsicht reichen wird, doch wie wir am Ende erfahren, ist einer der Briefe doch in die falschen Hände gelangt.

    Dann muss Abschied von Sophie und Walter genommen werden. Ich fand es so toll von Aretz, dass er die Fahrt zum Bahnhof übernommen hat. Josefine und Hans wollen alles dafür tun, dass Meyers noch möglichst viel außer Landes bringen können. Ob sie aber jemals ihre Gegenstände in die Hände nehmen können, oder ob alles ganz anders laufen wird? Wir werden es erfahren.


    Der Kreis in der Wohnung der Gombetz wird immer größer. Nun sind auch Ruths Tante und ihr Cousin da und natürlich Emilie. Mit Emilie ist es nicht einfach. Sie würde mich zur Weißglut treiben. Auch wenn sie die Realität nicht mehr so mitbekommt, ihre Allüren hat sie behalten. Was sie über die Aretz sagt, ist schon heftig.


    Nun hat Ruth den Brief mit der Anmeldung für England eingeworfen. Nach Marthas Verhalten bezüglich Ilse befürchte ich Schlimmes, wenn sie von Ruth erfährt. Natürlich wollen Familien gerne zusammenbleiben, doch es wird immer schlimmer, da sollte sie doch froh sein, wenn ihre Kinder in Sicherheit sind.


    Dann kommt auch noch die Nachricht, dass Merländer es Misshandlungen nicht überlebt hat.


    Ein Käufer für das Haus ist gefunden, aber Geld gibt es nicht für die Meyers, das müssen sie dem Staat geben.

    Wenn man sich überlegt, was sie den Merländers angetan haben.....

    Da gab es so viele, die geglaubt haben, weil sie konvertiert sind oder weil sie dem Glauben nie nachgegangen sind, würden sie davon kommen. Merländers dachten das auch und doch hat man sie gequält - aufgrund ihrer Homosexualität besonders heftig und demütigend. Da sieht man wieder einmal: Man kann noch so diskret sein, es gibt immer jemanden, der es mitbekommt.

    Ich möchte sie immer schütteln, wenn sie nur bis in die Niederlande denken. Wissen wir doch alle, dass das nicht weit genug weg sein wird.

    Natürlich reicht das nicht. Aber wie sollten sie das zu dem Zeitpunkt wissen.

    Wie viele kommen zum geheimen Treffen beim Tennisplatz? Die Geheimschrift ist für diese Sache sehr gut. Hoffentlich kommt kein Brief in falsche Hände!

    Ob diese Geheimschrift wirklich nicht zu entschlüsseln ist? Die Nazis hatten ihre Leute, die darauf spezialisiert waren. Ich hoffe, es wird funktionieren, wie Ruth sich das vorstellt.

    So geht es mir auch, das Buch fesselt und obwohl ich weiß, dass ihnen noch viel Schlimmeres bevorsteht, hoffe ich, dass es gut ausgehen möge.

    Wir wissen alle, was geschehen ist und wie furchtbar alles war. Aber wenn die geschichte so an Personen festgemacht wird, wie es in diesem Buch der Fall ist, dann geht einem das nochmal hefitger an die Nieren.

    Alle arbeiten, um das Haus wiederherzurichten. Dabei wissen sie, dass sie nie mehr dort wohnen werden. Wie deprimierend muss das sein.


    Es ist furchtbar, zu welchen Mitteln die Menschen greifen müssen, um ein wenig von ihrer Habe zu retten. Dabei ist nicht einmal sicher, ob sie denen trauen können, die Hilfe anbieten, und wenn es ehrliche Menschen sind, könnten diese ja auch erwischt werden.


    Man hilft sich mit Essen, Arbeit und Ratschlägen. Doch es sieht düster aus.

    Ruth bekommt von Helmuth einen Tipp. Sie soll in England arbeiten und von dort aus versuchen, etwas für die Familie zu tun. Sie zögert. Natürlich zerreißt es einem das Herz, wenn man die Lieben zurücklassen muss. Aber wird Ruth von dort überhaupt etwas ausrichten können. Es ist naiv zu glauben, man könnte die Familie nachholen, denn die Juden will niemand haben. Das Ausland hat bei der Progromnacht ja schon weggeschaut. Keiner hat versucht, dem schäbigen Tun Einhalt zu gebieten, wobei ich mir sicher bin, dass man sich in Deutschland auch die Einmischung verbeten hätte.


    Es ist toll, was die Aretz alles tun. Dabei sind sie trotz allem aber auch vorsichtig. Vorsichtig genug?

    Ruth finde ich überhaupt eine sehr starke Person, es ist bewundernswert, wie sie alles anpackt, und versucht, möglichst viel vom Hab und Gut ihrer Familie zu retten.

    Ruth ist stark, aber was bleibt ihr auch anderes übrig, da die anderen Familienmitglieder so schwach sind. Ich hoffe nur, dass Ruth nicht irgendwann zusammenbricht.

    ICh finde es schlimm, wie damals gehaust wurde. Woher kamm dieser Hass? Der je teilweise richtig persönlich war? Das Zerstören von Bildern mit Messern hat ja doch etwas sehr persönliches. Die Meyers haben ja nun wirklich niemandenm etwas getan und sogar dem Nazi-Nachbarn noch Geld geliehen. Und trotzdem wird ihr Haus so zerstört.

    Hass auf die Juden war immer da und er wurde auch schlimmer. Doch dann kam jemand, der mit seiner Politik und seinen Reden erst das Streichholz an die Lunte hielt. Aber bei den Meyers kommt noch etwas Persönliches dazu. Es ist wohl Theisen, der sich selbst nicht eingestehen kann, dass er Geld genommen hat und nun will er das ausbügeln.

    Überraschend für mich, wie dieSchuhmusterkoffer nicht entdeckt und zerstört worden sind. Schuhe stehen fürSchritte – Schritte in eine Zukunft zu setzen auf neuen Schuhsohlen – von daherein schönes Sinnbild.

    Vielleicht wussten sie, dass Karl sie nicht mehr nutzen kann, weil er nicht mehr arbeiten darf. Das war nicht so etwas Persönliches, an dem das Herz hängt.

    Und dann das eilig beschlossene Gesetz! Juden habenfinanziell den Schaden allein zu tragen, innerhalb von zwei Wochen habenHauseigentümer für den Urzustand der Fassade/ Außenansicht zu sorgen.

    Ich glaube nicht, dass es so eilig beschlossen wurde. Da war bestimmt Bestandteil eines Planes.

    Es ist eine Weile her, dass Ofelias geleibter Vater gestorben ist. Inzwischen hat die Mutter eine neue Beziehung und ist schwanger. Mit Ofelia zieht sie in die Berge, wo ihr neues Zuhause sein wird. Ofelias Stiefvater, Capitán Vidal, ist ein grausamer Mann, dem es Vergnügen bereitet, die Widerstandkämpfer im Spanien des Jahres 1944 zu jagen und auszuschalten. Das Mädchen flüchtet in die Traumwelt ihrer Märchenbücher, um der düsteren Atmosphäre der Mühle zu entfliehen. In der Nähe der Mühle ist ein Labyrinth, das Ofelia erkunden möchte. Dort begegnet sie einem Faun. Er sieht in ihr eine lange verloren geglaubte Prinzessin. Daher stellt er ihr Aufgaben, die Ofelia bestehen muss, um zu beweisen, dass sie diese Prinzessin ist.

    Inspiriert von Guillermo del Toros Werk „Pans Labyrinth“ hat die Bestsellerautorin Cornelia Funke eine phantastische Welt erschaffen, die faszinierend und grausam zugleich ist. Ich kann dieses Buch nicht mit dem Film vergleichen, da ich ihn nicht kenne. Ich lese auch sehr selten Fantasy-Romane, doch das Buch hat mich angezogen.

    Der gut zu lesende Schreibstil ist bildhaft und sehr poetisch. Die Charaktere sind interessant und gut dargestellt. Ofelias Mutter ist eine schwache Frau, die bei dem imposanten Mann halt sucht. Doch der verliert schnell das Interesse an ihr, nur der ungeborene Sohn interessiert ihn noch. Er ist grausam und ihm bereitet es Vergnügen, andere Menschen zu quälen. Ofelia entflieht der bedrückenden Atmosphäre des Hauses und gerät in diese magische Welt. Doch wird es ihr gelingen, die Aufgaben zu erfüllen, die ihr abverlangt werden? Zum Glück gibt es da Mercedes, die als Haushälterin für Vidal arbeitet, weil sie die Rebellen unterstützen will, zu denen auch ihr Bruder gehört. Sie kümmert sich um Ofelia.

    Die Atmosphäre in dieser Geschichte ist unheilvoll und düster und es geht ziemlich brutal zu. Darauf sollte man sich beim Lesen einstellen, doch ich will nicht zu viel verraten.

    Das Buch ist sehr schön gestaltet, das beginnt bereits mit dem Cover.

    Eine sehr fantasievolle Geschichte, die mir aber zu grausam war.


    8/10

    Ich hatte schon Angst, dass jemand von der Familie den Braunen in die Finger fällt, aber zum Glück waren alle in Sicherheit. Doch das Heim, welches mit so viel Liebe errichtet und eingerichtet wurde, ist nur noch ein Trümmerfeld. So viel Hass, der sich das ausgetobt hat und besonders schlimm finde ich es, dass der Nachbar Theißen, dem von Karl geholfen wurde, da die treibende Kraft war. Zum Glück wurde Ruths Versteck nicht entdeckt.


    Als wäre das nicht alles schlimm genug, sollen sie nun auch noch alles in kürzester Zeit in Ordnung bringen und selbst die Kosten tragen. Außerdem müssen sie auch noch zwanzig Prozent ihres Vermögens zahlen. Doch welcher Handwerker ist bereit, die Reparaturen vorzunehmen und woher kommen die Materialien?


    Aber es gibt auch die anderen Menschen, welche Mitgefühl haben und etwas tun, wie die Aretz. Aber Vorsicht ist angebracht, sie dürfen niemanden auf sich aufmerksam machen. Hoffentlich gibt es in deren Haus niemanden, der sie anschwärzt, denn trotz aller Vorsicht muss es ja auffallen, dass Ruth und ihre Schwester dort ein- und ausgehen.


    Der Zusammenhalt zwischen den jüdischen Familien ist groß. Aber viele wurden schon nach Dachau gebracht und andere sind bereits im Ausland. Karl hat zu lange gezögert. Nun sind sie zwar registriert, aber es wird noch Jahre dauern, bis sie ausreisen dürfen. Nur wird sie die Lage bis dahin dramatisch verschlimmert haben.


    Ruth ist eine starke junge Frau. Auch wenn es sie fast zerreißt, sie macht sich an die Arbeit und kümmert sich auch noch um Ilse. Es ist schlimm, dass Martha zusammenbricht, statt für ihre Familie da zu sein. Auch Karl ist nicht gerade der Stärkste, obwohl er tut, was er kann.


    Die Gompetz haben nur noch wenige Wochen bis zu Ausreise. Damit können die Meyers die Wohnung eine Weile nutzen. Hoffentlich kommt da nicht noch etwas dazwischen. Denn sicher ist in den Zeiten gar nichts.

    Archäologe Max Falkenburg will seiner Freundin Jody einen Heiratsantrag machen. Dafür hat er sich zu ihrem Geburtstag eine Überraschung ausgedacht. Doch dann wird er überrascht – leider nicht auf erfreuliche Art, denn er und Professor Crichton werden entführt. Die Entführer haben ein altes Rollsiegel und sind hinter einer uralten mächtigen Waffe her. Bevor es nach Babylon geht, müssen aber im Pergamon-Museum erst einmal weitere Informationen eingeholt werden, doch das ist 1960 im geteilten Berlin gar nicht so einfach. Auch Jodys Bruder Eddie nimmt einen Auftrag des englischen Geheimdienstes an, der nach Babylon führt.

    Dies ist nach „Geheimakte Cíbola“ mein zweites Buch aus der Geheimakte-Reihe. Auch wenn Einiges recht unwahrscheinlich war, so hat es doch sehr viel Spaß gemacht, Max Falkenburg und seine Freunde zu begleiten. Der Schreibstil ist locker und flüssig zu lesen, die Geschichte ist spannend. Außerdem erfährt man ganz nebenbei noch ein paar historische Fakten.

    Max, sein Mentor Crichton und seine Freunde Jody, Pat und Joe sind sympathisch, so dass man mit ihnen fiebern kann. Sie stolpern immer wieder in sehr gefährliche Situationen, die ihnen einiges abverlangen. Aber auch die anderen Figuren waren interessant, auch wenn viele nicht besonders nett waren.

    Immer wieder gibt es Wendungen, die die Spannung hochhalten und dann kommt es zum fulminanten Showdown.

    Interessant und spannend, ich freue mich schon auf eine weitere Folge.


    10/10

    Ein Serienkiller treibt sein Unwesen am Bodensee. Er verschleppt junge Frauen und tötet sie auf eines sehr grausame Art. Die Polizei kommt in dem Fall nicht weiter. Hauptkommissar Marius Bannert muss den Fallanalytiker Falk Hagedorn um Hilfe bitten. Aber Hagedorn hat keine Lust darauf, mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Er sitzt nach einem Unfall im Rollstuhl und hat sich von der Welt zurückgezogen. Doch der Fall interessiert ihn und er lässt sich überreden. Gemeinsam versuchen Bannert und Hagedorn, dem Täter auf die Spur zu kommen. Doch dann verschwindet Hagedorns Tochter.

    Mir hat dieser packende Thriller gut gefallen. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen. Auch die Charaktere sind ausgefeilt und authentisch.

    Bannert ist ein sympathischer und ruhiger Typ. Er holt Hagedorn ins Boot, als er merkt, dass er in dem Fall so nicht weiterkommt. Doch das gefällt seinem Vorgesetzten gar nicht. Er macht ihnen das Leben schwer. Doch gemeinsam sind Bannert und Hagedorn ein tolles Team.

    Mir gefiel Hagedorn mit seiner grantigen Art sehr gut. Er hält mir seiner Meinung nicht hinterm Berg und das ist dann sehr direkt. Aber er hat es als Rollstuhlfahrer auch nicht leicht, denn es gibt viele Hindernisse, die man als Mensch, der sich auf zwei Beinen fortbewegt, gar nicht sieht.

    Auch zum Täter erfahren wir einiges, der es nicht leicht gehabt hat. Das entschuldigt natürlich seine Taten nicht, aber so versteht man, wie es soweit kommen konnte.

    Verschiedene Perspektiven und kurze Kapitel sorgen für einen spannenden Thriller. Das Ende ist schlüssig und beschert noch einen dramatischen Showdown.

    Ich kann diesen tollen Thriller nur empfehlen.

    Im Jahr 1863 treffen sich die jungen deutschen Frauen, Anna Weinbrenner und Viktoria Santos, auf dem Schiff nach Buenos Aires. Obwohl sie beide aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten stammen, freunden sie sich an und träumen beide von einem besseren Leben. Ihre Ehemänner sind ihnen vorausgereist. In Argentinien trennen sich ihre Wege erst einmal. Dort läuft alles anders als erwartet. Viktoria muss erkennen, dass die Zukunft doch nicht so rosig aussieht, wie erwartet und Anna erwartet eine traurige Nachricht bei ihrer Ankunft. Die Frauen müssen lernen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und für ihr Glück zu kämpfen.

    Die Erwartungen, die ich an das Buch hatte, haben sich nicht ganz erfüllt. Der Schreibstil lässt sich nicht so flüssig lesen, da es immer wieder Zeit- und Perspektivwechsel gibt. Neben den Protagonistinnen gibt es noch eine Vielzahl anderer Personen, die es schwer machen, den Überblick zu behalten, denn ist wird oft nur ein kurzes Auftauchen gegönnt. Manchmal liest sich die Geschichte etwas zäh.

    Es ist aber interessant zu erfahren, mit welchen Schwierigkeiten die Auswanderer fertig werden müssen und wie sie in dem fremden Land leben. Auch die bildgewaltigen Beschreibungen der Landschaften haben mir gut gefallen.

    Die Charaktere sind gut und glaubhaft dargestellt. Es gibt Personen, in die man sich gerne hineinversetzt und anderen, denen man am liebsten die Pest an den Hals gewünscht hätte.

    Mich hat dieser Roman ganz gut unterhalten, aber er konnte mich nicht richtig fesseln.


    6/10